DIHK-Digitalisierungsumfrage: Zwischen Effizienz und Bürokratie
Trotz zahlreicher Herausforderungen digitalisieren die Unternehmen weiter. KI ist in der Breite der Wirtschaft angekommen, doch der Glasfaserausbau kommt kaum hinterher. Rechtliche Unsicherheiten bremsen die Digitalisierungsaktivitäten. Gleichzeitig bleib die Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit hoch, was mehr Sicherheitsvorkehrungen erfordert. Zudem sorgt die schleppende Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung für Frust.
Das sind Ergebnisse der DIHK-Digitalisierungsumfrage 2025, an der sich mehr als 5.000 Unternehmen aus acht verschiedenen Wirtschaftszweigen beteiligt haben. Die Umfrage bietet einen umfassenden Überblick über den Stand der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft, einschließlich des Einsatzes digitaler Technologien, der Breitbandversorgung, dem Einsatz von KI und der Hindernisse bei der Datennutzung.

Effizienz im Vordergrund
Die Digitalisierung wird von den Betrieben bislang weniger als Innovationsmotor gesehen, sondern hilft ihnen vielmehr, die tagesaktuellen Herausforderungen zu meistern. So nennen zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) als Hauptmotiv für die Digitalisierung, Arbeitsprozesse effizienter gestalten zu wollen. Ähnlich viele (65 Prozent) erhoffen sich durch die Digitalisierung Kostenersparnisse. Für 63 Prozent der Unternehmen sind Qualitätsverbesserungen Treiber der Digitalisierung im Betrieb.
Zahlreiche Hürden
Als größte Herausforderungen betrachten die Betriebe fehlende Zeit (60 Prozent), zu hohe Komplexität (54 Prozent) und finanziellen Aufwand (42 Prozent). Rund jedes dritte Unternehmen sieht sich aber auch mit Sicherheitsrisiken, einem Mangel an IT-Fachkräften und fehlenden Kompetenzen sowie mit Unsicherheiten bei rechtlichen Vorgaben konfrontiert.
Die Umfrage zeigt, dass die Digitalisierung der Unternehmen vorangeht, aber noch deutlich zu langsam. Die Betriebe haben mit zu vielen Hürden zu kämpfen – vom langsamen Internet bis hin zu kleinteiligen bürokratischen Vorgaben. Deutschland droht nach Einschätzung der DIHK bei der Digitalisierung im internationalen Wettbewerb zurückzufallen. Die Probleme seien lange bekannt, die Lösungsansätze benannt. Ganz oben auf die Agenda der künftigen Bundesregierung gehörten daher Maßnahmen für eine schnellere und effizientere Digitalisierung. Digitale Kernthemen sollten in einem Digitalministerium gebündelt werden. Neben einem konsequenten Netzausbau müsse die Politik auch die Verwaltung zukunftsorientiert aufstellen, Bürokratie abbauen und die Voraussetzungen für innovative KI-Anwendungen schaffen.
Cybersicherheit im Fokus
Auch die Resilienz im digitalen Raum muss nach Ansicht der DIHK gestärkt werden. Die Bedrohungslage bleibe weiterhin hoch. Jedes zweite Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten sei innerhalb des vergangenen Jahres von mindestens einem erheblichen Cybersicherheitsvorfall betroffen gewesen. Die Industrialisierung der Cyberkriminalität und die steigende Angriffsfläche durch die zunehmende Digitalisierung führten dazu, dass immer mehr Unternehmen Ziel von Angriffen würden.
(Quelle DIHK)