Hotel-Chef: „Leverkusen braucht keine Bettensteuer!"

Eine zusätzliche Abgabe, eine zusätzliche Belastung für die Leverkusener Gastronomen. Ein Beispiel: Das Altstadthotel” – auch bekannt als bei Ilona”. Das steht vor einem Problem: Die Kommune will künftig eine Bettensteuer erheben.
Sven König betreibt das Hotel. Hier geht es urig und gemütlich zu. Kommt man über die Schwelle, ist es beinahe wie eine Zeitreise. Seit mehr als 50 Jahren existiert der Familienbetrieb mitten in der Stadt, an der Rezeption empfängt meist Königs Mutter Ilona die Gäste. Daher der Name „bei Ilona“. König: „Wir haben das Altstadthotel durch alle Höhen und Tiefen geführt. Aber jetzt soll die Bettensteuer eingeführt werden, so wie in Köln und anderen Großstädten“, bringt Sven König seine Sorgen auf den Punkt.
Sein Hotel liegt direkt neben dem Chempark, es übernachten hier vor allem Arbeiter, Monteure oder CEOs der Chemiefirmen. Touristen sind selten darunter, sein Kerngeschäft sind Geschäftsreisende. König macht sich nun Sorgen, dass die Firmen ihre Leute nach Einführung der Bettensteuer nicht mehr zum Übernachten in sein Hotel schicken, sondern lieber auf das Umfeld ausweichen, um so Geld zu sparen.

Verdienstausfall und Verwaltungsaufwand

„In Langenfeld und Monheim gibt es diese zusätzliche Abgabe nicht. Wir haben große Angst, dass wir unsere Kunden verlieren.“
In Köln und Düsseldorf gibt es die Beherbergungssteuer schon länger. König hat mit seinem Hotel nicht nur in Messezeiten bisher immer davon profitiert, da die Übernachtungen bei ihm deshalb günstiger sind.
© IHK Köln
Und zum Verdienstausfall kommt der Verwaltungsaufwand. König: „Wir müssen selektieren und abwägen: Wer bezahlt Bettensteuer, wer bezahlt keine? Der eine hat eine Behinderung, der andere muss dies machen, der andere hat diese Befreiung und so weiter. Wer soll diese ganzen Forderungen erfüllen? Wir haben ohnehin schon Personalmangel. Dazu kommt: Wir müssen das Geld für die Stadt sammeln und wieder abführen. Bürokratie ohne Ende. Dabei hat uns der Staat Bürokratieabbau versprochen. Bürokratieabbau fängt damit an, uns Unternehmer zu entlasten.“
Sein flammender Appell an die Kommune: Wir bitten die Stadt Leverkusen deshalb, die Bettensteuer nicht einzuführen und uns kein zusätzliches Bürokratiemonster an den Hals zu hängen."
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