Nachhaltig(keit) lernen mit den Zertifikatslehrgängen der IHK Köln

Text: Marcus Bäcker

Letztlich war es privates Interesse, das Claudia Plenert dazu veranlasste, sich auf die Suche zu begeben. „Das Thema Nachhaltigkeit ist in unser aller Leben, ob wir es wollen oder nicht“, so die Finance-Business-Partnerin der Messe Frankfurt. Ihre Schlussfolgerung: Wenn etwas so viel Raum einnimmt, dann sollte man sich damit auskennen. Also fahndete sie im Internet nach einem Grundlagenkurs. Und wurde auf der Website der IHK Köln fündig.

Nachhaltigkeitsmanager/-in (IHK) heißt der Zertifikatslehrgang, der mit dem Professional Center der Universität zu Köln entwickelt wurde und neu im Weiterbildungsangebot der IHK Köln ist. „Mit diesem IHK-Zertifikatslehrgang sind wir Vorreiter für ein Thema mit großem Zukunftspotenzial“, so Jennyfer Gringmuth, Leiterin Weiterbildung der IHK Köln. „Er war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht, das Interesse an dem Thema war enorm.“

Jennyfer Gringmuth, Leiterin Weiterbildung IHK Köln

Der Premierenkurs endet in diesem Sommer, an ihm nahmen zehn Studierende und zehn Personen aus der Wirtschaft teil. Im November startet der zweite Online-Zertifikatslehrgang, zu dem man sich bereits anmelden kann. Das Besondere an dem Lehrgang: „Er dient als Einstieg in die Materie und ist nicht auf bestimmte Branchen oder Unternehmensbereiche ausgerichtet“, so Gringmuth.

Wer sich spezialisieren möchte, findet bei der IHK Köln auch dazu den passenden Zertifikatslehrgang – darunter drei Kurse rund um das Thema Sustainable Leadership. Weiterbilden kann man sich zudem zur Fachexpertin oder zum Fachexperten für Wasserstoffanwendungen und zum Thema nachhaltiges Lieferkettenmanagement sowie zur Klimamanagerin, bzw. zum Klimamanager.

Ende August startet mit Circular Economy (IHK) noch mal ein ganz neues Angebot – entwickelt wurde der IHK-Zertifikatslehrgang gemeinsam mit dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband und wird von der Effizienz-Agentur NRW und dem Projekt Prosperkolleg unterstützt. Er soll die Teilnehmenden dazu befähigen, die Zukunft ihrer Unternehmen unter Gesichtspunkten des zirkulären Wirtschaftens aktiv mitzugestalten, also Ressourcen nachhaltiger zu nutzen und Stoffkreisläufe zu schließen. Die Seminare, Vorbereitungskurse, Zertifikatslehrgänge und Unterrichtungen in der Erwachsenenbildung richten sich an Angestellte, Gründerinnen und Gründer, Mitglieder der freien Berufe sowie an Unternehmen, die die Veranstaltungen auch angepasst an ihre firmenspezifischen Bedarfe buchen können.

Ob es um das Thema Lieferketten geht, ob Personal oder Kommunikation im Mittelpunkt steht: Das Thema Nachhaltigkeit berührt alle Unternehmensbereiche. Einen ersten Einblick geben die Informationen auf der Website der IHK Köln, inklusive eines kleinen Tests, der zeigt, wie tief die Themen im Unternehmen bereits verankert sind.

Klimawandel, Energiekrise, der Wettbewerb um Nachwuchskräfte: Die Gründe dafür, dass das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen so relevant ist, sind vielfältig. Nicht zuletzt gehört der Druck durch den Gesetzgebenden dazu. So haben sich kleine und mittelständische Unternehmen, die jetzt mittelbar nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz berichtspflichtig werden, möglicherweise noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt. Dozentin Carina Goffart: „Die wissen vielleicht gar nicht, was eine Nachhaltigkeitsstrategie ist, was mit effizient, suffizient und konsistent gemeint ist.“ Das Gesetz betrifft ab 2024 auch unmittelbare und mittelbare Lieferanten von Unternehmen mit mindestens 1.000 Beschäftigten im Inland.

Claudia Plenert, Teilnehmerin

Einen Einführungskurs wie bei der IHK Köln fand Claudia Plenert sonst nirgendwo: „Die Dozentinnen und Dozenten sind kompetent, die Themen interessieren mich alle.“ Jennyfer Gringmuth erklärt das Konzept des gesamten Angebots: „Wir bieten gezielt praxisnahe Weiterbildungen an, die sofort im Unternehmensalltag umgesetzt werden können." Dabei liegt der Fokus immer auf der selbstständigen Erarbeitung der Themen. Auch die Methode ist also: nachhaltig.