Die dritte Dimension des Handels

IHKs in NRW legen Studie "Handel³" vor

Der Einzelhandel ist Taktgeber und Motor unserer Städte und Gemeinden. Dabei sind seine wirtschaftliche Bedeutung und die Versorgungsfunktion hinlänglich bekannt und durch viele Untersuchungen belegt. Den Wenigsten bewusst ist allerdings die wichtige soziale Funktion, die zum vitalen Stadtleben beiträgt. Mit den vielfältigen gemeinwohlorientierten Leistungen in Form von Sachspenden, Sponsoring und dem ehrenamtlichen Engagement werden u.a. örtliche Werbegemeinschaften, Feste, karitative Einrichtungen und Vereine unterstützt. Quantifizierbare und messbare Fakten, die Aufschluss über den konkreten - nicht nur finanziellen - Beitrag liefern, gibt es aber bisher nicht.
Die IHK NRW - der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen – hat sich deshalb dieser Fragestellung in einer Pilotstudie angenommen. In Kooperation mit dem Landeswirtschaftsministerium wurde der Beitrag des Einzelhandels für das Gemeinwohl erstmalig transparent gemacht.
Das Ergebnis:
Mehr als 70 Prozent der Einzelhändler:innen engagieren sich über ihre betriebliche Tätigkeit hinaus für ihren Einkaufsstandort. Durchschnittlich wenden Einzelhändler:innen ein bis zwei Arbeitstage im Monat für die ehrenamtliche Tätigkeit auf. Daneben ist der Handel auch ein wichtiger Geldgeber im Ort. Über Spenden, Sponsoring und Sachleistungen beteiligt er sich an zahlreichen örtlichen Festen und Einrichtungen und unterstützt verschiedene Veranstaltungen. Jede:r Einzelhändler:in investiert hier jährlich etwa 1.400 bis 1.900 Euro.
Die Datenbasis:
Kern der Studie bilden persönliche und schriftliche Befragungen von Einzelhändler:innen, Spenden- und Sponsoringempfängern vor Ort und über 1000 Verbraucherbefragungen in 16 Modellstädten unterschiedlicher Größe quer über NRW verteilt. Aus dem Bezirk der IHK Lippe wurde die Stadt Oerlinghausen ausgewählt.