09.01.2025

IHK NRW zur Bundestagswahl: Keine Zeit für Stagnation

IHK NRW zum Jahresstart 2025 und sechs Wochen vor der Bundestagswahl

“Keine Zeit für Stagnation”

Der Start in das Jahr 2025 ist für die Unternehmen denkbar schwierig: Die NRW-Wirtschaft muss nicht nur mit hartnäckigem, konjunkturellem Gegenwind kämpfen, sondern sich auch an die verändernden strukturellen Rahmenbedingungen anpassen. Für 2025 erwartet IHK NRW frühestens zur Jahresmitte eine wirtschaftliche Belebung, aber noch keine echte Erholung. „Den Unternehmen droht zunächst ein harter Winter, und danach nur wenig Dynamik – zu wenig angesichts der bevorstehenden strukturellen Aufgaben für unser Bundesland“, bringt Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW, seine Befürchtungen in der Landespressekonferenz auf den Punkt.
IHK NRW sieht die Politik jetzt in der Pflicht, die kommenden Monate zu nutzen und Nordrhein-Westfalen fit für die Zukunft zu machen. Im Wahlkampf und den Koalitionsverhandlungen muss deutlich werden, dass sie die Dramatik der aktuellen Wirtschaftskrise verstanden hat. „Wir brauchen den Willen zum Wandel mit Realismus und unternehmerischen Know-how. Wir brauchen den Weitblick für die langfristigen Ziele und die unbedingte Bereitschaft der Politik, kurzfristig die drängendsten Probleme anzugehen, um Deutschland und sein wirtschaftliches Herzland Nordrhein-Westfalen gesund und erfolgreich durch die Krise zu führen. Zentral bleibt: Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren!“, umreißt Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW, die Anforderungen an die kommende Bundesregierung.
Im internationalen Wettbewerb kann sich NRW keinen Stillstand leisten, damit die Unternehmen nicht das Vertrauen in den Standort verlieren. IHK NRW sieht daher die Notwendigkeit für einen Neustart in der Wirtschaftspolitik. Die kommende Bundesregierung muss ihren Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Sicherheit legen, ohne den Wandel hin zur Klimaneutralität aus dem Blick zu nehmen.
Die Unternehmen erwarten mehr Willen zur Zusammenarbeit als Streit im Detail: Im demografischen Wandel benötigen die Unternehmen bspw. mehr flexible Angebote für Arbeit, Hilfen bei der Integration und eine gezielte qualifizierte Zuwanderung – statt einer überhitzten Debatte des Gegeneinanders. Insgesamt ist es Zeit für mehr Geschwindigkeit: Komplizierte und widersprüchliche Regelungen verhindern Investitionen in Unternehmen, Infrastrukturen und in die Bildung. Deutschland steht sich vielfach selbst im Weg und verspielt Vertrauen. Statt an einzelnen Stellschrauben zu drehen, brauchen wir neue, auf eine konsequente Digitalisierung und Effizienz ausgerichtete Verfahren.
Der zunehmende Strukturwandel und die schleppende Digitalisierung zeigen, dass der begonnene Wandel noch nicht in Gänze ernst genug genommen wird: Es reicht nicht aus, Ziele zu formulieren. Politik und Verwaltungen müssen bereit sein, die Herausforderungen des Wandels anzunehmen, ohne Lasten auf zukünftige Generationen zu verschieben.
Diesen Leitgedanken folgend hat IHK NRW für die drei zentralen Handlungsfelder (1) Demografie annehmen - Fachkräfte sichern (2) Stillstand überwinden – auf Wachstum setzen (3) Handlungsfähig zu werden –Vertrauen zurückzugewinnen einen Handlungsleitfaden mit konkreten Forderungen zusammengestellt. Die Mitgliederversammlung von IHK NRW hatte am 13.11.2024 in einer Resolution (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 669 KB) die Sorgen vor eine Stagnation für den Wirtschaftsstandort NRW formuliert (www.ihk-nrw.de).
Das Bild zeigt eine Zusammenfassung der IHKNRW-Positionierung zur Bundestagswahl 2025.
Das Bild zeigt eine Zusammenfassung der IHKNRW-Positionierung zur Bundestagswahl 2025.