Pressemitteilung vom 28. Februar 2025 (Mayen-Koblenz)
Konjunktur im Landkreis Mayen-Koblenz zum Jahresbeginn 2025
Mayen-Koblenz, Februar 2025. Die wirtschaftliche Lage im Landkreis Mayen-Koblenz hat sich zu Beginn des Jahres 2025 erheblich eingetrübt. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der als Stimmungsbarometer sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der gewerblichen Wirtschaft in einem Wert zusammenfasst, ist von 91 Punkten im Herbst 2024 auf nur noch 62 Punkte gefallen. Damit liegt er deutlich unter dem Wert für die gesamte Region der IHK Koblenz (78 Punkte). Ein Wert von unter 100 Punkten weist auf eine mehrheitlich negative Gesamtstimmung hin.
Die Unternehmen in der Region bewerten ihre derzeitige Geschäftslage deutlich pessimistischer als noch zur Vorumfrage im vergangenen Herbst. 17 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Lage als gut, während 30 Prozent von einer befriedigenden Situation berichten. Mit 53 Prozent gibt jedoch mehr als die Hälfte der Befragten an, sich in einer schlechten wirtschaftlichen Lage zu befinden. Der daraus resultierende Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen liegt bei -36 Prozentpunkten (Herbst 2024: -23 Prozentpunkte).
Auch der Blick in die Zukunft ist von Skepsis geprägt. Lediglich 3 Prozent der heimischen Unternehmen erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden 12 Monaten, während 42 Prozent mit einer Verschlechterung rechnen. Der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen beläuft sich auf -39 Prozentpunkte – ein drastischer Rückgang gegenüber der Vorumfrage (Herbst 2024: +6 Prozentpunkte). Der Vorsitzende des IHK-Regionalbeirats Andreas Normann von der Spedition Mathias Normann GmbH & Co. KG aus Bendorf kann diese Entwicklung nur teilweise interpretieren:
„Vielleicht liegt es am Rückgang im Baugewerbe, der bei uns insbesondere den Rohstoffsektor sowie die nachgelagerten Unternehmen betrifft. Wir hoffen auf eine konjunkturelle Trendwende nach der Wahl.“
Infolge der trüben Geschäftserwartungen schrauben die Betriebe ihre Beschäftigungs- und Investitionspläne zurück. Mehr als die Hälfte der Unternehmen plant, ihre Investitionen zu reduzieren, während nur noch 16 Prozent ihre Investitionstätigkeit ausweiten möchten. Hinsichtlich der Beschäftigungsabsichten rechnen immerhin 64 Prozent mit einem konstanten Personalbestand. Ein Drittel berichtet jedoch von einer geringeren Beschäftigungsabsicht. Gedämpft wird der Blick in die Zukunft von verschiedenen Faktoren: Mit 70 Prozent der Stimmen ist der Inlandsabsatz die größte Herausforderung für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im Landkreis Mayen-Koblenz. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (64 Prozent) sowie die Energiepreise (56 Prozent) werden als zunehmend problematisch wahrgenommen.