Aktuelles: Positionspapier DIHK gegen den Kraftfahrermangel
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat ein Positionspapier mit Lösungsansätzen erarbeitet
Die Logistikbranche ist seit Jahren von einem Fachkräftemangel betroffen. Diverse Umfragen und Schätzungen zufolge fehlen zurzeit 60.000 bis 80.000 Berufskraftfahrer:innen in Deutschland, in der gesamten EU sind es rund 400.000.
Lkw- und Omnibusfahrer:innen aus Nicht-EU-Staaten unterliegen in Deutschland einigen rechtlichen Regelungen, die eine mögliche Tätigkeit in Deutschland erschweren.
Lkw- und Omnibusfahrer:innen aus Nicht-EU-Staaten unterliegen in Deutschland einigen rechtlichen Regelungen, die eine mögliche Tätigkeit in Deutschland erschweren.
Herausforderungen für Unternehmen
Das Frachtaufkommen der letzten Jahre ist stetig gestiegen. Gründe dafür sind unter anderem der boomende Onlinehandel und den durch die Globalisierung wachsende Verkehr in und um die Seehäfen. Entsprechend steigt zufolge der Bedarf nach inländischen wie auch grenzübergreifenden Transportdienstleistungen.
Eine Verlagerung der Transporte auf die Bahn und Binnenschifffahrt bzw. den kombinierten Verkehr ist zwar absolut zu befürworten und wird von der Politik europaweit gefördert, die Kapazitäten für die Verlagerung aller Transporte sind hier aber nicht gegeben.
Darüber hinaus bietet nur der Verkehrsträger Straße ausreichend Flexibilität für die Erschließung einzelner Betriebe und Gewerbegebiete. Parallel nimmt mit dem Abklingen der Pandemie der nationale und internationale Reisebusverkehr in Europa wieder zu. Dies hält die Nachfrage nach LKW- und Omnibusfahrern in Deutschland und in Europa auf einem hohen Niveau.
Ansätze zur erleichterten Fahrergewinnung
Potenzielle Fachkräfte aus dem Ausland müssen in Deutschland rechtliche Anforderungen erfüllen, die im Berufskraftfahrerqualifikationsrecht vorgegeben sind.
Die DIHK formuliert nach einer Befragung von mehr als 25.000 Unternehmen in ihrem Impulspapier konkrete Ansätze, die dem Fachkräftemangel in der Logistikbranche entgegenwirken können:
1. Die Modernisierung des Berufskraftfahrerqualifikationsrechts:
- Option der Aufhebung des Wohnortprinzips nach Art. 9 der Richtlinie 2003/59/EG, § 6 Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz (BKrFQG)
- Schnellere Anerkennung von Qualifizierungsmaßnahmen aus Drittstaaten.
- Anerkennung des EU-Verkehrsabkommens mit Westbalkan-Staaten.
2. Eine fahrerlaubnisrechtliche Optimierungsmöglichkeit bei Umschreibungen.
3. Die zügigere Ausgabe von Führerscheinen.
4. Die Ausweitung des Einsatzes von Lang-Lkws.
4. Die Ausweitung des Einsatzes von Lang-Lkws.