Attraktive Innenstädte und Ortszentren

Die IHK Lippe setzt sich für attraktive und lebendige Innenstädte und Ortszentren ein und fordert mehr Engagement von Politik und Verwaltung.
Das Positionspapier, das vom Handelsausschuss der IHK Lippe entwickelt und von der Vollversammlung verabschiedet worden ist, richtet die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Herausforderungen des stationären Einzelhandels, schließt weitere Branchen aber ausdrücklich ein.
„Lebendige Innenstädte sind ein wichtiger Standortfaktor für die gesamte Wirtschaft. Ein attraktiver Einzelhandel allein reicht aber heute nicht mehr aus, um die Menschen in die Zentren zu locken. Das Gesamtpaket aus Handel und Gastronomie, Kultur- und Freizeitangebot sowie hoher Aufenthaltsqualität und guter Erreichbarkeit muss stimmen. Es gibt schon einige gute Ansätze, aber auch noch viel zu tun", sagt Timm Lönneker, Handelsreferent der IHK Lippe.
Der Wettbewerb der verschiedenen Vertriebsformen und auch der Einzelhandelsstandorte untereinander nimmt weiter zu. Die aktuelle Konsumflaute und steigende Lohnkosten lassen die Gewinne schrumpfen. Langwierige Baustellen, marode Infrastruktur und zunehmende Bürokratie verschärfen die Situation zusätzlich.
„Viele Unternehmen können nur in hochfrequentierten Geschäftslagen profitabel wirtschaften. Deshalb müssen Politik und Verwaltung für eine gute Erreichbarkeit, ein ansprechendes Umfeld und günstige Parkmöglichkeiten sorgen“, fordert Alfred W. Westermann, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold und Vorsitzender des Handelsausschusses.
Der Handel hat als wichtiger Bestandteil des ‚Ökosystems Innenstadt‘ eine entscheidende Bedeutung für die Funktionsfähigkeit und Attraktivität eines Zentrums.
„Damit Lippe weiterhin mit lebenswerten und attraktiven Zentren punkten kann, müssen wir uns dringend über die Entwicklung der Innenstädte und Ortszentren unterhalten. Denn mit jedem Leerstand geht auch ein Stück Lebensqualität verloren", mahnt Tobias Hempelmann, stellvertretender Vorsitzender des Handelsausschusses, und betont die Bereitschaft der Unternehmen zum Mitmachen: „Wir brauchen neue Ansätze, um die Ortskerne attraktiv und funktional zu halten. Wir möchten die Veränderungen proaktiv angehen!“
Die IHK Lippe fordert von den Kommunen mehr Bewusstsein für die Bedeutung der Innenstädte und mehr Verständnis für die besonderen Herausforderungen der Betriebe.

Die Wirtschaft fordert mehr Augenmaß bei Entscheidungen der Politik und Verwaltungen sowie eine stärkere Einbeziehung der Innenstadtakteure.

Einige Kommunen setzen im Zusammenspiel mit dem Stadtmarketing, den Werbegemeinschaften und der Wirtschaftsförderung zwar bereits vorbildliche Projekte um. Viele Ideen aus dem betrieblichen Umfeld werden jedoch aus verschiedenen Gründen nicht aufgegriffen.
Genau da setzt das Positionspapier der IHK Lippe an: Es zeigt Lösungen für Lippe auf, die praktikabel, wirtschaftlich tragbar und nachhaltig sind. Der Austausch über Probleme und konkrete Lösungsansätze muss viel engmaschiger und regelmäßiger stattfinden - am besten interdisziplinär.
Gleichzeitig müssen sich auch die Unternehmen noch stärker an kommunalen Diskussionen und Planungsprozessen beteiligen und ihre Ideen einbringen.

Das Positionspapier als Download. (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 4620 KB)

Die IHK Lippe setzt im Zuge dessen auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft sowie weiteren interessierten Institutionen und Privatpersonen. Die IHK lädt dazu ein, sich konstruktiv am Austausch zur Gestaltung der Zentren in Lippe zu beteiligen. Die Kommunalen Wirtschaftsgespräche (KWGs) der IHK bieten Gelegenheit zum Austausch mit den Verwaltungen in Lippe.