Gewerbeflächenumfrage der IHK Koblenz
Gesamtergebnisse dokumentieren Handlungsbedarf
Die wirtschaftliche Entwicklung von Städten und Gemeinden hängt stark von attraktivem Gewerbeflächenangebot und der Entwicklung neuer Flächen für Betriebserweiterungen und Ansiedlungen ab. Zum Abschluss der im letzten Jahr begonnenen Gewerbeflächenumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz erfolgten im Januar die zwei noch ausstehenden Befragungen in den Landkreisen Birkenfeld und Altenkirchen. Insgesamt haben damit über 700 Unternehmen die Chance genutzt und an der Unternehmensbefragung teilgenommen, was verdeutlicht, dass die Flächenverfügbarkeit ein wichtiges Thema für die Unternehmen im Bezirk der IHK Koblenz bleibt. Die Gesamtergebnisse zeigen, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen mit einem Bedarf an zusätzlichen Flächen diesen nicht decken können.
Hinsichtlich des Zeithorizonts gab fast die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) an, mittelfristig (in zwei bis vier Jahren) zusätzliche Flächen zu benötigen.
“Die Ergebnisse zeigen, dass ohne ausreichende Gewerbeflächen viele Unternehmen gezwungen sind, ihre Wachstumspläne aufzugeben oder an andere Standorte zu verlagern. Das gefährdet die regionale Wirtschaft nachhaltig.”
Andrea Stenz, IHK-Regionalgeschäftsführerin Ahrweiler
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“Eine zügige Ausweisung neuer Flächen und der Abbau bürokratischer Hürden sind essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region langfristig zu sichern.”
Fabian Göttlich, IHK-Geschäftsführer Interessenvertretung
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Für 20 Prozent der Befragten besteht ein kurzfristiger Bedarf innerhalb eines Jahres, während bei 18 Prozent der Unternehmen der Bedarf sogar als akut eingestuft wird. Rund 86 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass insbesondere im Nahbereich ein Flächenbedarf besteht. Besonders gefragt sind demnach überwiegend kleinere Flächen unter 5.000 m² (57 Prozent), insbesondere für die Nutzung als Lager, Büro bzw. Verwaltung aber auch für Stellplätze für PKW oder LKW. Ohne Erweiterungsmöglichkeiten geben 36 Prozent der Unternehmen ihre Pläne auf. Gleichzeitig setzen 27 Prozent ihre Vorhaben an einem anderen Standort um, während 21 Prozent sogar planen, den gesamten Betrieb zu verlagern (Grafik 1).
Für die befragten Unternehmen sind insbesondere die Standortfaktoren der Breitbandanbindung, der Anbindung und Erreichbarkeit von Fernstraßen und der Autobahn sowie eine bereits weitgehend erfolgte Erschließung der Fläche von Bedeutung (Grafik 2).

Um nachhaltig die Flächenbedarfe decken zu können und somit den Unternehmen eine Wachstumsperspektive zu geben, besteht seitens der Politik und Verwaltung Handlungsbedarf. Neben der Ausweisung von Gewerbeflächen ist auch eine zügige Erschließung notwendig. Zudem kritisieren die befragten Unternehmen den bürokratischen Aufwand, der zum Teil mit erheblichen Wartezeiten verbunden ist. Eine transparente Kommunikation und gezielte Informationsbereitstellung können nach Ansicht der Unternehmen Abhilfe schaffen.
Kontakt

Fabian Henn
Referent Regionalentwicklung, Verkehrsinfrastruktur, Planung (Interessenvertretung)