Leitfaden Verkehr

Mehr Tempo für die Verkehrsinfrastruktur

Wie genau Verkehrsinfrastruktur vor Ort gedacht werden muss, um bestehenden Engpässen zu begegnen und wachsenden Transportanforderungen gerecht zu werden, damit hat sich die IHK Lippe zusammen mit der lippischen Wirtschaft im Leitfaden Verkehr befasst. Für die Unternehmen steht fest:
Die Verkehrsinfrastruktur muss kontinuierlich verbessert werden. Essenziell dafür sind die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, die Standardisierung von Abläufen sowie die Aufstockung von Personal- und Finanzierungskapazitäten.
Titelbild für den Leitfaden Verkehr - ohne Text

Die Wirtschaft plädiert:

  1. Neubau fördern

Aufgrund ihrer Netzwirkung haben folgenden Maßnahmen zentrale Bedeutung für Lippe: B239 Ortsumgehung Lage, B238 Nordumgehung Lemgo, L758 Ausbau zwischen Detmold und Barntrup, abschnittsweise Neubautrasse ICE-Strecke Hannover-Bielefeld.

2. Bestandsnetz stärken

Das lippische Verkehrsnetz muss regelmäßig gewartet und an neue Anforderungen angepasst werden, wobei gerade Brücken als Nadelöhre des Verkehrs besondere Aufmerksamkeit bedürfen. Der Straßenbau sollte generell auf einen reibungslosen und effizienten Verkehr ausgerichtet sein. Dies umfasst die Schaffung planfreier Knotenpunkte, die Beseitigung von Engstellen und die Nutzung intelligenter Verkehrssysteme.

3. Neue Wege gehen

Damit die Straße der Schlüssel zur Verbesserung von Verkehr und Mobilität wird, müssen technologische Innovationen und nachhaltige Lösungen integriert werden. Dies bedeutet Technologieoffenheit zu fördern, Infrastruktur für alternative Antriebe zu schaffen sowie Pilotprojekte wie z.B. Lang-LKW-Routen zu unterstützen. Die Wirtschaft appelliert an die Kommunen, innerorts entlang zentraler Achsen Tempo 50 bei entsprechenden Verkehrszahlen nicht zu unterschreiten.

4. Verfahren beschleunigen, Abläufe stärker standardisieren

Planungs- und Genehmigungsverfahren sind mit höherem Tempo zu verfolgen. Dies umfasst die Vereinfachung von Verfahren, Überprüfung von Regelwerken, Senkung von Baustandards, Förderung moderner Baumethoden sowie Nutzung von Monitoring-Systemen. Die Baustellenkoordination ist umfassend zu verbessern. Basis dafür ist die Nutzung eines gemeinsamen Baustellenmanagementsystems für alle am Prozess beteiligten Akteure.

5. Finanzierung dauerhaft sichern

Eine funktionierende Mobilität in Lippe ist auf die Sicherung einer deutlich größeren und überjährigen Finanzierungsbasis für die Sanierung, Instandhaltung und den Neubau von Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Der Finanzetat ist dauerhaft zu erhalten, stetig zu erhöhen und unabhängig von jährlichen Haushaltszuweisungen zu gestalten. Stabile Finanzierungskreisläufe sind notwendig, wobei die Nutzerfinanzierung die Steuerfinanzierung lediglich ergänzen kann.

6. Öffentlichkeit nutzen, Politik fordern

Politische Geschlossenheit ist Grundvoraussetzung, um die Verkehrsinfrastruktur in Lippe, allen voran die Straßeninfrastruktur, wieder auf ein leistungsfähiges Niveau zu bringen. Dafür müssen Dringlichkeit und Bedeutung der Maßnahmen erkannt und sowohl Öffentlichkeit als auch Entscheidungsträger für eine nachhaltige Finanzierung sensibilisiert werden. Die Maßnahmenumsetzung sollte mit weniger Bürokratie und mehr Pragmatismus erfolgen.
Die Verkehrspositionen wurden kürzlich der Presse vorgestellt. Die Pressemeldung finden Sie hier.