SDG 15: Landökosysteme schützen und nachhaltig nutzen
Die Vereinten Nationen nehmen mit diesem Nachhaltigkeitsziel den Schutz der biologischen Vielfalt ins Visier. Wälder, Moore, Berge, Flüsse und Seen sind Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzenarten. Sie sichern die Versorgung mit ausgewogener Ernährung, gesunder Luft, sauberem Trinkwasser und weiteren wichtigen Rohstoffen – auch für zukünftige Generationen.
Wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mitteilt, sind rund eine von acht bekannten Millionen Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. In Entwicklungs- und Schwellenländern liegen 75 Prozent der artenreichsten Gebiete der Erde. Wälder sind nicht nur die grüne Lunge des Planeten, sie bilden auch eine wichtige Existenzgrundlage für rund ein Drittel der Menschen weltweit und sind daher besonders schützenswert. Ohne den Erhalt der Tropenwälder halten es viele Experten für unwahrscheinlich, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Entwaldung zu stoppen, Wiederaufforstungsprojekte voranzutreiben, Wüstenbildung zu bekämpfen, aber auch Wilderei und dem Handel mit geschützten Pflanzen- und Tierarten ein Ende zu setzen gehören zu den Schutzmaßnahmen, die die Vereinten Nationen vorantreiben wollen. Neben dem Erhalt, der Wiederherstellung und der nachhaltigen Nutzung der Landökosysteme haben die Vereinten Nationen außerdem den Schutz der Binnensüßwasser-Ökosysteme im Blick.
Was können Unternehmen tun?
Das Ziel 15 „Leben auf dem Land“ will eine gute Umweltgesetzgebung schaffen sowie effektiv durchsetzen und ist damit vorwiegend auf Staaten ausgerichtet. Ohne die Wirtschaft wird es jedoch nicht gelingen, dieses Ziel zu erreichen. In Deutschland haben Land- und Forstwirtschaft vorrangige Bedeutung für dessen Umsetzung: Um Ökosysteme langfristig zu erhalten und die Biodiversität zu stärken, ist es notwendig, dass Betriebe Wald- und Landwirtschaftsflächen nachhaltig bewirtschaften und Düngemittel sowie Pestizide schonend einsetzen.
Allgemein sollte mit der begrenzten Ressource Boden verantwortungsbewusst umgegangen werden. Wer faire, nachhaltige und entwaldungsfreie Lieferketten fördert, fördert Biodiversität. Naturnah gestaltete Unternehmensstandorte leisten ebenfalls einen Beitrag. Sie erhöhen zugleich Aufenthaltsqualität und Klimaresilienz des Firmensitzes.
- 15.1: Bis 2020 im Einklang mit den Verpflichtungen aus internationalen Übereinkünften die Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Land und Binnensüßwasser-Ökosysteme und ihrer Dienstleistungen, insbesondere der Wälder, der Feuchtgebiete, der Berge und der Trockengebiete, gewährleisten
- 15.2: Bis 2020 die nachhaltige Bewirtschaftung aller Waldarten fördern, die Entwaldung beenden, geschädigte Wälder wiederherstellen und die Aufforstung und Wiederaufforstung weltweit beträchtlich erhöhen
- 15.3: Bis 2030 die Wüstenbildung bekämpfen, die geschädigten Flächen und Böden einschließlich der von Wüstenbildung, Dürre und Überschwemmungen betroffenen Flächen sanieren und eine Welt anstreben, in der die Landverödung neutralisiert wird
- 15.4: Bis 2030 die Erhaltung der Bergökosysteme einschließlich ihrer biologischen Vielfalt sicherstellen, um ihre Fähigkeit zur Erbringung wesentlichen Nutzens für die nachhaltige Entwicklung zu stärken
- 15.5: Umgehende und bedeutende Maßnahmen ergreifen, um die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume zu verringern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen und bis 2020 die bedrohten Arten zu schützen und ihr Aussterben zu verhindern
- 15.6: Die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile und den angemessenen Zugang zu diesen Ressourcen fördern, wie auf internationaler Ebene vereinbart
- 15.7: Dringend Maßnahmen ergreifen, um der Wilderei und dem Handel mit geschützten Pflanzen- und Tierarten ein Ende zu setzen und dem Problem des Angebots illegaler Produkte aus wildlebenden Pflanzen und Tieren und der Nachfrage danach zu begegnen
- 15.8: Bis 2020 Maßnahmen einführen, um das Einbringen invasiver gebietsfremder Arten zu verhindern, ihre Auswirkungen auf die Land- und Wasserökosysteme deutlich zu reduzieren und die prioritären Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen
- 15.9: Bis 2020 Ökosystem- und Biodiversitätswerte in die nationalen und lokalen Planungen, Entwicklungsprozesse, Armutsbekämpfungsstrategien und Gesamtrechnungssysteme einbeziehen
- 15.a: Finanzielle Mittel aus allen Quellen für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme aufbringen und deutlich erhöhen
- 15.b: Erhebliche Mittel aus allen Quellen und auf allen Ebenen für die Finanzierung einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder aufbringen und den Entwicklungsländern geeignete Anreize für den vermehrten Einsatz dieser Bewirtschaftungsform bieten, namentlich zum Zweck der Walderhaltung und Wiederaufforstung
- 15.c: Die weltweite Unterstützung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei und des Handels mit geschützten Arten verstärken, unter anderem durch die Stärkung der Fähigkeit lokaler Gemeinwesen, Möglichkeiten einer nachhaltigen Existenzsicherung zu nutzen