Business Women Lippe

Was bewegt Unternehmerinnen und weibliche Führungskräfte heute? Die IHK Lippe hat mit einer Umfrage im Sommer 2025 nachgefragt: Zeitmanagement, Netzwerken und Vereinbarkeit sind die größten Herausforderungen. Die Ergebnisse zeigen nicht nur regionale Trends, sondern spiegeln auch bundesweite Entwicklungen wider. Die Teilnehmerinnen haben haben klare Vorstellungen: Mehr Austausch, mehr Sichtbarkeit und bessere Rahmenbedingungen für ihren unternehmerischen Alltag. An der Befragung haben knapp 20 Prozent der angeschriebenen Frauen teilgenommen haben.

Wer sind Female Leaders?

Die Mehrheit ist zwischen 31 und 60 Jahren alt, über die Hälfte führt ihr Unternehmen als Inhaberin, 41 Prozent sind in der Geschäftsführung tätig. Rund ein Drittel hat das Unternehmen selbst gegründet, 18 Prozent haben einen Familienbetrieb übernommen. Viele verfügen über hohe Qualifikationen und langjährige Erfahrung in Branchen wie Dienstleistung, Handel, Industrie und Handwerk. Zahlreiche Unternehmerinnen engagieren sich zusätzlich ehrenamtlich. Damit wird deutlich: Weibliche Führungskräfte prägen die lippische Wirtschaft als Gründerinnen, Nachfolgerinnen und Gestalterinnen moderner Unternehmenskultur.

Die größten Herausforderungen

Zeitmanagement steht mit 76 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Netzwerken (49 Prozent) und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (43 Prozent). Auch Fachkräftesicherung und Finanzierung bereiten Sorgen. Diese Themen spiegeln die bundesweite Lage wider: Laut BMWK sind Vereinbarkeit und Fachkräfte die größten Hemmnisse für Gründerinnen.

Was wird gebraucht?

72 Prozent wünschen sich mehr Unterstützung im beruflichen Umfeld. Besonders gefragt sind Netzwerkveranstaltungen (66 Prozent), Coaching (58 Prozent), Mentoring (40 Prozent) und Weiterbildung (36 Prozent). Der Wunsch nach Austausch ist deutlich: 92 Prozent möchten sich regelmäßig vernetzen – bevorzugt in Präsenz, ergänzt durch Workshops und Mentoring-Programme.

Fördermittel: Viel Luft nach oben

Die Selbsteinschätzung zur Fördermittel-Information liegt bei 31 von 50 Punkten. Drei Viertel haben bisher keine Fördermittel beantragt, 16 Prozent fanden keine passenden Programme. Ein Problem, das bundesweit bekannt ist: Förderangebote gelten oft als komplex und schwer zugänglich.

Blick nach vorn

Bei den Zukunftsthemen dominieren Digitalisierung (74 Prozent), Führungskompetenzen (56 Prozent) und Innovation (50 Prozent). Nachhaltigkeit und Diversität folgen mit Abstand. Damit liegen die Unternehmerinnen im Trend: Auch bundesweit gelten diese Themen als Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit.
Die Umfrage verdeutlicht: Unternehmerinnen in Lippe teilen ähnliche Herausforderungen wie bundesweit – vor allem beim Zeitmanagement, Netzwerken und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Gleichzeitig sehen sie in Digitalisierung, Führungskompetenz und Innovation die wichtigsten Zukunftsthemen. Diese Erkenntnisse nutzt die IHK- Lippe, um mit dem Netzwerk: „Business Woman Lippe“, gezielt Angebote zu entwickeln, die Sichtbarkeit, Austausch und weibliche Führung in der Wirtschaft zu stärken.

Nächster Schritt

Die Umfrage war nur ein vorbereitender Baustein für neues Netzwerk. Mit einer Auftaktversammlung am 19. Februar 2026 in der IHK-Lippe wird der Startschuss gegeben. Interessierte sind herzlich willkommen.