Nr. 19218

IHK-Zertifikatslehrgang Nachhaltigkeitsbeauftragte*r (IHK)

online und Präsenz

Veranstaltungsdetails

Darum geht's

In einer Welt, in der nachhaltiges Wirtschaften immer mehr zum Erfolgsfaktor wird, benötigen Unternehmen Fachleute, die nachhaltige Prozesse und Strategien wirksam im Betrieb verankern können. Der Zertifikatslehrgang „Nachhaltigkeitsbeauftragte/r“ der IHKLW bietet Ihnen genau diese Kompetenz.

Auch wenn die EU durch die sogenannte „Omnibus“-Verordnung eine Entlastung insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) auf den Weg bringt, steigen gleichzeitig die Erwartungen von Geschäftspartnern, Kunden und Finanzierungsinstitutionen an eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie. Unternehmen, die sich frühzeitig mit diesen Anforderungen auseinandersetzen, sichern sich entscheidende Wettbewerbvorteile.

Nutzen für Teilnehmende und Unternehmen

Der Kurs vermittelt praxisnah und umfassend, wie Unternehmen die steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und gesetzliche Berichterstattung (z. B. CSRD, ESRS, VSME) erfüllen können. Sie lernen nicht nur die Grundlagen nachhaltigen Wirtschaftens, sondern auch die konkrete Anwendung der Analyse der doppelten Wesentlichkeit bei der Ausarbeitung von Nachhaltigkeitsstrategien und Maßnahmenplänen. Unterstützt durch Selbststudium und praxisorientierte Webinare mit Experten erhalten Sie alle relevanten Tools an die Hand.

Als Teilnehmende entwickeln Sie gezielte Handlungskompetenzen, um das Thema Nachhaltigkeit in Ihrer Organisation zu verankern, strategisch umzusetzen und den Fortschritt messbar zu machen. Von der Analyse bis zur internen und externen Kommunikation – unser Lehrgang versetzt Sie in die Lage, die Rolle des/der Nachhaltigkeitsbeauftragten mit Sicherheit und Weitblick zu übernehmen.

Inhalte

  1. Grundlagen auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften (Präsenz, ein Tag)
    • Einführung: Vorstellung der Teilnehmenden, Zielsetzung und gewünschte inhaltliche Schwerpunkte
    • Austausch: Status des nachhaltigen Wirtschaftens in den Unternehmen der Teilnehmenden, Erfahrungen über Zertifizierungen und Ratings, Anforderungen von Kunden, Finanzierungspartnern und Wirtschaftsprüfern
    • Input: Begriffsklärung "Nachhaltigkeit" und gesellschaftliche Entwicklungen,aktuelle politische und gesetzliche Rahmenbedingungen („Omnibus“-Verordnung der EU) auch unabhängig von gesetzlicher Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung.
    • Methodik: Interaktive Diskussionen, um praxisnahe Lösungen und Herausforderungen zu beleuchten
    • Ergebnis: Ableitung individueller Schlussfolgerungen und Relevanz für das eigene Unternehmen
    • Selbststudium: Erstellung / verbesserung des eigenen Rechtskatasters als erster Schritt zur rechtskonformen Nachhaltigkeitsstrategie.
  2. Nachhaltigkeits-Check (ZNU): Stress-Test des eigenen nachhaltigen Wirtschaftens (Webinar)
    • Input: Nachhaltige Unternehmensführung – Denken, Handeln, Messen, Kommunizieren – mit Umweltaspekten (Klima, Energie etc.) sowie sozialen Themen wie Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und Diversität
    • Methodik: Interaktive Prüfung der eigenen Unternehmenspraktiken anhand des ZNU-Nachhaltigkeitschecks
    • Ergebnis: Gerade für Unternehmen ohne formale Berichtspflicht zeigt der Check praxisnah, wo Marktanforderungen bereits heute eine strategische Positionierung verlangen.
  3. Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie (Präsenz, 1,5 Tage)
    • Input: Analyse der doppelten Wesentlichkeit anhand eines Fallbeispiels („Voll-Lecka GmbH“)
    • Methodik: Praxisnahe Übungen zur Anspruchsgruppen- und Auswirkungsanalyse, lustering zur Wesentlichkeitsmatrix
    • Input: Chancen-Risiko-Screening: Erkennung und Bewertung relevanter Nachhaltigkeitschancen und -risiken
    • Ergebnis: Erstellung einer individuellen Nachhaltigkeitsstrategie für das Beispielunternehmen
    • Selbststudium: Entwurf eines umfassenden Maßnahmenplans auf Basis der im Workshop erarbeiteten Ergebnisse für das eigenen Unternehmen.
  4. Nachhaltigkeitsbeauftragte/r: Meine Rolle im Unternehmen (Webinar)
    • Input: Verankerung der Nachhaltigkeit in Leitbild und Führungsstrukturen
    • Methodik: Interaktive Diskussion über interne Kommunikation und die Einbindung von Kolleg:innen anhand des Fallbeispiels
    • Ergebnis: Entwicklung von Maßnahmen zur Überwindung interner Hindernisse und Fallstricke und wie Nachhaltigkeitsbeauftragte als Bindeglied zu Kunden, Auditor:innen oder Banken auftreten können.
  5. Maßnahmen festlegen und Grad der Zielerreichung messen (Präsenz, Gastreferent: CCF-Experte, ein Tag)
    • Input: Kriterien zur Festlegung von KPIs (Key Performance Indicators) für Nachhaltigkeit
    • Methodik: Praxisübungen zur Implementierung von Ziel- und Maßnahmenplänen im Beispielunternehmen „Voll Lecka GmbH“
    • Input: Exkurs zu den Grundlagen der Klimabilanzierung (Corporate Carbon Footprint, CCF)
    • Ergebnis: Erhebung von Aktivitätsdaten für Scope 1 und 2 und die Verankerung von KPIs, Ausblick auf Scope 3 Datenerfassung
  6. Nachhaltigkeitsberichtspflichten erfüllen (Webinar)
    • Input: Überblick über die gesetzlichen Berichtsstandards (ESRS oder VSME für KMU) und deren Anwendung und wie KMU auch ohne Pflicht über freiwillige Berichte Vertrauen schaffen.
    • Methodik: Praxisbeispiele zur Berichtserstellung und Erwartungen von Geschäftspartnern
    • Ergebnis: Vermeidung häufiger Fallstricke bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten
  7. Nachhaltiges Wirtschaften kommunizieren (Präsenz, ein Tag)
    • Input: Grundlagen der internen und externen Nachhaltigkeitskommunikation
    • Methodik: Erstellung eines Praxi- Nachhaltigkeitsberichts nach dem VSME Standard und Übung zur Entwicklung eines Kommunikationskonzepts für die „Voll Lecka GmbH“
    • Ergebnis: Leitfaden für interne und externe Nachhaltigkeitskommunikation
    • Selbststudium: Sammlung und Analyse der Erwartungen der eigenen Geschäftspartner und Anspruchsgruppen.
  8. Nachhaltigkeitsbeauftragte/r: Lotse/Lotsin auf dem Kurs zum nachhaltigen Wirtschaften (Webinar)
    • Input: Umgang mit großen Datenmengen im Nachhaltigkeitsmanagement und Vorstellung relevanter Software-Lösungen
    • Input: Bewertung der Effektivität von Zertifizierungen und Ratings für das nachhaltige Wirtschaften
    • Wrap-Up: Zusammenfassung der Seminarinhalte und vertiefender Austausch, Prüfungsvorbereitung
  9. Abschluss (Online)

 

Termine, Veranstaltungsorte und Referenten

  • 25.08.2025 - 31.01.2026
    9:00 - 18:00 Uhr

Weitere Informationen

Dieser Zertifikatslehrgang richtet sich an Mitarbeitende, die in verschiedenen Unternehmensbereichen Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften übernehmen könnten. Die Ausbildung spricht insbesondere folgende Zielgruppen an:

  • Controller und Finanzabteilungen: Mitarbeitende, die Nachhaltigkeitskennzahlen und Berichtsanforderungen in ihre tägliche Arbeit integrieren wollen.
  • HR- und Personalmanager: Verantwortliche, die Mitarbeitende für nachhaltige Themen sensibilisieren und die Unternehmenskultur entsprechend fördern möchten.
  • Qualitätsmanager und Prozessverantwortliche: Fachleute, die Nachhaltigkeit als Teil der Prozess- und Qualitätsoptimierung in ihre Abläufe integrieren.
  • Einkaufs- und Beschaffungsmanager: Mitarbeitende, die nachhaltige Lieferketten und verantwortungsvolle Beschaffungsstrategien entwickeln.
  • Kommunikation, Marketing und Vertrieb: Fachkräfte, die Nachhaltigkeit in ihrer internen und externen Kommunikation sowie in der Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen stärker verankern wollen.
  • Produktion und Betriebsleitung: Verantwortliche, die durch ressourcenschonende Prozesse, Energieeffizienz und umweltfreundliche Maßnahmen zur Nachhaltigkeit beitragen.
  • Geschäftsführungen und Führungskräfte: Unternehmen, die Mitarbeitende gezielt fördern möchten, um Nachhaltigkeitsziele effektiv und strategisch umzusetzen.

Dieser Lehrgang bietet praxisnahe Lösungen für Unternehmen, die nachhaltiges Wirtschaften fest im Unternehmen verankern und auf künftige Herausforderungen optimal vorbereitet sein möchten.

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