Altstadt-Gastronomin: Der Stau verdirbt den Gästen den Appetit
Was bringt das beste Menü, wenn viele Gäste nicht pünktlich am Tisch Platz nehmen? Die Einschränkungen auf der Trankgasse und der Komödienstraße haben auch schwerwiegende Folgen für die Gastronomen in der Altstadt.
Sylvia Fehn-Madaus ist Inhaberin und Geschäftsführerin des Restaurants „Em Krützche“ in der Kölner Altstadt. Das Traditions-Lokal mit Rheinblick ist bei Stammgästen und Touristen gleichermaßen beliebt. Sogar Bill Clinton und Gerhard Schröder waren hier 1999 am Rande eines G8-Gipfels schon einmal zu Gast.
Seitdem die Trankgasse allerdings im Frühjahr 2023 gesperrt wurde, ist es für die Gäste schwierig geworden, das Restaurant zu erreichen – zumindest mit dem Auto.
Viele Gäste sind verprellt und haben gesagt: Wenn die Sperrung noch da ist, kommen wir nicht mehr in die Stadt.
Und Fehn-Madaus hat noch ein Problem: Ein Teil ihrer Stammgäste verbindet einen Abend in der Philharmonie mit einem Essen in ihrem Restaurant. Frei nach dem Motto: Erst ein gutes Essen, dann gute Musik. „Von denen haben viele schon kurzfristig den Tisch abgesagt, weil sie im Stau standen. Und die Plätze werde ich an dem Abend einfach nicht mehr los und das sind dann wegfallende Einnahmen”, so Fehn-Madaus. Abends mit der Bahn anzureisen und noch später wieder den Heimweg anzutreten, ist gerade für ältere Menschen keine Alternative zum eigenen Auto.
Die Folge: Weniger Gäste, die zum Essen ins „Em Krützche“ kommen. Die Gastronomin Fehn-Madaus fordert deshalb von der Stadt Köln: „Öffnet die Trankgasse und die Komödienstraße!“
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