Fraunhofer IAO-Studie: Wie die industrielle Transformation gelingt

Die Studie „Industrial Transformation“ des Fraunhofer IAO analysiert, wie Unternehmen ihre Geschäftsmodelle, Betriebsmodelle und Wertschöpfungsketten zukunftsfähig aufstellen können. Sie bietet konkrete Handlungsempfehlungen sowie Einblicke aus zehn erfolgreichen Transformationsbeispielen. Die Transformation industrieller Wertschöpfung ist demnach kein isolierter Technologieschritt, sondern ein fundamentaler organisatorischer Umbau des Unternehmens. Ziel der Studie ist es, Orientierung und methodische Ansätze zu bieten, um Wertschöpfung in Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung zukunftsfähig, resilient und nachhaltig aufzustellen.
Industrial Transformation Governance als Konzept
Im Zentrum der Studie steht das Konzept der „Industrial Transformation Governance“ – ein strukturierter Orientierungsrahmen, der Unternehmen bei der Planung, Umsetzung und Steuerung tiefgreifender Veränderungsprozesse unterstützt. Es beschreibt, wie bestehende Wertschöpfungsmuster durch neue Betriebsmodelle, Geschäftsstrategien und Kompetenzen ersetzt werden können, um langfristig widerstandsfähig, effizient und nachhaltig zu wirtschaften.
Die Governance dient dabei als strategisches Planungsinstrument, mit dem Unternehmen das Zusammenspiel aller für die Wertschöpfung relevanten Ressourcen, Prozesse und Strategien gezielt und ganzheitlich neu ausrichten und steuern können.
Was erfolgreiche Unternehmen verbindet
Auf dieser Basis analysieren die Autoren der Studie die Transformationspfade von zehn Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen sowie verschiedener Größen und Regionen. Sie alle können bereits erfolgreiche Transformationsaktivitäten nachweisen. Die Studie untersucht dabei die Inhalte der Transformation, den Ablauf, die Erfolgsfaktoren sowie die Umsetzung der Erfolgsfaktoren. Dabei zeigt sich, dass die Unternehmen jeweils spezifischen Herausforderungen gegenübergestellt waren und diese durch maßgeschneiderte Lösungsansätze bewältigen konnte.
Alle Fallstudien zeigen übereinstimmend: Transformation gelingt, wenn sie strategisch klar ausgerichtet, technologisch sinnvoll unterstützt, kulturell mitgetragen und schrittweise umgesetzt wird. Die Unternehmen in den Beispielen haben nicht abgewartet, bis der Wandel zur Bedrohung wurde, sondern aktiv gehandelt: Sie definierten ein klares Zielbild, gestalten ein neues Betriebsmodell, förderten eine offene, lernbereite Unternehmenskultur, setzten gezielt auf Pilotprojekte zur Erprobung neuer Technologien und bezogen ihre Mitarbeitenden frühzeitig ein. Anstatt die Rahmenbedingungen zu negieren, gestalteten sie den Wandel vorausschauend mit – kompetenzorientiert, datenbasiert und mit einem klaren Fokus auf den Mehrwert für das gesamte System.
(Quelle Fraunhofer IAO)