IHK-Konjunkturbericht
Wie ist die aktuelle Geschäftslage, was erwarten die Mitgliedsbetriebe für die nächsten Monate, wie sind die Beschäftigungs- und Investitionsplanungen? Die vierteljährliche Konjunkturumfrage gibt einen Einblick, wie es aktuell um die regionale Wirtschaft steht.
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Konjunkturberichte 2024
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 4. Quartal 2024
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die insgesamt unbefriedigende Geschäftslage, die weiterhin pessimistischen Geschäftsprognosen sowie die strukturellen Probleme des heimischen Wirtschaftsstandortes wirken sich auch auf die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft aus. Diese bleibt nicht nur ausgesprochen verhalten, sondern hat sich zwischen Herbst und Winter sogar noch einmal verschlechtert.Aktuell beabsichtigen 38 Prozent der befragten Betriebe, ihre Investitionsbudgets zu kürzen. Eine Ausweitung ihrer Investitionen erwarten dagegen nur 22 Prozent der Unternehmen. Hinzu kommt, dass der Großteil der geplanten Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf dient. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Produktinnovation und Kapazitätserweiterung stehen dahinter deutlich zurück. Dabei ist der Investitionsbedarf grundsätzlich ausgesprochen hoch, denn ohne umfassende Investitionen werden die Herausforderungen der Digitalisierung oder der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz kaum zu bewältigen sein. Insofern muss die anhaltende Investitionsschwäche der heimischen Wirtschaft nachdenklich stimmen.Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat sich schon seit längerer Zeit ein Stück weit vom Konjunkturgeschehen entkoppelt, da die meisten Unternehmen sehr darum bemüht sind, ihre wertvollen Fachkräfte trotz aller konjunkturellen und strukturellen Probleme zu halten. Mittlerweile schlagen die Belastungen aber auch auf die Beschäftigungsplanungen durch. So beabsichtigen derzeit nur noch zwölf Prozent der Betriebe, ihren Personalbestand auszubauen. Mehr als jedes vierte Unternehmen rechnet jedoch damit, die Anzahl seiner Mitarbeiter reduzieren zu müssen.Industrie
Die Industrie, die mehr als alle anderen Wirtschaftszweige internationaler Konkurrenz ausgesetzt ist und daher in besonderem Maße unter den deutschen Standortschwächen zu leiden hat, steckt weiter fest in der Krise. Darüber kann auch der Anstieg des sektoralen Konjunkturklimaindikators um zehn Punkte auf den immer noch ausgesprochen mäßigen Wert von 72 nicht hinwegtäuschen. Die geschäftliche Lage der produzierenden Betriebe hat sich vom Herbst zum Winter sogar noch einmal verschlechtert. Momentan berichten gerade einmal sechs Prozent der Hersteller von guten Geschäften. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagt dagegen ein knappes Drittel. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen beträgt demnach – 26, womit er immer tiefer in den Minusbereich rutscht.Noch viel schwieriger ist die Lage in der energieintensiven Industrie. Hier beträgt der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen – 60. Dies zeigt, dass die Rentabilität energieintensiver Produktionen wegen anhaltend hoher Energiepreise immer stärker unter Druck gerät. Zudem hadern zahlreiche Industriebetriebe mit ihren Umsätzen und Erträgen. Und frühere Auftragsreserven sind mittlerweile größtenteils abgearbeitet. Auch wenn die Ordertätigkeit der in- und ausländischen Industriekunden zuletzt ein wenig angezogen hat, bleibt sie im Großen und Ganzen träge. Immerhin fällt die Vorausschau der regionalen Industrie auf die künftige Geschäftsentwicklung nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie noch im Vorquartal. Hierauf gründet sich auch der erwähnte Anstieg des sektoralen Konjunkturklimaindikators. Ungeachtet dessen dominiert bei den Geschäftsprognosen aber weiterhin die Skepsis.Einzelhandel
Der starke winterliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators im Einzelhandel ist vor dem Hintergrund des extrem niedrigen Ausgangsniveaus aus dem Vorquartal zu betrachten. Auch wenn die Einzelhändler hinsichtlich Geschäftslage und Geschäftserwartungen seit dem Herbst einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung gedämpft. Insgesamt scheint das Weihnachtsgeschäft aber zumindest für Teile der Branche einigermaßen zufriedenstellend verlaufen zu sein. Auch vorangegangene Sonderaktionen rund um den „Black Friday“ oder den „Cyber Monday“ konnten vor allem im Internet- und Versandhandel die Umsätze ankurbeln. Dies führt dazu, dass derzeit wieder 15 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. Knapp zwei Drittel empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, mehr als jeder fünfte Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften.Die Konsumneigung der Handelskunden ist zuletzt wieder etwas angestiegen. Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist allerdings nach wie vor nicht in Sicht, da die Verunsicherung der Verbraucher angesichts zahlreicher schlechter Nachrichten aus der Wirtschaft tief sitzt. Zwar sind mittlerweile die Teuerungsraten ebenso wie die Zinsen auf dem Rückzug, die in den zurückliegenden Jahren stark gestiegenen Lebenshaltungskosten haben das verfügbare Einkommen der Konsumenten aber erkennbar geschmälert. Und so zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im Jahr 2025 zwar verbessert, mehrheitlich aber immer noch eher trübe.Großhandel
Auch die eingetretene Erholung des sektoralen Konjunkturklimaindikators für den Großhandel muss in Relation zu seinem außerordentlich niedrigen Vorquartalsstand gesehen werden. Im Herbst war der Indikator auf einen historischen Tiefstwert gefallen. Seither konnte die Branche ihre Umsätze und Erträge zwar stabilisieren, allerdings auf weiterhin geringem Niveau. Wie schwierig die Situation nach wie vor ist, zeigen die Rückmeldungen der Großhändler zu ihrer geschäftlichen Lage. Aktuell berichten gerade einmal zwölf Prozent der Grossisten über gut laufende Geschäfte. Weniger als die Hälfte der Betriebe bezeichnet ihre Situation als befriedigend, 40 Prozent beurteilen ihre Geschäftslage hingegen als schlecht.Natürlich kann sich auch der Großhandel der anhaltenden Konjunkturflaute nicht entziehen. Entsprechend zögerlich fällt das Bestellverhalten seiner Kunden aus. So leidet der produktionsbezogene Großhandel unter der trägen Industriekonjunktur, den konsumnahen Großhandel trifft die immer noch verbreitete Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Vielfach haben die eingetretenen Preissteigerungen einen Rückgang der Nachfrage bewirkt. Die Hoffnung auf eine Normalisierung des Geschäftsverlaufs ist zum Jahreswechsel zwar wieder etwas angewachsen, sie bleibt aber verhalten. So bezeichnen immer noch 42 Prozent der Großhändler ihre Geschäftsaussichten für 2025 als schlecht. Von einer gleichbleibenden Entwicklung gehen nun immerhin 57 Prozent aus. Bessere Geschäfte werden allerdings nur im Einzelfall erwartet.Dienstleistungen
Obwohl der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft einige Punkte gutmachen konnte, ist die Stimmung der Branche weiterhin nur als mäßig zu bezeichnen. Zwar fallen die Rückmeldungen der Dienstleister zu ihren Umsätzen, Erträgen und Auftragseingängen aktuell etwas besser aus als im Vorquartal, eine nachhaltige Erholung ist jedoch noch nicht erkennbar. Momentan bewertet ein gutes Viertel der Dienstleister seine Geschäftslage als gut. Mehr als die Hälfte sieht sie als befriedigend an, ein knappes Fünftel hadert hingegen mit seiner Situation. Immerhin ist der Dienstleistungssektor mit diesem Feedback derzeit der einzige an der Umfrage beteiligte Wirtschaftszweig, bei dem die geschäftlichen Lagebeurteilungen per Saldo in den Positivbereich hineinreichen.Von langjährigen Durchschnittswerten ist die Branche aber immer noch weit entfernt. Vielen unternehmensbezogenen Dienstleistern fehlen die Aufträge der heimischen Industrie- und Gewerbekunden und auch die personenbezogenen Dienstleister spüren die Zurückhaltung ihrer Klienten. Angesichts des trägen Geschäftsumfelds blickt die Branche mit merklicher Skepsis auf die Geschäftsentwicklung im angebrochenen Jahr. Nur 15 Prozent der befragten Betriebe glauben, dass 2025 eine geschäftliche Aufhellung bringen wird. Gleichbleibende Geschäfte erwarten immerhin 43 Prozent. Ein fast ebenso großer Anteil rechnet jedoch mit einer geschäftlichen Eintrübung. Insgesamt dürfte die nähere Zukunft also auch für die Dienstleister herausfordernd bleiben. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 4. Quartal 2024
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Die insgesamt unbefriedigende Geschäftslage, die zaghaften Geschäftsprognosen sowie die strukturellen Probleme des heimischen Wirtschaftsstandortes wirken sich auch auf die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft aus. Diese bleibt nicht nur ausgesprochen verhalten, sondern hat sich zwischen Herbst und Winter sogar noch einmal verschlechtert. Aktuell beabsichtigen 41 Prozent der befragten Betriebe, ihre Investitionsbudgets zu kürzen. Eine Ausweitung ihrer Investitionen erwarten dagegen nur 19 Prozent der Unternehmen. Hinzu kommt, dass der Großteil der geplanten Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf dient. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Produktinnovation und Kapazitätserweiterung stehen dahinter deutlich zurück. Dabei ist der Investitionsbedarf grundsätzlich ausgesprochen hoch, denn ohne umfassende Investitionen werden die Herausforderungen der Digitalisierung oder der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz kaum zu bewältigen sein. Insofern muss die anhaltende Investitionsschwäche der heimischen Wirtschaft nachdenklich stimmen.Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat sich schon seit längerer Zeit ein Stück weit vom Konjunkturgeschehen entkoppelt, da die meisten Unternehmen sehr darum bemüht sind, ihre wertvollen Fachkräfte trotz aller konjunkturellen und strukturellen Probleme zu halten. Mittlerweile schlagen die Belastungen aber auch auf die Beschäftigungsplanungen durch. So beabsichtigen derzeit nur noch zwölf Prozent der Betriebe, ihren Personalbestand auszubauen. Mehr als jedes vierte Unternehmen rechnet jedoch damit, die Anzahl seiner Mitarbeiter reduzieren zu müssen.Industrie
Die Industrie, die mehr als alle anderen Wirtschaftszweige internationaler Konkurrenz ausgesetzt ist und daher in besonderem Maße unter den deutschen Standortschwächen zu leiden hat, steckt weiter fest in der Krise. Der Konjunkturklimaindikator der Industrie ist um zwei Punkte 72 Punkte zurückgegangen. Die geschäftliche Lage der produzierenden Betriebe hat sich vom Herbst zum Winter verschlechtert. Momentan berichten nur 18 Prozent der Hersteller von guten Geschäften. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen dagegen 40 Prozent. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen beträgt demnach – 22, womit er immer tiefer in den Minusbereich rutscht.Noch viel schwieriger ist die Lage in der energieintensiven Industrie. Hier beträgt der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen – 78. Dies zeigt, dass die Rentabilität energieintensiver Produktionen wegen anhaltend hoher Energiepreise immer stärker unter Druck gerät. Zudem hadern zahlreiche Industriebetriebe mit ihren Umsätzen und Erträgen. Und frühere Auftragsreserven sind mittlerweile größtenteils abgearbeitet. Auch wenn die Ordertätigkeit der in- und ausländischen Industriekunden zuletzt ein wenig angezogen hat, bleibt sie im Großen und Ganzen träge. Die Vorausschau der regionalen Industrie auf die künftige Geschäftsentwicklung ist so pessimistisch wie im Vorquartal und es überwiegt weiterhin die Skepsis.Einzelhandel
Der leichte Anstieg des Konjunkturklimaindikators im Einzelhandel um zwei auf 94 Punkte liegt daran, dass die Geschäftsprognosen weniger pessimistisch ausfallen als noch im Herbst. Die Konsumneigung der Handelskunden ist zuletzt wieder etwas angestiegen. Die Teuerungsraten sind ebenso wie die Zinsen auf dem Rückzug. Jedoch haben die in den zurückliegenden Jahren stark gestiegenen Lebenshaltungskosten das verfügbare Einkommen der Konsumenten erkennbar geschmälert. Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist dennoch nicht in Sicht, da die Verunsicherung der Verbraucher angesichts zahlreicher schlechter Nachrichten aus der Wirtschaft tief sitzt und sie sich häufig für Sparen und gegen Konsum entscheiden. Und so zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im Jahr 2025 zwar verbessert, mehrheitlich aber immer noch eher trübe.Die aktuelle Geschäftslage haben die Einzelhändler trotz der Reallohnzuwächse der Kunden weniger positiv beurteilt als noch im Herbst und es überwiegt nun die Skepsis. Das Weihnachtsgeschäft war durchwachsen. Sonderaktionen rund um den „Black Friday“ oder den „Cyber Monday“ konnten vor allem im Internet- und Versandhandel die Umsätze ankurbeln. 20 Prozent der Einzelhändler beurteilen ihre geschäftliche Situation als gut. 57 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend. 23 Prozent der Händler berichten hingegen von schlecht laufenden Geschäften.Großhandel
Die eingetretene Erholung des Konjunkturklimaindikators des Großhandels muss in Relation zu seinem außerordentlich niedrigen Vorquartalsstand gesehen werden. Im Herbst war der Indikator auf einen historischen Tiefstwert gefallen. Seither konnte die Branche ihre Umsätze und Erträge zwar stabilisieren, allerdings auf weiterhin geringem Niveau. Wie schwierig die Situation nach wie vor ist, zeigen die Rückmeldungen der Großhändler zu ihrer geschäftlichen Lage. Aktuell berichten gerade einmal 13 Prozent der Grossisten über gut laufende Geschäfte. 48 Prozent der Betriebe bezeichnet ihre Situation als befriedigend, 39 Prozent beurteilen ihre Geschäftslage hingegen als schlecht.Natürlich kann sich auch der Großhandel der anhaltenden Konjunkturflaute nicht entziehen. Entsprechend zögerlich fällt das Bestellverhalten seiner Kunden aus. So leidet der produktionsbezogene Großhandel unter der trägen Industriekonjunktur, den konsumnahen Großhandel trifft die immer noch verbreitete Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Vielfach haben die eingetretenen Preissteigerungen einen Rückgang der Nachfrage bewirkt. Die Hoffnung auf eine Normalisierung des Geschäftsverlaufs ist zum Jahreswechsel zwar wieder etwas angewachsen, sie bleibt aber verhalten. So bezeichnen immer noch 38 Prozent der Großhändler ihre Geschäftsaussichten für 2025 als schlecht. Von einer gleichbleibenden Entwicklung gehen nun immerhin 45 Prozent aus. Bessere Geschäfte werden allerdings nur von 17 Prozent erwartet.© IHKLWDienstleistungen
Obwohl der Konjunkturklimaindikator der Dienstleistungswirtschaft zwei Punkte gutmachen konnte, ist die Stimmung der Branche weiterhin nur als mäßig zu bezeichnen. Zwar fallen die Rückmeldungen der Dienstleister zu ihren Umsätzen, Erträgen und Auftragseingängen aktuell etwas besser aus als im Vorquartal, eine nachhaltige Erholung ist jedoch noch nicht erkennbar. Momentan bewertet ein Drittel der Dienstleister seine Geschäftslage als gut. 41 Prozent sehen sie als befriedigend an, ein Viertel hadert hingegen mit seiner Situation. Immerhin ist der Dienstleistungssektor mit diesem Feedback derzeit der einzige an der Umfrage beteiligte Wirtschaftszweig, bei dem die geschäftlichen Lagebeurteilungen per Saldo in den Positivbereich hineinreichen.Von langjährigen Durchschnittswerten ist die Branche aber immer noch weit entfernt. Vielen unternehmensbezogenen Dienstleistern fehlen die Aufträge der heimischen Industrie- und Gewerbekunden und auch die personenbezogenen Dienstleister spüren die Zurückhaltung ihrer Klienten. Angesichts des trägen Geschäftsumfelds blickt die Branche mit merklicher Skepsis auf die Geschäftsentwicklung im angebrochenen Jahr. Nur zehn Prozent der befragten Betriebe glauben, dass 2025 eine geschäftliche Aufhellung bringen wird. Gleichbleibende Geschäfte erwarten immerhin 60 Prozent. 30 Prozent rechnen jedoch mit einer geschäftlichen Eintrübung. Insgesamt dürfte die nähere Zukunft also auch für die Dienstleister herausfordernd bleiben.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 3. Quartal 2024
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die regionalen Unternehmen leiden nach wie vor unter hohen Energie- und Rohstoffkosten sowie steigenden Personalkosten bei anhaltendem Fachkräftemangel. Weiterhin sehen die Unternehmen trotz erster Initiativen keine Besserung bei den Bürokratiebelastungen, da sie ab 2025 mit neuen zusätzlichen Regularien konfrontiert sein werden. Gleichzeitig sorgt die Ankündigung von VW über Einsparmaßnahmen zu Unsicherheit in der Zuliefererindustrie und bei beauftragten Dienstleistern; der Einzelhandel befürchtet Kaufkraftverluste.Die düsteren Geschäftsaussichten zeigen ihre Auswirkungen in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft. So beträgt der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen über zukünftige Investitionsplanungen einen Wert von -4. Zurzeit beabsichtigen nur 30 Prozent der befragten Unternehmen eine Ausweitung ihrer Budgets vorwiegend für Ersatzinvestitionen, während gleichzeitig 34 Prozent Investitionstätigkeiten verringern wollen. Die Beschäftigungsplanungen fallen in den Unternehmen im Vergleich zum Vorquartal besser aus – mittlerweile rechnen 14 Prozent mit einer Steigerung der Mitarbeiterzahl. Mehr als jedes vierte Unternehmen geht dennoch von sinkenden Beschäftigtenzahlen aus.Industrie
Die regionale Industriekonjunktur hat im Herbst aufgrund gesunkener Auftragseingänge aus dem In- und Ausland einen Dämpfer erhalten. Aktuell berichten 44 Prozent der Unternehmen aus der Region über gesunkene Auftragszahlen. Nur 14 Prozent der Industriebetriebe konnten zunehmende Auftragseingänge verzeichnen. Für 42 Prozent aus der Branche ist die Entwicklung der Auftragseingänge noch stabil geblieben. Insgesamt berichten zwölf Prozent der Industriebetriebe von einer guten Geschäftslage (Vorquartal: 17 Prozent). Im Vergleich hat sich auch der Anteil von Unternehmen mit schlechter Geschäftssituation auf 34 Prozent weiter erhöht (Vorquartal: 27 Prozent).Die Erwartungen zur Entwicklung des Exports zeichnen ebenfalls ein negatives Bild. Betroffen sind vor allem energieintensive Industriezweige. Ihre Wettbewerbsfähigkeit leidet unter den gestiegenen Energiekosten und der zunehmenden Konkurrenz durch hochwertige Industriegüter aus Fernost und Nordamerika, die deutsche Produkte auf den Weltmärkten verdrängen. Zudem sorgt der ungewisse Transformationsprozess in der für die Region bedeutsamen Automobilindustrie für Verunsicherung. Diese Entwicklungen sorgen für pessimistische Zukunftsaussichten bei 60 Prozent aller Industrieunternehmen. Nur noch zehn Prozent rechnen mit besseren Geschäften.Einzelhandel
Trotz anhaltender Konsumschwäche hat sich die Lage der Einzelhandelsunternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg leicht verbessert. Im Herbst berichten nur noch 24 Prozent der Händler von schlecht laufenden Geschäften. Der Anteil der Befragten mit höherer Nachfrage hat sich allerdings ebenfalls auf zwei Prozent verringert. So können mit 74 Prozent der überwiegende Anteil der Einzelhändler von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen. Vor allem Händler im Online-Vertrieb konnten ihre Umsätze stabilisieren, wie aus der differenzierten Analyse hervorgeht. Auch das stationäre Geschäft ist wieder etwas besser als im Sommer gelaufen.In der Branche bestehen angesichts der Aufkündigung der Beschäftigungsgarantien bei Volkswagen allerdings Befürchtungen über Kaufkraftverluste in der Bevölkerung. Wegen des Nahost-Konfliktes wird außerdem eine schlechtere Stimmungslage bei den Konsumenten angenommen. 61 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine ungünstigere Geschäftsentwicklung, mit besseren Geschäften rechnen lediglich drei Prozent der Händler. Mehr als jeder dritte Einzelhändler geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Immerhin haben sich die Beschäftigungsabsichten in der Branche im Vergleich zum Sommer verbessert. Investitionen werden zurückgefahren.Großhandel
Der Konjunkturklimaindikator für den Großhandel hat im Herbst einen historischen Tiefstand erreicht, obwohl sich die Lage in der Branche in den letzten Monaten leicht verbessert hat. 43 Prozent der befragten Großhändler berichten noch von schlecht laufenden Geschäften, während fünf Prozent der Befragten dieser Branche eine gute Geschäftssituation verzeichnen können. Immerhin 52 Prozent der Grossisten bezeichnen ihre Lage als befriedigend. Die Erträge und Umsätze im Großhandel haben sich stabilisiert, wie aus der Umfrage hervorgeht.In Anbetracht der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen blicken die Grossisten allerdings mit Pessimismus auf die zukünftige Geschäftsentwicklung. Drei von vier der befragten Unternehmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage; im Sommer hatten nur 37 Prozent der Großhändler ihre geschäftlichen Aussichten als schlecht vorausgesagt. Insgesamt 19 Prozent gehen noch von einer gleichbleibenden Entwicklung aus und nur fünf Prozent vermelden positive Geschäftsprognosen. In diesem Rahmen fallen auch die Investitionsplanungen in der Branche zurückhaltender aus. Die Beschäftigungsabsichten sind im Vergleich zum Sommer weniger negativ.Dienstleistungen
Die konjunkturelle Entwicklung für die Dienstleistungsunternehmen folgt den negativen Tendenzen der Gesamtwirtschaft. So fällt der sektorale Konjunkturklimaindikator im Branchenvergleich zwar am besten aus, dennoch haben auch die Dienstleister eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage zu verzeichnen. So berichtet aktuell nur noch jedes fünfte Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche von einer guten Geschäftslage und immerhin 49 Prozent von zumindest befriedigenden Geschäften. Der Anteil der Dienstleister mit einer aktuell schlechten Geschäftssituation hat sich allerdings auf 30 Prozent erhöht – im Vorquartal berichteten nur 22 Prozent von einer ungünstigen Lage.Aus der detaillierten Analyse geht hervor, dass vor allem unternehmensbezogene Dienstleistungen weniger nachgefragt sind. Für die konsumnahen Dienstleister laufen die Geschäfte besser. Insgesamt fällt die Beurteilung der Unternehmen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung schlechter aus: So rechnen aktuell 44 Prozent der befragten Dienstleistungsbetriebe mit einer ungünstigen Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten, wohingegen nur elf Prozent besser laufende Geschäfte erwarten. Keine Änderungen zeichnen sich in diesem Rahmen bei den Beschäftigungsplanungen der Dienstleister ab. Erfreulicherweise steigt die Investitionsbereitschaft der Branche. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 3. Quartal 2024
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Die regionalen Unternehmen leiden nach wie vor unter hohen Energie- und Rohstoffkosten sowie steigenden Personalkosten bei anhaltendem Fachkräftemangel. Weiterhin sehen die Unternehmen trotz erster Initiativen keine Besserung bei den Bürokratiebelastungen, da sie ab 2025 mit neuen zusätzlichen Regularien konfrontiert sein werden. Gleichzeitig sorgt die Ankündigung von VW über Einsparmaßnahmen zu Unsicherheit in der Zuliefererindustrie und bei beauftragten Dienstleistern; der Einzelhandel befürchtet Kaufkraftverluste.Die düsteren Geschäftsaussichten zeigen ihre Auswirkungen in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft. So beträgt der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen über zukünftige Investitionsplanungen einen Wert von -19. Zurzeit beabsichtigen nur 22 Prozent der befragten Unternehmen eine Ausweitung ihrer Budgets vorwiegend für Ersatzinvestitionen, während gleichzeitig 41 Prozent Investitionstätigkeiten verringern wollen. Die Beschäftigungsplanungen fallen in den Unternehmen im Vergleich zum Vorquartal etwas besser aus – so rechnen elf Prozent mit einer Steigerung der Mitarbeiterzahl in den kommenden zwölf Monaten. Fast jedes vierte Unternehmen geht jedoch von sinkenden Beschäftigtenzahlen aus.Industrie
Die regionale Industriekonjunktur hat im Herbst aufgrund gesunkener Auftragseingänge aus dem In- und Ausland einen Dämpfer erhalten. Aktuell berichten 62 Prozent der Unternehmen aus der Region über gesunkene Auftragszahlen. Nur 18 Prozent der Industriebetriebe konnten zunehmende Auftragseingänge verzeichnen. Für 20 Prozent aus der Branche ist die Entwicklung der Auftragseingänge noch stabil geblieben. Insgesamt berichten 16 Prozent der Industriebetriebe von einer guten Geschäftslage (Vorquartal: zwölf Prozent).Die Erwartungen zur Entwicklung des Exportgeschäfts zeichnen ebenfalls ein negatives Bild. Betroffen sind vor allem energieintensive Industriezweige. Ihre Wettbewerbsfähigkeit leidet unter den gestiegenen Energiekosten und der zunehmenden Konkurrenz durch hochwertige Industriegüter aus Fernost und Nordamerika, die deutsche Produkte auf den Weltmärkten verdrängen. Zudem sorgt der ungewisse Transformationsprozess in der für die Region bedeutsamen Automobilindustrie für Verunsicherung. Diese Entwicklungen sorgen für pessimistische Zukunftsaussichten bei 42 Prozent aller Industrieunternehmen. Nur noch acht Prozent rechnen mit besseren Geschäften.Einzelhandel
Trotz anhaltender Konsumschwäche hat sich die Lage der Einzelhandelsunternehmen leicht verbessert. Denn der Konjunkturklimaindex des Einzelhandels ist aufgrund des vergleichsweise guten Geschäfts des regionalen Online-Versandhandels gegen den Landestrend um sieben Punkte auf aktuell 92 Punkte gestiegen. Sowohl die aktuelle Geschäftslage im Herbst als auch die Geschäfte in den kommenden Monaten schätzen die Einzelhändler in der Region optimistischer ein als noch im Sommer. Im Herbst berichten nur noch 20 Prozent der Händler von schlecht laufenden Geschäften.Wegen des Nahost-Konfliktes und einer möglichen Eskalation wird eine schlechtere Stimmungslage bei den Konsumenten angenommen. 26 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine ungünstigere Geschäftsentwicklung, mit besseren Geschäften rechnen lediglich neun Prozent der Händler. Fast zwei Drittel der Einzelhändler gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Immerhin hat sich die Investitionsbereitschaft in der Branche im Vergleich zum Sommer verbessert. Die Beschäftigungsplanung wird zurückgefahren.Großhandel
Der Konjunkturklimaindikator des Großhandels ist um einen Punkt auf 62 Punkte angestiegen. Das ist der niedrigste Branchenwert. Rückmeldungen der Branche zu ihrer geschäftlichen Lage sind pessimistischer als im Vorquartal und es überwiegt nach wie vor die Skepsis. Aktuell berichtet nicht einmal jeder siebte Grossist über gut laufende Geschäfte. 38 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Situation als befriedigend, fast die Hälfte beurteilt ihre Geschäftslage jedoch als schlecht. Natürlich kann sich auch der Großhandel der allgemeinen Konjunkturflaute nicht entziehen. Entsprechend zögerlich fällt das Bestellverhalten der seiner Kunden aus. Weite Teile des Wirtschaftszweiges sind hiervon betroffen.So leidet der produktionsbezogene Großhandel unter der trägen Industriekonjunktur, den konsumnahen Großhandel trifft die anhaltende Konsumschwäche. In der Folge sind die Umsätze und Erträge der Branche unter Druck geraten. Geringe Hoffnung auf Besserung ist bei den Grossisten zwar vorhanden, allerdings überwiegt nach wie vor die Skepsis. Dies zeigen die Prognosen für die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf. Demnach bewertet gut die Hälfte der Großhändler ihre geschäftlichen Aussichten als schlecht. Bessere Geschäfte erwarten dagegen lediglich elf Prozent der Großhandelsunternehmen.Dienstleistungen
Die konjunkturelle Entwicklung für die Dienstleistungsunternehmen folgt den negativen Tendenzen der Gesamtwirtschaft. Zwar fällt der sektorale Konjunkturklimaindikator im Branchenvergleich am besten aus, allerdings haben auch die Dienstleister eine Verschlechterung ihres Konjunkturklimas zu verzeichnen und der Konjunkturklimaindex ist um fünf Punkte auf 91 Punkte gefallen. Das ist auf die pessimistischere Einschätzung der Geschäfte in den kommenden Monaten zurückzuführen. So rechnet aktuell nur jedes siebte Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche zukünftig mit einem größeren Geschäftsvolumen, immerhin erwartet fast die Hälfte zumindest befriedigende Geschäfte. Der Anteil der Dienstleister mit schlechteren Geschäftserwartungen hat sich allerdings auf 38 Prozent erhöht – im Vorquartal berichteten nur 28 Prozent von einer ungünstigen Geschäftsprognose.Aus der detaillierten Analyse der Geschäftslage im Herbst geht hervor, dass vor allem unternehmensbezogene Dienstleistungen weniger nachgefragt sind. Für die konsumnahen Dienstleister laufen die Geschäfte besser. Insgesamt beurteilen die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage etwas positiver als noch im Sommer: So schätzen 32 Prozent der befragten Dienstleistungsbetriebe die aktuelle Lage als gut, 47 Prozent immerhin als befriedigend und 21 Prozent als schlecht ein.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 2. Quartal 2024
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Auch wenn sinkende Inflationsraten und teilweise rückläufige Energiepreise der regionalen Wirtschaft zuletzt etwas Erleichterung verschafft haben, bleiben die grundlegenden Rahmenbedingungen für die Unternehmen heikel. Die Kosten für Energie und Vorprodukte sind immer noch hoch und auch die Kosten für den Faktor Arbeit steigen spürbar an. Hinzu kommen die Zinsbelastung und der allgegenwärtige Fach- und Arbeitskräftemangel. Auf der Nachfrageseite herrscht dagegen weiter Zurückhaltung. Dies gilt zum einen für den Konsum, der bisher noch nicht nachhaltig von der robusten Arbeitsmarktlage und den jüngsten Reallohnsteigerungen profitieren konnte. Zum anderen bleibt auch die Nachfrage nach Investitionsgütern begrenzt – und zwar sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Hinsichtlich des Auslandsgeschäfts ist festzustellen, dass die anziehende Weltkonjunktur nicht bei der regionalen Exportwirtschaft ankommt. Die Exporte werden dabei keineswegs nur durch geopolitische Unsicherheiten und Handelshemmnisse ausgebremst – auch hausgemachte Ursachen wie die hohe Bürokratie- und Kostenbelastung sorgen dafür, dass die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen in zunehmendem Maße leidet.Auch im Inlandsgeschäft stellen Investitionsgüter derzeit keine Verkaufsschlager dar, zumal die Investitionsbereitschaft der Unternehmen durchwachsen bleibt. Im Vergleich zum Vorquartal ist sie sogar wieder merklich zurückgegangen. Derzeit geht nicht einmal jeder vierte Betrieb von einer Ausweitung seiner inländischen Investitionen aus. 46 Prozent rechnen zumindest mit einem gleichbleibenden Volumen. 30 Prozent planen jedoch, ihre Investitionsbudgets am Heimatstandort einzukürzen. Dabei ist der Investitionsbedarf grundsätzlich ausgesprochen hoch, denn ohne umfassende Investitionen werden die Herausforderungen der Digitalisierung oder der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz kaum zu bewältigen sein. In diesem Zusammenhang stimmt es bedenklich, dass nicht wenige Unternehmen erwägen, ihre Investitionen nun vermehrt auf ausländische Standorte zu lenken.Industrie
Die regionale Industriekonjunktur ist im Sommer nach wie vor durch eine unterdurchschnittliche aber immerhin stabile Auftrags- und Umsatzentwicklung gekennzeichnet. Derzeit berichten noch 27 Prozent der produzierenden Unternehmen aus der Region von einem schlechten Geschäftsverlauf; im Frühjahr hatten 38 Prozent über eine schlechte Lage geklagt. Fast unverändert zum Vorquartal haben nur 17 Prozent der Industriebetriebe eine gute Geschäftslage vorzuweisen. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen liegt daher bei -10. Für mehr als die Hälfte der Unternehmen hat sich die Geschäftslage in der Zwischenzeit nicht verändert. Gestiegene Arbeits- sowie nach wie vor hohe Energie- und Rohstoffkosten, die letztlich zu einer Verteuerung der Produktpalette führen, wirken sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im internationalen Vergleich bei gleichzeitiger Nachfrageschwäche im Inland aus. Auch die Exporterwartungen werden eher mit Skepsis als mit Zuversicht betrachtet. Mit geschäftlichen Einbußen rechnen daher in den kommenden zwölf Monaten 27 Prozent der Produktionsunternehmen. Lediglich neun Prozent der Industriebetriebe hoffen auf bessere Geschäfte im weiteren Jahresverlauf. Eine wesentliche Stimmungsaufhellung ist in der regionalen Industrie also weiterhin nicht erkennbar.Einzelhandel
Die Einzelhandelsunternehmen leiden unter der anhaltenden Kaufzurückhaltung in der Bevölkerung. Im Sommer haben sich die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Händler im Vergleich zum Vorquartal insgesamt wieder verschlechtert. Vier von zehn Befragten haben schlecht laufende Geschäfte zu verzeichnen und in etwa gleich viele Einzelhändler (44 Prozent) bezeichnen ihre Lage als unverändert. Demgegenüber hat sich der Anteil der Händler, die von gut laufenden Geschäften berichten, auf 15 Prozent erhöht (Vorquartal: acht Prozent). Aus einer differenzierten Analyse ist ersichtlich, dass vor allem Online-Händler steigende Umsätze erzielen konnten, während der Umsatz im stationären Handel stagnierte. Angesichts der fortwährenden Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere der nach wie vor schlechten Konsumneigung, sind die Zukunftsaussichten der Einzelhändler von Zurückhaltung geprägt: 44 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine ungünstigere Geschäftsentwicklung, mit besseren Geschäften rechnen lediglich sechs Prozent der Händler. Immerhin die Hälfte der Einzelhändler geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Die zukünftigen Investitions- und Beschäftigungsabsichten folgen den von Unsicherheit geprägten Prognosen.Großhandel
Der Konjunkturklimaindikator für den Großhandel ist auf das Niveau vom Jahresende 2023 gesunken, was auf die erneut schwächeren Rückmeldungen der Branche zu ihrer aktuellen Geschäftslage zurückzuführen ist. 45 Prozent der befragten Großhändler berichten von schlecht laufenden Geschäften, während nur noch zwei Prozent der Befragten dieser Branche eine gute Geschäftssituation verzeichnen können. Immerhin 53 Prozent der Grossisten bezeichnen ihre Lage als befriedigend. Wie sich zeigt, haben sich die Erträge und Umsätze im Großhandel zuletzt verringert. Trotz dieser Entwicklung blicken die Grossisten weniger pessimistisch auf die zukünftige Geschäftsentwicklung als noch in den Vorquartalen. Nur noch 36 Prozent der befragten Unternehmen rechnen in dem kommenden zwölf Monaten mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage; im Frühjahr hatten noch fast die Hälfte aller Großhändler ihre geschäftlichen Aussichten als schlecht vorausgesagt. Insgesamt 44 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus und sogar jedes fünfte Unternehmen vermeldet mittlerweile positive Geschäftsprognosen. Die weniger pessimistischen Erwartungen spiegeln sich allerdings nicht in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen des Großhandels wider.Dienstleistungen
Obwohl der sektorale Konjunkturklimaindikator um einige wenige Punkte zulegen konnte, tritt die Dienstleistungswirtschaft auf der Stelle. Die Unternehmensmeldungen zur aktuellen Geschäftslage fallen zwar etwas positiver aus, dennoch bleiben die Dienstleister in ihren Einschätzungen zur künftigen Geschäftsentwicklung zurückhaltend. So berichtet aktuell jedes dritte Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche von einer guten Geschäftslage und 44 Prozent von zumindest befriedigenden Geschäften. Der Anteil der Dienstleister mit einer aktuell schlechten Geschäftssituation verharrt wie im Vorquartal bei 22 Prozent. Wie sich hier zeigt, fehlen vielen Dienstleistungsunternehmen nach wie vor Aufträge von heimischen Industriekunden. Auch in der Beurteilung ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung sehen die Dienstleister keine Trendumkehr: So rechnen wie im Frühjahr 31 Prozent der befragten Dienstleistungsbetriebe mit einer ungünstigen Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten, wohingegen nur neun Prozent besser laufende Geschäfte erwarten. Keine Änderungen zum Positiven zeichnen sich in diesem Rahmen bei den Beschäftigungsplanungen der Dienstleister ab. Zudem sinkt die Investitionsbereitschaft der Branche. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 2. Quartal 2024
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Auch wenn sinkende Inflationsraten und teilweise rückläufige Energiepreise der regionalen Wirtschaft zuletzt etwas Erleichterung verschafft haben, bleiben die grundlegenden Rahmenbedingungen für die Unternehmen heikel. Die Kosten für Energie und Vorprodukte sind immer noch hoch und auch die Kosten für den Faktor Arbeit steigen spürbar an. Hinzu kommen die Zinsbelastung und der allgegenwärtige Fach- und Arbeitskräftemangel. Auf der Nachfrageseite herrscht dagegen weiter Zurückhaltung. Dies gilt zum einen für den Konsum, der bisher noch nicht nachhaltig von der robusten Arbeitsmarktlage und den jüngsten Reallohnsteigerungen profitieren konnte. Zum anderen bleibt auch die Nachfrage nach Investitionsgütern begrenzt – und zwar sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Hinsichtlich des Auslandsgeschäfts ist festzustellen, dass die anziehende Weltkonjunktur nicht bei der regionalen Exportwirtschaft ankommt. Die Exporte werden dabei keineswegs nur durch geopolitische Unsicherheiten und Handelshemmnisse ausgebremst – auch hausgemachte Ursachen wie die hohe Bürokratie- und Kostenbelastung sorgen dafür, dass die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen in zunehmendem Maße leidet.Auch im Inlandsgeschäft stellen Investitionsgüter derzeit keine Verkaufsschlager dar, zumal die Investitionsbereitschaft der Unternehmen durchwachsen bleibt. Sie verharrt auf dem niedrigen Niveau des Vorquartals. Derzeit geht nicht einmal jeder fünfte Betrieb von einer Ausweitung seiner inländischen Investitionen aus. 41 Prozent rechnen zumindest mit einem gleichbleibenden Volumen. 40 Prozent planen jedoch, ihre Investitionsbudgets am Heimatstandort einzukürzen. Dabei ist der Investitionsbedarf grundsätzlich ausgesprochen hoch, denn ohne umfassende Investitionen werden die Herausforderungen der Digitalisierung oder der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz kaum zu bewältigen sein. In diesem Zusammenhang stimmt es bedenklich, dass nicht wenige Unternehmen erwägen, ihre Investitionen nun vermehrt auf ausländische Standorte zu lenken.Industrie
Der Konjunkturklimaindikator der Industrie hat den stärksten Rückgang aller Branchen zu verzeichnen und ist von 99 Punkten auf nunmehr 83 Punkte gefallen. Das ist auf die deutlich schlechtere Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zurückzuführen. Es überwiegt jetzt der Pessimismus. Derzeit berichten 32 Prozent der produzierenden Unternehmen aus der Region von einem schlechten Geschäftsverlauf. Im Frühjahr hatten lediglich 14 Prozent über eine schlechte Lage geklagt. Nur noch zwölf Prozent der Industriebetriebe bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut. Im Vorquartal waren es dagegen mit 39 Prozent mehr als dreimal so viele.Gestiegene Arbeits- sowie nach wie vor hohe Energie- und Rohstoffkosten, die letztlich zu einer Verteuerung der Produktpalette führen, wirken sich negativ auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus. Gleichzeitig ist eine schwache Inlandsnachfrage zu verkraften. Auch die Exporterwartungen werden eher mit Skepsis als mit Zuversicht betrachtet. Mit geschäftlichen Einbußen rechnen daher in den kommenden zwölf Monaten 15 Prozent der Produktionsunternehmen. 14 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften im weiteren Jahresverlauf. Eine wesentliche Stimmungsaufhellung ist in der regionalen Industrie also weiterhin nicht erkennbar.Einzelhandel
Die Einzelhandelsunternehmen leiden unter der anhaltenden Kaufzurückhaltung in der Bevölkerung. Im Sommer haben sich die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Händler im Vergleich zum Vorquartal nur leicht verbessert. Der Konjunkturklimaindikator stieg um vier Punkte auf 85 Punkte an. Aus einer differenzierten Analyse ist ersichtlich, dass vor allem Online-Händler steigende Umsätze erzielen konnten, während der Umsatz im stationären Handel stagnierte. Angesichts der fortwährenden Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere der nach wie vor schlechten Konsumneigung, sind die Zukunftsaussichten der Einzelhändler von Zurückhaltung geprägt: 34 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine ungünstigere Geschäftsentwicklung, mit besseren Geschäften rechnen lediglich elf Prozent der Händler. Immerhin 55 Prozent der Einzelhändler gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Die zukünftigen Investitionsabsichten folgen den von Unsicherheit geprägten Prognosen.Großhandel
Der Konjunkturklimaindikator des Großhandels ist auf 61 Punkte gefallen. Das ist der niedrigste Branchenwert. Rückmeldungen der Branche zu ihrer geschäftlichen Lage sind zwar nicht mehr so pessimistisch wie im Vorquartal, jedoch überwiegt nach wie vor die Skepsis. Aktuell berichtet nicht einmal jeder sechste Grossist über gut laufende Geschäfte. 40 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Situation als befriedigend, 45 Prozent beurteilen ihre Geschäftslage jedoch als schlecht. Natürlich kann sich auch der Großhandel der allgemeinen Konjunkturflaute nicht entziehen. Entsprechend zögerlich fällt das Bestellverhalten der seiner Kunden aus. Weite Teile des Wirtschaftszweiges sind hiervon betroffen.So leidet der produktionsbezogene Großhandel unter der trägen Industriekonjunktur, den konsumnahen Großhandel trifft dagegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. In der Folge sind die Umsätze und Erträge der Branche unter Druck geraten. Hoffnung auf Besserung ist bei den Grossisten kaum vorhanden. Dies zeigen die Prognosen für die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf. Demnach bewertet die Hälfte der Großhändler ihre geschäftlichen Aussichten als schlecht. Bessere Geschäfte erwartet dagegen lediglich zwei Prozent der Großhandelsunternehmen.Dienstleistungen
Obwohl der sektorale Konjunkturklimaindikator um 14 Punkte zulegen konnte, tritt die Dienstleistungswirtschaft auf der Stelle und liegt mit 96 Punkten unter dem neutralen Wert von 100 Punkten. Die Unternehmensmeldungen zur aktuellen Geschäftslage fallen zwar etwas positiver aus, dennoch bleiben die Dienstleister in ihren Einschätzungen zur künftigen Geschäftsentwicklung zurückhaltend. So berichtet aktuell jedes vierte Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche von einer guten Geschäftslage und 56 Prozent von zumindest befriedigenden Geschäften. Vielen Dienstleistungsunternehmen fehlen nach wie vor Aufträge von heimischen Industriekunden.Die zukünftige Geschäftsentwicklung schätzen die Dienstleister zwar nicht mehr so negativ ein wie im Vorquartal, dennoch überwiegt der Pessimismus. So rechnen 28 Prozent der befragten Dienstleistungsbetriebe mit einer ungünstigen Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten, wohingegen nur 13 Prozent besser laufende Geschäfte erwarten. Als Konsequenz daraus sind die Investitions- und Beschäftigungsplanungen der Dienstleister von Vorsicht und Zurückhaltung geprägt.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 1. Quartal 2024
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Sinkende Inflationsraten und teilweise rückläufige Energiepreise haben der regionalen Wirtschaft zuletzt zwar etwas Erleichterung verschafft, die grundlegenden Rahmenbedingungen für die Unternehmen bleiben jedoch heikel. Die Kosten für Energie und Vorprodukte sind immer noch hoch und auch die Kosten für den Faktor Arbeit steigen spürbar an. Hinzu kommt die gewachsene Zinsbelastung. Dagegen herrscht auf der Nachfrageseite weiter Zurückhaltung. Dies gilt zum einen für den Konsum, der bisher noch nicht nachhaltig von der robusten Arbeitsmarktlage und den Einkommenssteigerungen im Zuge der jüngsten Tarifabschlüsse profitiert hat. Zum anderen gilt dies sowohl für die inländische als auch für die ausländische Investitionsgüternachfrage, die nur für begrenzte Impulse sorgen kann.Auch in der regionalen Wirtschaft bleibt die Investitionsneigung durchwachsen. Wenigstens ist sie gegenüber dem Vorquartal wieder etwas angestiegen. Derzeit gehen 30 Prozent der Betriebe von einer Ausweitung ihrer Investitionen aus und 42 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden Volumen. 28 Prozent planen jedoch, ihre Investitionsbudgets einzukürzen. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass ein Großteil der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf sowie der Rationalisierung dient. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Produktinnovation und Kapazitätserweiterung stehen dahinter zurück.Neben konjunkturellen Gründen drücken auch grundlegende strukturelle Probleme auf das Investitionsklima. Der allgegenwärtige Arbeits- und Fachkräftemangel, der enorme Anpassungsdruck im Zuge der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz, starke Belastungen durch überbordende Bürokratie und neue Gesetzesvorgaben, Erschwernisse für den Export durch die Zunahme geopolitischer Krisen und die Auswirkungen der fortschreitenden außen- und sicherheitspolitischen Polarisierung lassen eine prekäre Gemengelage entstehen, die der heimischen Wirtschaft nach wie vor kräftig aufs Gemüt schlägt.Industrie
Zwar konnte der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie 15 Punkte gutmachen, eine durchgreifende Stimmungsaufhellung ist damit aber nur bedingt verbunden. So fallen die Rückmeldungen der produzierenden Betriebe zu ihrer geschäftlichen Lage im Frühjahr ebenso schwach aus wie im zurückliegenden Winter. Momentan berichten gerade einmal 18 Prozent der Hersteller von guten Geschäften. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen dagegen 38 Prozent. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen beträgt demnach -20 und hat sich gegenüber dem Vorquartal nicht verändert. Niedriger war er zuletzt nur mitten in der Coronakrise ausgefallen.Noch viel schwieriger ist die Lage in der energieintensiven Industrie. Dort beträgt der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen sogar -68. Immerhin fällt die Vorausschau der regionalen Industrie auf die künftige Geschäftsentwicklung nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie in den beiden Vorquartalen. Auf diesen Basiseffekt gründet sich auch der durchaus signifikante Anstieg des sektoralen Konjunkturklimaindikators. Ungeachtet dessen dominiert bei den Geschäftsprognosen aber weiterhin die Skepsis. Lediglich acht Prozent der Industriebetriebe hoffen auf bessere Geschäfte im weiteren Jahresverlauf, mehr als zwei Drittel erwarten eine gleichbleibende Entwicklung. Mit geschäftlichen Einbußen rechnet hingegen fast jedes vierte Produktionsunternehmen.Einzelhandel
Das Konjunkturklima im Einzelhandel bleibt trotz des leichten Anstieges des sektoralen Indikatorwertes um drei Punkte trübe. Immerhin haben sich die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Händler im Vergleich zum Vorquartal etwas verbessert. Dennoch bezeichnen derzeit nur acht Prozent der Händler ihre geschäftliche Situation als gut. Während etwa zwei Drittel sie zumindest noch als befriedigend empfinden, berichtet jeder vierte Befragte von schlecht laufenden Geschäften. Ausgehend von einem niedrigen Niveau haben sich die Umsätze und Erträge in Teilen der Branche stabilisiert, bleiben aber mehrheitlich unter Druck. Schwer hat es dabei keineswegs nur der stationäre Handel, auch im Online-Handel wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Vor allem der Absatz langlebiger Konsumgüter gestaltet sich derzeit mühsam.Die inzwischen gesunkenen Inflationsraten und die zu erwartenden oder bereits eingetretenen Lohnzuwächse haben die Konsumlaune der Kunden bisher nur in geringfügigem Maße anstacheln können. Stattdessen bleibt die Kaufzurückhaltung der Verbraucher angesichts multipler Krisen und der daraus resultierenden Verunsicherung bestehen. Und so fallen auch die geschäftlichen Prognosen der Einzelhändler für die kommenden Monate eher trostlos aus. 42 Prozent der Handelsunternehmen gehen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, mit besseren Geschäften rechnen hingegen nur drei Prozent der Befragten.Großhandel
Obwohl der sektorale Konjunkturklimaindikator um einige Punkte zulegen konnte, tritt der Großhandel auf der Stelle. Dies zeigen die Rückmeldungen der Branche zu ihrer geschäftlichen Lage, die schlechter ausfallen als im Vorquartal. Aktuell berichtet nicht einmal jeder zehnte Grossist über gut laufende Geschäfte. Drei Viertel der Betriebe bezeichnen ihre Situation als befriedigend, 16 Prozent beurteilen ihre Geschäftslage jedoch als schlecht. Natürlich kann sich auch der Großhandel der allgemeinen Konjunkturflaute nicht entziehen. Entsprechend zögerlich fällt das Bestellverhalten der seiner Kunden aus. Weite Teile des Wirtschaftszweiges sind hiervon betroffen. So leidet der produktionsbezogene Großhandel unter der trägen Industriekonjunktur, den konsumnahen Großhandel trifft dagegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher.In der Folge sind die Umsätze und Erträge der Branche unter Druck geraten. Hoffnung auf Besserung war im zurückliegenden Winter kaum vorhanden. Zum Frühjahr hin ist sie zwar erkennbar angewachsen, bleibt aber dennoch verhalten. Dies zeigen die Prognosen für die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf. Demnach bewertet mit 47 Prozent fast die Hälfte der Großhändler ihre geschäftlichen Aussichten als schlecht. Ein gutes Drittel geht zumindest von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Bessere Geschäfte erwartet dagegen nicht einmal jedes fünfte Großhandelsunternehmen.Dienstleistungen
Auch wenn der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft ein paar Punkte gutmachen konnte, bleibt die Stimmung unter den Dienstleistern gedämpft. Wie in der Industrie und im Großhandel gründet sich der Anstieg nämlich allein auf die – vom ausgesprochen niedrigen Niveau des Vorquartals ausgehenden – verbesserten Geschäftsaussichten. Insofern kommt hier ein Basiseffekt zum Tragen. Hingegen hat die geschäftliche Lage der Branche zwischen Winter und Frühjahr durchaus gelitten. Umsätze, Erträge und Auftragseingänge zeigen lediglich eine geringe Dynamik.In der Folge bewerten derzeit nur noch 27 Prozent der Dienstleister ihre geschäftliche Lage als gut. Gut die Hälfte sieht sie als befriedigend an, 22 Prozent hadern hingegen mit ihrer Situation. Damit fallen diese Relationen zwar günstiger aus als bei den anderen betrachteten Wirtschaftszweigen, von den langjährigen Durchschnittswerten für die Dienstleistungswirtschaft sind sie aber weit entfernt. Angesichts des trägen Geschäftsumfelds bleiben auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf verhalten. So glauben nur 11 Prozent der befragten Dienstleistungsbetriebe an eine geschäftliche Aufhellung. Gleichbleibende Geschäfte erwarten immerhin 56 Prozent. Ein Drittel rechnet jedoch mit einer geschäftlichen Eintrübung. Per Saldo sehen also auch die Dienstleister schwierigen Zeiten entgegen. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 1. Quartal 2024
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Sinkende Inflationsraten und teilweise rückläufige Energiepreise haben der regionalen Wirtschaft zuletzt zwar etwas Erleichterung verschafft, die grundlegenden Rahmenbedingungen für die Unternehmen bleiben jedoch heikel. Die Kosten für Energie und Vorprodukte sind immer noch hoch und auch die Kosten für den Faktor Arbeit steigen spürbar an. Hinzu kommt die gewachsene Zinsbelastung. Dagegen herrscht auf der Nachfrageseite weiter Zurückhaltung. Dies gilt zum einen für den Konsum, der bisher noch nicht nachhaltig von der robusten Arbeitsmarktlage und den Einkommenssteigerungen im Zuge der jüngsten Tarifabschlüsse profitiert hat. Zum anderen gilt dies für die Investitionsgüternachfrage, die nur für begrenzte Impulse sorgen kannIn der regionalen Wirtschaft bleibt die Investitionsneigung durchwachsen. 38 Prozent der Unternehmen in Nordostniedersachsen beabsichtigen, weniger zu investieren und nur 18 Prozent planen ihre Investitionen zu steigern. Aus guten und schlechten Bewertungen ergibt sich daraus ein Saldo von minus 20, der auf dem niedrigen Niveau des Vorquartals verharrt und sogar zehn Punkte unter dem Wert vor einem Jahr liegt. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass ein Großteil der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf sowie der Rationalisierung dient. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Produktinnovation und Kapazitätserweiterung stehen dahinter zurück.Neben konjunkturellen Gründen drücken auch grundlegende strukturelle Probleme auf das Investitionsklima. Der allgegenwärtige Arbeits- und Fachkräftemangel, der enorme Anpassungsdruck im Zuge der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz, starke Belastungen durch überbordende Bürokratie und neue Gesetzesvorgaben, Erschwernisse für den Export durch die Zunahme geopolitischer Krisen und die Auswirkungen der fortschreitenden außen- und sicherheitspolitischen Polarisierung lassen eine prekäre Gemengelage entstehen, die der heimischen Wirtschaft nach wie vor kräftig aufs Gemüt schlägt.Industrie
Zwar konnte der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie acht Punkte gutmachen, eine durchgreifende Stimmungsaufhellung ist damit aber nur bedingt verbunden. Der Anstieg des Konjunkturklimaindikators der Industrie ist auf die positive Beurteilung der aktuellen Geschäftslagezurückzuführen. Momentan berichten 39 Prozent der Hersteller von guten und 47 Prozent von zumindest befriedigenden Geschäften. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen dagegen nur 14 Prozent. Ungeachtet dessen dominiert bei den Geschäftsprognosen aber weiterhin die Skepsis. Lediglich 12 Prozent der Industriebetriebe hoffen auf bessere Geschäfte im weiteren Jahresverlauf, 54 erwarten eine gleichbleibende Entwicklung. Mit geschäftlichen Einbußen in den kommenden zwölf Monaten rechnet hingegen jedes dritte Produktionsunternehmen.Die befragten Unternehmen haben klar benannt, was sich ändern muss. 70 Prozent der Industriebetriebe fordern von der Politik Verlässlichkeit und ein Ende der richtungslosen Berliner Wirtschaftspolitik, die zu wenig Orientierung für anstehende Investitionsentscheidungen bietet. 46 Prozent benötigen niedrigere Energiepreise, damit sich ihre Investitionen im Inland lohnen. 39 Prozent knüpfen Investitionen an eine Reduzierung von bürokratischen Belastungen. Und für 36 Prozent sind Steuererleichterungen sowie für 20 Prozent kürzere Planungs- und Genehmigungsverfahren Voraussetzung für eine Auflösung des Investitionsstaus.Einzelhandel
Das Konjunkturklima im Einzelhandel bleibt trotz des leichten Anstieges des sektoralen Indikatorwertes um vier Punkte trübe. Ausgehend von einem niedrigen Niveau haben sich die Umsätze und Erträge in Teilen der Branche stabilisiert, bleiben aber mehrheitlich unter Druck. Schwer hat es dabei keineswegs nur der stationäre Handel, auch im Online-Handel wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Vor allem der Absatz langlebiger Konsumgüter gestaltet sich derzeit mühsam.Die inzwischen gesunkenen Inflationsraten und die zu erwartenden oder bereits eingetretenen Lohnzuwächse haben die Konsumlaune der Kunden bisher nur in geringfügigem Maße anstacheln können. Stattdessen bleibt die Kaufzurückhaltung der Verbraucher angesichts multipler Krisen und der daraus resultierenden Verunsicherung bestehen. Und so fallen die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Einzelhändler eher trostlos aus. 23 Prozent der Handelsunternehmen berichten von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, 61 Prozent verzeichnen gleichbleibende Geschäfte und nur 16 Prozent der Befragten vermeldet bessere Geschäfte. Die Geschäftsprognosen sind zwar nicht mehr so pessimistisch wie im Vorquartal, dennoch erwartet nur jeder zehnte Einzelhändler bessere Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten. Jeder dritte Einzelhandelsbetrieb rechnet zukünftig mit Geschäftseinbußen.Großhandel
Obwohl der sektorale Konjunkturklimaindikator um einige Punkte zulegen konnte, tritt der Großhandel auf der Stelle. Dies zeigen die Rückmeldungen der Branche zu ihrer geschäftlichen Lage. Aktuell berichtet nicht einmal jeder sechste Grossist über gut laufende Geschäfte. 30 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Situation als befriedigend, 54 Prozent beurteilen ihre Geschäftslage jedoch als schlecht. Natürlich kann sich auch der Großhandel der allgemeinen Konjunkturflaute nicht entziehen. Entsprechend zögerlich fällt das Bestellverhalten der seiner Kunden aus. Weite Teile des Wirtschaftszweiges sind hiervon betroffen. So leidet der produktionsbezogene Großhandel unter der trägen Industriekonjunktur, den konsumnahen Großhandel trifft dagegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. In der Folge sind die Umsätze und Erträge der Branche unter Druck geraten.Hoffnung auf Besserung war im zurückliegenden Winter kaum vorhanden. Zum Frühjahr hin ist sie zwar erkennbar angewachsen, bleibt aber dennoch verhalten. Dies zeigen die Prognosen für die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf. Demnach bewertet mit 58 Prozent mehr als die Hälfte der Großhändler ihre geschäftlichen Aussichten als schlecht. Ein gutes Viertel geht zumindest von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Bessere Geschäfte erwartet dagegen nur jedes siebte Großhandelsunternehmen.Dienstleistungen
Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft ist um 18 Punkte auf jetzt nur noch 82 Punkte gesunken und die Stimmung unter den Dienstleistern ist gedämpft. Die geschäftliche Lage der Branche zwischen Winter und Frühjahr hat gelitten. Umsätze, Erträge und Auftragseingänge zeigen lediglich eine geringe Dynamik. In der Folge bewerten derzeit nur noch 15 Prozent der Dienstleister ihre geschäftliche Lage als gut. Gut die Hälfte sieht sie als befriedigend an. 27 Prozent hadern hingegen mit ihrer Situation. Von den langjährigen Durchschnittswerten für die Dienstleistungswirtschaft sind sie aber weit entfernt.Angesichts des trägen Geschäftsumfelds bleiben auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf verhalten. So glauben nur 16 Prozent der befragten Dienstleistungsbetriebe an eine geschäftliche Aufhellung. Gleichbleibende Geschäfte erwarten immerhin 44 Prozent. 40 Prozent rechnen jedoch mit einer geschäftlichen Eintrübung. Per Saldo sehen also auch die Dienstleister schwierigen Zeiten entgegen.
Konjunkturberichte 2023
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 4. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Vor dem Hintergrund einer wenig dynamischen Geschäftslage und überwiegend pessimistischer Geschäftsprognosen bleibt auch die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft verhalten. Zwischen Herbst und Winter hat sich das Investitionsklima nur geringfügig verändert. Momentan beabsichtigen 39 Prozent der Betriebe, ihre Investitionsbudgets zu kürzen. Eine Ausweitung seiner Investitionen plant dagegen nur jedes fünfte Unternehmen. Dabei dient ein Großteil der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf sowie der Rationalisierung. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung stehen dahinter zurück.Im Inland sehen sich die Unternehmen mit zahlreichen Investitionshemmnissen konfrontiert. An erster Stelle stehen dabei die herrschenden wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Inlandsnachfrage. Jeweils 64 Prozent der befragten Betriebe sehen darin ein erhebliches Risiko für ihre künftige Geschäftsentwicklung. Auch die hohen Energie- und Rohstoffpreise stellen für 55 Prozent der Unternehmen ein beträchtliches Problem dar. Und für 61 Prozent bereitet der Fach- und Arbeitskräftemangel erhebliche Kopfzerbrechen. 59 Prozent der Betriebe befürchten schließlich, dass die Entwicklung der Arbeitskosten die künftige Geschäftsentwicklung belasten wird. Möglicherweise auch deshalb gehen viele Unternehmen ihre Personalplanungen derzeit eher defensiv an.Industrie
Die Industrie in Nordostniedersachsen zeigt sich angesichts der zahlreichen Herausforderungen und multiplen geopolitischen Krisen als resilient und robust. Da zum Winter hin sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die erwarteten Geschäfte positiver eingeschätzt werden als noch im Herbst, steigt der branchenspezifische Konjunkturklimaindikator um 16 Punkte an und erreicht nun einen Wert in Höhe von 91 Punkten. Damit liegt dieser Wert deutlich über dem Wert für Niedersachsen insgesamt, der 73 Punkte beträgt. 21 Prozent der regionalen Industriekapitäne beurteilen die aktuelle Geschäftslage zum Winter hin als gut, zumindest 60 Prozent als befriedigend und 19 Prozent als schlecht.Auch die Einschätzung der regionalen Industrie zu den erwarteten Geschäften in den kommenden zwölf Monaten fällt weniger pessimistisch als im Vorquartal und weniger pessimistisch als in Niedersachsen insgesamt aus. Allerdings verharrt der Wert nach wie vor im Minusbereich. Der Saldo aus denjenigen, die mit Verbesserung rechnen und denjenigen, die eine Verschlechterung erwarten, liegt bei der Industrie in Nordostniedersachsen bei -18 Punkten und in ganz Niedersachsen bei -38 Punkten. Anmerkung: Es gibt bei einem Negativsaldo mehr Skeptikerinnen und Skeptiker als Zuversichtliche.Vormalige Auftragsreserven sind mittlerweile zu guten Teilen abgearbeitet. Auch wenn aktuell die Ordertätigkeit der Industriekunden etwas angezogen hat, bleibt sie im Großen und Ganzen träge. Daraus folgt, dass die Auftragsbestände der regionalen Industrie immer weiter zusammenschrumpfen. Mittlerweile hält fast die Hälfte der regionalen Industriebetriebe ihr Auftragsvolumen für zu klein. Demgegenüber bezeichnen lediglich 3 Prozent ihr Auftragspolster als groß.Einzelhandel
Der Konsum bleibt auch im vierten Quartal 2023 eine Schwachstelle der Konjunktur. Die hohen Preissteigerungen bei Produkten des täglichen Bedarfs animieren die Verbraucherinnen und Verbraucher unverändert zum Sparen. Der Einzelhandel beklagt damit trotz „Inflationsausgleichsprämien“ einen neuen Tiefpunkt bei der Konsumneigung. Schwer hat es dabei keineswegs nur der stationäre Handel, auch im Online-Handel wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Zwar beurteilen aufgrund des Weihnachtsgeschäfts 88 Prozent der Einzelhändler ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder zumindest befriedigend. Wegen der pessimistischen Einschätzung der im neuen Jahr zu erwartenden Geschäfte fällt der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator jedoch um 17 Punkte auf nun 77 Punkte.Multiple Krisen und die immer noch hohen Inflationsraten drücken auf die Konsumlaune der Verbraucherinnen und Verbraucher und schmälern deren verfügbares Einkommen. Zudem müssen die Einzelhandelsbetriebe auch selbst mit gestiegenen Kosten zurechtkommen. Herausforderungen stellen sich also sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite. Und so rechnen lediglich 8 Prozent mit besseren und immerhin noch 43 Prozent mit zumindest gleichbleibenden Geschäften. Jedoch rechnet fast jeder zweite Betrieb mit schlechteren Geschäften im angebrochenen Jahr. Als Konsequenz daraus sind die Einzelhändler zurückhaltender bei ihren Investitions- und Personalplanungen.Großhandel
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für den Großhandel etwas zulegen konnte, ergibt sich aus den weniger pessimistischen Rückmeldungen der Grossisten zu ihrer geschäftlichen Lage. So bewerten derzeit 11 Prozent der Großhändler ihre Geschäftslage als gut, 41 Prozent erachten sie als befriedigend, 48 Prozent klagen hingegen über schlechte Geschäfte. Natürlich kann sich auch der Großhandel der allgemeinen Konjunkturflaute nicht entziehen. So macht dem produktionsbezogenen Großhandel die Schwäche der Industriekonjunktur zu schaffen, und den konsumnahen Großhandel tangiert die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher.Hoffnung auf durchgreifende Besserung ist derzeit nicht weit verbreitet. Dies zeigt die Vorausschau auf die Geschäfte im neuen Jahr. Demnach bewerten 64 Prozent der Großhändler die geschäftlichen Aussichten als schlecht. 21 Prozent gehen zumindest von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Bessere Geschäfte erwartet dagegen nur eine kleine Minderheit der befragten Großhandelsunternehmen. Angesichts dieses unverändert tristen Ausblicks verwundert es nicht, dass die Investitionsbereitschaft der Branche auf bescheidenem Niveau verharrt. Und auch bei ihren Personalplanungen haben die regionalen Großhändler inzwischen die Handbremse angezogen.Dienstleistungen
Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft ist leicht angestiegen. Damit erreichen die Dienstleister den besten Wert im Vergleich zu den anderen Branchen. Von den langjährigen Durchschnittswerten für die Dienstleistungswirtschaft ist der Indikatorwert mit 100 von 200 möglichen Punkten aber immer noch weit entfernt. Der Anstieg des Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft ist gleichermaßen auf eine günstigere Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten zurückzuführen.Die aktuelle Geschäftslage bezeichnen 35 Prozent als gut, 46 Prozent zumindest als befriedigend und 19 Prozent als schlecht. Bei den Einschätzungen für das neue Jahr rechnen zwar 28 Prozent mit einer ungünstigeren Geschäftsentwicklung, jedoch gehen 72 Prozent von gleichbleibenden oder besseren Geschäften aus. Die Dienstleister werden als Konsequenz daraus investitionsfreudiger und sind offener dafür, zusätzliches Personal einzustellen.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 4. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
© IHKLWVor dem Hintergrund einer wenig dynamischen Geschäftslage und überwiegend pessimistischer Geschäftsprognosen bleibt auch die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft verhalten. Zwischen Herbst und Winter hat sich das Investitionsklima nur geringfügig verändert. Momentan beabsichtigt jeder dritte Betrieb, seine Investitionsbudgets zu kürzen. Eine Ausweitung seiner Investitionen plant dagegen nur jedes vierte Unternehmen. Dabei dient ein Großteil der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf sowie der Rationalisierung. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung stehen dahinter zurück. Auffällig ist, dass die auslandsaktiven Unternehmen ihre Investitionen in der Fremde merklich forscher angehen. Hier liegt der Anteil derjenigen, die ihre ausländischen Investitionen steigern möchten, erkennbar über dem Anteil derjenigen, die ihre auswärtigen Investments zurückfahren.Im Inland sehen sich die Unternehmen hingegen mit zahlreichen Investitionsbremsen konfrontiert. An erster Stelle stehen dabei die herrschenden wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. 70 Prozent der befragten Betriebe sehen darin ein erhebliches Risiko für ihre künftige Geschäftsentwicklung. Auch die hohen Energie- und Rohstoffpreise stellen für 62 Prozent der Unternehmen ein beträchtliches Problem dar. 59 Prozent der Befragten sorgen sich um die Inlandsnachfrage. Und 54 Prozent bereitet der Fach- und Arbeitskräftemangel erhebliche Kopfzerbrechen. Rund die Hälfte der Betriebe befürchtet schließlich, dass die Entwicklung der Arbeitskosten die künftige Geschäftsentwicklung belasten wird. Möglicherweise auch deshalb gehen viele Unternehmen ihre Personalplanungen derzeit eher defensiv an.Industrie
Zwar konnte der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie einige wenige Punkte gutmachen, eine durchgreifende Stimmungsaufhellung ist damit aber nicht verbunden. Die geschäftliche Lage der produzierenden Betriebe hat sich vom Herbst zum Winter sogar noch einmal verschlechtert. Momentan berichten gerade einmal 13 Prozent der Hersteller von guten Geschäften. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagt dagegen ein Drittel. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen beträgt demnach – 20, womit er immer tiefer in den Minusbereich rutscht. Noch viel schwieriger ist die Lage in der energieintensiven Industrie. Hier beträgt der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen – 71. Nicht wenige Industriebetriebe hadern mit ihren Umsätzen und Erträgen. Und vormalige Auftragsreserven sind mittlerweile zu guten Teilen abgearbeitet. Auch wenn aktuell die Ordertätigkeit der Industriekunden etwas angezogen hat, bleibt sie im Großen und Ganzen träge. Daraus folgt, dass die Auftragsbestände der regionalen Industrie immer weiter zusammenschrumpfen. Mittlerweile hält mehr als die Hälfte der regionalen Industriebetriebe ihr Auftragsvolumen für zu klein. Demgegenüber bezeichnen nur 14 Prozent ihr Auftragspolster als groß. Solch ungünstige Relationen waren zuletzt zu Beginn der Corona-Krise registriert worden. Immerhin fällt die Vorausschau der regionalen Industrie auf die künftige Geschäftsentwicklung nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie noch im Vorquartal. Hierauf gründet sich auch der leichte Anstieg des sektoralen Konjunkturklimaindikators. Ungeachtet dessen dominiert bei den Geschäftsprognosen aber weiterhin die Skepsis.Einzelhandel
Auch im Einzelhandel basiert der leichte Anstieg des branchenbezogenen Konjunkturklimaindikators allein darauf, dass die geschäftlichen Perspektiven etwas weniger trübe eingeschätzt werden als bei der Vorumfrage. Die geschäftliche Lage der Einzelhändler hat sich im vierten Quartal hingegen noch einmal verschlechtert. Derzeit bezeichnet nur ein gutes Zehntel der Händler die eigene geschäftliche Situation als gut, annähernd die Hälfte empfindet sie immerhin noch als befriedigend. Vier von zehn Befragten berichten hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Schwer hat es dabei keineswegs nur der stationäre Handel, auch im Online-Handel wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Zudem hat das Weihnachtsgeschäft vielerorts die Erwartungen nicht erfüllt. Der Einzelhandel leidet weiterhin unter der Kaufzurückhaltung seiner Kunden. Multiple Krisen und die immer noch hohen Inflationsraten drücken auf die Konsumlaune der Verbraucher und schmälern deren verfügbares Einkommen. Zudem müssen die Einzelhandelsbetriebe auch selbst mit den gestiegenen Kosten zurechtkommen. Herausforderungen stellen sich also sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite. Für das angebrochene Jahr erhofft sich der Handel, dass mit sinkenden Inflationsraten und den zu erwartenden Lohnzuwächsen die Kaufkraft der Kunden wieder zulegen kann. Der Blick nach vorn fällt daher nicht mehr ganz so düster aus, dennoch bleibt der Pessimismus vorherrschend. So rechnen 39 Prozent der Handelsunternehmen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage, bessere Geschäfte erwartet hingegen nur jeder zwanzigste Händler.Großhandel
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für den Großhandel etwas zulegen konnte, ergibt sich aus den verbesserten Rückmeldungen der Grossisten zu ihrer geschäftlichen Lage. Nachdem die negativen Beurteilungen im Herbst noch erkennbar überwogen hatten, halten sich Positiv- und Negativreports nun annähernd die Waage. So bewerten derzeit 19 Prozent der Großhändler ihre Geschäftslage als gut. 57 Prozent erachten sie als befriedigend, 18 Prozent klagen hingegen über schlechte Geschäfte. Natürlich kann sich auch der Großhandel der allgemeinen Konjunkturflaute nicht entziehen. So macht dem produktionsbezogenen Großhandel die Schwäche der Industriekonjunktur zu schaffen, und den konsumnahen Großhandel tangiert die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Hoffnung auf durchgreifende Besserung ist derzeit nicht weit verbreitet. Dies zeigt die Vorausschau auf die Geschäfte im neuen Jahr. Demnach bewertet mehr als die Hälfte der Großhändler die geschäftlichen Aussichten als schlecht. 46 Prozent gehen zumindest von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Bessere Geschäfte erwartet dagegen nur eine kleine Minderheit der befragten Großhandelsunternehmen. Angesichts dieses unverändert tristen Ausblicks verwundert es nicht, dass die Investitionsbereitschaft der Branche auf bescheidenem Niveau verharrt. Und auch bei ihren Personalplanungen haben die regionalen Großhändler inzwischen die Handbremse angezogen.Dienstleistungen
Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft ist nun bereits zum dritten Mal in Folge rückläufig. Auch wenn das geschäftliche Klima unter den Dienstleistern derzeit immer noch besser ausfällt als bei allen anderen betrachteten Wirtschaftszweigen, so ist die trübe Stimmung längst auch bei ihnen angekommen. Dies äußert sich in erster Linie in Form der merklich verschlechterten Geschäftserwartungen. Demnach rechnet die Hälfte der Dienstleistungsbetriebe im angebrochenen Jahr mit einer geschäftlichen Eintrübung. Gleichbleibende Geschäfte erwartet ein gutes Drittel. Nur 15 Prozent glauben hingegen an eine geschäftliche Aufhellung. Vor dem Hintergrund dieser eher trüben Aussichten hat die Investitionsneigung der Branche spürbar gelitten. Auch ihre Beschäftigungspläne haben die Dienstleister zurückgefahren, wenngleich einzelne Dienstleistungszweige nach wie vor händeringend nach geeigneten Arbeitskräften suchen. Allen skeptischen Prognosen zum Trotz ist festzuhalten, dass sich die geschäftliche Lage der Branche zwischen Herbst und Winter durchaus verbessert hat. Momentan bewerten 28 Prozent der Dienstleister ihre Geschäftslage als gut. 57 Prozent sehen sie als befriedigend an, 15 Prozent hadern hingegen mit ihrer Situation. Damit fallen diese Relationen erkennbar günstiger aus als bei den anderen betrachteten Wirtschaftszweigen. Von den langjährigen Durchschnittswerten für die Dienstleistungswirtschaft sind sie aber immer noch weit entfernt. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 3. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
© IHKLWBei allen wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage im Raum Nordostniedersachsen zeigen die Tendenzpfeile nach unten. Verglichen mit dem Vorquartal haben sich die Relationen also jeweils verschlechtert. Dabei verwundert es nicht, dass die beschriebene Negativentwicklung der geschäftlichen Lage und der geschäftlichen Erwartungen auch Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft hat. Aktuell beabsichtigt nur noch jedes fünfte Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Demgegenüber gehen 43 Prozent von einer Kürzung aus. Damit ist die Investitionsneigung nun bereits zum dritten Mal in Folge rückläufig. Zudem fällt auf, dass ein Großteil der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf sowie der Rationalisierung dient. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung stehen dahinter zurück. Belastet wird das Investitionsklima einerseits durch die eingetretenen erheblichen Preis- und Zinsanstiege und andererseits durch die schleppende Marktnachfrage. Vor diesem Hintergrund hat die Zuversicht, dass sich potenzielle Investitionen rentieren, erkennbar gelitten.Auch ihre Personalplanungen gehen die Unternehmen im Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen vorsichtiger an. Zwar beabsichtigen immer noch 10 Prozent der Betriebe, ihren Personalbestand auszubauen. Mehr als jedes vierte Unternehmen rechnet jedoch damit, die Anzahl seiner Mitarbeiter zu reduzieren. Gleichzeitig bleibt der Arbeits- und Fachkräftemangel präsent. So gelingt es sechs von zehn befragten Unternehmen nicht, offene Stellen mit geeigneten Arbeitskräften zu besetzen – wobei sich die vergebliche Suche nach Personal auf alle Qualifikationsniveaus erstreckt.Industrie
In der Industrie hat sich die Stimmung zum Herbst hin eingetrübt. Dies zeigen die Meldungen der regionalen Industriebetriebe zu ihrer aktuellen Geschäftslage. Momentan berichten nur 26 Prozent der Hersteller von guten Geschäften. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen dagegen 39 Prozent. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen beträgt -13 und ist damit in den Minusbereich gerutscht. Noch viel schwieriger ist die Lage in der energieintensiven Industrie. Weite Teile der Industrie berichten von nachlassenden Umsätzen und Erträgen. Derzeit arbeitet die Branche ihre vor einiger Zeit noch recht komfortablen Auftragspolster ab. Die aktuelle Ordertätigkeit der Industriekunden verläuft aber ausgesprochen schleppend. Die Nachfrage aus dem Inland ist schwach und auch die Auftragseingänge aus dem Ausland zeigen wenig Dynamik. Daraus folgt, dass die Auftragsbestände der regionalen Industrie immer weiter zusammenschrumpfen. Mittlerweile hält mehr als die Hälfte der regionalen Industriebetriebe sein Auftragsvolumen für zu klein. Demgegenüber bezeichnen nur 6 Prozent ihr Auftragspolster als groß. So verwundert es nicht, dass auch die Geschäftsprognosen der regionalen Industriekapitäne weiterhin von tiefgreifendem Pessimismus geprägt sind. 45 Prozent erwarten für die kommenden Monate eine geschäftliche Eintrübung. Bessere Geschäfte prognostizieren dagegen gerade einmal 9 Prozent der Betriebe.Einzelhandel
Der Einzelhandel leidet weiterhin unter der Kaufzurückhaltung seiner Kunden. Dauerkrisen und die immer noch hohen Inflationsraten drücken auf die Konsumlaune der Verbraucher und schmälern deren verfügbares Einkommen. Zudem müssen die Einzelhandelsbetriebe auch selbst mit den gestiegenen Kosten zurechtkommen. Trotzdem gibt es Nischen und Chancen für den Facheinzelhandel, die während der Coronazeit aufgeschobenen Konsumwünsche der Menschen zu bedienen und Kunden zu bewegen, die in der Coronazeit angehäuften Ersparnisse in Konsum umzusetzen. Damit lässt sich erklären, dass der regionale Einzelhandel gegen den Landestrend sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftsaussichten besser einschätzt als im Vorquartal. Derzeit bezeichnen 18 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, zwei Drittel der Händler empfinden sie immerhin als befriedigend. 15 Prozent berichten hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate fallen optimistischer aus als im Vorquartal. So rechnen zwei Drittel mit besseren oder zumindest gleichbleibenden Geschäften und ein Drittel erwartet eine Verschlechterung in den kommenden Monaten. Die Investitionsbereitschaft ist immer noch zurückhaltend und fast die Hälfte der Händler beabsichtigt, die Investitionen zurückzufahren. Auch bei den Personalplanungen ist der Einzelhandel vorsichtig und nur 13 Prozent planen den Personalbestand zu erhöhen.Großhandel
Der deutliche Abfall des sektoralen Konjunkturklimaindikators für den Großhandel gründet sich auf die negative Entwicklung beider Eingangsfaktoren. Zum einen haben die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Großhändler deutlich nachgelassen, zum anderen hat sich der zuvor schon recht trübe Ausblick auf die kommenden Monate zum Herbst hin nochmals verfinstert. So berichten derzeit nur noch 13 Prozent der Grossisten von gut laufenden Geschäften. 31 Prozent der Betriebe bewerten ihre Situation als befriedigend, 56 Prozent klagen hingegen über schlechte Geschäfte. Ursächlich für das Stimmungstief ist das zögerliche Bestellverhalten der Großhandelskunden, von dem weite Teile der Branche betroffen sind. So leidet der produktionsbezogene Großhandel unter der Schwäche der Industriekonjunktur, den konsumnahen Großhandel trifft dagegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. In der Folge sind die Umsätze und Erträge der Branche unter Druck geraten. Aussicht auf Besserung scheint vorerst nicht in Sicht, wie die Vorausschau auf die Geschäfte in den nächsten Monaten zeigt. So bewerten zwei Drittel der Großhändler ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Ein Drittel geht wenigstens von einem gleichbleibenden Verlauf aus. Bessere Geschäfte erwartet dagegen kein einziges der befragten Großhandelsunternehmen.Dienstleistungen
Die Dienstleister befinden sich weiter an der Spitze des Konjunkturzuges und stehen noch etwas besser da als im Vorquartal. So fallen die Rückmeldungen der Branche zur geschäftlichen Lage aktuell besser aus als noch im Sommer. Momentan bewerten 26 Prozent der Dienstleister ihre Geschäftslage als gut. 61 Prozent sehen sie als befriedigend an, 13 Prozent hadern hingegen mit ihrer Situation. Zurückhaltung prägt das Feedback der Dienstleister im Hinblick auf ihre Umsätze, Erträge und Auftragseingänge. Auch die Geschäftsaussichten sind besser als im Vorquartal. Allerdings überwiegt wie bei der Vorumfrage auch im Herbst die Skepsis und der Saldo bleibt im Minusbereich. 25 Prozent der Dienstleistungsbetriebe rechnen mit einer geschäftlichen Eintrübung. Gleichbleibende Geschäfte erwarten zwei Drittel und nur 8 Prozent glauben an eine geschäftliche Aufhellung. Und so überwiegt sowohl bei der Investitionsneigung der Branche als auch bei den Beschäftigungsplanungen die Skepsis. Die Einschätzung ist aber nicht mehr so negativ wie noch im Sommer.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 3. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Bei allen wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage im Raum Braunschweig-Wolfsburg zeigen die Tendenzpfeile nach unten. Verglichen mit dem Vorquartal haben sich die Relationen also jeweils verschlechtert. Dabei verwundert es nicht, dass die beschriebene Negativentwicklung der geschäftlichen Lage und der geschäftlichen Erwartungen auch Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft hat. Aktuell beabsichtigt nur noch ein gutes Viertel der Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Demgegenüber geht mehr als ein Drittel von einer Kürzung aus. Damit ist die Investitionsneigung nun bereits zum dritten Mal in Folge rückläufig. Zudem fällt auf, dass ein Großteil der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf sowie der Rationalisierung dient. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung stehen dahinter zurück. Belastet wird das Investitionsklima einerseits durch die eingetretenen erheblichen Preis- und Zinsanstiege und andererseits durch die schleppende Marktnachfrage. Vor diesem Hintergrund hat die Zuversicht, dass sich potenzielle Investitionen rentieren, erkennbar gelitten.Auch ihre Personalplanungen gehen die Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg vorsichtiger an. Zwar beabsichtigen immer noch 15 Prozent der Betriebe, ihren Personalbestand auszubauen. Mehr als jedes vierte Unternehmen rechnet jedoch damit, die Anzahl seiner Mitarbeiter zu reduzieren. Gleichzeitig bleibt der Arbeits- und Fachkräftemangel präsent. So gelingt es sechs von zehn befragten Unternehmen nicht, offene Stellen mit geeigneten Arbeitskräften zu besetzen – wobei sich die vergebliche Suche nach Personal auf alle Qualifikationsniveaus erstreckt.Industrie
© IHKLWIn der Industrie hat sich der Stimmungseinbruch zum Herbst hin fortgesetzt und noch einmal verstärkt. Dies zeigen die Meldungen der regionalen Industriebetriebe zu ihrer aktuellen Geschäftslage. Momentan berichtet nicht einmal jeder fünfte Hersteller von guten Geschäften. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagt dagegen fast ein Drittel. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen beträgt -14 und ist damit weiter in den Minusbereich gerutscht. Noch viel schwieriger ist die Lage in der energieintensiven Industrie. Hier beträgt der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen -53. Weite Teile der Industrie berichten von nachlassenden Umsätzen und Erträgen. Derzeit arbeitet die Branche ihre vor einiger Zeit noch recht komfortablen Auftragspolster ab. Die aktuelle Ordertätigkeit der Industriekunden verläuft aber ausgesprochen schleppend. Die Nachfrage aus dem Inland ist schwach und auch die Auftragseingänge aus dem Ausland zeigen wenig Dynamik. Daraus folgt, dass die Auftragsbestände der regionalen Industrie immer weiter zusammenschrumpfen. Mittlerweile hält mehr als ein Drittel der regionalen Industriebetriebe sein Auftragsvolumen für zu klein. Demgegenüber bezeichnet nur ein gutes Zehntel sein Auftragspolster als groß. Derartig ungünstig waren diese Relationen zuletzt zu Beginn der Corona-Krise ausgefallen. Und so verwundert es nicht, dass auch die Geschäftsprognosen der regionalen Industriekapitäne weiterhin von tiefgreifendem Pessimismus geprägt sind. Mehr als 60 Prozent erwarten für die kommenden Monate eine geschäftliche Eintrübung. Bessere Geschäfte prognostiziert dagegen gerade einmal jeder zwanzigste Betrieb.Einzelhandel
Der Einzelhandel leidet weiterhin unter der Kaufzurückhaltung seiner Kunden. Dauerkrisen und die immer noch hohen Inflationsraten drücken auf die Konsumlaune der Verbraucher und schmälern deren verfügbares Einkommen. Zudem müssen die Einzelhandelsbetriebe auch selbst mit den gestiegenen Kosten zurechtkommen. Herausforderungen bestehen also sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite. All dies schlägt sich in den Rückmeldungen der Einzelhändler zu ihrer geschäftlichen Lage nieder. Derzeit bezeichnen nur 6 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, sieben von zehn Händlern empfinden sie immerhin noch als befriedigend. Fast ein Viertel berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich die Relationen damit nochmals zum Schlechteren entwickelt. Schwer hat es dabei keineswegs nur der stationäre Handel, auch im Online-Handel wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Vor allem der Absatz langlebiger Konsumgüter gestaltet sich derzeit mühsam. Zwar hofft der Handel, dass mit sinkenden Inflationsraten und den zu erwartenden Lohnzuwächsen die Kaufkraft der Kunden demnächst auch wieder zulegen kann, dennoch bleibt der Blick nach vorn ausgesprochen trostlos. So geht annähernd die Hälfte der Handelsunternehmen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, mit besseren Geschäften rechnet hingegen nicht ein einziger der befragten Händler.Großhandel
Der deutliche Abfall des sektoralen Konjunkturklimaindikators für den Großhandel gründet sich auf die negative Entwicklung beider Eingangsfaktoren. Zum einen haben die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Großhändler deutlich nachgelassen, zum anderen hat sich der zuvor schon recht trübe Ausblick auf die kommenden Monate zum Herbst hin nochmals verfinstert. Bei der Einschätzung der geschäftlichen Lage überwiegen erstmals seit mehr als zwei Jahren nun wieder die Negativmeldungen. So berichten derzeit nur noch 12 Prozent der Grossisten von gut laufenden Geschäften. Zwei Drittel der Betriebe bewerten ihre Situation als befriedigend, 22 Prozent klagen hingegen über schlechte Geschäfte. Ursächlich für das Stimmungstief ist das zögerliche Bestellverhalten der Großhandelskunden, von dem weite Teile der Branche betroffen sind. So leidet der produktionsbezogene Großhandel unter der Schwäche der Industriekonjunktur, den konsumnahen Großhandel trifft dagegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. In der Folge sind die Umsätze und Erträge der Branche unter Druck geraten. Aussicht auf Besserung scheint vorerst nicht in Sicht, wie die Vorausschau auf die Geschäfte in den nächsten Monaten zeigt. So bewertet mit 48 Prozent fast jeder zweite Großhändler seine Geschäftsaussichten als schlecht. Etwas mehr als die Hälfte geht wenigstens von einem gleichbleibenden Verlauf aus. Bessere Geschäfte erwartet dagegen kein einziges der befragten Großhandelsunternehmen.Dienstleistungen
Die Dienstleister stehen zwar immer noch mit sichtlichem Abstand an der Spitze des Konjunkturzuges, auch sie mussten im Herbst aber weiter Federn lassen. So fallen die Rückmeldungen der Branche zur geschäftlichen Lage aktuell auch deutlich schwächer aus als noch im Sommer. Momentan bewerten 28 Prozent der Dienstleister ihre Geschäftslage als gut. 48 Prozent sehen sie als befriedigend an, 24 Prozent hadern hingegen mit ihrer Situation. Obwohl die positiven Rückmeldungen die negativen Lagebeurteilungen immer noch leicht überwiegen, ist festzuhalten, dass schwächere Relationen bisher nur im Zuge der Corona-Krise aufgetreten waren. Zurückhaltung prägt daher auch das Feedback der Dienstleister im Hinblick auf ihre Umsätze, Erträge und Auftragseingänge. Immerhin haben sich die Geschäftsaussichten nicht weiter eingetrübt. Ähnlich wie bei der Vorumfrage überwiegt aber auch im Herbst die Skepsis. Fast 30 Prozent der Dienstleistungsbetriebe rechnen mit einer geschäftlichen Eintrübung. Gleichbleibende Geschäfte erwartet gut die Hälfte und nur 18 Prozent glauben an eine geschäftliche Aufhellung. Damit ist der Pessimismus unter den Dienstleistern zumindest weniger stark ausgeprägt als in den übrigen betrachteten Wirtschaftszweigen. Und so bleibt auch die Investitionsneigung der Branche halbwegs stabil. Vorsichtiger sind die Dienstleister hingegen bei ihren Beschäftigungsplanungen geworden. Verglichen mit den anderen Branchen fallen die Investitions- und Beschäftigungspläne der Dienstleister aber immer noch annehmbar aus. - Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 2. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die rückläufigen Bewertungen der Geschäftslage und die deutlich eingetrübten Geschäftsaussichten lenken den Blick auf die zahlreichen Herausforderungen, denen sich die regionale Wirtschaft derzeit stellen muss. Nach wie vor drücken die hohen Preisen für Energie, Rohstoffe, Vorprodukte und Dienstleistungen auf die Stimmung, auch wenn der Preisdruck mittlerweile etwas nachgelassen hat. Hinzu kommen – auch vor dem Hintergrund des Arbeits- und Fachkräftemangels – deutlich anziehende Kosten für den Faktor Arbeit, wodurch eine Lohn-Preis-Spirale angeheizt werden könnte. Zur Verunsicherung tragen auch die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher, die schwächelnde Binnennachfrage, die mäßige Dynamik der Weltwirtschaft und des Exports sowie geopolitische Risiken wie der Ukraine-Krieg oder eine mögliche Verschärfung des China-USA-Konflikts bei. Zudem sorgen die ungeklärten Fragen im Hinblick auf eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung oder bei der Transformation der Wirtschaft auf dem Weg in die Klimaneutralität ebenso für verbreiteten Missmut wie die überbordenden Bürokratielasten.All dies führt dazu, dass die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft auch im Sommer verhalten bleibt. Aktuell gehen 30 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 40 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. 30 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Auch wenn sich die Positiv- und Negativmeldungen damit die Waage halten, ist die Zurückhaltung der Unternehmen deutlich spürbar. Weiten Teilen der Wirtschaft fehlt die Zuversicht, dass sich Investitionen angesichts der starken Kostenzuwächse und der gestiegenen Zinsen auch rechnen. Damit korrespondierend gehen die Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg auch ihre Beschäftigungsplanungen zunehmend defensiver an. Zwar beabsichtigen immer noch 15 Prozent der Betriebe, ihren Personalbestand auszubauen. Auf der anderen Seite rechnet jedoch fast jedes vierte Unternehmen damit, die Anzahl seiner Mitarbeiter zu reduzieren.Industrie
Die Stimmung in der Industrie hat sich zum Sommer hin deutlich verschlechtert. Dies zeigen die Meldungen der regionalen Industriebetriebe zu ihrer aktuellen Geschäftslage. Momentan berichtet nur jeder fünfte Hersteller von guten Geschäften. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen dagegen 23 Prozent. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen hat sich damit in den Minusbereich gedreht. Besonders schwierig stellt sich dabei die Lage für die energieintensiven Industriezweige dar. Und so sind auch die Umsätze und Erträge der Branche zunehmend unter Druck geraten. Zwar haben sich die Lieferkettenprobleme in der Industrie zuletzt ein Stück weit entspannt, wodurch die vormals recht komfortablen Auftragspolster besser abgearbeitet werden konnten. Die aktuelle Ordertätigkeit der Industriekunden verläuft allerdings ausgesprochen schleppend. Die Nachfrage aus dem Inland ist schwach und auch die Auftragseingänge aus dem Ausland zeigen wenig Dynamik. Daraus folgt, dass die Auftragsbestände der regionalen Industrie immer geringer werden. Mittlerweile hält mehr als ein Viertel der regionalen Industriebetriebe sein Auftragsvolumen für zu klein. Demgegenüber bezeichnet nur ein gutes Zehntel sein Auftragspolster als relativ groß. Derartig ungünstig waren diese Relationen zuletzt vor drei Jahren ausgefallen. Und so verwundert es nicht, dass auch die Geschäftsprognosen der regionalen Industriekapitäne von tiefgreifendem Pessimismus geprägt sind. Mehr als die Hälfte erwartet für die kommenden Monate eine geschäftliche Eintrübung. Bessere Geschäfte prognostiziert dagegen nicht einmal ein Zehntel der Betriebe.Einzelhandel
Der Einzelhandel ächzt weiterhin unter den Folgen der hohen Inflation. Die immer noch hohen Teuerungsraten drücken die Konsumlaune der Verbraucher und schmälern deren verfügbares Einkommen. Zudem müssen die Einzelhandelsbetriebe auch selbst mit den gestiegenen Kosten zurechtkommen. Herausforderungen bestehen also sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite. All dies schlägt sich in den Rückmeldungen der Einzelhändler zu ihrer geschäftlichen Lage nieder. Aktuell bezeichnen 15 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 56 Prozent empfinden sie zumindest noch als befriedigend. Annähernd drei von zehn Händlern berichten hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich die Relationen damit erkennbar zum Schlechteren entwickelt. Auch im Einzelhandel ist der Erholungsprozess nach dem letztjährigen Kriegs- und Preisschock also zunächst einmal unterbrochen. Betroffen ist davon keineswegs nur der stationäre Handel, sondern ebenso der Online-Handel. Vor allem der Absatz von langlebigen Konsumgütern gestaltet sich derzeit mühsam. Zwar hofft der Handel, dass mit sinkenden Inflationsraten und den zu erwartenden Lohnzuwächsen die Kaufkraft der Kunden demnächst auch wieder zulegen könnte – dennoch hat sich der Blick nach vorn wieder verdüstert und bleibt ausgesprochen trostlos. So gehen 55 Prozent der Handelsunternehmen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, mit besseren Geschäften rechnet hingegen nicht ein einziger der befragten Händler.Großhandel
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für den Großhandel eine Seitwärtsbewegung vollzogen hat, liegt an der gegenläufigen Entwicklung beider Eingangsfaktoren. Einerseits haben zum Sommer hin die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Großhändler nachgelassen, andererseits haben sich die Aussichten auf die kommenden Monate – auf sehr niedrigem Niveau – stabilisiert. Trotz rückläufiger Tendenz überwiegen bei der Einschätzung der geschäftlichen Lage die positiven Meldungen immer noch knapp. So berichten derzeit 28 Prozent der Grossisten von gut laufenden Geschäften. 48 Prozent der Betriebe bewerten ihre Situation als befriedigend, 24 Prozent klagen hingegen über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit nochmals erhöhen. Der Ausblick des Großhandels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf fällt zwar etwas weniger düster aus als zuletzt, bleibt aber nach wie vor ernüchternd. Die Skepsis zieht sich dabei durch weite Teile der Branche. So sorgt sich der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel bedrückt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwarten so nur 3 Prozent der Großhandelsunternehmen für die kommenden Monate bessere Geschäfte. Während gut zwei Drittel von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, bewerten 30 Prozent der befragten Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht.Dienstleistungen
Obwohl die Dienstleister den Konjunkturzug immer noch mit sichtlichem Abstand anführen, mussten auch sie zuletzt Federn lassen. Daher fallen deren Rückmeldungen zur geschäftlichen Lage, mehr noch aber diejenigen zu den Geschäftsaussichten im Sommer schwächer aus als noch im Frühjahr. Nichtsdestotrotz ist immer noch die weit überwiegende Mehrheit mit ihrem aktuellen Geschäftsverlauf zufrieden. So bewerten 38 Prozent der Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 44 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur eine Minderheit von 18 Prozent hadert mit ihrer Situation. Deutlich kritischer fallen die Prognosen der Dienstleister beim Blick auf die zweite Jahreshälfte aus. Demnach rechnet fast ein Drittel der Betriebe mit einer geschäftlichen Eintrübung. Gleichbleibende Geschäfte erwartet gut die Hälfte, doch nur noch 18 Prozent glauben an eine geschäftliche Aufhellung. Damit korrespondierend haben sich die Umsatzerwartungen für die kommenden Monate abgeschwächt. Selbst die Dienstleister sehen also schwierigere Zeiten auf sich zukommen. So verwundert es nicht, dass auch die Investitionsneigung der Branche einen Dämpfer erhalten hat. Dennoch verbleiben die Investitions- und Beschäftigungspläne der Dienstleister – verglichen mit den anderen betrachteten Wirtschaftszweigen – auf recht hohem Niveau. Mehr als ein Drittel der Betriebe beabsichtigt, seine Investitionen auszuweiten und annähernd ein Drittel der Unternehmen möchte auch zusätzliche Beschäftigte einstellen. Allerdings scheitern diese Pläne nicht selten aufgrund am allgegenwärtigen Arbeitskräfte- und Personalmangel.
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 2. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Die rückläufigen Bewertungen der Geschäftslage und die deutlich eingetrübten Geschäftsaussichten lenken den Blick auf die zahlreichen Herausforderungen, denen sich die regionale Wirtschaft derzeit stellen muss. Nach wie vor drücken die hohen Preisen für Energie, Rohstoffe, Vorprodukte und Dienstleistungen auf die Stimmung, auch wenn der Preisdruck mittlerweile etwas nachgelassen hat. Hinzu kommen – auch vor dem Hintergrund des Arbeits- und Fachkräftemangels – deutlich anziehende Kosten für den Faktor Arbeit, wodurch eine Lohn-Preis-Spirale angeheizt werden könnte. Zur Verunsicherung tragen auch die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher, die schwächelnde Binnennachfrage, die mäßige Dynamik der Weltwirtschaft und des Exports sowie geopolitische Risiken wie der Ukraine-Krieg oder eine mögliche Verschärfung des China-USA-Konflikts bei. Zudem sorgen die ungeklärten Fragen im Hinblick auf eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung oder bei der Transformation der Wirtschaft auf dem Weg in die Klimaneutralität ebenso für verbreiteten Missmut wie die überbordenden Bürokratielasten.All dies führt dazu, dass die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft auch im Sommer verhalten bleibt. Aktuell gehen 23 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, fast die Hälfte will bestehende Pläne unverändert umsetzen. 28 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Weiten Teilen der Wirtschaft fehlt die Zuversicht, dass sich Investitionen angesichts der starken Kostenzuwächse und der gestiegenen Zinsen auch rechnen. Damit korrespondierend gehen die Unternehmen im Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen auch ihre Beschäftigungsplanungen zunehmend defensiver an. Zwar beabsichtigen immer noch 16 Prozent der Betriebe, ihren Personalbestand auszubauen. Auf der anderen Seite rechnen 18 Prozent der Unternehmen damit, die Anzahl seiner Mitarbeiter zu reduzieren.
Zum Rückgang des Konjunkturklimaindikators der Gesamtwirtschaft haben fast alle von der IHK befragten Wirtschaftszweige ihren Beitrag geleistet. Den stärksten Verlust hat dabei die Dienstleistungswirtschaft zu verzeichnen. Hier stürzte der sektorale Konjunkturklimaindikator um 31 Punkte auf einen Stand von 89 Punkten ab. Ein Minus von 14 Punkten musste der stark gebeutelte Einzelhandel hinnehmen, der mit einem sektoralen Indikatorwert von 79 Punkten weiterhin schwächelt. Auch die Großhändler verloren 10 Punkte und bleiben die schwächste Branche. Dagegen hat die Industrie gegen den allgemeinen Trend um 5 Punkte zugelegt und erreicht einen Wert von 87 Punkten.Industrie
Die Stimmung in der Industrie hat sich in Nordostniedersachsen gegenläufig zum Landestrend zum Sommer hin etwas verbessert und der sektorale Klimaindikator ist um fünf Punkte auf aktuell 87 Punkte angestiegen. Das ist auf die Meldungen der regionalen Industriebetriebe zu ihrer aktuellen Geschäftslage zurückzuführen. So bewerten 24 Prozent ihre Lage als gut, immerhin 60 Prozent als befriedigend und 16 Prozent als schlecht. Der Rückgang der Lieferkettenprobleme und Materialengpässe ist hilfreich für die Industrie. Denn bestehende Aufträge können schneller abgearbeitet werden und so die Produktion stützen. Der Auftragsbestand ist jedoch nach wie vor für 42 Prozent der Industriebetriebe zu klein und die aktuelle Ordertätigkeit der Industriekunden verläuft ausgesprochen schleppend. Die Nachfrage aus dem Inland ist schwach und auch die Auftragseingänge aus dem Ausland zeigen wenig Dynamik. Und so verwundert es nicht, dass auch die Geschäftsprognosen der regionalen Industriekapitäne von Pessimismus geprägt sind. 42 Prozent erwarten für die kommenden Monate eine geschäftliche Eintrübung. Bessere Geschäfte prognostizieren dagegen lediglich 13 Prozent der Betriebe. Daraus folgt, dass die Investitionsbereitschaft verhalten bleibt und die Industriebetriebe auch bei den Beschäftigungsplanungen zu vorsichtigem zu vorsichtigem Abwarten neigen.Einzelhandel
Der Einzelhandel ächzt weiterhin unter den Folgen der hohen Inflation. Die immer noch hohen Teuerungsraten drücken die Konsumlaune der Verbraucher und schmälern deren verfügbares Einkommen. Zudem müssen die Einzelhandelsbetriebe auch selbst mit den gestiegenen Kosten zurechtkommen. Herausforderungen bestehen also sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite. All dies schlägt sich in den Rückmeldungen der Einzelhändler zu ihrer geschäftlichen Lage nieder. Aktuell bezeichnen lediglich 6 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 79 Prozent empfinden sie zumindest noch als befriedigend. 15 Prozent der Händler berichten von schlecht laufenden Geschäften. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich die Relationen damit erkennbar zum Schlechteren entwickelt. Auch im Einzelhandel ist der Erholungsprozess nach dem letztjährigen Kriegs- und Preisschock also zunächst einmal unterbrochen. Betroffen ist davon keineswegs nur der stationäre Handel, sondern ebenso der Online-Handel. Vor allem der Absatz von langlebigen Konsumgütern gestaltet sich derzeit mühsam. Zwar hofft der Handel, dass mit sinkenden Inflationsraten und den zu erwartenden Lohnzuwächsen die Kaufkraft der Kunden demnächst auch wieder zulegen könnte – dennoch hat sich der Blick nach vorn wieder verdüstert. So gehen 38 Prozent der Handelsunternehmen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, mit besseren Geschäften rechnen lediglich 5 Prozent der befragten Händler.Großhandel
Auch bei den Gr0ßhändlern hat sich die Stimmung eingetrübt. So berichten aktuell zwar 23 Prozent der Grossisten von gut laufenden Geschäften. 22 Prozent der Betriebe bewerten ihre Situation als befriedigend, 55 Prozent klagen jedoch über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit nochmals erhöhen. Der Ausblick des Großhandels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf fällt zwar etwas weniger düster aus als zuletzt, bleibt aber nach wie vor ernüchternd.Die Skepsis zieht sich dabei durch weite Teile der Branche. So sorgt sich der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel bedrückt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwarten so nur 14 Prozent der Großhandelsunternehmen für die kommenden Monate bessere Geschäfte. Während gut 25 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, bewerten 61 Prozent der befragten Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht.Dienstleistungen
Obwohl die Dienstleister den Konjunkturzug immer noch mit sichtlichem Abstand anführen, mussten auch sie zuletzt Federn lassen. Daher fallen deren Rückmeldungen zur geschäftlichen Lage, mehr noch aber diejenigen zu den Geschäftsaussichten im Sommer schwächer aus als noch im Frühjahr. So bewerten 20 Prozent der Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 69 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur eine Minderheit von 11 Prozent hadert mit ihrer Situation. Kritischer fallen die Prognosen der Dienstleister beim Blick auf die zweite Jahreshälfte aus. Demnach rechnet ein Drittel der Betriebe mit einer geschäftlichen Eintrübung. Gleichbleibende Geschäfte erwartet 60 Prozent, doch nur noch 7 Prozent glauben an eine geschäftliche Aufhellung.Selbst die Dienstleister sehen also schwierigere Zeiten auf sich zukommen. So verwundert es nicht, dass auch die Investitionsneigung der Branche einen weiteren Dämpfer erhalten hat. Nur 7 Prozent möchten ihre Investitionsbudgets ausweiten. Dagegen möchte knapp die Hälfte die Investitionen verringern. Auch die Beschäftigungsplanung ist von Zurückhaltung geprägt. Ein Viertel der Betriebe plant, die zahl der Mitarbeiter zu reduzieren.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 1. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Trotz der im Vergleich zum Vorquartal konstanten Geschäftslage und der mittlerweile nicht mehr ganz so düster erscheinenden Geschäftsaussichten verbleiben der regionalen Wirtschaft zahlreiche Sorgenpakete, die ihre betriebswirtschaftlichen Planungen belasten. Im Zusammenhang mit den hohen Preisen für Energie, Rohstoffe, Vorprodukte und Dienstleistungen drücken vor allem die derzeit noch ungeklärten Fragen im Hinblick auf eine künftige sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung sowie die aktuellen geopolitischen Unsicherheiten auf die Stimmung. Szenarien wie die mögliche Eskalation des Ukraine-Krieges oder eine Verschärfung des China-Taiwan-Konflikts lassen eine weitere Polarisierung der Weltmächte mit voraussehbaren Auswirkungen auf den globalen Handel befürchten. Hinzu treten Probleme wie der allgegenwärtige Personal- und Fachkräftemangel, der hohe Arbeitskosten zur Folge hat, die Inflation, die eine anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher mit sich bringt, die nach wie vor überbordenden Bürokratielasten oder die steigenden Zinsen.Die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft bleibt auch im Frühjahr verhalten. Aktuell gehen 31 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, immerhin 39 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. 30 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Auch wenn sich aus den jeweiligen Anteilen immer noch ein geringer Positivsaldo errechnet, so ist festzuhalten, dass sich die im Winter einsetzende Erholung des Investitionsklimas nicht fortgesetzt hat. Zudem fällt auf, dass die Mehrzahl der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf dienen. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung und Produktinnovation stehen dahinter zurück. Auch im Hinblick auf ihre Beschäftigungsplanungen neigen die Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg derzeit zu vorsichtigem Abwarten.Industrie
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie einige Punkte gutmachen konnte, gründet sich allein auf die verbesserten Geschäftsprognosen der Produzenten. Diese hatten im Zuge des Ukraine-Kriegs und der daraus folgenden Energiekrise einen tiefen Einbruch erlitten. Doch auch im Frühjahr lässt der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten durchaus noch eine gehörige Portion Skepsis erkennen. Lediglich 13 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Fast zwei Drittel erwarten immerhin eine gleichbleibende Entwicklung, geschäftliche Einbußen fürchten jedoch 23 Prozent. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten die regionalen Industriekapitäne merklich günstiger, verglichen mit dem Vorquartal allerdings auch wieder etwas schwächer. Momentan berichten 22 Prozent der Hersteller von guten Geschäften, knapp zwei Drittel empfinden sie zumindest als befriedigend. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen nur 13 Prozent. In der Industrie haben sich die Lieferkettenprobleme zuletzt etwas entspannt, so dass die recht komfortablen Auftragspolster nun besser abgearbeitet werden können. Allerdings sprudeln die Auftragseingänge nicht mehr so kräftig wie zuvor. Insbesondere die Orders aus dem Ausland zeigen derzeit eine geringe Dynamik. Und so bleiben auch die Erwartungen auf künftige Exporterfolge nur verhalten. Vor diesem Hintergrund überrascht es kaum, dass auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der regionalen Industrie aktuell eher zurückhaltend ausfallen.Einzelhandel
Der neuerliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators für den Einzelhandel ist vor dem Hintergrund eines ausgesprochen niedrigen Ausgangsniveaus zu betrachten. Auch wenn die Einzelhändler insbesondere hinsichtlich ihrer Geschäftserwartungen nochmals einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung der Branche auch im Frühjahr gedrückt. Die anhaltend hohen Teuerungsraten und vor allem die drastisch gestiegenen Energiekosten schmälern weiterhin das verfügbare Einkommen für den Konsum. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft dabei nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Handel. Die geschäftliche Lage der Einzelhändler hat sich daher im Vergleich zum Vorquartal auch nur geringfügig verbessert. Derzeit bezeichnen 15 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 61 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend. Fast jeder vierte Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da die erwähnten schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche auf absehbare Zeit fortbestehen, zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf zwar verbessert, mehrheitlich aber nach wie vor wenig optimistisch. So gehen immer noch 42 Prozent der Handelsunternehmen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, mit besseren Geschäften rechnen dagegen nur 16 Prozent. Entsprechend zurückhaltend fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Der regionale Großhandel konnte im Frühjahr nicht vom Anstieg des allgemeinen Konjunkturklimas profitieren. Und so fallen die Meldungen der Großhändler zu ihrer Geschäftslage auch schwächer aus als im Vorquartal. Trotz per Saldo rückläufiger Umsätze und Erträge überwiegen aber nach wie vor die positiven Lagebeurteilungen. Aktuell berichtet fast ein Drittel der Betriebe von gut laufenden Geschäften. 46 Prozent bewerten ihre geschäftliche Situation immerhin als befriedigend, hingegen klagen 22 Prozent der Grossisten über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit zuletzt wieder erhöhen. Hierzu hat auch eine verstärkte Lagerhaltung ihren Beitrag geleistet. Der Ausblick des Großhandels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf fällt zwar etwas weniger pessimistisch aus als zuletzt, bleibt aber zurückhaltend. Die Skepsis zieht sich dabei unverändert durch weite Teile der Branche. So sorgt sich der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel bedrückt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwarten so nur 19 Prozent der Großhandelsunternehmen für die kommenden Monate bessere Geschäfte. Während 31 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilt die Hälfte der Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Hiermit korrespondierend verbleiben auch die Investitionspläne der Großhändler per Saldo im Negativbereich.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor hat sich das Konjunkturklima im ersten Quartal weiter aufgehellt. Unter allen betrachteten Wirtschaftszweigen nehmen die Dienstleister damit erneut die Spitzenposition ein und nähern sich dem Level, das vor Ausbruch des Ukraine-Krieges herrschte, zumindest langsam wieder an. Ursächlich hierfür sind sowohl verbesserte Lagebeurteilungen als auch günstigere Geschäftsaussichten. Derzeit bewerten 36 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, etwas mehr als die Hälfte sieht sie als befriedigend an. Nur 12 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft können nach schweren Zeiten in der Corona-Krise immer noch Aufholeffekte verzeichnen. Allerdings werden diese durch den allgegenwärtigen Personalmangel, steigende Arbeitskosten, die schwindende Kaufkraft der Endkunden und die stark erhöhten Energiekosten eingebremst. Im Schlepptau der günstigeren Lagebeurteilungen haben sich auch die Geschäftserwartungen der Dienstleister weiter erholt. An eine geschäftliche Aufhellung in den kommenden Monaten glaubt nun wieder jeder vierte Dienstleistungsbetrieb und mehr als jeder zweite geht von gleichbleibenden Geschäften aus. Mit einer Eintrübung rechnen dagegen nur 22 Prozent. Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine überwiegen damit – wenn auch nur geringfügig – die optimistischen Geschäftsprognosen. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 1. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Trotz der im Vergleich zum Vorquartal konstanten Geschäftslage und der mittlerweile nicht mehr ganz so düster erscheinenden Geschäftsaussichten verbleiben der regionalen Wirtschaft zahlreiche Sorgenpakete, die ihre betriebswirtschaftlichen Planungen belasten. Im Zusammenhang mit den hohen Preisen für Energie, Rohstoffe, Vorprodukte und Dienstleistungen drücken vor allem die derzeit noch ungeklärten Fragen im Hinblick auf eine künftige sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung sowie die aktuellen geopolitischen Unsicherheiten auf die Stimmung. Szenarien wie die mögliche Eskalation des Ukraine-Krieges oder eine Verschärfung des China-Taiwan-Konflikts lassen eine weitere Polarisierung der Weltmächte mit voraussehbaren Auswirkungen auf den globalen Handel befürchten. Hinzu treten Probleme wie der allgegenwärtige Personal- und Fachkräftemangel, der hohe Arbeitskosten zur Folge hat, die Inflation, die eine anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher mit sich bringt, die nach wie vor überbordenden Bürokratielasten oder die steigenden Zinsen.Die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft ist im Frühjahr gesunken. Aktuell gehen nur 18 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 51 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. 31 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Zudem fällt auf, dass die Mehrzahl der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf dienen. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung und Produktinnovation stehen dahinter zurück. Auch im Hinblick auf ihre Beschäftigungsplanungen neigen die Unternehmen derzeit zu vorsichtigem Abwarten.Industrie
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie sich auf dem Niveau des Vorquartals stabilisiert und nicht absackt, gründet sich allein auf die verbesserten Geschäftsprognosen der Produzenten. Diese hatten sich im Zuge des Ukraine-Kriegs und der daraus folgenden Energiekrise eingetrübt. Doch auch im Frühjahr lässt der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten durchaus noch eine gehörige Portion Skepsis erkennen. Lediglich 12 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Die Hälfte erwartet immerhin eine gleichbleibende Entwicklung, geschäftliche Einbußen fürchten jedoch 38 Prozent. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten die regionalen Industriekapitäne merklich ungünstiger. Momentan berichten lediglich 12 Prozent der Hersteller von guten Geschäften, zwei Drittel empfinden sie zumindest als befriedigend. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen 22 Prozent. In der Industrie haben sich die Lieferkettenprobleme zuletzt etwas entspannt, so dass die recht komfortablen Auftragspolster nun besser abgearbeitet werden können. Allerdings sprudeln die Auftragseingänge nicht mehr so kräftig wie zuvor. Insbesondere die Orders aus dem Ausland zeigen derzeit eine geringe Dynamik. Und so bleiben auch die Erwartungen auf künftige Exporterfolge nur verhalten. Vor diesem Hintergrund überrascht es kaum, dass auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der regionalen Industrie aktuell eher zurückhaltend ausfallen.Einzelhandel
Der neuerliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators für den Einzelhandel ist vor dem Hintergrund eines ausgesprochen niedrigen Ausgangsniveaus zu betrachten. Auch wenn die Einzelhändler insbesondere hinsichtlich ihrer Geschäftserwartungen nochmals einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung der Branche auch im Frühjahr gedrückt. Die anhaltend hohen Teuerungsraten und vor allem die drastisch gestiegenen Energiekosten schmälern weiterhin das verfügbare Einkommen für den Konsum. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft dabei nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Handel. Die geschäftliche Lage der Einzelhändler hat sich daher im Vergleich zum Vorquartal auch nur geringfügig verbessert. Derzeit bezeichnen 13 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 76 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend. 11 Prozent der Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da die erwähnten schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche auf absehbare Zeit fortbestehen, zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf zwar verbessert, mehrheitlich aber nach wie vor wenig optimistisch. So gehen immer noch 36 Prozent der Handelsunternehmen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, mit besseren Geschäften rechnen dagegen nur 21 Prozent. Entsprechend zurückhaltend fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Der regionale Großhandel konnte im Frühjahr nicht vom Anstieg des allgemeinen Konjunkturklimas profitieren. Und so fallen die Meldungen der Großhändler zu ihrer Geschäftslage auch schwächer aus als im Vorquartal. Trotz per Saldo rückläufiger Umsätze und Erträge überwiegen aber nach wie vor die positiven Lagebeurteilungen. Aktuell berichten 28 Prozent der Betriebe von gut laufenden Geschäften. 52 Prozent bewerten ihre geschäftliche Situation immerhin als befriedigend, hingegen klagen 20 Prozent der Grossisten über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit zuletzt wieder erhöhen. Der Ausblick des Großhandels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf fällt so pessimistisch aus wie zuletzt und verharrt auf niedrigem Niveau. Die Skepsis zieht sich dabei unverändert durch weite Teile der Branche. So sorgt sich der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel bedrückt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwarten so nur acht Prozent der Großhandelsunternehmen für die kommenden Monate bessere Geschäfte. Während 30 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilen 62 Prozent der Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Hiermit korrespondierend verbleiben auch die Investitionspläne der Großhändler per Saldo im Negativbereich.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor hat sich das Konjunkturklima im ersten Quartal weiter aufgehellt. Unter allen betrachteten Wirtschaftszweigen nehmen die Dienstleister damit erneut die Spitzenposition ein. Ursächlich hierfür sind sowohl verbesserte Lagebeurteilungen als auch günstigere Geschäftsaussichten. Derzeit bewerten 40 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 47 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 13 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft können nach schweren Zeiten in der Corona-Krise immer noch Aufholeffekte verzeichnen. Allerdings werden diese durch den allgegenwärtigen Personalmangel, steigende Arbeitskosten, die schwindende Kaufkraft der Endkunden und die stark erhöhten Energiekosten eingebremst. Im Schlepptau der günstigeren Lagebeurteilungen haben sich auch die Geschäftserwartungen der Dienstleister weiter erholt. An eine geschäftliche Aufhellung in den kommenden Monaten glauben 36 Prozent der Dienstleistungsbetriebe und 41 Prozent gehen von gleichbleibenden Geschäften aus. Mit einer Eintrübung rechnen dagegen 23 Prozent.
Konjunkturberichte 2022
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 4. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die derzeitige Energiekrise erfasst die regionale Wirtschaft in ihrer ganzen Breite. 95 Prozent der Betriebe sehen sich von den hohen Energiepreisen substanziell betroffen. Dem begegnen mehr als vier Fünftel der befragten Betriebe durch Maßnahmen zum Energiesparen. Annähernd die Hälfte investiert in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz. Fast ein Fünftel weicht auf andere Energieträger aus. Immerhin 7 Prozent geben an, wegen des hohen Energiepreisniveaus ihre Produktion bzw. ihr Angebot zu reduzieren. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ziehen 3 Prozent – in der Industrie 8 Prozent – der Befragten in Erwägung. Da ein solcher Schritt mit erheblichen regionalwirtschaftlichen Negativeffekten verbunden wäre, erfordern auch diese eher geringen Anteilswerte Beachtung.Im Kontext der verbesserten Geschäftslage und der mittlerweile weniger düster erscheinenden Geschäftsaussichten ist die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft wieder angestiegen. Aufgrund des Ukraine-Krieges und der daraus folgenden Energiekrise hatte sie zuvor erkennbar gelitten. Aktuell gehen 30 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 43 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. Nur noch 27 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Damit weisen die Rückmeldungen zu den betrieblichen Investitionsabsichten nun wieder einen leichten Positivsaldo auf. Allerdings fällt auf, dass die Mehrzahl der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf und der Rationalisierung dienen. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung und Produktinnovation stehen dahinter zurück. Etwas vorsichtiger lösen die befragten Unternehmen das Bremspedal bei ihren Beschäftigungsplanungen. Zwar zeigt auch hier die Tendenz nach oben, der Saldo aus Personalaufbau- und -abbauabsichten bleibt aber weiter negativ.Industrie
Zum Anstieg des sektoralen Konjunkturklimaindikators für die Industrie haben sowohl die günstigeren Lagebeurteilungen als auch verbesserte Geschäftserwartungen beigetragen. Momentan kann ein Drittel der Hersteller von guten Geschäften berichten, die Hälfte empfindet sie zumindest als befriedigend. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen nur 17 Prozent. In der Industrie haben sich die Lieferkettenprobleme und Materialengpässe zwar nicht aufgelöst, aber zumindest reduziert. Viele Unternehmen konnten ihre Aufträge in den vergangenen Monaten wegen Material- und Fachkräftemangels nicht abarbeiten und verfügen daher immer noch über ein recht komfortables Auftragspolster. Dies erweist sich als nützlicher Puffer, zumal die aktuelle Ordertätigkeit zwar besser als im Herbst, aber nach wie vor doch eher zäh ausfällt. Die Industrie ist aufgrund ihrer Energieintensität Hauptbetroffene der aktuellen Energiekrise. Praktisch alle Industriebetriebe bemühen sich darum, Energie zu sparen oder effizienter zu nutzen. Dennoch muss mehr als jeder zehnte Hersteller seine Produktion wegen der hohen Energiepreise drosseln. Und 8 Prozent der Industrieunternehmen beschäftigen sich sogar mit einer Verlagerung ihrer Fertigung ins Ausland. Vor diesem Hintergrund fallen die geschäftlichen Prognosen der regionalen Industriekapitäne für das angebrochene Jahr zwar weniger düster aus als im Vorquartal, bleiben aber immer noch ausgesprochen verhalten. So rechnen lediglich 13 Prozent der Industriebetriebe für 2023 mit besseren Geschäften – wirtschaftliche Einbußen fürchten dagegen 38 Prozent.Einzelhandel
Der winterliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators im Einzelhandel ist vor dem Hintergrund seines extrem niedrigen Ausgangsniveaus aus dem Vorquartal zu betrachten. Wenngleich auch die Einzelhändler im Hinblick auf ihre Geschäftslage und ihre Geschäftserwartungen seit dem Herbst einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung gedrückt. Die hohen Teuerungsraten und vor allem die drastisch gestiegenen Energiekosten schmälern weiterhin das verfügbare Einkommen für den Konsum. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft dabei nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Handel. Wenigstens ist für Teile der Branche das Weihnachtsgeschäft noch einigermaßen zufriedenstellend verlaufen. Zudem haben sich die zuvor bestehenden Lieferschwierigkeiten mit Handelsware zumindest abgeschwächt. Dies führt dazu, dass derzeit wieder 16 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. 56 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, mehr als jeder vierte Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da die erwähnten schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche fortbestehen, zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im Jahr 2023 zwar verbessert, insgesamt aber immer noch sehr trübe. Fast zwei Drittel erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Dagegen rechnet nicht einmal jedes zehnte Handelsunternehmen mit besseren Geschäften. Entsprechend zurückhaltend fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Der regionale Großhandel ist bisher recht ordentlich durch die jüngste Krisenzeit gekommen. Auch im Winter bleiben die Rückmeldungen der Großhändler zu ihrer Geschäftslage auf stabilem Niveau. Aktuell berichten fast 40 Prozent der Betriebe von gut laufenden Geschäften. Knapp die Hälfte bewertet ihre geschäftliche Situation immerhin als befriedigend. Nur ein gutes Zehntel der Grossisten klagt über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile etwas nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit zuletzt wieder erhöhen. Hierzu hat auch eine verstärkte Lagerhaltung ihren Beitrag geleistet. Der Ausblick des Großhandels auf das Jahr 2023 fällt zwar nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie noch im Vorquartal, bleibt aber weiterhin von Skepsis geprägt. Die krisenbedingte Verunsicherung zieht sich dabei nach wie vor durch weite Teile der Branche. So bangt der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel sorgt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwarten für das angebrochene Jahr nur 3 Prozent der Großhandelsunternehmen bessere Geschäfte. Während 58 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilen 39 Prozent der Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Hiermit korrespondierend verbleiben auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der Großhändler per Saldo im Negativbereich.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor hat sich das Konjunkturklima zuletzt wieder erkennbar aufgehellt. Ursächlich hierfür sind sowohl verbesserte Lagebeurteilungen als auch günstigere Geschäftsaussichten. Allerdings ist auch hier das niedrige Ausgangsniveau des Vorquartals in Rechnung zu stellen. Von dem Level, das vor Ausbruch des Ukraine-Krieges oder auch vor der Coronapandemie herrschte, ist die Dienstleistungskonjunktur noch weit entfernt. Derzeit bewerten 28 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 59 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 13 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Positiv zu vermerken ist, dass es in einzelnen Dienstleistungszweigen wie der Gastronomie oder der Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft Aufholeffekte gegeben hat. Allerdings werden diese durch den allgegenwärtigen Personalmangel, steigende Arbeitskosten, die schwindende Kaufkraft der Endkunden und die stark erhöhten Energiekosten eingebremst. Stärker noch als die Lagebeurteilungen haben sich die Geschäftserwartungen der Dienstleister erholt. Mit einer geschäftlichen Aufhellung in den kommenden Monaten rechnen inzwischen 23 Prozent, eine Eintrübung sehen dagegen 27 Prozent voraus. Nachdem die pessimistischen Prognosen im Vorquartal noch stark dominierten, überwiegen die ungünstigen Geschäftserwartungen nun nur noch geringfügig. Die Dienstleister zeigen damit unter allen betrachteten Branchen die größte Zuversicht und forcieren damit einhergehend auch wieder ihre Investitions- und Beschäftigungsplanungen. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 4. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Die derzeitige Energiekrise erfasst die regionale Wirtschaft in ihrer ganzen Breite. 97 Prozent sehen sich von den hohen Energiepreisen substanziell betroffen. Dem begegnen mehr als 76 Prozent der befragten Betriebe durch Maßnahmen zum Energiesparen. 43 Prozent investieren in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz. 14 Prozent weichen auf andere Energieträger aus. Vier Prozent geben an, wegen des hohen Energiepreisniveaus ihre Produktion beziehungsweise ihr Angebot zu reduzieren. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ziehen zwei Prozent – in der Industrie fünf Prozent –in Erwägung.Die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft ist angestiegen, bleibt jedoch auf einem niedrigen Niveau. Aktuell gehen 23 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 45 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. Allerdings planen immerhin noch 32 Prozent der Betriebe, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Mit Vorsicht lösen die befragten Unternehmen das Bremspedal bei ihren Beschäftigungsplanungen.Industrie
Zum Anstieg des sektoralen Konjunkturklimaindikators für die Industrie haben sowohl die günstigeren Lagebeurteilungen als auch verbesserte Geschäftserwartungen beigetragen. Momentan kann ein Viertel der Hersteller von guten Geschäften berichten, gut die Hälfte empfindet sie zumindest als befriedigend. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen nur 21 Prozent. In der Industrie haben sich die Lieferkettenprobleme und Materialengpässe zwar nicht aufgelöst, aber zumindest reduziert. Viele Unternehmen konnten ihre Aufträge in den vergangenen Monaten wegen Material- und Fachkräftemangels nicht abarbeiten und verfügen daher immer noch über ein recht komfortables Auftragspolster. Dies erweist sich als nützlicher Puffer, zumal die aktuelle Ordertätigkeit zwar besser als im Herbst, aber nach wie vor doch eher zäh ausfällt. Die Industrie ist aufgrund ihrer Energieintensität Hauptbetroffene der aktuellen Energiekrise. Praktisch alle Industriebetriebe bemühen sich darum, Energie zu sparen oder effizienter zu nutzen. Dennoch müssen sechs Prozent der Hersteller ihre Produktion wegen der hohen Energiepreise drosseln. Und fünf Prozent der Industrieunternehmen beschäftigen sich sogar mit einer Verlagerung ihrer Fertigung ins Ausland. Vor diesem Hintergrund fallen die geschäftlichen Prognosen der regionalen Industriekapitäne für das angebrochene Jahr zwar weniger düster aus als im Vorquartal, bleiben aber immer noch ausgesprochen verhalten. So rechnen lediglich sechs Prozent der Industriebetriebe für 2023 mit besseren Geschäften – wirtschaftliche Einbußen fürchten dagegen 42 Prozent.Einzelhandel
Der winterliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators im Einzelhandel ist vor dem Hintergrund seines extrem niedrigen Ausgangsniveaus aus dem Vorquartal zu betrachten. Wenngleich auch die Einzelhändler im Hinblick auf ihre Geschäftslage und ihre Geschäftserwartungen seit dem Herbst einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung gedrückt. Die hohen Teuerungsraten und vor allem die drastisch gestiegenen Energiekosten schmälern weiterhin das verfügbare Einkommen für den Konsum. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft dabei nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Handel. Wenigstens ist für Teile der Branche das Weihnachtsgeschäft noch einigermaßen zufriedenstellend verlaufen. Zudem haben sich die zuvor bestehenden Lieferschwierigkeiten mit Handelsware zumindest abgeschwächt. Dies führt dazu, dass derzeit 7 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. 76 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, mehr als jeder sechste Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da die erwähnten schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche fortbestehen, zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im Jahr 2023 zwar verbessert, insgesamt aber immer noch sehr trübe.60 Prozent erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Dagegen rechnen lediglich 2 Prozent der Handelsunternehmen mit besseren Geschäften. Entsprechend zurückhaltend fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Der regionale Großhandel ist bisher recht ordentlich durch die jüngste Krisenzeit gekommen. Auch im Winter bleiben die Rückmeldungen der Großhändler zu ihrer Geschäftslage auf stabilem Niveau. Aktuell berichten 35 Prozent der Betriebe von gut laufenden Geschäften. Knapp die Hälfte bewertet ihre geschäftliche Situation immerhin als befriedigend. Nur ein gutes Sechstel der Grossisten klagt über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile etwas nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit zuletzt wieder erhöhen. Hierzu hat auch eine verstärkte Lagerhaltung ihren Beitrag geleistet. Der Ausblick des Großhandels auf das Jahr 2023 fällt zwar nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie noch im Vorquartal, bleibt aber weiterhin von Skepsis geprägt. Die krisenbedingte Verunsicherung zieht sich dabei nach wie vor durch weite Teile der Branche. So bangt der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel sorgt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwartet für das angebrochene Jahr nur 1 Prozent der Großhandelsunternehmen bessere Geschäfte. Während 43 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilen 56 Prozent der Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Hiermit korrespondierend bleiben auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der Großhändler zurückhaltend.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor hat sich das Konjunkturklima zuletzt wieder erkennbar aufgehellt. Ursächlich hierfür sind die günstigeren Geschäftsaussichten. Allerdings ist auch hier das niedrige Ausgangsniveau des Vorquartals in Rechnung zu stellen. Von dem Niveau, das vor Ausbruch des Ukraine-Krieges oder auch vor der Coronapandemie herrschte, ist die Dienstleistungskonjunktur noch weit entfernt. Derzeit bewerten 27 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 64 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 9 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Positiv zu vermerken ist, dass es in einzelnen Dienstleistungszweigen wie der Gastronomie oder der Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft Aufholeffekte gegeben hat. Allerdings werden diese durch den allgegenwärtigen Personalmangel, steigende Arbeitskosten infolge des Mindestlohns, die schwindende Kaufkraft der Endkunden und die stark erhöhten Energiekosten eingebremst. Die Geschäftserwartungen der Dienstleister haben sich erholt. Mit einer geschäftlichen Aufhellung in den kommenden Monaten rechnen inzwischen 31 Prozent, eine Eintrübung sehen dagegen 42 Prozent voraus. Die Dienstleister zeigen damit unter allen betrachteten Branchen die größte Zuversicht und forcieren damit einhergehend auch wieder ihre Investitions- und Beschäftigungsplanungen.
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 3. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Vorprodukten beeinträchtigen das Geschäft in allen Branchen. Für 84 Prozent der Unternehmen sind die Energie- und Rohstoffpreise das größte Geschäftsrisiko. Daher sehen sich aktuell zehn Prozent der Unternehmen zu einer Reduzierung ihrer Produktion gezwungen, während gut die Hälfte noch mit Energieeinsparmaßnahmen reagieren kann. 58 Prozent der befragten Unternehmen versuchen die gestiegenen Energiekosten an die Kunden weiterzureichen, was sich allerdings negativ auf den Absatz auswirkt. Sollte die „Notfallstufe“ im Rahmen des Notfallplan Gas festgestellt werden und die Gaslieferung an die Industrie gedrosselt werden, drohen Produktionsstilllegungen. Schon bei einer Drosselung um zehn Prozent müsste jeder zehnte Produktionsbetrieb stoppen.Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen ist bereits seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Frühjahr auf Talfahrt gegangen. Aktuell sorgen die Ungewissheit über den weiteren Kriegsverlauf, seine dramatischen Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland, die Inflation und steigende Zinsen für ein außergewöhnlich hohes Maß an Verunsicherung. Die Investitionsneigung der regionalen Wirtschaft hat im Vergleich zum Sommer weiter abgenommen. Aktuell beabsichtigt nur knapp ein Siebtel der befragten Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Dagegen beabsichtigt fast jeder zweite Betrieb, die Investitionstätigkeit zu verringern. Damit einhergehend fahren die Betriebe auch ihre Personalplanungen leicht zurück.Industrie
Der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie bleibt mit einem Rückgang um zwei Punkte weitestgehend stabil und verharrt auf niedrigem Niveau. Das ist auf die Einschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage zurückzuführen. Aber auch im Herbst ist der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten immer noch von erheblichem Pessimismus geprägt. Lediglich 7 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Die vorherrschende Skepsis ist verständlich, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Energie, Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. 96 Prozent der produzierenden Betriebe berichten von stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen und sehen darin ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. Die Sorge vor einer der Unterbrechung der Energie- und vor allem der Gasversorgung hängt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Sollte die „Notfallstufe“ im Rahmen des Notfallplan Gas festgestellt werden und die Gaslieferung an die Industrie gedrosselt werden, drohen Produktionsstilllegungen. Schon bei einer Drosselung um zehn Prozent müsste jeder zehnte Produktionsbetrieb stoppen.Einzelhandel
Am härtesten trifft es den Einzelhandel. Mehr noch als die gesamte Wirtschaft rutscht speziell der stationäre Einzelhandel von einer Krise in die nächste. Nach den erheblichen Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie sind es nun die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die die Händler unter Druck setzen. Die hohe Inflation und hierbei vor allem die enormen Energiekosten schmälern die Kaufkraft der Verbraucher. Folglich vermelden die Einzelhändler erneut einen deutlichen Rückgang der Konsumneigung ihrer Kunden sowie sinkende Umsätze und Erträge. Überdies kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, so dass er die Wünsche seiner Kunden mitunter nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. All dies führt dazu, dass derzeit nur ein Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnet. 62 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, gut jeder dritte Einzelhändler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da eine Besserung der Situation kaum absehbar erscheint, hat sich auch der Ausblick des Handels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf nochmals eingetrübt. 94 Prozent erwarten eine Eintrübung ihrer Geschäftslage, eine gleichbleibende Entwicklung prognostizieren nur noch sechs Prozent. Bezeichnend für die gedrückte Stimmung ist, dass keines der befragten Handelsunternehmen in den kommenden Monaten mit besseren Geschäften rechnet. Entsprechend defensiv fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Auch im Großhandel hat sich die konjunkturelle Stimmung merklich eingetrübt. Dabei ist ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Die gegenwärtige Geschäftslage wird im Herbst von 46 Prozent besser bewertet als noch im Sommer. Allerdings erwarten lediglich zwei Prozent bessere Geschäfte in den kommenden Monaten. Auch der Großhandel leidet unter den Lieferengpässen der Hersteller. Die Befragten berichten von längeren Wartezeiten auf bestellte Ware. Fast alle befragten Grossisten vermelden höhere Einkaufspreise, die aber von einer großen Mehrheit an die Kunden weitergegeben werden können. Um ihrerseits lieferfähig bleiben zu können, erhöhen die Großhandelsbetriebe u.a. ihre Lagerhaltung. Gestörte Lieferketten, Preisexplosionen und kriegsbedingte Verunsicherung führen auch im Großhandel dazu, dass der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf von wachsender Besorgnis geprägt ist. Nur noch zwei Prozent der Großhandelsunter-nehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte. Während 31 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilen zwei Drittel der Grossisten die Geschäftsaussichten als schlecht.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor ist der Konjunkturklimaindex zum Herbst um 19 Punkte zurückgegangen. Ins Minus gerissen wird die Dienstleistungskonjunktur durch eingetrübte Geschäftserwartungen. Darin spiegelt sich die eingetretene Verunsicherung hinsichtlich der explodierenden Energiepreise und der hohen Inflation wider. Auch der Wegfall von Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, unter denen einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft stark gelitten hatten, kann diesen dominierenden Effekt nicht kompensieren. Derzeit bewerten 39 Prozent aller Dienstleister die Geschäftslage als gut, knapp die Hälfte sieht sie als befriedigend an. Zwölf Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Diese Entwicklung korrespondiert mit dem Feedback der Dienstleister zu ihren Umsätzen, Erträgen und Auftragseingängen. Dass sich auch die Dienstleister auf schwierige Zeiten vorbereiten müssen, verrät deren ausgesprochen skeptischer Blick nach vorn. Nur noch 4 Prozent der Dienstleister rechnet in den kommenden Monaten mit einer geschäftlichen Aufhellung. 36 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte und 60 Prozent prognostizieren eine geschäftliche Eintrübung.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 3. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Nach 15 Monaten der konjunkturellen Abkühlung, die im Wesentlichen mit negativen Geschäftsaussichten zu begründen war, hat sich nun die Geschäftslage der Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg im Herbst verschlechtert. Die Unternehmen sind mit steigenden Kosten für (Vor-)Produkte, Rohstoffe und Energie bei gleichzeitig zurückgehender Nachfrage konfrontiert. Zudem werden auch de Zukunftsaussichten der regionalen Wirtschaft schlechter beurteilt. Zahlreiche Probleme, wie die Folgen der Coronapandemie, Lieferengpässe und -verzögerungen sowie Arbeitskräftemangel verursachten große Verunsicherung und werden nun zusätzlich von den Risiken steigender Energiepreise und befürchteter Versorgungsengpässe von Strom und Gas überlagert. Können die Unternehmen nicht in erforderlichem Maße mit Gas beliefert werden, sind 70 Prozent der Industrieproduktion unmittelbar beeinträchtigt. Bei einer Drosselung der Gaslieferung um 10 Prozent müsste jeder zehnte Produktionsbetrieb die Arbeit einstellen. Nur 30 Prozent der Unternehmen aus der Industrie sind in der Lage, aufgrund der Nutzung anderer Energieträger oder aufgrund Brennstoffwechsel auf Gaslieferungen zu verzichten. Produktionsstilllegungen in der Industrie wären zugleich mit noch unabsehbaren negativen Folgen für die anderen Wirtschaftsbranchen verbunden.Die düsteren Geschäftsaussichten zeigen ihre Auswirkungen in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist eindeutig von Zurückhaltung geprägt. So beträgt der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen über zukünftige Investitionsplanungen einen Wert von -7. Zurzeit beabsichtigen nur noch 25 Prozent der befragten Unternehmen eine Ausweitung ihrer Budgets vorwiegend für Ersatzinvestitionen, während gleichzeitig 32 Prozent Investitionstätigkeiten verringern wollen. Im gleichen Zuge sinkt die Bereitschaft der Unternehmen für Neueinstellungen von Beschäftigten – nur noch 9 Prozent rechnen mit einer Steigerung der Mitarbeiterzahl im Betrieb in den kommenden zwölf Monaten. Jedes fünft Unternehmen geht mittlerweile sogar von sinkenden Beschäftigtenzahlen aus.
Industrie
Die Industriekonjunktur hat im Herbst aufgrund gesunkener Auftragseingänge aus dem In- und Ausland einen Dämpfer erhalten. Im Herbst berichten 36 Prozent der Unternehmen aus der Region, dass sie weniger Aufträge erhalten haben. Nur 24 Prozent der Industriebetriebe konnten zunehmende Auftragseingänge verzeichnen. Für die Mehrheit ihrer Branche ist die Entwicklung der Auftragseingänge erfreulicherweise stabil geblieben. Viele Unternehmen profitieren zurzeit noch von vollen Auftragsbüchern, die nach und nach abgearbeitet werden können. Insgesamt berichten so 23 Prozent der Industriebetriebe von einer guten Geschäftslage. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich allerdings der Anteil von Unternehmen mit schlechter Geschäftsentwicklung auf 24 Prozent weiter erhöht. Gestiegene Preise für Energie und Rohstoffe, die letztlich zur Verteuerung der Produktpalette führen, wirken sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im internationalen Vergleich bei gleichzeitiger Abkühlung der Weltkonjunktur aus. Daher befürchten 31 Prozent der Industrieunternehmen in den kommenden zwölf Monaten geringere Exporte und Umsätze im Auslandsgeschäft. Diese Entwicklung sorgt für pessimistische Zukunftsaussichten bei der Hälfte aller Industrieunternehmen. Nur noch 14 Prozent rechnen mit besseren Geschäften.Einzelhandel
Die Einzelhandelsbetriebe im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg leiden unter der anhaltenden Kaufzurückhaltung der Bevölkerung. Die höheren Preise für Lebensmittel und Energie schmälern das verfügbare Einkommen für den Konsum. In diesem Rahmen haben die Einzelhändler deutliche Umsatzverluste zu verzeichnen – nicht nur im stationären Geschäft, sondern mittlerweile auch im Online-Absatz. Gleichzeitig nehmen die Betriebskosten für die Unternehmen enorm zu, da sie gleichsam die gestiegenen Energiekosten stemmen müssen. Der Einzelhandel, der sich nie so richtig von den negativen Auswirkungen der Coronakrise erholen konnte, unterliegt nun einer erneuten Zäsur. Keiner der befragten Einzelhändler kann daher eine gute Geschäftslage verzeichnen. 27 Prozent der Einzelhandelsunternehmen berichten von schlecht laufenden Geschäften und damit etwas weniger als im Vorquartal. 73 Prozent bezeichnen die derzeitige Lage als befriedigend. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind die Zukunftsaussichten der Einzelhändler pessimistisch: 83 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine ungünstigere Geschäftsentwicklung. Die zukünftigen Investitions- und Beschäftigungsabsichten folgen den negativen Prognosen.Großhandel
Der Konjunkturklimaindikator für den Großhandel setzt seinen Sinkflug im Herbst fort und basiert erneut auf erheblich negativeren Geschäftsprognosen. 63 Prozent der Grossisten rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Nur 37 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Die pessimistischen Einschätzungen der Großhändler resultieren hauptsächlich aus den Befürchtungen über einen anhaltenden Abwärtstrend in der Industriekonjunktur. Der konsumnahe Großhandel leidet zudem unter der anhaltenden Kaufzurückhaltung in der Bevölkerung, für die sich bisher keine Trendumkehr abzeichnet. Entgegen der eingetrübten Stimmung ist die derzeitige Situation der Großhändler zuletzt von Stabilität gekennzeichnet. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen zur Geschäftslage verbleibt konstant bei einem Wert von 25 im Positivbereich. In diesem Rahmen berichten 37 Prozent der Grossisten von guten und weitere 51 Prozent von zufriedenstellenden Geschäften. Die Umsatzentwicklung im Großhandel blieb weitestgehend stabil. Starke Preisschwankungen und Lieferschwierigkeiten bleiben indes die größten Herausforderungen in der Branche. Immerhin scheint die Lieferproblematik langsam nachzulassen. Trotz der unsicheren Zukunftsaussichten zeigt die Investitionsbereitschaft der Großhändler eine positive Tendenz.Dienstleistungen
Die Dienstleistungskonjunktur hat erneut an Schwung verloren. Die sonst optimistische Branche rechnet weiterhin mit zukünftig eher schlechter als besser laufenden Geschäften in den kommenden Monaten, wie der Saldo von -47 widerspiegelt. 48 Prozent der Dienstleister rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage und nur ein Prozent mit einer Verbesserung. Mit 51 Prozent geht die Branche immerhin noch mehrheitlich von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. Aktuell sorgt sich die Dienstleistungsbranche um die Auftragsentwicklung bei Industriekunden. Einzelne Dienstleistungszweige, wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft fürchten explodierende Energiekosten, steigende Personalkosten, die schwindende Kaufkraft von Gästen und Besuchenden sowie erneut mögliche Beeinträchtigungen infolge der Coronapandemie. Zuletzt berichten nur 25 Prozent der Dienstleister von einer gut laufenden Geschäftslage – im Sommer verbuchte noch jedes dritte Unternehmen gute Geschäfte. 19 Prozent bezeichnen die eigene Lage als schlecht. Mit 56 Prozent verzeichnet die überwiegende Mehrheit der Unternehmen aus der Dienstleistungswirtschaft zufriedenstellende Geschäfte. Angesichts der unsicheren Zukunftsaussichten sinkt die Investitions- und Einstellungsbereitschaft der Branche zugleich. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 2. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Da die Negativtrends sowohl bei der geschäftlichen Lage als auch bei den Geschäftsaussichten in erster Linie auf die kriegs- und coronabedingten Preisschübe und Lieferkettenprobleme zurückzuführen sind, suchen 90 Prozent heimischen Unternehmen hierzu Lösungsmöglichkeiten in Form verschiedener betrieblicher Maßnahmen. Wer kann, gibt Preiserhöhungen zumindest teilweise an seine Kunden weiter. 79 Prozent der befragten Betriebe nutzen diese Möglichkeit. 60 Prozent der Unternehmen begegnet der derzeitigen Misere mit einer Erhöhung der Lagerhaltung und 68 Prozent mit der Suche nach neuen bzw. zusätzlichen Lieferanten. Personelle Anpassungen wie Kurzarbeit, Abbau von Überstunden, aber auch die Reduzierung des Personalbestandes sind eine Option für 13 Prozent der Betriebe. 8 Prozent erwägen als Ersatz für schwer verfügbare Vorprodukte auch den Einsatz von alternativen oder recycelten Materialien. Eine Verlagerung der Produktion an neue Standorte ziehen zwar nur 4 Prozent der Befragten in Erwägung – da ein solcher Schritt allerdings mit erheblichen regionalwirtschaftlichen Negativeffekten verbunden wäre, erfordert auch dieser relativ geringe Wert Beachtung.Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen war bereits nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Frühjahr auf Talfahrt gegangen. Aktuell sorgen die Ungewissheit über den weiteren Kriegsverlauf, seine möglicherweise dramatischen Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland, die Inflation und steigende Zinsen für ein außergewöhnlich hohes Maß an Verunsicherung. Die Investitionsneigung der regionalen Wirtschaft ist daher auf dem mäßigen Niveau des Frühjahrs verblieben. Aktuell beabsichtigt knapp ein Viertel der befragten Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Dagegen beabsichtigt ein Drittel, die Investitionstätigkeit zu verringern. Damit einhergehend fahren die Betriebe auch ihre Personalplanungen wieder leicht zurück.Industrie
Der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie ist aktuell um 12 Punkte abgesackt. Das geht sowohl auf die Einschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage als auch auf die erwarteten Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten zurück. Auch im Sommer ist vor allem der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten immer noch von erheblichem Pessimismus geprägt. Lediglich 5 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Gut ein Drittel erwartet immerhin eine gleichbleibende Entwicklung, geschäftliche Einbußen fürchten jedoch 61 Prozent. Die vorherrschende Skepsis ist verständlich, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Energie, Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. 90 Prozent der produzierenden Betriebe berichten von stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen und sehen darin ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. Die Sorge vor einer der Unterbrechung der Energie- und vor allem der Gasversorgung hängt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Schon jetzt beurteilt die regionale Industrie ihre Geschäftslage erkennbar schlechter als noch im Vorquartal. Lieferschwierigkeiten und Kostensteigerungen drücken auf die Umsätze und Erträge. Dennoch vermelden derzeit immer noch 27 Prozent der Industrieunternehmen eine gute Geschäftslage. Über schlechte Geschäfte klagen 28 Prozent.Einzelhandel
Mehr noch als die gesamte Wirtschaft rutscht speziell der Einzelhandel von einer Krise in die nächste. Nach den erheblichen Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie sind es nun die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die die Händler unter Druck setzen. Die Inflation und hierbei vor allem die dramatisch steigenden Energiekosten schmälern die Kaufkraft der Verbraucher. Folglich vermelden die Einzelhändler erneut einen deutlichen Rückgang der Konsumneigung ihrer Kunden sowie sinkende Umsätze und Erträge. Überdies kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, so dass er die Wünsche seiner Kunden mitunter nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. All dies führt dazu, dass derzeit nur 14 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. 61 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, jeder vierte Einzelhändler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da eine Besserung der Situation kaum absehbar erscheint, hat sich auch der Ausblick des Handels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf nochmals eingetrübt. Knapp drei Viertel erwarten eine Eintrübung ihrer Geschäftslage, eine gleichbleibende Entwicklung prognostiziert nur noch ein Fünftel. Bezeichnend für die gedrückte Stimmung ist, dass lediglich 5 Prozent der befragten Handelsunternehmen in den kommenden Monaten mit besseren Geschäften rechnet. Entsprechend defensiv fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Auch im Großhandel hat sich das Konjunkturklima merklich verdüstert. Dabei ist ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Die gegenwärtige Geschäftslage wird im Sommer von 53 Prozent besser bewertet als noch im Frühjahr. Allerdings erwarten nur 9 Prozent bessere Geschäfte in den kommenden Monaten. Denn auch der Großhandel leidet unter den Lieferengpässen der Hersteller. Mehr als drei Viertel der Befragten berichten von längeren Wartezeiten auf bestellte Ware. Fast alle befragten Grossisten vermelden höhere Einkaufspreise, die aber von einer großen Mehrheit von über 80 Prozent an die Kunden weitergegeben werden können. Um ihrerseits lieferfähig bleiben zu können, erhöhen fast zwei Drittel der Großhandelsbetriebe ihre Lagerhaltung. Gestörte Lieferketten, Preisexplosionen und kriegsbedingte Verunsicherung führen auch im Großhandel dazu, dass der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf von wachsender Besorgnis geprägt ist. Nur noch 9 Prozent der Großhandelsunternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte. Während 38 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilt mehr als die Hälfte der Grossisten die Geschäftsaussichten als schlecht.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor ist der Konjunkturklimaindex zum Sommer nur um 3 Punkte zurückgegangen. Ins Minus gerissen wird die Dienstleistungskonjunktur durch eingetrübte Geschäftserwartungen. Darin spiegelt sich die eingetretene Verunsicherung hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine wider. Auch der Wegfall von Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, unter denen einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft stark gelitten hatten, kann diesen dominierenden Effekt nicht kompensieren. Derzeit bewertet nur noch ein knappes Viertel aller Dienstleister die Geschäftslage als gut, knapp zwei Drittel sehen sie als befriedigend an. Elf Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Diese Entwicklung korrespondiert mit dem Feedback der Dienstleister zu ihren Umsätzen, Erträgen und Auftragseingängen. Dass sich auch die Dienstleister auf schwierige Zeiten vorbereiten müssen, verrät deren ausgesprochen skeptischer Blick nach vorn. Nur noch jeder fünfte Dienstleister rechnet in den kommenden Monaten mit einer geschäftlichen Aufhellung. 38 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte und 42 Prozent prognostizieren eine geschäftliche Eintrübung. - Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 2. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Da die Negativtrends sowohl bei der geschäftlichen Lage als auch bei den Geschäftsaussichten in erster Linie auf die kriegs- und coronabedingten Preisschübe und Lieferkettenprobleme zurückzuführen sind, suchen vier von fünf heimischen Unternehmen hierzu Lösungsmöglichkeiten in Form verschiedener betrieblicher Maßnahmen. Wer kann, gibt Preiserhöhungen zumindest teilweise an seine Kunden weiter. 60 Prozent der befragten Betriebe nutzen diese Möglichkeit. Jeweils knapp die Hälfte der Unternehmen begegnet der derzeitigen Misere mit einer Erhöhung der Lagerhaltung und der Suche nach neuen bzw. zusätzlichen Lieferanten. Personelle Anpassungen wie Kurzarbeit, Abbau von Überstunden, aber auch die Reduzierung des Personalbestandes sind eine Option für ein knappes Viertel der Betriebe. Ein Fünftel erwägt als Ersatz für schwer verfügbare Vorprodukte auch den Einsatz von alternativen oder recycelten Materialien. Eine Verlagerung der Produktion an neue Standorte ziehen zwar nur 3 Prozent der Befragten in Erwägung – da ein solcher Schritt allerdings mit erheblichen regionalwirtschaftlichen Negativeffekten verbunden wäre, erfordert auch dieser relativ geringe Wert Beachtung.Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg war bereits nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Frühjahr auf Talfahrt gegangen. Aktuell sorgen die Ungewissheit über den weiteren Kriegsverlauf, seine möglicherweise dramatischen Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland, die Inflation und steigende Zinsen für ein außergewöhnlich hohes Maß an Verunsicherung. Die Investitionsneigung der regionalen Wirtschaft ist daher auf dem mäßigen Niveau des Frühjahrs verblieben. Aktuell beabsichtigt ein Viertel der befragten Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Der Anteil derjenigen, die ihre Investitionstätigkeit verringern wollen, ist nur geringfügig kleiner. Es ist festzuhalten, dass die nach dem Corona-Tief einsetzende Erholung des Investitionsklimas mittlerweile beendet ist. Damit einhergehend fahren die Betriebe per Saldo auch ihre Personalplanungen wieder leicht zurück.
Industrie
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie aktuell einige Punkte gutmachen konnte, gründet sich auf eine leichte Verbesserung der Geschäftsaussichten. Diese hatten nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Frühjahr einen tiefen Einbruch erlitten. Doch auch im Sommer ist der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten immer noch von erheblichem Pessimismus geprägt. Lediglich 13 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Gut die Hälfte erwartet immerhin eine gleichbleibende Entwicklung, geschäftliche Einbußen fürchten jedoch 36 Prozent. Die vorherrschende Skepsis ist verständlich, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Energie, Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. Nahezu alle produzierenden Betriebe berichten von stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen und sehen darin ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. Die Sorge vor einer der Unterbrechung der Energie- und vor allem der Gasversorgung hängt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Schon jetzt beurteilt die regionale Industrie ihre Geschäftslage erkennbar schlechter als noch im Vorquartal. Lieferschwierigkeiten und Kostensteigerungen drücken auf die Umsätze und Erträge. Zudem haben rückläufige Auftragseingänge sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland das durchaus ansehnliche Auftragspolster ein Stück weit abschmelzen lassen. Dennoch vermelden derzeit immer noch 39 Prozent der Industrieunternehmen eine gute Geschäftslage. Über schlechte Geschäfte klagen dagegen nur 17 Prozent.Einzelhandel
Mehr noch als die gesamte Wirtschaft rutscht speziell der Einzelhandel von einer Krise in die nächste. Nach den erheblichen Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie sind es nun die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die die Händler unter Druck setzen. Die Inflation und hierbei vor allem die dramatisch steigenden Energiekosten schmälern die Kaufkraft der Verbraucher. Folglich vermelden die Einzelhändler erneut einen deutlichen Rückgang der Konsumneigung ihrer Kunden sowie sinkende Umsätze und Erträge. Überdies kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, so dass er die Wünsche seiner Kunden mitunter nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. All dies führt dazu, dass derzeit nur 8 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. 43 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, fast jeder zweite Einzelhändler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da eine Besserung der Situation kaum absehbar erscheint, hat sich auch der Ausblick des Handels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf nochmals eingetrübt. Zwei Drittel erwarten eine Eintrübung ihrer Geschäftslage, eine gleichbleibende Entwicklung prognostiziert nur noch ein Drittel. Bezeichnend für die gedrückte Stimmung ist, dass kein einziges der befragten Handelsunternehmen in den kommenden Monaten mit besseren Geschäften rechnet. Entsprechend defensiv fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Auch im Großhandel hat sich das Konjunkturklima merklich verdüstert. Sowohl die Lagebeurteilungen als auch die Aussichten auf die künftige Geschäftsentwicklung haben sich eingetrübt. Die Mehrheit der Großhandelsunternehmen ist mit ihrer derzeitigen geschäftlichen Lage aber immer noch zufrieden. So berichtet ein gutes Drittel der Betriebe von gut laufenden Geschäften. 55 Prozent halten ihre geschäftliche Situation immerhin für befriedigend. Nur wenig mehr als einer von zehn Grossisten klagt über schlechte Geschäfte. Allerdings leidet auch der Großhandel unter den Lieferengpässen der Hersteller. Mehr als zwei Drittel der Befragten berichten von längeren Wartezeiten auf bestellte Ware. Ebenso viele vermelden höhere Einkaufspreise, die aber mehrheitlich an die Kunden weitergegeben werden können. Um ihrerseits lieferfähig bleiben zu können, erhöhen 70 Prozent der Großhandelsbetriebe ihre Lagerhaltung. Gestörte Lieferketten, Preisexplosionen und kriegsbedingte Verunsicherung führen auch im Großhandel dazu, dass der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf von wachsender Besorgnis geprägt ist. Dies gilt sowohl für den Konsumgütergroßhandel als auch für den Produktionsverbindungshandel. Insgesamt erwarten nur noch 3 Prozent der Großhandelsunternehmen bessere Geschäfte. Während 62 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilt mehr als jeder dritte Grossist seine Geschäftsaussichten als schlecht.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor ist das Konjunkturklima zum Sommer hin steil abgefallen. Ins Minus gerissen wird die Dienstleistungskonjunktur sowohl durch merklich verschlechterte Lagebeurteilungen als auch durch nochmals eingetrübte Geschäftserwartungen. Darin spiegelt sich die eingetretene Verunsicherung hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine wider. Auch der Wegfall von Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, unter denen einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft stark gelitten hatten, kann diesen dominierenden Effekt nicht kompensieren. Derzeit bewertet nur noch ein gutes Drittel aller Dienstleister die Geschäftslage als gut, 40 Prozent sehen sie als befriedigend an. Ein gutes Viertel der Betriebe ist mit seiner Situation unzufrieden. Der sich daraus ergebende Saldo aus guten und schlechten Lagebeurteilungen verbleibt zwar noch im Positivbereich, ist im Quartalsvergleich aber unverkennbar auf dem Rückzug. Diese Entwicklung korrespondiert mit dem Feedback der Dienstleister zu ihren Umsätzen, Erträgen und Auftragseingängen. Dass sich auch die Dienstleister auf schwierige Zeiten vorbereiten müssen, verrät deren ausgesprochen skeptischer Blick nach vorn. Nur noch 15 Prozent der Dienstleister rechnen in den kommenden Monaten mit einer geschäftlichen Aufhellung. 43 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte und 42 Prozent prognostizieren eine geschäftliche Eintrübung. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 1. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 überwiegt die Zuversicht. Zudem ist die Bewertung positiver als noch im Winter. Denn der Anteil der Betriebe, der die aktuelle Lage als „schlecht“ einschätzt, ist von 22 auf 15 Prozent zurückgegangen. Zurückzuführen ist das u.a. darauf, dass die Auftragsbücher gut gefüllt sind. Die Hemmnisse der regionalen Wirtschaft liegen allerdings darin, die bestehende Nachfrage restlos bedienen zu können, zumal sowohl Material als auch Personal knapp sind und sich zunehmend verteuern. Verschärft werden die Kostensteigerungen durch die explodierenden Energiepreise.© IHKLW94 Prozent der Unternehmen sind aktuell mit nennenswerten Kostenerhöhungen konfrontiert. Rund 81 Prozent verzeichnen höhere Einkaufspreise für bezogene Waren, Vorprodukte und Rohstoffe und sind von nennenswerten Kostenerhöhungen für Strom, Treibstoff und Wärme betroffen. Höhere Arbeitskosten nennen 60 Prozent und höhere Einkaufspreise für erhaltene Dienstleistungen schlagen bei 37 Prozent der Betriebe zu Buche. Immerhin neun von zehn Betrieben können nach eigener Einschätzung die Kostenerhöhungen an ihre Kundschaft weitergeben. 44 Prozent haben bereits ihre Preise erhöht und 39 Prozent beabsichtigen, dies zukünftig zu tun. Dies beeinträchtigt die geschäftlichen Aussichten, drückt auf die konjunkturelle Stimmung und schlägt sich in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft nieder. Der Konjunkturklimaindikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen der regionalen Wirtschaft abbildet, ist eingebrochen, weil die Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten von den Unternehmen deutlich pessimistischer eingeschätzt werden als noch im Winter. Zwar rechnet immer noch jedes achte Unternehmen mit besseren Geschäften, aber 46 Prozent gehen im Jahresverlauf nun von einer Verschlechterung der Geschäftsentwicklung aus.Abgeschwächt hat sich im Vergleich zur Vorumfrage auch die Investitionsbereitschaft der heimischen Unternehmen. Derzeit gehen 22 Prozent der Betriebe von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 45 Prozent wollen diese unverändert beibehalten und 33 Prozent der Befragten planen, ihre Investitionsprogramme zusammenzustreichen. Bei den Personalplanungen sind die Unternehmen zurückhaltender geworden. Optimisten und Pessimisten liegen mittlerweile gleichauf. 15 Prozent der Unternehmen erwarten eine Ausweitung ihrer Mitarbeiterzahl und 70 Prozent möchten ihren Personalbestand konstant belassen. 15 Prozent rechnen damit, Beschäftigung abbauen zu müssen.Industrie
Die Kundenorders haben zugelegt und die regionale Industrie verfügt über ein Auftragspolster. Die Lagebeurteilungen fallen derzeit weniger optimistisch aus als im Vorquartal. Aktuell bezeichnen 18 der Industriebetriebe ihre Geschäftslage als gut, zwei Drittel sehen sie zumindest als befriedigend an und 15 Prozent der Produktionsunternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Es gelingt den Industriebgetrieben jedoch häufig nicht, die bestehende Nachfrage restlos bedienen zu können, zumal sowohl Material als auch Personal knapp sind und sich zunehmend verteuern. Verschärft werden die Kostensteigerungen durch die explodierenden Energiepreise infolge des Krieges in der Ukraine und der angespannten geopolitischen Lage.In allen Industriezweigen sind Stahl, Aluminium, Kupfer, Holz und Verpackungen ebenso Mangelware wie Elektronikkomponenten. Besonders in der Fahrzeugindustrie herrscht ein massives Defizit an Halbleitern und Kabelbäumen. Für zusätzliche Belastungen sorgen zudem Logistikprobleme und hohe Frachtkosten. Die drastischen Kostensteigerungen können häufig nicht in vollem Umfang an die Kundschaft weitergeben. All dies dämpft die geschäftlichen Aussichten auf die kommenden zwölf Monate merklich. Jeder zweite Industriebetrieb rechnet mit einem geringeren Geschäftsvolumen, 42 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Geschäften und nur jeder zwölfte Betrieb erwartet ein höheres Geschäftsvolumen.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hatte in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 weiterhin unter den behördlich angeordneten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu leiden. Viele Kunden ließen sich durch stetig und meist ausgesprochen kurzfristig geänderte Regularien verunsichern und hielten sich beim Einkaufsbummel zurück. Das wirkte sich vor allem auf den Handel in den Innenstädten der Region negativ aus. Derzeit bezeichnen 18 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 59 Prozent empfinden sie zumindest als befriedigend. 23 Prozent der Einzelhändler berichten hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Zudem kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, weshalb er die Wünsche seiner Kunden bisweilen nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann.Verschärft haben sich die Lieferschwierigkeiten infolge des Krieges in der Ukraine durch die Unterbrechung weiterer Lieferketten und sich verschärfender Personalmangel in der Logistikbranche durch den Ausfall von ukrainischen Lkw-Fahrern. Explodierende Energiekosten und die Preissteigerungen bei vielen Konsumprodukten sowie die Ungewissheiten zur zukünftigen Energieversorgung und zur Dauer des Krieges in der Ukraine beeinträchtigen die Konsumneigung. Der Ausblick der Einzelhändler auf die Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten hat sich daher deutlich eingetrübt. 62 Prozent erwarten eine Verschlechterung der Geschäftslage, 31 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Geschäften und nur jeder vierzehnte Betrieb rechnet mit einem höheren Geschäftsvolumen. Dementsprechend sind die Einzelhandelsbetriebe bei ihren Investitions- und Personalplanungen zurückhaltend.Großhandel
Der Großhandel erreicht mit einem Klimaindex von 94 Punkten nach der Dienstleistungswirtschaft den zweitbesten Branchenwert. Da die Großhändler die erwarteten Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten deutlich schwächer beurteilen, ist der Indexwert trotz besserer Beurteilung der aktuellen Geschäftslage allerdings um sieben Punkte gefallen. Momentan freuen sich 34 Prozent der Großhandelsunternehmen über gute Geschäfte. 47 Prozent halten sie immerhin für befriedigend. Und knapp ein Fünftel der Grossisten hat schlechte Geschäfte zu beklagen.Auch der Großhandel leidet unter den Lieferengpässen der Hersteller. Und über 90 Prozent vermelden höhere Einkaufspreise, die aber zumeist an die Kunden weitergegeben werden. In den Ausblick der Branche auf die kommenden zwölf Monate mischt sich immer mehr Besorgnis. 17 Prozent der befragten Grossisten erwarten bessere Geschäfte und 43 Prozent gehen zumindest von einem gleichbleibenden Verlauf aus. 40 Prozent bewerten die eigenen Geschäftsaussichten als schlecht. Angesichts der zurückhaltenden Geschäftsprognosen ist die Neigung, zusätzliches Personal einzustellen, zurückgegangen. Jedoch ist die Investitionsbereitschaft der Branche angewachsen und jeder sechste Betrieb plant, sein Investitionsvolumen ausweiten.Dienstleistungen
Gegen den Trend hat der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft um sieben Punkte zugelegt und erreicht nun einen Wert von 97 Punkten. Damit erzielt dieser Wirtschaftszweig den besten Branchenwert. Denn die Dienstleistungsunternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage positiver als noch im Winter und die Geschäftserwartungen verharren auf dem Niveau des Vorquartals.Derzeit bewerten 19 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 71 Prozent sehen sie als befriedigend an. Jeder zehnte Betrieb ist mit seiner Situation unzufrieden. Per Saldo konnten die Dienstleister ihre Umsätze steigern, allerdings haben die Auftragseingänge zuletzt einen Dämpfer erhalten. Gedämpft wird das sektorale Konjunkturklima durch die geschäftlichen Erwartungen an die kommenden zwölf Monate. So rechnen 13 Prozent der Dienstleister mit einer geschäftlichen Aufhellung und 60 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Gut jeder vierte Betrieb prognostiziert eine Eintrübung. Die Investitionsneigung hat sich im Vergleich zum Winter verbessert. Die Bereitschaft der Dienstleister, zusätzliches Personal einzustellen, hat dagegen abgenommen. Für die besonders stark von der Pandemie betroffenen Unternehmen etwa aus dem Gastgewerbe oder der Reise- und Veranstaltungsbranche könnte der Weg in den kommenden Monaten aus dem Corona-Tal herausführen. - Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 1. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Ungeachtet der Stimmungseintrübung infolge des Kriegsausbruchs in Osteuropa ist festzuhalten, dass sich die geschäftliche Lage der regionalen Wirtschaft zum Frühjahr hin durchaus positiv entwickelt hat. Vor allem die Unternehmen aus Industrie, Großhandel und Dienstleistungswirtschaft haben sich weiter aus dem Corona-Tal herausgearbeitet. Dagegen bleibt die Situation im Einzelhandel weiterhin angespannt, zumal die Konsumneigung der Kunden aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten und angesichts der Folgen des russischen Angriffskriegs deutlich abgenommen hat. Insgesamt aber wäre die regionale Wirtschaft in einem friedlichen europäischen Umfeld in einer erkennbar günstigen Ausgangsposition für ein sommerliches Konjunkturhoch gewesen.Es dominieren die Sorgen vor weiteren Kostensteigerungen und Verfügbarkeitsproblemen bei Energie, Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien, vor zunehmenden Logistikbeeinträchtigungen und vor einem Nachfragerückgang durch kriegsbedingt verunsicherte Kunden. Die skeptische Vorausschau auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten äußert sich nicht zuletzt in einer merklich abnehmenden Investitionsbereitschaft der Unternehmen. So beläuft sich der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen zur Entwicklung anstehender Investitionsplanungen nur noch auf einen Wert von +3. Im Vorquartal hatte er +15 betragen. Aktuell beabsichtigen nur noch 24 Prozent der befragten Unternehmen, ihre Investitionsbudgets auszuweiten. 21 Prozent wollen dagegen ihre Investitionstätigkeit verringern. Immerhin halten sich die Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft auf stabilem Niveau. Neueinstellungen werden von 17 Prozent der Unternehmen – insbesondere aus dem Großhandel und der Dienstleistungswirtschaft – anvisiert, um den Bedarf nach Fachkräften zu decken. Lediglich 14 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem Personalabbau, während 69 Prozent von gleichbleibendem Personalbestand ausgehen.Industrie
Die regionale Industrie konnte im Frühjahr ihre Umsätze steigern und profitierte dabei von deutlich anwachsenden Auftragseingängen aus dem In- und Ausland. Das bereits zuvor recht ansehnliche Auftragspolster der Unternehmen ist somit erneut angeschwollen. In diesem Kontext sind die Rückmeldungen der Unternehmen zu ihrer derzeitigen geschäftlichen Lage noch einmal erkennbar besser ausgefallen als im Vorquartal. Aktuell berichten 43 Prozent der Unternehmen von einer guten Geschäftslage und weitere 45 Prozent von einer befriedigenden Situation. Nur 12 Prozent der Unternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Nach wie vor kann die lebhafte Nachfrage nach Industrieprodukten nicht immer zuverlässig bedient werden, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. Nahezu alle produzierenden Betriebe berichten von stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen und sehen darin ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. In sämtlichen Industriezweigen sind Stahl, Aluminium, Kupfer, Holz und Verpackungen ebenso Mangelware wie Elektronikkomponenten. Für zusätzliche Belastungen sorgen Logistikprobleme und hohe Frachtkosten. Der Kriegsausbruch in Osteuropa hat diese Misere nun noch einmal erheblich verschärft und trifft darüber hinaus in besonderem Maße diejenigen Industriebetriebe, die auf den Märkten der Kriegsparteien engagiert sind bzw. waren. In diesem Zuge verwundert es nicht, dass sich der Ausblick der Industriekapitäne auf die künftige Geschäftsentwicklung stark verdüstert hat.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hatte auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 unter den behördlich angeordneten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu leiden. Viele Kunden ließen sich durch stetig und meist ausgesprochen kurzfristig geänderte Regularien verunsichern und hielten sich beim Einkaufsbummel zurück. Dies wirkte sich vor allem auf den Handel in den Innenstädten der Region negativ aus. Derzeit bezeichnen nur 4 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut. Eine große Mehrheit von 79 Prozent empfindet sie aber zumindest als befriedigend. 17 Prozent der Einzelhändler berichten hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Zudem kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, weshalb er die Wünsche seiner Kunden bisweilen nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. Infolge des Krieges in der Ukraine haben sich die Lieferschwierigkeiten noch einmal zugespitzt. Explodierende Energiekosten, Preissteigerungen bei vielen Konsumprodukten sowie die Ungewissheit über die Kriegsdauer und die Folgen des Konfliktes mit Russland drücken auf die Konsumstimmung der Verbraucher. Der Ausblick der Einzelhändler auf die Geschäfte in den kommenden Monaten hat sich daher massiv eingetrübt. 61 Prozent erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Eine gleichbleibende Entwicklung prognostizieren nur 37 Prozent und lediglich jeder fünfzigste Betrieb rechnet mit besseren Geschäften. Dementsprechend zurückhaltend zeigen sich die Einzelhändler bei ihren Investitions- und Personalplanungen.Großhandel
Mit einem um sechs Punkte rückläufigen Indikatorstand von 108 verzeichnet auch der Großhandel ein rückläufiges Konjunkturklima. Dieses kennzeichnet sich allerdings durch konträr verlaufende Trends bei Geschäftslage und Geschäftserwartungen. Die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Grossisten haben zum Frühjahr nochmals einen Schritt nach vorn gemacht. Derzeit vermelden 31 Prozent der Großhändler eine ansprechende Geschäftslage und mehr als zwei Drittel sprechen von einem befriedigenden Geschäftsverlauf. Einem guten Teil der Großhändler ist es gelungen, seine Umsätze gegenüber dem Vorquartal zu steigern. Allerdings leidet auch der Großhandel unter den Lieferengpässen der vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie unter Logistikproblemen. Der Großteil der Branche vermeldet höhere Einkaufspreise, die aber zumeist an die Kunden weitergegeben werden. Gestörte Lieferketten, Preisexplosionen und kriegsbedingte Verunsicherung führen auch im Großhandel dazu, dass der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf von zunehmender Besorgnis geprägt ist. Nur noch jeder fünfte Betrieb erwartet bessere Geschäfte. Während nahezu jedes zweite Unternehmen von einem gleichbleibenden Verlauf ausgeht, bewertet fast jeder dritte Grossist seine Geschäftsaussichten als schlecht. In der Folge ist die Investitionsneigung der Branche erkennbar zurückgegangen. Die Beschäftigungsplanungen verbleiben hingegen auf stabilem Niveau.Dienstleistungen
In der Dienstleistungswirtschaft ist der sektorale Konjunkturklimaindikator um zehn Punkte gefallen. Mit einem aktuellen Indikatorstand von 115 rangieren die Dienstleister aber immer noch vor allen anderen hier betrachteten Wirtschaftszweigen. Ins Minus gerissen wird das Konjunkturklima der Branche allein durch die rückläufigen Geschäftserwartungen, die die eingetretene Verunsicherung hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine widerspiegeln. Trotz deutlich angewachsener Besorgnis halten sich die positiven und negativen Prognosen aber immer noch annähernd die Waage. Während 25 Prozent der Dienstleister in den kommenden Monaten mit einer geschäftlichen Aufhellung rechnen, erwarten 26 Prozent eine Eintrübung. Knapp die Hälfte geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Auf stabilem Niveau gehalten hat sich im Frühjahr die geschäftliche Lage der Dienstleistungsbetriebe. Derzeit bewerten 47 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 39 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 14 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Die Investitionsneigung der Dienstleistungsunternehmen hat in Relation zum Vorquartal zwar gelitten, bleibt aber verglichen mit den übrigen Wirtschaftszweigen auf hohem Level. Auch die Einstellungsbereitschaft ist unter den Dienstleistern nochmals angestiegen. Dabei dürften nicht zuletzt die besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen etwa aus dem Gastgewerbe oder der Reise- und Veranstaltungsbranche in den kommenden Monaten nennenswerten Personalbedarf aufweisen.