Aktuelle Themen aus der Region
Rheinspange
Eine neue Autobahnspange soll ab Mitte der 2030er die Verkehrssituation in der Wirtschaftsregion Köln verbessern.
Der Tunnel zwischen der rechtsrheinischen A59 und der linksrheinischen A555 mit einer Unterquerung des Rheins zwischen Köln und Bonn wurde der vom Deutschen Bundestag im Dezember 2016 beschlossene Bundesverkehrswegeplan 2030 in den „vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Im Februar 2023 wurde die Vorzugsvariante bestimmt und beim Fernstraßen-Bundesamt eingereicht, im nächsten Schritt wird hier der genaue Verlauf der Straße im Rahmen des Linienbestimmungsverfahren festgelegt.
Im Anschluss beginnt die Entwurfsplanung. In dieser Phase wird die Vorzugsvariante zu einem Vorentwurf ausgearbeitet, der dann als Grundlage für die anschließende Genehmigungsplanung und Planfeststellung dient. Nach deren Abschluss kann die Ausführungsplanung und der Bau begonnen werden, dessen Abschluss für die Mitte der 2030er projektiert ist.
Die Notwendigkeit der Rheinspange
Die zusätzliche Rheinquerung ist aus Sicht der IHK Köln weiterhin unbedingt notwendig, um das gesamte Verkehrsnetz in der Region zu entlasten, die Vernetzung mit Schiene und Wasserstraße zu stärken und die Erreichbarkeit von Unternehmen zu verbessern.
Die wichtigsten Gründe dafür sind:
- In der Region Köln-Bonn wird bis 2040 ein Bevölkerungszuwachs um bis zu 270.000 Einwohner prognostiziert, daraus resultieren steigende Pendler- und Wirtschaftsverkehre.
- Die Rheinspange verbessert den Anschluss an das europäische Fernstraßennetz für die geplanten Gewerbegebiete, nicht zuletzt in dem vom Strukturwandel stark betroffenen Rheinischen Revier.
- Linksrheinisch gibt es starke Knotenpunkte für den Schienengüterverkehr und die Binnenschifffahrt, wie das Terminal Eifeltor und die Kölner Häfen. Hier wird die Rheinspange benötigt, um die Verknüpfung von Unternehmen im rechtsrheinischen Wirtschaftsraum mit diesen beiden umweltfreundlichen Verkehrsträgern zu verbessern.
- Vielen Unternehmen und Beschäftigten würde die Rheinspange eine erhebliche Zeitersparnis bringen, in der Verkehrsuntersuchung der Autobahn GmbH wurde eine eingesparte Reisezeit von 1,3 Mio. Kfz-Stunden pro Jahr errechnet.
- Der Flughafen Köln/Bonn und das kommende Stadtentwicklungsprojekt Deutzer Hafen werden durch die Rheinspange besser an das überregionale Netz angebunden.
- Die Rheinspange ist eine dringend notwendige Entlastung für die Rodenkirchener Brücke im Norden (ca. 135.000 Fahrzeuge pro Tag) und die Friedrich-Ebert-Brücke (ca. 25.000 Fahrzeuge pro Tag) im Süden. Dies gilt umso mehr, als beide Brücken in absehbarer Zeit abgerissen und Ersatzneubauten weichen müssen. Die entsprechenden Neubauten hat die Autobahn GmbH des Bundes bereits Ende 2021 angekündigt. Wie sehr regionale Unternehmen von der Sperrung einer Autobahnbrücke betroffen sein können, zeigt der Fall der Talbrücke Rahmede auf der A45.
Politische Beschlüsse und Verwaltungshandeln
Im Dezember 2016 hat der Deutsche Bundestag die Rheinspange im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP), in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Im Rahmen der Reform der Bundesfernstraßenverwaltung wurde das Projekt 2021 von Straßen.NRW an die Autobahn GmbH übertragen. Die bestehenden Gremien zur Beteiligung von Politik und Öffentlichkeit wurden fortgeführt. Regionale Amts- und Mandatsträger tauschen sich im Rahmen des Politischen Begleitkreises als Gremium mit der Autobahn GmbH aus.
Darüber hinaus begleitet das von Straßen.NRW initiierte und von der Autobahn GmbH fortgeführte Dialogforum, welches für Bürgerinnen und Bürgern des Planungsraumes sowie Interessenvertretern wie u.a. der IHK Köln und der IHK Bonn/Rhein-Sieg geöffnet ist, den Planungs- und Genehmigungsprozess.
Aktivitäten und Position der IHK Köln
Die IHK Köln begrüßt die Realisierung der Rheinspange als Tunnellösung. Aus Sicht der IHK Köln ist das Projekt gesamtwirtschaftlich sinnvoll und notwendig. Als Mitglied des Dialogforums Rheinspange A553 vertritt die IHK Köln die Interessen der Gewerbetreibenden und hat zuletzt im Oktober 2022 die Landesregierung aufgefordert, sich beim Bund nachdrücklich für eine schnelle Umsetzung der Pläne einzusetzen.