Good News: Positive Markt- und Branchentrends zum Thema Energie
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen: Es gibt auch positive Entwicklungen in den Bereichen Energie, Umwelt und Innovation, die für Unternehmen relevant sind. Das zeigt das "Good News Monitoring" der DIHK. Ziel ist es, anhand aktueller Daten Fortschritte aufzuzeigen.
Wärmepumpenabsatz steigt deutlich
Im 1. Halbjahr 2025 wurden in Deutschland 55 Prozent mehr Wärmepumpen verkauft als im Vorjahr. Der Absatz von Wärmepumpen stieg im ersten Halbjahr 2025 auf 139.500 Geräte (Erstes Halbjahr 2024: 90.000). Hersteller setzen verstärkt auf die Technologie, die Bevölkerung ist besser informiert, und die Bundesförderung für effiziente Gebäude bietet weiterhin Zuschüsse.
Kernpunkte:
- Im Jahr 2023 wurden mit rund 1,3 Millionen verkauften Wärmeerzeugern Rekordwerte erzielt. Dieser Boom beruhte nach Einschätzung von Branchenverbänden vor allem auf Vorzieheffekten: Käufer und Handel bestellten Anlagen frühzeitig in Erwartung verschärfter Vorschriften und veränderter Förderbedingungen. In der Folge verzeichnete der Heizungsmarkt 2024 sowie im ersten Halbjahr 2025 einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Ausnahmejahr 2023.
- Nach Angaben des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) belegte die Wärmepumpe 2024 erstmals die Top-Position unter den verkauften Heizsystemen in Deutschland. Damit verdrängte sie Gasheizungen von Platz 1. Die BWP-Branchenstudie 2025 weist allerdings auch auf Hürden hin, insbesondere den Fachkräftemangel im Handwerk und die weiterhin hohe Bedeutung der Strompreise für Investitionsentscheidungen.
- Die Bundesregierung verweist auf die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), mit der beim Einbau einer Wärmepumpe Zuschüsse von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten möglich sind. Dies gilt als zentraler Treiber der privaten Nachfrage.
- Auch Unternehmen können Förderprogramme nutzen: Im KfW-Programm 522 („Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude, Zuschuss“) sind für Heizsysteme in Gewerbeimmobilien bis zu 35 Prozent Förderung vorgesehen.
- Dennoch zeigen Prognosen, dass der Absatz mit rund 260.000 Geräten im Gesamtjahr deutlich unter dem politischen Ziel von 500.000 bleibt. Strukturelle Hemmnisse wie hohe Einstiegskosten, Fachkräftemangel und unsichere Förderbedingungen bremsen den weiteren Hochlauf.
Fortschritte bei kommunaler Wärmeplanung
Bereits 47 Prozent der Kommunen haben mit der Wärmeplanung begonnen, 4,5 Prozent haben fertige Pläne. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung bewertet diesen Stand als deutlichen Fortschritt im Verhältnis zu den gesetzlichen Vorgaben.

Kernpunkte:
- 5.085 Gemeinden (47 Prozent) starten aktuell mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans; 488 (4,5 Prozent) haben ihn bereits abgeschlossen.
66 Prozent der Bevölkerung leben in Gemeinden mit laufender Wärmeplanung, weitere 16 Prozent in Gemeinden mit fertigen Plänen; rund 18 Prozent der Bevölkerung lebt in Gemeinden ohne Planungsbeginn. - Laut Wärmeplanungsgesetz müssen große Kommunen (>100.000 Einwohner) bis 30. Juni 2026 einen KWP erstellen; kleinere Gemeinden haben bis 30. Juni 2028 Zeit. Dem KWW-Wärmewendeatlas zufolge ergibt sich folgendes Bild:
- Große Kommunen (>100.000 Einwohner): Alle 83 Großstädte haben mit der Wärmeplanung begonnen; 33 Prozent haben ihre Pläne bereits abgeschlossen, 67 Prozent befinden sich im Prozess. Damit liegt die gesetzlich besonders verpflichtete Gruppe vollständig im Zeitplan.
- Kleine Kommunen (<10.000 Einwohner): Lediglich 3 Prozent verfügen über fertige Pläne, 41 Prozent befinden sich in der Erstellung. Mehr als die Hälfte hat die Planung bislang nicht begonnen.
- Mittelgroße Kommunen (10.000–100.000 Einwohner): 15 Prozent haben ihre Pläne abgeschlossen, 63 Prozent arbeiten daran. Insgesamt betrifft dies rund 43 Prozent der Bevölkerung.
- Baden-Württemberg sticht heraus: Ein Viertel der Gemeinden hat bereits einen fertigen Plan, was etwa 61 Prozent der Bevölkerung betrifft. In Schleswig-Holstein ist die Zahl der abgeschlossenen Pläne zwar niedrig (3,2 Prozent), sie decken aber 45 Prozent der Bevölkerung des Bundeslandes ab.
Elektroautos gewinnen an Fahrt
Global fährt inzwischen jeder fünfte Neuwagen elektrisch, laut dem volkswirtschaftlichen Kompetenzzentrum KfW Research. In Deutschland liegt der Exportanteil reiner Elektro-Pkw bei 27 Prozent. Auch die Neuzulassungen ziehen weiter an.
Kernpunkte:
- Weltweit ist der Marktanteil batterieelektrischer Pkw von 9 Prozent im Jahr 2021 auf 20 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. Das Wachstum lässt sich in fast allen Märkten weltweit beobachten. Am stärksten war der Anstieg allerdings in China, wo er von 5 Prozent (2019) auf 41 Prozent (2024) schnell zunahm.
- Deutschland exportiert inzwischen 27 Prozent seiner Pkw als reine Elektroautos; im 1. Quartal 2025 waren das durchschnittlich 82.000 Fahrzeuge pro Monat mit einem Exportwert von 3,4 Mrd. EUR. Deutschland erzielt mit Elektroautos inzwischen einen Exportüberschuss gegenüber Importen. Mehr als die Hälfte der Exporte gehen in die EU, gefolgt von USA und Großbritannien.
- Bei den Neuzulassungen in Deutschland lag der Anteil batterieelektrischer Pkw im Juli 2025 bei 19,8 Prozent nach 14,2 Prozent im Vorjahresmonat. Die Inlandsnachfrage bleibt volatil, da sie stark von Förderbedingungen, Strompreisen und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur abhängt. Nach dem Auslaufen des Umweltbonus kam es zu Rückgängen, während neue Modellangebote oder Preisanpassungen zeitweise für Zuwächse sorgen.
- Rund 49 Prozent der Haushalte zeigen sich grundsätzlich offen für die Nutzung eines Elektroautos. Preis bleibt das größte Hindernis, während Sorgen über Reichweite und Ladeinfrastruktur abnehmen.
(Quellen: BWP, KfW, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung)