Gutachten / Stand 2010

Residenz "Marina Weingarten" in Zell

IHK-Gutachten: Residenz Marina Weingarten bringt Wirtschaft voran
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hat am Lehrstuhl für Freizeit- und Tourismusgeografie der Universität Trier eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit den volkswirtschaftlichen Effekten der geplanten Residenz Marina Weingarten bei Zell beschäftigt.
Die Residenz Marina Weingarten ist ein geplantes Tourismusinfrastrukturprojekt bei Zell an der Mosel, das sich aus einem Ferienpark mit ca. 200 Häusern und einer Marina mit ca. 160 Bootsliegeplätzen auf dem Gebiet der Gemeinden Zell/Mosel und Briedel zusammensetzt. Nach Angaben des Investors umfasst das Projektvorhaben rund 30 Hektar, das Investitionsvolumen ca. 50 Millionen Euro.
Residenz Marina Weingarten bringt Wirtschaft voran
Ein realistisches Szenario geht von einer jährlichen Einkommensentwicklung von knapp vier Millionen Euro für die Region aus, was einem Beschäftigungseffekt von 220 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht. Für das Handwerk ergibt sich nach einer konservativen Berechnung ein jährliches Auftragsvolumen von 480.000 Euro. Während der Bauphase können bis zu 20 Millionen Euro für die regionale Wertschöpfung relevant werden. „Das Projekt ist dazu geeignet, der stagnierenden beziehungsweise rückläufigen touristischen Entwicklung innerhalb der Region neue Impulse zu geben und zur Sicherung bereits bestehender und der Schaffung neuer dauerhafter Arbeitsplätze beizutragen. Von dem Projekt kann Gastgewerbe, Dienstleistungsbereich, Einzelhandel und das lokale Handwerk im erheblichem Maße profitieren”, so IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun.
Touristiker und Experten bewerten Projekt positiv
Auch die Einschätzungen der im Rahmen der Studie befragten Experten zeigen, dass das Vorhaben als Chance verstanden wird. Neben den wirtschaftlichen Effekten kann der Ferienpark zur Saisonverlängerung beitragen. Hat bisher kaum ein gastronomischer Betrieb im Winter geöffnet, kann durch die gesteigerte Nachfrage eine Verbesserung der Situation erzielt werden. Die positiven wirtschaftlichen Effekte stehen dabei in keinem Verhältnis zu den aus dem Wegfall der Weinbauflächen resultierenden verlorenen Arbeitsplätzen und Einnahmen.
Ferienresorts beleben kleinteilige Angebotsstruktur
„Mit der Ansiedlung des Roompot Ferienresorts in Ediger-Eller wurden positive Auswirkungen für die gesamte Region erzielt”, so Gutachter Professor Dr. Andreas Kagermeier von der Universität Trier. „In den meisten Moselanrainergemeinden war seit 2004 ein leichter Rückgang der Betriebsanzahl zu verzeichnen, bedingt durch den anhaltenden Strukturwandel des Beherbergungsgewerbes, durch unwirtschaftliche Betriebsgrößen, defizitäre Angebote, rückläufige Auslastungszahlen und Betriebsaufgaben im Zuge des Generationenwechsels. Nach Eröffnung des Ferienresorts Ediger-Eller wurde, entgegen der Erwartungen, kein beschleunigter Rückgang der kleinen Übernachtungsbetriebe verzeichnet, sondern ein Anstieg”, so der Autor.