IHK Kassel-Marburg

Start-ups

Start-ups sind in aller Munde. Durch ihre innovativen Geschäftsmodelle erfassen Start-ups oft wichtige Trends am Markt, reagieren flexibel und schnell auf Marktänderungen oder gestalten neue Märkte. Die hohe Agilität lässt Start-up-Unternehmen sukzessive zu einer immer wichtigeren Säule der Sicherung der regionalen Wirtschaftskraft werden.
Doch was bedeutet eigentlich der Begriff „Start-up“, wie können etablierte Unternehmen mit Startups kooperieren, welche Unterstützungs- und Vernetzungsmöglichkeiten existieren in der Region und in welcher Form unterstützt die IHK Kassel-Marburg junge Start-up-Unternehmen?
Diese und weitere Informationen finden Sie auf dieser Seite.

Begriffsdefinition „Start-up“

Der Begriff des „Start-ups“ - auch Start-Up oder Start Up geschrieben - (engl. to start up: gründen, „in Gang setzen“) ist eine vergleichsweise neue Beschreibung junger, innovativer und wachstumsorientierter Gründungen. Eine klare Abgrenzung zwischen einer klassischen Existenzgründung und einem sog. Startup lässt sich dabei nur schwer treffen. Prinzipiell zeichnet sich ein Startup aber durch Innovativität (Neuartigkeit im Produkt, Markt oder Geschäftsmodell) und Wachstum (hohe Skalierbarkeit des Geschäftsmodells) aus.

Entwicklungsphasen eines Start-ups

Ein Startup durchläuft in seiner Entwicklung allgemein vier Phasen:
  • Seed-Phase: In der Seed-Phase (dt. Frühfinanzierungs- oder Vorgründungsphase) wird das Geschäftsmodell entwickelt, verfeinert und testweise umgesetzt, um eine Durchsetzbarkeit am Markt zu beurteilen. In dieser Phase wird ein Businessplan erstellt und der weitere Organisationsablauf geplant.
  • Start-up-Phase: Die Startup-Phase umfasst die Unternehmensgründung, die Fertigstellung und die Markteinführung der Geschäftsidee. Dazu müssen die Vertriebs- und Produktionsmöglichkeiten sowie Marketingkampagnen ausgearbeitet werden.
  • Emerging growth: In dieser Phase (dt. Wachstumsphase) wird eine schnelle Marktdurchdringung (national sowie ggfs. international) durch einen gezielten Vertriebsaufbau fokussiert.
  • Expansion: Nach einer erfolgreichen Marktetablierung können weitere Schritte einer Expansion durchgeführt werden. Eine Weiterentwicklung der Vertriebsstruktur und eine umfassendere Diversifikation der Produkte oder Dienstleistungen können Teil dieser Phase sein.
Jede dieser Phasen führt zu unterschiedlichen Unterstützungsbedarfen bei Startups.

Finanzierung eines Start-ups

Die Finanzierungs- und Investitionsform von und in Startup-Unternehmen ist in der Regel phasenspezifisch und abhängig von der jeweiligen Unternehmensentwicklung, wie die nachfolgende Abbildung verdeutlicht.
Abbildung: Phasenspezifische Finanzierungs- und Investitionsformen
In den Frühphasen der Unternehmensgründung ist das Finanzierungs- und Investitionsrisiko aufgrund des noch unkalkulierbaren Unternehmenserfolgs vergleichsweise hoch. Oftmals wird eigenes Kapital oder ein Privatkredit von Freunden und Familie genutzt, um der eigenen Unternehmensidee nachzugehen. Ebenso kann ein Crowdfunding (dt. Schwarm- oder Gruppenfinanzierung) über entsprechende Online-Plattformen (bspw. startnexxt) genutzt werden. Zur Deckung des Kapitalbedarfs bei forschungsintensiven Technologien werden zudem häufig staatliche Fördermittel eingesetzt.
Wurden erste verwertbare Ergebnisse der Unternehmensidee umgesetzt oder ein Prototyp entwickelt, steigt das Interesse von Investoren. Business Angels oder sogenannte Venture-Capital-Fonds (VC-Fonds, dt. Wagnis- oder Risikokapital-Fonds) können den steigenden Finanzierungsbedarf durch den Kauf von Unternehmensbeteiligungen decken und fungieren dabei oftmals zugleich als wichtige Mentoren.
Klassische Formen der Kreditfinanzierung sind in der Frühphase der Unternehmensentwicklung meist kaum möglich und werden erst in späteren Phasen, in denen der Geschäftserfolg nachweisbar wird und ein Kredit abgesichert werden kann, eingesetzt.
Ist der Unternehmenserfolg absehbar und wird beispielsweise weiteres Kapital zur Skalierung des Geschäftsmodells benötigt, kommen sogenannte formelle oder institutionelle VC-Fonds (bspw. der teilstaatliche Hightech-Gründerfonds) in Frage. Diese Form der VC-Fonds ist im Gegensatz zu privaten VC-Fonds institutionell organisiert, das Fonds-Volumen liegt in der Regel deutlich über dem von privaten Fonds und das Investitionsverhalten ist risikoaverser. Zudem werden oftmals weitere strategische Ziele (bspw. Schaffung neuer Arbeitsplätze, Förderung einer bestimmten Technologie) durch die Investition von institutionellen VC-Fonds verfolgt.
Expandiert das Unternehmen weiter und erschließt neue Märkte, kann ein anteiliger Unternehmensverkauf an der Börse sinnvoll werden.

Start-up-Unterstützung durch die IHK Kassel-Marburg

Vor allem in den frühen Phasen der Unternehmensentwicklung kann die IHK-Organisation durch Beratungsdienstleistungen zur Existenzgründung, Businessplanerstellung oder möglichen Förderprogrammen – wie das nachfolgende Video zeigt – unterstützen.
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Zudem gibt die IHK Auskunft über Fragestellungen zu Schutzrechten (Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs) und zur Produktsicherheit (CE-Kennzeichnung), die in späteren Unternehmensphasen an Relevanz gewinnen.
Darüber hinaus organisiert die IHK Kassel-Marburg Informations- und Netzwerkveranstaltungen, stellt Informationsmaterialien zur Verfügung und bietet ein breites Kontaktnetzwerk an Firmen, möglichen Investoren, Banken und weiteren regionalen Unterstützungspartnern.

Interaktive Netzwerkkarte aller Akteure des Start-up-Ökosystems in Hessen

Die ständig aktualisierte, interaktive Netzwerkkarte der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) gibt einen schnellen und informativen Überblick über die Akteure, die das hessische Start-up-Ökosystem ausmachen.


Eine nähere Beschreibung der Akteure und Angebote in der IHK-Region Kassel-Marburg bietet der KooperationsKompass – Mittelstand & Start-ups. Dieser beinhaltet zudem nützliche Tipps und Ratschläge für mittelständische Unternehmen, um mit Start-ups zu kooperieren.