SDG 11: Städte und Gemeinden widerstandsfähig gestalten

Insbesondere Wohnraum und Mobilität sind entscheidende Faktoren für die Lebensqualität von Städten. Weil es immer mehr Menschen in Städte zieht, wird dies zunehmend zu einer Herausforderung, der die Vereinten Nationen mit diesem Nachhaltigkeitsziel begegnen wollen.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. In Deutschland sind es sogar drei von vier Menschen, wie die Bundesregierung mitteilt. Schätzungen zufolge dürften bis zum Jahr 2050 66 bis 75 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Indem der ländliche Raum in seiner Infrastruktur gefördert und seine Lebensqualität gesteigert wird, kann der Andrang auf Städte gedämpft werden. Das ist wichtig, um auch in den Städten trotz einer wachsenden Bevölkerungszahl gut leben und arbeiten können.
Gut leben und arbeiten bedeutet für die Vereinten Nationen unter anderem: Alle Menschen sollen Zugang zu angemessenem, bezahlbarem Wohnraum sowie zu bezahlbaren, sicheren und nachhaltigen Verkehrssystemen haben. Damit das gelingen kann, soll eine partizipatorische, nachhaltige und integrierte Siedlungs- und Stadtplanung sowie -steuerung weltweit vorangetrieben werden. Verkehrssicherheit und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs steht dabei genauso im Fokus wie Luftqualität, Katastrophenschutz, Klimaanpassung, nachhaltige, widerstandsfähige Bebauung und ausreichend Grünflächen.

Was können Unternehmen tun?

Im Rahmen des Ziels 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ eine zukunftsfähige, moderne Stadtentwicklung zu betreiben, ist in erster Linie Aufgabe von Politik und Verwaltung. Doch auch die Wirtschaft kann hier einen wertvollen Beitrag leisten, Lebens- und Arbeitsraum zukunftsfähig zu gestalten.
Zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung tragen insbesondere emissionsarme, vernetzte Verkehrssysteme, energieeffiziente Gebäude sowie das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum bei. Die Mobilitäts- und die Baubranche haben hier einen zentralen Hebel – auch, was Innovationen und Technologien angeht wie etwa die Entwicklung neuartiger Dämmmaterialien oder Methoden zum besseren Recycling von Baustoffen, umweltfreundlicher Antriebe für Verkehrsmittel oder intelligenter Verkehrsplanung.
Betriebliches Mobilitätsmanagement und Investitionen in klimaresiliente, naturnah gestaltete Firmenstandorte leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag, um die Lebensqualität in den Städten zu erhöhen.
  • 11.1: Bis 2030 den Zugang zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum und zur Grundversorgung für alle sicherstellen und Slums sanieren
  • 11.2: Bis 2030 den Zugang zu sicheren, bezahlbaren, zugänglichen und nachhaltigen Verkehrssystemen für alle ermöglichen und die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern, insbesondere durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mit besonderem Augenmerk auf den Bedürfnissen von Menschen in prekären Situationen, Frauen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen
  • 11.3: Bis 2030 die Verstädterung inklusiver und nachhaltiger gestalten und die Kapazitäten für eine partizipatorische, integrierte und nachhaltige Siedlungsplanung und -steuerung in allen Ländern verstärken
  • 11.4: Die Anstrengungen zum Schutz und zur Wahrung des Weltkultur- und -naturerbes verstärken
  • 11.5: Bis 2030 die Zahl der durch Katastrophen, einschließlich Wasserkatastrophen, bedingten Todesfälle und der davon betroffenen Menschen deutlich reduzieren und die dadurch verursachten unmittelbaren wirtschaftlichen Verluste im Verhältnis zum globalen Bruttoinlandsprodukt wesentlich verringern, mit Schwerpunkt auf dem Schutz der Armen und von Menschen in prekären Situationen
  • 11.6: Bis 2030 die von den Städten ausgehende Umweltbelastung pro Kopf senken, unter anderem mit besonderer Aufmerksamkeit auf der Luftqualität und der kommunalen und sonstigen Abfallbehandlung
  • 11.7: Bis 2030 den allgemeinen Zugang zu sicheren, inklusiven und zugänglichen Grünflächen und öffentlichen Räumen gewährleisten, insbesondere für Frauen und Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen
  • 11.a: Durch eine verstärkte nationale und regionale Entwicklungsplanung positive wirtschaftliche, soziale und ökologische Verbindungen zwischen städtischen, stadtnahen und ländlichen Gebieten unterstützen
  • 11.b: Bis 2020 die Zahl der Städte und Siedlungen, die integrierte Politiken und Pläne zur Förderung der Inklusion, der Ressourceneffizienz, der Abschwächung des Klimawandels, der Klimaanpassung und der Widerstandsfähigkeit gegenüber Katastrophen beschließen und umsetzen, wesentlich erhöhen und gemäß dem Sendai- Rahmen für Katastrophenvorsorge 2015 – 2030 ein ganzheitliches Katastrophenrisikomanagement auf allen Ebenen entwickeln und umsetzen
  • 11.c: Die am wenigsten entwickelten Länder unter anderem durch finanzielle und technische Hilfe beim Bau nachhaltiger und widerstandsfähiger Gebäude unter Nutzung einheimischer Materialien unterstützen