Standortpolitik

Wirtschaftsbericht Frühjahr 2014

Gute Geschäftslage bei den Firmen der Region
Die Geschäftslage der Unternehmen in der IHK-Region Hochrhein-Bodensee hat sich im Jahr 2014 bisher gut entwickelt.
Schopfheim/Konstanz. Insgesamt ist der von der IHK Hochrhein-Bodensee errechnete Index für das Konjunkturklima in der Region mit 137,5 Punkten gegenüber dem Jahreswechsel 2014 etwas gesunken. Dies liegt an den Erwartungen der Unternehmen zur Geschäftsentwicklung der kommenden Monate, die nicht mehr ganz so euphorisch wie zu Jahresbeginn sind. Dagegen hat die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht.
Geschäftslage gut entwickelt
In der aktuellen Umfrage der IHK bestätigen die Unternehmen mit Ihren Aussagen, dass es der Wirtschaft in der Region weiter gut geht und sich ihre Lage in den ersten Monaten des Jahres verbessert hat. Mit einem Wert von 152,7 Punkten ist der Indikator für die Geschäftslage gegenüber dem Jahreswechsel noch einmal angestiegen und befindet sich nun auf einem sehr hohen Niveau. Insgesamt beurteilen 56 Prozent der teilnehmenden Betriebe ihre momentane Geschäftslage als gut, weitere 41 Prozent  als befriedigend und gerade einmal drei Prozent als schlecht. Im Vergleich dazu liegt der Wert für die Geschäftslage aller Unternehmen in Baden-Württemberg mit 144,3 Punkten deutlich niedriger.
Industrie mit gestiegener Auslastung
Verbessert hat sich die aktuelle Geschäftslage insbesondere bei den Industrieunternehmen in der Region Hochrhein-Bodensee. So sind es aktuell mehr als die Hälfte (51 Prozent) der produzierenden Betriebe, die ihre Geschäftslage mit „gut“ bezeichnen. Bei rund 45 Prozent der Betriebe ist die Lage befriedigend und gerade einmal vier Prozent klagen über eine schlechte Geschäftslage. Gestiegene Umsätze bei 59 Prozent der befragten Unternehmen in diesem Bereich sind mit ausschlaggebend, dass insgesamt bei rund 42 Prozent der Produktionsbetriebe eine gute Ertragslage vorliegt. Zum Jahreswechsel lag die Zahl der Unternehmen mit entsprechender Bewertung noch bei 29 Prozent. Entsprechend sind in der aktuellen Umfrage auch die Zahlen der Industriebetriebe mit befriedigender Ertragslage auf  51 Prozent und mit schlechter Ertragslage gar auf rund acht Prozent gesunken. Der Auslastungsgrad der Kapazitäten in der Industrie hat sich ebenfalls verbessert und liegt nun bei 87 Prozent.
Nachdem zum Jahreswechsel der Auftragseingang zugenommen hatte, berichtet die Mehrzahl der Industriebetriebe (57 Prozent) aktuell über eine gleichbleibende Tendenz. Bei rund elf Prozent der Befragten ist der Auftragseingang tendenziell fallend, bei rund 32 Prozent tendenziell steigend.
Gute Geschäfte im Handel und Dienstleistungsbereich
Die momentane Geschäftslage im Handel und Dienstleistungsbereich bezeichnen rund 55 Prozent der Betriebe als gut, weitere 42 Prozent sind zufrieden. Gute Werte, die zu Jahresbeginn leicht positiver waren. Dies ist insbesondere auf die etwas reduziertere Einschätzung der Dienstleistungsunternehmen zurückzuführen, bei denen – anstatt 68 Prozent wie zu Jahresanfang – dennoch weiterhin 61 Prozent der Betriebe von einer guten Geschäftslage sprechen und kein einziges Unternehmen in der Befragung mit der Geschäftslage unzufrieden ist.
Die Umsatzzahlen im Bereich Handel und Dienstleistungen haben sich im Vergleich zum Vorjahresquartal positiv entwickelt. Im Handel sprechen rund 39 Prozent der Betriebe von gestiegenen Umsätzen, unter den Dienstleistungsunternehmen sind dies rund 47 Prozent.
Die derzeitige Tendenz bei der Nachfrage im Handel ist überwiegend saisonüblich (69 Prozent). Im Dienstleistungsbereich verzeichnen rund 40 Prozent der Dienstleistungsbetriebe aktuell eine steigende Nachfrage, während rund 60 Prozent ein gleichbleibendes Auftragsvolumen angeben.
Erwartungen für die kommenden zwölf Monate
Die meisten Unternehmen im Kammerbezirk sehen für das Jahr 2014 weiterhin positive Geschäftsverläufe voraus. Insgesamt erwarten rund 93 Prozent aller Unternehmen eine gleichbleibende oder bessere Entwicklung für die kommenden Monate. Dabei ist jedoch die Anzahl Unternehmen, die von einer besseren Entwicklung ausgehen von zuletzt rund 43 Prozent auf aktuell 30 Prozent zurückgegangen. Der überwiegende Teil der Unternehmen, nämlich 63 Prozent, geht von einem gleichbleibenden Geschäftsverlauf für die kommenden Monate aus. Dies gilt für die Betriebe des Industrie- wie auch des Dienstleistungsbereichs. Im Handelsbereich verbesserten sich die Erwartungen gegenüber Jahresbeginn, so dass nun ein Drittel der Händler eine bessere Geschäftsentwicklung prognostiziert.
Investitionsabsichten weiter positiv
Die Unternehmen in Handel, Dienstleistung und Industrie wollen in den kommenden Monaten weiter investieren. Dabei rechnet rund ein Viertel der Betriebe mit steigenden Investitionen im Inland. Knapp fünf Prozent aller Betriebe planen auf Jahressicht dagegen keine Investitionen, bei rund 61 Prozent sollen diese gleich bleiben. Verwendet werden die Mittel dabei überwiegend zur Deckung des Ersatzbedarfs sowie aus Gründen der Rationalisierung. Die Finanzierung der Investitionen stellt hierbei meist kein Problem dar. So bewerten 45 Prozent aller befragten Betriebe den Zugang zu einer externen Finanzierung als gut und rund 22 Prozent als befriedigend. Weitere 29 Prozent haben aktuell keinen Bedarf an einer externen Finanzierung, so dass die Zahl der Betriebe, die über keine externe Finanzierung klagen, mit weniger als zwei Prozent in der Region äußerst gering ist.
Bei ihren Beschäftigtenzahlen gehen die Unternehmen mehrheitlich von stabilen Zahlen in der Region aus; fast drei Viertel aller Unternehmen wollen in den kommenden Monaten die Mitarbeiterzahlen konstant halten. Daneben erwarten jedoch weitere 23 Prozent eine Zunahme der Beschäftigtenzahlen. Werte, die über dem Landesschnitt von Baden-Württemberg liegen.
Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung
An erster Stelle der für die wirtschaftliche Entwicklung der regionalen Industriebetriebe am häufigsten genannten Risiken stehen nach wie vor die steigenden Energie- und Rohstoffpreise (55 Prozent). Hier wird auch die EEG-Reform keine wesentliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit für die kleinen und mittelständischen Betriebe gegenüber der ausländischen Konkurrenz erwirken können.
In der Handels- und Dienstleistungsbranche sehen die Unternehmen weiterhin den Fachkräftemangel als größtes Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung an (64 Prozent).
Deutlich gestiegen ist dagegen die Zahl der Betriebe, die in der aktuellen Wirtschaftspolitik ein erhöhtes Risiko für die weitere Entwicklung sehen (32 Prozent). Und auch das Risiko steigender Arbeitskosten bleibt bestehen (43 Prozent). Denn für die Unternehmen ist absehbar, dass durch die Rentenbeschlüsse, aber auch durch den geplanten Mindestlohn, die Arbeitskosten dauerhaft steigen werden.