Editorial IHK-Journal - Ausgabe 01-02/2024

Einen neuen Anfang wagen

Strukturelle Herausforderungen, schwindende Standortattraktivität, verloren gegangenes Vertrauen in die Politik und fast schon in die Welt an sich – selten war der Beginn eines neuen Jahres so sehr verknüpft mit dem Wunsch nach einer Trendwende wie 2024. Denn bei vielen war der Rückblick geprägt von der im vergangenen Jahr schwächelnden wirtschaftlichen Entwicklung oder der jüngsten Haushaltskrise der Bundesregierung.
Doch wie ein Signal des Aufbruchs senden? Wie eine Zeitenwende einläuten, die auch umgesetzt wird und im Betriebsalltag ankommt? Einerseits durch die richtigen Leitplanken und Rahmenbedingungen, sei es bei der Verkehrsanbindung von Absatzmärkten und Betriebsstätten, der Ausweitung des Energieangebots und der Breitbandanbindung oder dem Abbau von internationalen Handelshemmnissen. Diese Probleme müssen von der Politik beherzt und entschlossen angegangen werden.
Zum anderen muss die Politik die Wirtschaft aber auch wieder mehr machen lassen und Unternehmen ermöglichen, Spielräume mit eigenem Engagement zu nutzen. Anstatt die Wirtschaft und deren Innovationskraft, aber auch den Staat selbst, mit Regeln und Pflichten zu überfordern, brauchen wir wieder mehr von dem, wofür Marktwirtschaft im Kern steht: Wirtschaftliche Freiheit und den Optimismus der wettbewerblichen Anstrengung. Denn zusammen mit der politischen Freiheit, die sich dieses Jahr in den Kommunal- und Europawahlen manifestiert, wird damit die nach wie vor beste Voraussetzung geschaffen für Gerechtigkeit und Wohlstand in unserem Land.
Dass man Sie als Unternehmerin und Unternehmer machen lässt – das wünschen wir Ihnen deshalb in diesem Jahr ganz besonders. Genauso wie die Schaffenskraft und den Optimismus, um Ihr Unternehmen auch in diesem Jahr trotz aller Unwägbarkeiten zielsicher durch alle Gewässer zu steuern.
Mit den besten Wünschen für 2024
Susanne Szczesny-Oßing,
Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Koblenz