Supermarkt-Betreiber: „Die geplante Verpackungssteuer in Köln ist eine Vollkatastrophe.“
René Irrgang betreibt einen REWE-Supermarkt in Köln und zwei Nahkauf-Märkte in Hürth. Die für Köln geplante Verpackungssteuer auf To-Go-Geschirr, Becher und Besteck würde seinen Markt an der Aachener Straße in Braunsfeld vor allem beim Mittagstisch, an der Salatbar und beim Kaffee zum Mitnehmen betreffen.
Aus meiner Sicht ist das eine Vollkatastrophe, weil die Produkte dadurch unnötig teurer werden.
Zudem findet Irrgang die Abgabe undurchdacht und willkürlich. „Es gibt ja mehrere Sachen, die ich unterwegs essen kann, die aber nicht betroffen sind. Was ist zum Beispiel mit einer Chipstüte oder Kaugummi-Papier, das achtlos weggeworfen wird, so Irrgang. „Auch Kaffee im Becher aus der Kühltheke muss nicht zusätzlich versteuert werden. Das ist aus meiner Sicht sehr fragwürdig und hat keine Logik.“
René Irrgang, Supermarkt-Betreiber in Köln und Hürth
Unlogische Ausnahmen und steigende Bürokratie
Die geplante Steuer erhöhe den Bürokratieaufwand und verlangsame den Kassenprozess: „Sowohl Kunden als auch Mitarbeiter blicken hier nicht mehr durch und müssen permanent schauen, wer was zu essen mitnimmt. Das ist eine extreme Mehrbelastung. Dadurch, dass ich Supermärkte in Köln und Hürth habe, bin ich sogar doppelt von der ausufernden Bürokratie betroffen, weil ich zwei vollkommen verschiedene Steuerarten in einem Unternehmen habe.“
Forderung nach transparenter Verwendung und weniger Belastung für Händler
Außerdem gebe es keine klare Kommunikation, wie das eingenommene Geld verwendet werden solle, da die Steuer nicht zweckgebunden sei. „Die Stadt Köln gibt uns also keine Garantie dafür, dass das Geld wirklich der Umwelt und der öffentlichen Ordnung zugutekommt“, sagt Irrgang. Er fordert deshalb, die Unternehmerinnen und Unternehmer nicht weiter mit Bürokratie zu belasten und die Bürger nicht weiter zu besteuern.
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