Im Galopp in die Ausbildung

Schnell noch einen Ausbildungsvertrag abschließen und am 1. August anfangen? Kein Problem! Bei der gemeinsamen Ausbildungsplatzbörse von der IHK Köln, der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammer zu Köln und der Kreishandwerkerschaft Köln an der Galopprennbahn Weidenpesch präsentierten sich 50 Unternehmen, die noch Last-Minute-Ausbildungsplätze zu vergeben haben.
Das kam gut an: 1000 Besucherinnen und Besucher informierten sich an den Ständen. Saskia Pflugradt, Ausbildungsscout bei der IHK Köln, hat die Veranstaltung federführend mit organisiert und ist begeistert: „So viele junge Menschen am ersten Tag in den Sommerferien zu so einer Ausbildungsbörse begrüßen zu können, macht uns stolz."

Ausbildungsbörse wird immer beliebter

Die Last-Minute-Ausbildungsplatzbörse findet bereits zum zweiten Mal statt – und wird immer beliebter. „Heute ist es so voll wie nie. Deshalb wird es auf jeden Fall ein drittes Mal geben“, sagte auch Guido Fussel, Personalleiter der Früh Brauerei. Er vermutet, dass viele junge Menschen erst einmal abwarten, bis sie einen Ausbildungsplatz annehmen und deshalb noch kurz vor Beginn auf der Suche sind.
Ein Vertrag wurde direkt an der Rennbahn zwar nicht abgeschlossen, aber viele Bewerbungen abgegeben und Probearbeitstage vereinbart.
© IHK Köln
Und: „Es ist noch nicht zu spät! Auch der 1. September oder 1. Oktober sind als Ausbildungsstart noch möglich, falls es im August nicht klappt“, sagte Johannes Juszczak, bei der IHK Köln Leiter Vertragsmanagement und Bildungshotline.

Sehr positiv überrascht von der Veranstaltung"

Einige ausstellende Firmen haben noch mehrere Plätze für dieses Jahr zu vergeben, andere nur einen einzigen, wie die Balloni GmbH aus Ehrenfeld, die einen Kaufmann im Einzelhandel sucht. „Wir haben schon einige interessante Kandidatinnen und Kandidaten am Stand gehabt und sind sehr positiv überrascht von der Veranstaltung“, sagte Laden- und Ausbildungsleiter Sascha Mohr.
Er war zum ersten Mal bei der Börse dabei und freute sich über das große Interesse. „Seit Corona bekommen wir immer weniger Bewerbungen rein. Vorstellungstermine werden nicht eingehalten oder angefangene Ausbildungen abgebrochen“, erzählte er. Sein Kollege Adill Abad und er versuchen deshalb schon in den ersten Gesprächen herauszufinden, wie belastbar jemand ist und wie sehr er oder sie den Job will. Kleiner Geheimtipp: Wer Sport macht oder schon mal gejobbt hat, hat gute Karten!

Wichtig zu wissen, worauf man sich einlässt"

Bei der contour Veranstaltungsservice GmbH aus Bergisch Gladbach waren noch drei freie Ausbildungsplätze als Techniker zu vergeben. „Wir haben mit einigen Interessenten gesprochen und Probe-Arbeitstage vereinbart. Es ist wichtig, dass sie wissen, worauf sie sich einlassen. Der Job macht viel Spaß, ist aber eben auch Arbeit. Techniker in einer Veranstaltungsfirma zu sein bedeutet nicht nur, auf der Bühne zu sein“, machte Junior-Produktionsleiter Thomas Köller deutlich.
Viel los war auch am Stand von Guett-Dern, dem Kölner Fachbetrieb für Sicherheit, Alarmanlagen und Tresore. Marketingchefin Anazuita Causemann war zum ersten Mal bei der Börse dabei. Ihr gefiel besonders, dass die Veranstaltung nicht ganz so riesig ist: „Die jungen Menschen sind hier fokussierter auf der Suche als bei einer Massenveranstaltung.“

Zuversichtlich, dass wir hier jemanden finden"

Sie sucht noch drei Auszubildende für die Berufe Büro- und Einzelhandelskaufmann/-frau und meint: „Ich bin zuversichtlich, dass wir hier jemanden finden.“ Allerdings würde sie vielen jungen Menschen gerne beibringen, wie sie sich noch besser verkaufen. Ihr Geheimtipp: „Authentisch und natürlich sein. Wissen, was man will. Und eine gute Grundeinstellung zu sich selbst haben.“
Saskia Pflugradt
Aus- und Weiterbildung | Ausbildungsscout
Johannes Juszczak
Aus- und Weiterbildung - Leiter Vertragsmanagement und Bildungshotline