Kommunales Wirtschaftsgespräch Barntrup

Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) lud zum Kommunalen Wirtschaftsgespräch nach Barntrup ein. Getagt wurde im Traditionsunternehmen KEB Automation KG. Vertreter der Stadt, darunter Bürgermeister Borris Ortmeier sowie der IHK Lippe stellten sich den Fragen der über 20 anwesenden Unternehmen. Themen wie die Sicherung der Energieversorgung, die weitere Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen, aber auch die Neugestaltung der Mittelstraße im Zusammenhang mit dem Bau der Ortsumgehung spielten im Gespräch eine erhebliche Rolle.

„In punkto Straßen- und Umfeldgestaltung passiert einiges in und um Barntrup“, äußert sich Borris Ortmeier zuversichtlich. Die Ortsumgehung Barntrup soll nach Einschätzung des Landesbetriebes Straßen.NRW im Herbst 2023 für den Verkehr freigegeben werden. Die Neuführung der Bundesstraße 1 von der zukünftigen Anschlussstelle aus Richtung Blomberg bis zum östlichen Bauende soll bereits Ende der Sommerferien fertig sein. „Wenn die Umgehung steht, geht die Zuständigkeit für die Mittelstraße auf die Stadt Barntrup über. Als Verwaltung wollen wir aber schon viel früher ansetzen“, so der Bürgermeister. Bereits heute sind die Stadtinseln als begrünte Plätze entlang der Straße sichtbar. Diese sind Ergebnis studentischer Überlegungen zur Aufwertung der Innenstadt. Unter dem Titel „Mittelstraße der Zukunft“ ist ein breit angelegter Dialogprozess mit allen Akteuren vor Ort geplant. Dabei soll überlegt werden, wie das Zentrum Barntrups aufgewertet werden kann. Zudem soll beraten werden, wo es in Zukunft verortet sein soll. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die flächendeckende Reduzierung der Leerstände. Förderprogramme von Bund und Land sollen helfen, die Leerstände zu reduzieren. Die anwesenden Unternehmen sind sich einig, dass die Innenstadt mehr Frequenz benötigt. Die Ideen reichten von einem Reparatur-Café über ein Startup-Forum, bis hin zu Umnutzungsvorschlägen von Handelsimmobilien in Richtung Wohnen.

Eine weitere Thematik des Abends war die Ausgestaltung der Verwaltung. So warf IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Sievers die Frage auf, wie eine moderne Stadtverwaltung in Barntrup künftig aussehen wird? „Um es gleich vorwegzunehmen, ein neues Rathaus wird es in der Stadt nicht geben“, so Bürgermeister Ortmeier. Die Verwaltung sei räumlich gut ausgerichtet. Um Kapazitäten zu bündeln bestehen bereits heute zahlreiche Kooperationen mit umliegenden Kommunen, etwa bei der EDV, dem Standesamt oder der Rufbereitschaft. Ein großes Problem sieht die Verwaltung bei der Fachkräftegewinnung und -sicherung. Hier stehe Barntrup in Konkurrenz zu größeren Kommunen. Die Kommune müsse vielfältigste Anreize schaffen, um Fachkräfte zu locken.