Betriebliches Mobilitätsmanagement
Das wachsende Verkehrsaufkommen verursacht immer höhere ökonomische und ökologische Folgekosten. Will Deutschland seine nationalen Klimaschutzziele einhalten, muss Mobilität effizienter und umweltfreundlicher gestaltet werden. Eine Treibhausgasbilanz eines Unternehmens zeigt häufig die durch den firmeneigenen Fuhrpark (Scope 1) sowie die durch Arbeitswege der MitarbeiterInnen und Geschäftsreisen (Scope 3) verursachten CO2-Emissionen auf. Somit stehen auch die Unternehmen in der Verantwortung sich mit Fragen der Mobilität in ihrem Einflussbereich eingehend zu befassen. Betriebliches Mobilitätsmanagement dient Unternehmen in erster Linie als praxistaugliches Instrument zur systematischen Analyse und Optimierung der unternehmenseigenen Verkehrsbedarfe. Aufbauend auf der Analyse werden Verbesserungspotenziale identifiziert und entsprechende Maßnahmen für die Bereiche Verkehr, Infrastruktur, Service und Kommunikation entwickelt und in einem Mobilitätskonzept zusammengefasst sowie umgesetzt.
Hilfreicher Praxisleitfaden
Vom Arbeitsweg über Lastverkehr bis zu Dienstreisen: Wie die betriebliche Mobilität im Interesse von Umwelt und Wettbewerbsfähigkeit optimiert werden kann, zeigt die “Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz” in ihrem Praxisleitfaden "Betriebliches Mobilitätsmanagement" (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1600 KB) auf.
Gerade in mittelständischen Unternehmen finden sich vielfach noch große Verbesserungspotenziale, deren Umsetzung oftmals auch betriebswirtschaftlich sinnvoll ist. Wertvolle Hilfestellung hierzu bietet der Praxisleitfaden (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1600 KB). Die Vorgehensweise bei der Optimierung der betrieblichen Mobilität wird darin ebenso beschrieben wie die Palette möglicher Maßnahmen – von Anreizen zum Fahrradfahren über den Umbau der Fahrzeugflotte bis hin zur Verkehrsverlagerung etwa auf die Bahn. Sieben gelungene Praxisbeispiele illustrieren die Möglichkeiten.
Themen, Maßnahmen & Ideen
| Rad-/Fußverkehr Mit dem Rad zur Arbeit: So motivieren Sie Ihre Beschäftigten. Einführung durch Fahrradfreundlicher Arbeitgeber (Eine Initiative der EU und des ADFC e.V.) → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1004 KB) |
| Job-/Dienstrad Mit Fahrtwind in die Zukunft – Nachhaltige Mobilität für Ihr Unternehmen Einführung durch baron mobility service GmbH → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 804 KB) |
| Elektromobilität Status Quo zur Elektromobilität in Deutschland und Baden-Württemberg Einführung durch e-mobil BW GmbH → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2011 KB) |
| Infrastruktur E-Ladesäule Erfolgreich Ladeinfrastruktur aufbauen und nutzen Einführung durch KLiBA → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1098 KB) |
| Steuerrechtliche Anforderungen an Ladeinfrastruktur Ausblick und Überblick auf die Regelungen des neuen Stromsteuerrechts, das Umsatzsteuerrecht sowie das Einkommenssteuerrecht Einführung durch Boesche Rechtsanwälte PartGmbB → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1448 KB) |
| Mobilitätsbudget Erfolgreiche Implementierung eines Mobilitätsbudget für Ihr Unternehmen Einführung durch Oeko-Institut e.V. → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2713 KB) |
| Infrastruktur ÖPNV Haltestelle vor der Tür!? Einführung durch Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3851 KB) |
| Nachhaltige Verhaltensänderungen bewirken Mobilitätsverhalten mit Mobilitätsmanagement beeinflussen Einführung durch DEPOMM → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 849 KB) |
| Lokales Bündnis gründen Schlüssel zur Verkehrswende vor Ort - Kooperation zwischen Kommunen und Unternehmen Einführung durch B.A.U.M. Consult GmbH und Best-Practise Stadt Heidelberg → Präsentation (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3383 KB) |
Betriebliche Elektromobilität
Ein Baustein des “Betrieblichen Mobilitätsmanagements” ist die Elektromobilität. Betriebliche e-Ladekonzepte gewinnen immer mehr an Bedeutung, sowohl aufgrund der steigenden Anzahl von Elektrofahrzeugen auf den Straßen als auch aufgrund politischer Ziele und betrieblicher Klimaschutzstrategien zur Reduktion der CO2-Emissionen. Für eine Umstellung des betrieblichen Fuhrparks auf elektrische Antriebe spricht vieles – vom Klimaschutz bis zu rechtlichen Vorgaben. Der Weg ist allerdings nicht ohne Fallstricke. Was Unternehmen wissen müssen, erläutern wir im Artikel “Betriebliche Elektromobilität”.
Kostenloser Mobilitätscheck als Einstieg
Die Energieagentur Südwest GmbH bietet Unternehmen mit Sitz in den Landkreisen Lörrach und Waldshut einen unkomplizierten und übersichtlichen Einstieg in das betriebliche Mobilitätsmanagement: den kostenlosen und unabhängigen Mobilitätscheck. Nach einer zweistündigen Beratung in Ihrem Betrieb erhalten Sie einen Bericht mit konkreten Handlungsempfehlungen.
Förderprogramme
“Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement (B²MM)” |
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Mit dem Förderprogramm B²MM (Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement) verfolgt das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg das Ziel, die verkehrsbedingten Belastungen durch CO2-Emissionen, Feinstaub und Stickoxide durch die Förderung von Maßnahmen des Mobilitätsmanagements in Behörden und Unternehmen zu verringern. Förderfähig sind u.a. Untersuchungen, Programme und Maßnahmen zur Vermeidung, Verlagerung und Effizienzsteigerung des mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Personen- und Straßengüterverkehrs von und zu Betriebs- bzw. Behördenstandorten.
Die Förderrichtlinie sieht zwei Stufen vor. In einem ersten Schritt sind Analyse, Konzepterstellung und Projektmanagement förderfähig, einschließlich externer Unterstützung durch Beratung, Studien und Gutachten. In einem zweiten Schritt können die Umsetzungsmaßnahmen gefördert werden, die als Ergebnis von Analyse und Konzepterstellung durchgeführt werden sollen, wie Radabstellanlagen oder andere Investitionen. Ziel der Richtlinie ist die Förderung von ausgereiften und nachhaltigen Konzepten und Maßnahmen im Bereich des Mobilitätsmanagements.
Ebene: Landesförderung
Fördergebiet: Bundesland Baden-Württemberg Förderart: Projektförderung, die als Zuschuss im Rahmen einer Anteilsfinanzierung gewährt wird. Förderberechtigte: Unternehmen, Landesbehörden und Landesbeteiligungen in vollständigem Landesbesitz, Kommunale Behörden Fördergeber: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg (VMBW) |
“Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM)” |
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Ziel der Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) ist die Reduktion von verkehrsbedingten CO2-Emissionen im Berufs-, Dienst- und Ausbildungsverkehr sowie in der Alltagsmobilität der Beschäftigten durch die Erweiterung und Verstetigung der Förderung von Maßnahmen einer nachhaltigen Mobilität in Betrieben, Unternehmen und kommunalen Einrichtungen.
Der vierte Förderaufruf im Rahmen der Förderrichtlinie „BMM – Betriebliches Mobilitätsmanagement“ (Veröffentlichung: 10. April 2024) mit dem Schwerpunkt „Innovationsförderung“, fördert Projekte, die einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele durch die Umsetzung innovativer und umfassender Konzepte des Betrieblichen Mobilitätsmanagements leisten. Insbesondere dient der Förderaufruf der Umsetzung von Maßnahmen in folgenden Themenbereichen des Personenverkehrs:
Das BMM-Gesamtkonzept soll einen umfassenden Charakter haben und Maßnahmen aus verschiedenen Handlungs- und Aktionsfeldern enthalten.
Ebene: Bundesförderung
Fördergebiet: Bundesrepublik Deutschland Förderart: Projektförderung, die als Zuschuss im Rahmen einer Anteilsfinanzierung gewährt wird. Förderberechtigte: Unternehmen (KMU), Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Kommunen. Fördergeber: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) Bewilligungsbehörde: Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) Ausschlussfrist: 27.06.2024 |
IHK-Zertifikatslehrgang “Betrieblicher Mobilitätsmanager”
Zentraler Bestandteil des Zertifikatslehrgangs “Betrieblicher Mobilitätsmanager (IHK)” ist der Entwurf und die Präsentation eines betrieblichen Mobilitätskonzepts. Dafür analysieren die Teilnehmer/innen komplexe Mobilitätsbedürfnisse ihres Unternehmens.
Dabei werden beispielsweise folgende Ansatzpunkte aufgegriffen:
- Wie kann durch den Einsatz von CarSharing-Angeboten die Flexibilität und umweltverträgliche Fortbewegung gefördert werden?
- Durch welche Angebote können der Fuß- und Radverkehr gestärkt werden?
- Wie können Mitarbeiter motiviert werden Fahrgemeinschaften zu bilden?
- In welchem Rahmen kann ein JobTicket etabliert werden, um die Nutzung des ÖPNV attraktiver zu machen?
