IHK-Konjunkturbericht
Wie ist die aktuelle Geschäftslage, was erwarten die Mitgliedsbetriebe für die nächsten Monate, wie sind die Beschäftungs- und Investitionsplanungen? Die vierteljährliche Konjunkturumfrage gibt einen Einblick, wie es aktuell um die regionale Wirtschaft steht.
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Konjunkturberichte 2023
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 1. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Trotz der im Vergleich zum Vorquartal konstanten Geschäftslage und der mittlerweile nicht mehr ganz so düster erscheinenden Geschäftsaussichten verbleiben der regionalen Wirtschaft zahlreiche Sorgenpakete, die ihre betriebswirtschaftlichen Planungen belasten. Im Zusammenhang mit den hohen Preisen für Energie, Rohstoffe, Vorprodukte und Dienstleistungen drücken vor allem die derzeit noch ungeklärten Fragen im Hinblick auf eine künftige sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung sowie die aktuellen geopolitischen Unsicherheiten auf die Stimmung. Szenarien wie die mögliche Eskalation des Ukraine-Krieges oder eine Verschärfung des China-Taiwan-Konflikts lassen eine weitere Polarisierung der Weltmächte mit voraussehbaren Auswirkungen auf den globalen Handel befürchten. Hinzu treten Probleme wie der allgegenwärtige Personal- und Fachkräftemangel, der hohe Arbeitskosten zur Folge hat, die Inflation, die eine anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher mit sich bringt, die nach wie vor überbordenden Bürokratielasten oder die steigenden Zinsen.Die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft bleibt auch im Frühjahr verhalten. Aktuell gehen 31 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, immerhin 39 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. 30 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Auch wenn sich aus den jeweiligen Anteilen immer noch ein geringer Positivsaldo errechnet, so ist festzuhalten, dass sich die im Winter einsetzende Erholung des Investitionsklimas nicht fortgesetzt hat. Zudem fällt auf, dass die Mehrzahl der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf dienen. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung und Produktinnovation stehen dahinter zurück. Auch im Hinblick auf ihre Beschäftigungsplanungen neigen die Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg derzeit zu vorsichtigem Abwarten.Industrie
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie einige Punkte gutmachen konnte, gründet sich allein auf die verbesserten Geschäftsprognosen der Produzenten. Diese hatten im Zuge des Ukraine-Kriegs und der daraus folgenden Energiekrise einen tiefen Einbruch erlitten. Doch auch im Frühjahr lässt der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten durchaus noch eine gehörige Portion Skepsis erkennen. Lediglich 13 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Fast zwei Drittel erwarten immerhin eine gleichbleibende Entwicklung, geschäftliche Einbußen fürchten jedoch 23 Prozent. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten die regionalen Industriekapitäne merklich günstiger, verglichen mit dem Vorquartal allerdings auch wieder etwas schwächer. Momentan berichten 22 Prozent der Hersteller von guten Geschäften, knapp zwei Drittel empfinden sie zumindest als befriedigend. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen nur 13 Prozent. In der Industrie haben sich die Lieferkettenprobleme zuletzt etwas entspannt, so dass die recht komfortablen Auftragspolster nun besser abgearbeitet werden können. Allerdings sprudeln die Auftragseingänge nicht mehr so kräftig wie zuvor. Insbesondere die Orders aus dem Ausland zeigen derzeit eine geringe Dynamik. Und so bleiben auch die Erwartungen auf künftige Exporterfolge nur verhalten. Vor diesem Hintergrund überrascht es kaum, dass auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der regionalen Industrie aktuell eher zurückhaltend ausfallen.Einzelhandel
Der neuerliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators für den Einzelhandel ist vor dem Hintergrund eines ausgesprochen niedrigen Ausgangsniveaus zu betrachten. Auch wenn die Einzelhändler insbesondere hinsichtlich ihrer Geschäftserwartungen nochmals einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung der Branche auch im Frühjahr gedrückt. Die anhaltend hohen Teuerungsraten und vor allem die drastisch gestiegenen Energiekosten schmälern weiterhin das verfügbare Einkommen für den Konsum. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft dabei nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Handel. Die geschäftliche Lage der Einzelhändler hat sich daher im Vergleich zum Vorquartal auch nur geringfügig verbessert. Derzeit bezeichnen 15 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 61 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend. Fast jeder vierte Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da die erwähnten schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche auf absehbare Zeit fortbestehen, zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf zwar verbessert, mehrheitlich aber nach wie vor wenig optimistisch. So gehen immer noch 42 Prozent der Handelsunternehmen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, mit besseren Geschäften rechnen dagegen nur 16 Prozent. Entsprechend zurückhaltend fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Der regionale Großhandel konnte im Frühjahr nicht vom Anstieg des allgemeinen Konjunkturklimas profitieren. Und so fallen die Meldungen der Großhändler zu ihrer Geschäftslage auch schwächer aus als im Vorquartal. Trotz per Saldo rückläufiger Umsätze und Erträge überwiegen aber nach wie vor die positiven Lagebeurteilungen. Aktuell berichtet fast ein Drittel der Betriebe von gut laufenden Geschäften. 46 Prozent bewerten ihre geschäftliche Situation immerhin als befriedigend, hingegen klagen 22 Prozent der Grossisten über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit zuletzt wieder erhöhen. Hierzu hat auch eine verstärkte Lagerhaltung ihren Beitrag geleistet. Der Ausblick des Großhandels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf fällt zwar etwas weniger pessimistisch aus als zuletzt, bleibt aber zurückhaltend. Die Skepsis zieht sich dabei unverändert durch weite Teile der Branche. So sorgt sich der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel bedrückt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwarten so nur 19 Prozent der Großhandelsunternehmen für die kommenden Monate bessere Geschäfte. Während 31 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilt die Hälfte der Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Hiermit korrespondierend verbleiben auch die Investitionspläne der Großhändler per Saldo im Negativbereich.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor hat sich das Konjunkturklima im ersten Quartal weiter aufgehellt. Unter allen betrachteten Wirtschaftszweigen nehmen die Dienstleister damit erneut die Spitzenposition ein und nähern sich dem Level, das vor Ausbruch des Ukraine-Krieges herrschte, zumindest langsam wieder an. Ursächlich hierfür sind sowohl verbesserte Lagebeurteilungen als auch günstigere Geschäftsaussichten. Derzeit bewerten 36 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, etwas mehr als die Hälfte sieht sie als befriedigend an. Nur 12 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft können nach schweren Zeiten in der Corona-Krise immer noch Aufholeffekte verzeichnen. Allerdings werden diese durch den allgegenwärtigen Personalmangel, steigende Arbeitskosten, die schwindende Kaufkraft der Endkunden und die stark erhöhten Energiekosten eingebremst. Im Schlepptau der günstigeren Lagebeurteilungen haben sich auch die Geschäftserwartungen der Dienstleister weiter erholt. An eine geschäftliche Aufhellung in den kommenden Monaten glaubt nun wieder jeder vierte Dienstleistungsbetrieb und mehr als jeder zweite geht von gleichbleibenden Geschäften aus. Mit einer Eintrübung rechnen dagegen nur 22 Prozent. Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine überwiegen damit – wenn auch nur geringfügig – die optimistischen Geschäftsprognosen. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 1. Quartal 2023
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Trotz der im Vergleich zum Vorquartal konstanten Geschäftslage und der mittlerweile nicht mehr ganz so düster erscheinenden Geschäftsaussichten verbleiben der regionalen Wirtschaft zahlreiche Sorgenpakete, die ihre betriebswirtschaftlichen Planungen belasten. Im Zusammenhang mit den hohen Preisen für Energie, Rohstoffe, Vorprodukte und Dienstleistungen drücken vor allem die derzeit noch ungeklärten Fragen im Hinblick auf eine künftige sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung sowie die aktuellen geopolitischen Unsicherheiten auf die Stimmung. Szenarien wie die mögliche Eskalation des Ukraine-Krieges oder eine Verschärfung des China-Taiwan-Konflikts lassen eine weitere Polarisierung der Weltmächte mit voraussehbaren Auswirkungen auf den globalen Handel befürchten. Hinzu treten Probleme wie der allgegenwärtige Personal- und Fachkräftemangel, der hohe Arbeitskosten zur Folge hat, die Inflation, die eine anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher mit sich bringt, die nach wie vor überbordenden Bürokratielasten oder die steigenden Zinsen.Die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft ist im Frühjahr gesunken. Aktuell gehen nur 18 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 51 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. 31 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Zudem fällt auf, dass die Mehrzahl der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf dienen. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung und Produktinnovation stehen dahinter zurück. Auch im Hinblick auf ihre Beschäftigungsplanungen neigen die Unternehmen derzeit zu vorsichtigem Abwarten.Industrie
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie sich auf dem Niveau des Vorquartals stabilisiert und nicht absackt, gründet sich allein auf die verbesserten Geschäftsprognosen der Produzenten. Diese hatten sich im Zuge des Ukraine-Kriegs und der daraus folgenden Energiekrise eingetrübt. Doch auch im Frühjahr lässt der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten durchaus noch eine gehörige Portion Skepsis erkennen. Lediglich 12 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Die Hälfte erwartet immerhin eine gleichbleibende Entwicklung, geschäftliche Einbußen fürchten jedoch 38 Prozent. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten die regionalen Industriekapitäne merklich ungünstiger. Momentan berichten lediglich 12 Prozent der Hersteller von guten Geschäften, zwei Drittel empfinden sie zumindest als befriedigend. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen 22 Prozent. In der Industrie haben sich die Lieferkettenprobleme zuletzt etwas entspannt, so dass die recht komfortablen Auftragspolster nun besser abgearbeitet werden können. Allerdings sprudeln die Auftragseingänge nicht mehr so kräftig wie zuvor. Insbesondere die Orders aus dem Ausland zeigen derzeit eine geringe Dynamik. Und so bleiben auch die Erwartungen auf künftige Exporterfolge nur verhalten. Vor diesem Hintergrund überrascht es kaum, dass auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der regionalen Industrie aktuell eher zurückhaltend ausfallen.Einzelhandel
Der neuerliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators für den Einzelhandel ist vor dem Hintergrund eines ausgesprochen niedrigen Ausgangsniveaus zu betrachten. Auch wenn die Einzelhändler insbesondere hinsichtlich ihrer Geschäftserwartungen nochmals einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung der Branche auch im Frühjahr gedrückt. Die anhaltend hohen Teuerungsraten und vor allem die drastisch gestiegenen Energiekosten schmälern weiterhin das verfügbare Einkommen für den Konsum. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft dabei nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Handel. Die geschäftliche Lage der Einzelhändler hat sich daher im Vergleich zum Vorquartal auch nur geringfügig verbessert. Derzeit bezeichnen 13 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 76 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend. 11 Prozent der Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da die erwähnten schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche auf absehbare Zeit fortbestehen, zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf zwar verbessert, mehrheitlich aber nach wie vor wenig optimistisch. So gehen immer noch 36 Prozent der Handelsunternehmen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus, mit besseren Geschäften rechnen dagegen nur 21 Prozent. Entsprechend zurückhaltend fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Der regionale Großhandel konnte im Frühjahr nicht vom Anstieg des allgemeinen Konjunkturklimas profitieren. Und so fallen die Meldungen der Großhändler zu ihrer Geschäftslage auch schwächer aus als im Vorquartal. Trotz per Saldo rückläufiger Umsätze und Erträge überwiegen aber nach wie vor die positiven Lagebeurteilungen. Aktuell berichten 28 Prozent der Betriebe von gut laufenden Geschäften. 52 Prozent bewerten ihre geschäftliche Situation immerhin als befriedigend, hingegen klagen 20 Prozent der Grossisten über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit zuletzt wieder erhöhen. Der Ausblick des Großhandels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf fällt so pessimistisch aus wie zuletzt und verharrt auf niedrigem Niveau. Die Skepsis zieht sich dabei unverändert durch weite Teile der Branche. So sorgt sich der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel bedrückt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwarten so nur acht Prozent der Großhandelsunternehmen für die kommenden Monate bessere Geschäfte. Während 30 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilen 62 Prozent der Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Hiermit korrespondierend verbleiben auch die Investitionspläne der Großhändler per Saldo im Negativbereich.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor hat sich das Konjunkturklima im ersten Quartal weiter aufgehellt. Unter allen betrachteten Wirtschaftszweigen nehmen die Dienstleister damit erneut die Spitzenposition ein. Ursächlich hierfür sind sowohl verbesserte Lagebeurteilungen als auch günstigere Geschäftsaussichten. Derzeit bewerten 40 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 47 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 13 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft können nach schweren Zeiten in der Corona-Krise immer noch Aufholeffekte verzeichnen. Allerdings werden diese durch den allgegenwärtigen Personalmangel, steigende Arbeitskosten, die schwindende Kaufkraft der Endkunden und die stark erhöhten Energiekosten eingebremst. Im Schlepptau der günstigeren Lagebeurteilungen haben sich auch die Geschäftserwartungen der Dienstleister weiter erholt. An eine geschäftliche Aufhellung in den kommenden Monaten glauben 36 Prozent der Dienstleistungsbetriebe und 41 Prozent gehen von gleichbleibenden Geschäften aus. Mit einer Eintrübung rechnen dagegen 23 Prozent.
Konjunkturberichte 2022
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 4. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die derzeitige Energiekrise erfasst die regionale Wirtschaft in ihrer ganzen Breite. 95 Prozent der Betriebe sehen sich von den hohen Energiepreisen substanziell betroffen. Dem begegnen mehr als vier Fünftel der befragten Betriebe durch Maßnahmen zum Energiesparen. Annähernd die Hälfte investiert in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz. Fast ein Fünftel weicht auf andere Energieträger aus. Immerhin 7 Prozent geben an, wegen des hohen Energiepreisniveaus ihre Produktion bzw. ihr Angebot zu reduzieren. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ziehen 3 Prozent – in der Industrie 8 Prozent – der Befragten in Erwägung. Da ein solcher Schritt mit erheblichen regionalwirtschaftlichen Negativeffekten verbunden wäre, erfordern auch diese eher geringen Anteilswerte Beachtung.Im Kontext der verbesserten Geschäftslage und der mittlerweile weniger düster erscheinenden Geschäftsaussichten ist die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft wieder angestiegen. Aufgrund des Ukraine-Krieges und der daraus folgenden Energiekrise hatte sie zuvor erkennbar gelitten. Aktuell gehen 30 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 43 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. Nur noch 27 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Damit weisen die Rückmeldungen zu den betrieblichen Investitionsabsichten nun wieder einen leichten Positivsaldo auf. Allerdings fällt auf, dass die Mehrzahl der Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf und der Rationalisierung dienen. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung und Produktinnovation stehen dahinter zurück. Etwas vorsichtiger lösen die befragten Unternehmen das Bremspedal bei ihren Beschäftigungsplanungen. Zwar zeigt auch hier die Tendenz nach oben, der Saldo aus Personalaufbau- und -abbauabsichten bleibt aber weiter negativ.Industrie
Zum Anstieg des sektoralen Konjunkturklimaindikators für die Industrie haben sowohl die günstigeren Lagebeurteilungen als auch verbesserte Geschäftserwartungen beigetragen. Momentan kann ein Drittel der Hersteller von guten Geschäften berichten, die Hälfte empfindet sie zumindest als befriedigend. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen nur 17 Prozent. In der Industrie haben sich die Lieferkettenprobleme und Materialengpässe zwar nicht aufgelöst, aber zumindest reduziert. Viele Unternehmen konnten ihre Aufträge in den vergangenen Monaten wegen Material- und Fachkräftemangels nicht abarbeiten und verfügen daher immer noch über ein recht komfortables Auftragspolster. Dies erweist sich als nützlicher Puffer, zumal die aktuelle Ordertätigkeit zwar besser als im Herbst, aber nach wie vor doch eher zäh ausfällt. Die Industrie ist aufgrund ihrer Energieintensität Hauptbetroffene der aktuellen Energiekrise. Praktisch alle Industriebetriebe bemühen sich darum, Energie zu sparen oder effizienter zu nutzen. Dennoch muss mehr als jeder zehnte Hersteller seine Produktion wegen der hohen Energiepreise drosseln. Und 8 Prozent der Industrieunternehmen beschäftigen sich sogar mit einer Verlagerung ihrer Fertigung ins Ausland. Vor diesem Hintergrund fallen die geschäftlichen Prognosen der regionalen Industriekapitäne für das angebrochene Jahr zwar weniger düster aus als im Vorquartal, bleiben aber immer noch ausgesprochen verhalten. So rechnen lediglich 13 Prozent der Industriebetriebe für 2023 mit besseren Geschäften – wirtschaftliche Einbußen fürchten dagegen 38 Prozent.Einzelhandel
Der winterliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators im Einzelhandel ist vor dem Hintergrund seines extrem niedrigen Ausgangsniveaus aus dem Vorquartal zu betrachten. Wenngleich auch die Einzelhändler im Hinblick auf ihre Geschäftslage und ihre Geschäftserwartungen seit dem Herbst einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung gedrückt. Die hohen Teuerungsraten und vor allem die drastisch gestiegenen Energiekosten schmälern weiterhin das verfügbare Einkommen für den Konsum. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft dabei nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Handel. Wenigstens ist für Teile der Branche das Weihnachtsgeschäft noch einigermaßen zufriedenstellend verlaufen. Zudem haben sich die zuvor bestehenden Lieferschwierigkeiten mit Handelsware zumindest abgeschwächt. Dies führt dazu, dass derzeit wieder 16 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. 56 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, mehr als jeder vierte Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da die erwähnten schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche fortbestehen, zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im Jahr 2023 zwar verbessert, insgesamt aber immer noch sehr trübe. Fast zwei Drittel erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Dagegen rechnet nicht einmal jedes zehnte Handelsunternehmen mit besseren Geschäften. Entsprechend zurückhaltend fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Der regionale Großhandel ist bisher recht ordentlich durch die jüngste Krisenzeit gekommen. Auch im Winter bleiben die Rückmeldungen der Großhändler zu ihrer Geschäftslage auf stabilem Niveau. Aktuell berichten fast 40 Prozent der Betriebe von gut laufenden Geschäften. Knapp die Hälfte bewertet ihre geschäftliche Situation immerhin als befriedigend. Nur ein gutes Zehntel der Grossisten klagt über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile etwas nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit zuletzt wieder erhöhen. Hierzu hat auch eine verstärkte Lagerhaltung ihren Beitrag geleistet. Der Ausblick des Großhandels auf das Jahr 2023 fällt zwar nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie noch im Vorquartal, bleibt aber weiterhin von Skepsis geprägt. Die krisenbedingte Verunsicherung zieht sich dabei nach wie vor durch weite Teile der Branche. So bangt der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel sorgt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwarten für das angebrochene Jahr nur 3 Prozent der Großhandelsunternehmen bessere Geschäfte. Während 58 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilen 39 Prozent der Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Hiermit korrespondierend verbleiben auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der Großhändler per Saldo im Negativbereich.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor hat sich das Konjunkturklima zuletzt wieder erkennbar aufgehellt. Ursächlich hierfür sind sowohl verbesserte Lagebeurteilungen als auch günstigere Geschäftsaussichten. Allerdings ist auch hier das niedrige Ausgangsniveau des Vorquartals in Rechnung zu stellen. Von dem Level, das vor Ausbruch des Ukraine-Krieges oder auch vor der Coronapandemie herrschte, ist die Dienstleistungskonjunktur noch weit entfernt. Derzeit bewerten 28 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 59 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 13 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Positiv zu vermerken ist, dass es in einzelnen Dienstleistungszweigen wie der Gastronomie oder der Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft Aufholeffekte gegeben hat. Allerdings werden diese durch den allgegenwärtigen Personalmangel, steigende Arbeitskosten, die schwindende Kaufkraft der Endkunden und die stark erhöhten Energiekosten eingebremst. Stärker noch als die Lagebeurteilungen haben sich die Geschäftserwartungen der Dienstleister erholt. Mit einer geschäftlichen Aufhellung in den kommenden Monaten rechnen inzwischen 23 Prozent, eine Eintrübung sehen dagegen 27 Prozent voraus. Nachdem die pessimistischen Prognosen im Vorquartal noch stark dominierten, überwiegen die ungünstigen Geschäftserwartungen nun nur noch geringfügig. Die Dienstleister zeigen damit unter allen betrachteten Branchen die größte Zuversicht und forcieren damit einhergehend auch wieder ihre Investitions- und Beschäftigungsplanungen. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 4. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Die derzeitige Energiekrise erfasst die regionale Wirtschaft in ihrer ganzen Breite. 97 Prozent sehen sich von den hohen Energiepreisen substanziell betroffen. Dem begegnen mehr als 76 Prozent der befragten Betriebe durch Maßnahmen zum Energiesparen. 43 Prozent investieren in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz. 14 Prozent weichen auf andere Energieträger aus. Vier Prozent geben an, wegen des hohen Energiepreisniveaus ihre Produktion beziehungsweise ihr Angebot zu reduzieren. Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ziehen zwei Prozent – in der Industrie fünf Prozent –in Erwägung.Die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft ist angestiegen, bleibt jedoch auf einem niedrigen Niveau. Aktuell gehen 23 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 45 Prozent wollen bestehende Pläne unverändert umsetzen. Allerdings planen immerhin noch 32 Prozent der Betriebe, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Mit Vorsicht lösen die befragten Unternehmen das Bremspedal bei ihren Beschäftigungsplanungen.Industrie
Zum Anstieg des sektoralen Konjunkturklimaindikators für die Industrie haben sowohl die günstigeren Lagebeurteilungen als auch verbesserte Geschäftserwartungen beigetragen. Momentan kann ein Viertel der Hersteller von guten Geschäften berichten, gut die Hälfte empfindet sie zumindest als befriedigend. Über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen nur 21 Prozent. In der Industrie haben sich die Lieferkettenprobleme und Materialengpässe zwar nicht aufgelöst, aber zumindest reduziert. Viele Unternehmen konnten ihre Aufträge in den vergangenen Monaten wegen Material- und Fachkräftemangels nicht abarbeiten und verfügen daher immer noch über ein recht komfortables Auftragspolster. Dies erweist sich als nützlicher Puffer, zumal die aktuelle Ordertätigkeit zwar besser als im Herbst, aber nach wie vor doch eher zäh ausfällt. Die Industrie ist aufgrund ihrer Energieintensität Hauptbetroffene der aktuellen Energiekrise. Praktisch alle Industriebetriebe bemühen sich darum, Energie zu sparen oder effizienter zu nutzen. Dennoch müssen sechs Prozent der Hersteller ihre Produktion wegen der hohen Energiepreise drosseln. Und fünf Prozent der Industrieunternehmen beschäftigen sich sogar mit einer Verlagerung ihrer Fertigung ins Ausland. Vor diesem Hintergrund fallen die geschäftlichen Prognosen der regionalen Industriekapitäne für das angebrochene Jahr zwar weniger düster aus als im Vorquartal, bleiben aber immer noch ausgesprochen verhalten. So rechnen lediglich sechs Prozent der Industriebetriebe für 2023 mit besseren Geschäften – wirtschaftliche Einbußen fürchten dagegen 42 Prozent.Einzelhandel
Der winterliche Anstieg des Konjunkturklimaindikators im Einzelhandel ist vor dem Hintergrund seines extrem niedrigen Ausgangsniveaus aus dem Vorquartal zu betrachten. Wenngleich auch die Einzelhändler im Hinblick auf ihre Geschäftslage und ihre Geschäftserwartungen seit dem Herbst einen Schritt nach vorn machen konnten, bleibt die Stimmung gedrückt. Die hohen Teuerungsraten und vor allem die drastisch gestiegenen Energiekosten schmälern weiterhin das verfügbare Einkommen für den Konsum. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft dabei nicht nur den stationären Handel, sondern auch den Online-Handel. Wenigstens ist für Teile der Branche das Weihnachtsgeschäft noch einigermaßen zufriedenstellend verlaufen. Zudem haben sich die zuvor bestehenden Lieferschwierigkeiten mit Handelsware zumindest abgeschwächt. Dies führt dazu, dass derzeit 7 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. 76 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, mehr als jeder sechste Händler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da die erwähnten schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche fortbestehen, zeigt sich der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im Jahr 2023 zwar verbessert, insgesamt aber immer noch sehr trübe.60 Prozent erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Dagegen rechnen lediglich 2 Prozent der Handelsunternehmen mit besseren Geschäften. Entsprechend zurückhaltend fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Der regionale Großhandel ist bisher recht ordentlich durch die jüngste Krisenzeit gekommen. Auch im Winter bleiben die Rückmeldungen der Großhändler zu ihrer Geschäftslage auf stabilem Niveau. Aktuell berichten 35 Prozent der Betriebe von gut laufenden Geschäften. Knapp die Hälfte bewertet ihre geschäftliche Situation immerhin als befriedigend. Nur ein gutes Sechstel der Grossisten klagt über schlechte Geschäfte. Da die Lieferschwierigkeiten der Hersteller mittlerweile etwas nachgelassen haben, konnte der Großhandel seine eigene Lieferfähigkeit zuletzt wieder erhöhen. Hierzu hat auch eine verstärkte Lagerhaltung ihren Beitrag geleistet. Der Ausblick des Großhandels auf das Jahr 2023 fällt zwar nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie noch im Vorquartal, bleibt aber weiterhin von Skepsis geprägt. Die krisenbedingte Verunsicherung zieht sich dabei nach wie vor durch weite Teile der Branche. So bangt der produktionsbezogene Großhandel um das Wohlergehen seiner Industriekunden, den konsumnahen Großhandel sorgt hingegen die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Insgesamt erwartet für das angebrochene Jahr nur 1 Prozent der Großhandelsunternehmen bessere Geschäfte. Während 43 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilen 56 Prozent der Grossisten ihre Geschäftsaussichten als schlecht. Hiermit korrespondierend bleiben auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der Großhändler zurückhaltend.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor hat sich das Konjunkturklima zuletzt wieder erkennbar aufgehellt. Ursächlich hierfür sind die günstigeren Geschäftsaussichten. Allerdings ist auch hier das niedrige Ausgangsniveau des Vorquartals in Rechnung zu stellen. Von dem Niveau, das vor Ausbruch des Ukraine-Krieges oder auch vor der Coronapandemie herrschte, ist die Dienstleistungskonjunktur noch weit entfernt. Derzeit bewerten 27 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 64 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 9 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Positiv zu vermerken ist, dass es in einzelnen Dienstleistungszweigen wie der Gastronomie oder der Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft Aufholeffekte gegeben hat. Allerdings werden diese durch den allgegenwärtigen Personalmangel, steigende Arbeitskosten infolge des Mindestlohns, die schwindende Kaufkraft der Endkunden und die stark erhöhten Energiekosten eingebremst. Die Geschäftserwartungen der Dienstleister haben sich erholt. Mit einer geschäftlichen Aufhellung in den kommenden Monaten rechnen inzwischen 31 Prozent, eine Eintrübung sehen dagegen 42 Prozent voraus. Die Dienstleister zeigen damit unter allen betrachteten Branchen die größte Zuversicht und forcieren damit einhergehend auch wieder ihre Investitions- und Beschäftigungsplanungen.
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 3. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Vorprodukten beeinträchtigen das Geschäft in allen Branchen. Für 84 Prozent der Unternehmen sind die Energie- und Rohstoffpreise das größte Geschäftsrisiko. Daher sehen sich aktuell zehn Prozent der Unternehmen zu einer Reduzierung ihrer Produktion gezwungen, während gut die Hälfte noch mit Energieeinsparmaßnahmen reagieren kann. 58 Prozent der befragten Unternehmen versuchen die gestiegenen Energiekosten an die Kunden weiterzureichen, was sich allerdings negativ auf den Absatz auswirkt. Sollte die „Notfallstufe“ im Rahmen des Notfallplan Gas festgestellt werden und die Gaslieferung an die Industrie gedrosselt werden, drohen Produktionsstilllegungen. Schon bei einer Drosselung um zehn Prozent müsste jeder zehnte Produktionsbetrieb stoppen.Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen ist bereits seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Frühjahr auf Talfahrt gegangen. Aktuell sorgen die Ungewissheit über den weiteren Kriegsverlauf, seine dramatischen Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland, die Inflation und steigende Zinsen für ein außergewöhnlich hohes Maß an Verunsicherung. Die Investitionsneigung der regionalen Wirtschaft hat im Vergleich zum Sommer weiter abgenommen. Aktuell beabsichtigt nur knapp ein Siebtel der befragten Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Dagegen beabsichtigt fast jeder zweite Betrieb, die Investitionstätigkeit zu verringern. Damit einhergehend fahren die Betriebe auch ihre Personalplanungen leicht zurück.Industrie
Der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie bleibt mit einem Rückgang um zwei Punkte weitestgehend stabil und verharrt auf niedrigem Niveau. Das ist auf die Einschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage zurückzuführen. Aber auch im Herbst ist der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten immer noch von erheblichem Pessimismus geprägt. Lediglich 7 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Die vorherrschende Skepsis ist verständlich, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Energie, Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. 96 Prozent der produzierenden Betriebe berichten von stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen und sehen darin ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. Die Sorge vor einer der Unterbrechung der Energie- und vor allem der Gasversorgung hängt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Sollte die „Notfallstufe“ im Rahmen des Notfallplan Gas festgestellt werden und die Gaslieferung an die Industrie gedrosselt werden, drohen Produktionsstilllegungen. Schon bei einer Drosselung um zehn Prozent müsste jeder zehnte Produktionsbetrieb stoppen.Einzelhandel
Am härtesten trifft es den Einzelhandel. Mehr noch als die gesamte Wirtschaft rutscht speziell der stationäre Einzelhandel von einer Krise in die nächste. Nach den erheblichen Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie sind es nun die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die die Händler unter Druck setzen. Die hohe Inflation und hierbei vor allem die enormen Energiekosten schmälern die Kaufkraft der Verbraucher. Folglich vermelden die Einzelhändler erneut einen deutlichen Rückgang der Konsumneigung ihrer Kunden sowie sinkende Umsätze und Erträge. Überdies kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, so dass er die Wünsche seiner Kunden mitunter nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. All dies führt dazu, dass derzeit nur ein Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnet. 62 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, gut jeder dritte Einzelhändler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da eine Besserung der Situation kaum absehbar erscheint, hat sich auch der Ausblick des Handels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf nochmals eingetrübt. 94 Prozent erwarten eine Eintrübung ihrer Geschäftslage, eine gleichbleibende Entwicklung prognostizieren nur noch sechs Prozent. Bezeichnend für die gedrückte Stimmung ist, dass keines der befragten Handelsunternehmen in den kommenden Monaten mit besseren Geschäften rechnet. Entsprechend defensiv fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Auch im Großhandel hat sich die konjunkturelle Stimmung merklich eingetrübt. Dabei ist ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Die gegenwärtige Geschäftslage wird im Herbst von 46 Prozent besser bewertet als noch im Sommer. Allerdings erwarten lediglich zwei Prozent bessere Geschäfte in den kommenden Monaten. Auch der Großhandel leidet unter den Lieferengpässen der Hersteller. Die Befragten berichten von längeren Wartezeiten auf bestellte Ware. Fast alle befragten Grossisten vermelden höhere Einkaufspreise, die aber von einer großen Mehrheit an die Kunden weitergegeben werden können. Um ihrerseits lieferfähig bleiben zu können, erhöhen die Großhandelsbetriebe u.a. ihre Lagerhaltung. Gestörte Lieferketten, Preisexplosionen und kriegsbedingte Verunsicherung führen auch im Großhandel dazu, dass der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf von wachsender Besorgnis geprägt ist. Nur noch zwei Prozent der Großhandelsunter-nehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte. Während 31 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilen zwei Drittel der Grossisten die Geschäftsaussichten als schlecht.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor ist der Konjunkturklimaindex zum Herbst um 19 Punkte zurückgegangen. Ins Minus gerissen wird die Dienstleistungskonjunktur durch eingetrübte Geschäftserwartungen. Darin spiegelt sich die eingetretene Verunsicherung hinsichtlich der explodierenden Energiepreise und der hohen Inflation wider. Auch der Wegfall von Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, unter denen einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft stark gelitten hatten, kann diesen dominierenden Effekt nicht kompensieren. Derzeit bewerten 39 Prozent aller Dienstleister die Geschäftslage als gut, knapp die Hälfte sieht sie als befriedigend an. Zwölf Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Diese Entwicklung korrespondiert mit dem Feedback der Dienstleister zu ihren Umsätzen, Erträgen und Auftragseingängen. Dass sich auch die Dienstleister auf schwierige Zeiten vorbereiten müssen, verrät deren ausgesprochen skeptischer Blick nach vorn. Nur noch 4 Prozent der Dienstleister rechnet in den kommenden Monaten mit einer geschäftlichen Aufhellung. 36 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte und 60 Prozent prognostizieren eine geschäftliche Eintrübung.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 3. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Nach 15 Monaten der konjunkturellen Abkühlung, die im Wesentlichen mit negativen Geschäftsaussichten zu begründen war, hat sich nun die Geschäftslage der Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg im Herbst verschlechtert. Die Unternehmen sind mit steigenden Kosten für (Vor-)Produkte, Rohstoffe und Energie bei gleichzeitig zurückgehender Nachfrage konfrontiert. Zudem werden auch de Zukunftsaussichten der regionalen Wirtschaft schlechter beurteilt. Zahlreiche Probleme, wie die Folgen der Coronapandemie, Lieferengpässe und -verzögerungen sowie Arbeitskräftemangel verursachten große Verunsicherung und werden nun zusätzlich von den Risiken steigender Energiepreise und befürchteter Versorgungsengpässe von Strom und Gas überlagert. Können die Unternehmen nicht in erforderlichem Maße mit Gas beliefert werden, sind 70 Prozent der Industrieproduktion unmittelbar beeinträchtigt. Bei einer Drosselung der Gaslieferung um 10 Prozent müsste jeder zehnte Produktionsbetrieb die Arbeit einstellen. Nur 30 Prozent der Unternehmen aus der Industrie sind in der Lage, aufgrund der Nutzung anderer Energieträger oder aufgrund Brennstoffwechsel auf Gaslieferungen zu verzichten. Produktionsstilllegungen in der Industrie wären zugleich mit noch unabsehbaren negativen Folgen für die anderen Wirtschaftsbranchen verbunden.Die düsteren Geschäftsaussichten zeigen ihre Auswirkungen in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist eindeutig von Zurückhaltung geprägt. So beträgt der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen über zukünftige Investitionsplanungen einen Wert von -7. Zurzeit beabsichtigen nur noch 25 Prozent der befragten Unternehmen eine Ausweitung ihrer Budgets vorwiegend für Ersatzinvestitionen, während gleichzeitig 32 Prozent Investitionstätigkeiten verringern wollen. Im gleichen Zuge sinkt die Bereitschaft der Unternehmen für Neueinstellungen von Beschäftigten – nur noch 9 Prozent rechnen mit einer Steigerung der Mitarbeiterzahl im Betrieb in den kommenden zwölf Monaten. Jedes fünft Unternehmen geht mittlerweile sogar von sinkenden Beschäftigtenzahlen aus.
Industrie
Die Industriekonjunktur hat im Herbst aufgrund gesunkener Auftragseingänge aus dem In- und Ausland einen Dämpfer erhalten. Im Herbst berichten 36 Prozent der Unternehmen aus der Region, dass sie weniger Aufträge erhalten haben. Nur 24 Prozent der Industriebetriebe konnten zunehmende Auftragseingänge verzeichnen. Für die Mehrheit ihrer Branche ist die Entwicklung der Auftragseingänge erfreulicherweise stabil geblieben. Viele Unternehmen profitieren zurzeit noch von vollen Auftragsbüchern, die nach und nach abgearbeitet werden können. Insgesamt berichten so 23 Prozent der Industriebetriebe von einer guten Geschäftslage. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich allerdings der Anteil von Unternehmen mit schlechter Geschäftsentwicklung auf 24 Prozent weiter erhöht. Gestiegene Preise für Energie und Rohstoffe, die letztlich zur Verteuerung der Produktpalette führen, wirken sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im internationalen Vergleich bei gleichzeitiger Abkühlung der Weltkonjunktur aus. Daher befürchten 31 Prozent der Industrieunternehmen in den kommenden zwölf Monaten geringere Exporte und Umsätze im Auslandsgeschäft. Diese Entwicklung sorgt für pessimistische Zukunftsaussichten bei der Hälfte aller Industrieunternehmen. Nur noch 14 Prozent rechnen mit besseren Geschäften.Einzelhandel
Die Einzelhandelsbetriebe im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg leiden unter der anhaltenden Kaufzurückhaltung der Bevölkerung. Die höheren Preise für Lebensmittel und Energie schmälern das verfügbare Einkommen für den Konsum. In diesem Rahmen haben die Einzelhändler deutliche Umsatzverluste zu verzeichnen – nicht nur im stationären Geschäft, sondern mittlerweile auch im Online-Absatz. Gleichzeitig nehmen die Betriebskosten für die Unternehmen enorm zu, da sie gleichsam die gestiegenen Energiekosten stemmen müssen. Der Einzelhandel, der sich nie so richtig von den negativen Auswirkungen der Coronakrise erholen konnte, unterliegt nun einer erneuten Zäsur. Keiner der befragten Einzelhändler kann daher eine gute Geschäftslage verzeichnen. 27 Prozent der Einzelhandelsunternehmen berichten von schlecht laufenden Geschäften und damit etwas weniger als im Vorquartal. 73 Prozent bezeichnen die derzeitige Lage als befriedigend. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind die Zukunftsaussichten der Einzelhändler pessimistisch: 83 Prozent der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine ungünstigere Geschäftsentwicklung. Die zukünftigen Investitions- und Beschäftigungsabsichten folgen den negativen Prognosen.Großhandel
Der Konjunkturklimaindikator für den Großhandel setzt seinen Sinkflug im Herbst fort und basiert erneut auf erheblich negativeren Geschäftsprognosen. 63 Prozent der Grossisten rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Nur 37 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Die pessimistischen Einschätzungen der Großhändler resultieren hauptsächlich aus den Befürchtungen über einen anhaltenden Abwärtstrend in der Industriekonjunktur. Der konsumnahe Großhandel leidet zudem unter der anhaltenden Kaufzurückhaltung in der Bevölkerung, für die sich bisher keine Trendumkehr abzeichnet. Entgegen der eingetrübten Stimmung ist die derzeitige Situation der Großhändler zuletzt von Stabilität gekennzeichnet. Der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen zur Geschäftslage verbleibt konstant bei einem Wert von 25 im Positivbereich. In diesem Rahmen berichten 37 Prozent der Grossisten von guten und weitere 51 Prozent von zufriedenstellenden Geschäften. Die Umsatzentwicklung im Großhandel blieb weitestgehend stabil. Starke Preisschwankungen und Lieferschwierigkeiten bleiben indes die größten Herausforderungen in der Branche. Immerhin scheint die Lieferproblematik langsam nachzulassen. Trotz der unsicheren Zukunftsaussichten zeigt die Investitionsbereitschaft der Großhändler eine positive Tendenz.Dienstleistungen
Die Dienstleistungskonjunktur hat erneut an Schwung verloren. Die sonst optimistische Branche rechnet weiterhin mit zukünftig eher schlechter als besser laufenden Geschäften in den kommenden Monaten, wie der Saldo von -47 widerspiegelt. 48 Prozent der Dienstleister rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage und nur ein Prozent mit einer Verbesserung. Mit 51 Prozent geht die Branche immerhin noch mehrheitlich von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. Aktuell sorgt sich die Dienstleistungsbranche um die Auftragsentwicklung bei Industriekunden. Einzelne Dienstleistungszweige, wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft fürchten explodierende Energiekosten, steigende Personalkosten, die schwindende Kaufkraft von Gästen und Besuchenden sowie erneut mögliche Beeinträchtigungen infolge der Coronapandemie. Zuletzt berichten nur 25 Prozent der Dienstleister von einer gut laufenden Geschäftslage – im Sommer verbuchte noch jedes dritte Unternehmen gute Geschäfte. 19 Prozent bezeichnen die eigene Lage als schlecht. Mit 56 Prozent verzeichnet die überwiegende Mehrheit der Unternehmen aus der Dienstleistungswirtschaft zufriedenstellende Geschäfte. Angesichts der unsicheren Zukunftsaussichten sinkt die Investitions- und Einstellungsbereitschaft der Branche zugleich. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 2. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Da die Negativtrends sowohl bei der geschäftlichen Lage als auch bei den Geschäftsaussichten in erster Linie auf die kriegs- und coronabedingten Preisschübe und Lieferkettenprobleme zurückzuführen sind, suchen 90 Prozent heimischen Unternehmen hierzu Lösungsmöglichkeiten in Form verschiedener betrieblicher Maßnahmen. Wer kann, gibt Preiserhöhungen zumindest teilweise an seine Kunden weiter. 79 Prozent der befragten Betriebe nutzen diese Möglichkeit. 60 Prozent der Unternehmen begegnet der derzeitigen Misere mit einer Erhöhung der Lagerhaltung und 68 Prozent mit der Suche nach neuen bzw. zusätzlichen Lieferanten. Personelle Anpassungen wie Kurzarbeit, Abbau von Überstunden, aber auch die Reduzierung des Personalbestandes sind eine Option für 13 Prozent der Betriebe. 8 Prozent erwägen als Ersatz für schwer verfügbare Vorprodukte auch den Einsatz von alternativen oder recycelten Materialien. Eine Verlagerung der Produktion an neue Standorte ziehen zwar nur 4 Prozent der Befragten in Erwägung – da ein solcher Schritt allerdings mit erheblichen regionalwirtschaftlichen Negativeffekten verbunden wäre, erfordert auch dieser relativ geringe Wert Beachtung.Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen war bereits nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Frühjahr auf Talfahrt gegangen. Aktuell sorgen die Ungewissheit über den weiteren Kriegsverlauf, seine möglicherweise dramatischen Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland, die Inflation und steigende Zinsen für ein außergewöhnlich hohes Maß an Verunsicherung. Die Investitionsneigung der regionalen Wirtschaft ist daher auf dem mäßigen Niveau des Frühjahrs verblieben. Aktuell beabsichtigt knapp ein Viertel der befragten Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Dagegen beabsichtigt ein Drittel, die Investitionstätigkeit zu verringern. Damit einhergehend fahren die Betriebe auch ihre Personalplanungen wieder leicht zurück.Industrie
Der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie ist aktuell um 12 Punkte abgesackt. Das geht sowohl auf die Einschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage als auch auf die erwarteten Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten zurück. Auch im Sommer ist vor allem der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten immer noch von erheblichem Pessimismus geprägt. Lediglich 5 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Gut ein Drittel erwartet immerhin eine gleichbleibende Entwicklung, geschäftliche Einbußen fürchten jedoch 61 Prozent. Die vorherrschende Skepsis ist verständlich, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Energie, Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. 90 Prozent der produzierenden Betriebe berichten von stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen und sehen darin ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. Die Sorge vor einer der Unterbrechung der Energie- und vor allem der Gasversorgung hängt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Schon jetzt beurteilt die regionale Industrie ihre Geschäftslage erkennbar schlechter als noch im Vorquartal. Lieferschwierigkeiten und Kostensteigerungen drücken auf die Umsätze und Erträge. Dennoch vermelden derzeit immer noch 27 Prozent der Industrieunternehmen eine gute Geschäftslage. Über schlechte Geschäfte klagen 28 Prozent.Einzelhandel
Mehr noch als die gesamte Wirtschaft rutscht speziell der Einzelhandel von einer Krise in die nächste. Nach den erheblichen Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie sind es nun die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die die Händler unter Druck setzen. Die Inflation und hierbei vor allem die dramatisch steigenden Energiekosten schmälern die Kaufkraft der Verbraucher. Folglich vermelden die Einzelhändler erneut einen deutlichen Rückgang der Konsumneigung ihrer Kunden sowie sinkende Umsätze und Erträge. Überdies kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, so dass er die Wünsche seiner Kunden mitunter nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. All dies führt dazu, dass derzeit nur 14 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. 61 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, jeder vierte Einzelhändler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da eine Besserung der Situation kaum absehbar erscheint, hat sich auch der Ausblick des Handels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf nochmals eingetrübt. Knapp drei Viertel erwarten eine Eintrübung ihrer Geschäftslage, eine gleichbleibende Entwicklung prognostiziert nur noch ein Fünftel. Bezeichnend für die gedrückte Stimmung ist, dass lediglich 5 Prozent der befragten Handelsunternehmen in den kommenden Monaten mit besseren Geschäften rechnet. Entsprechend defensiv fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Auch im Großhandel hat sich das Konjunkturklima merklich verdüstert. Dabei ist ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Die gegenwärtige Geschäftslage wird im Sommer von 53 Prozent besser bewertet als noch im Frühjahr. Allerdings erwarten nur 9 Prozent bessere Geschäfte in den kommenden Monaten. Denn auch der Großhandel leidet unter den Lieferengpässen der Hersteller. Mehr als drei Viertel der Befragten berichten von längeren Wartezeiten auf bestellte Ware. Fast alle befragten Grossisten vermelden höhere Einkaufspreise, die aber von einer großen Mehrheit von über 80 Prozent an die Kunden weitergegeben werden können. Um ihrerseits lieferfähig bleiben zu können, erhöhen fast zwei Drittel der Großhandelsbetriebe ihre Lagerhaltung. Gestörte Lieferketten, Preisexplosionen und kriegsbedingte Verunsicherung führen auch im Großhandel dazu, dass der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf von wachsender Besorgnis geprägt ist. Nur noch 9 Prozent der Großhandelsunternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte. Während 38 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilt mehr als die Hälfte der Grossisten die Geschäftsaussichten als schlecht.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor ist der Konjunkturklimaindex zum Sommer nur um 3 Punkte zurückgegangen. Ins Minus gerissen wird die Dienstleistungskonjunktur durch eingetrübte Geschäftserwartungen. Darin spiegelt sich die eingetretene Verunsicherung hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine wider. Auch der Wegfall von Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, unter denen einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft stark gelitten hatten, kann diesen dominierenden Effekt nicht kompensieren. Derzeit bewertet nur noch ein knappes Viertel aller Dienstleister die Geschäftslage als gut, knapp zwei Drittel sehen sie als befriedigend an. Elf Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Diese Entwicklung korrespondiert mit dem Feedback der Dienstleister zu ihren Umsätzen, Erträgen und Auftragseingängen. Dass sich auch die Dienstleister auf schwierige Zeiten vorbereiten müssen, verrät deren ausgesprochen skeptischer Blick nach vorn. Nur noch jeder fünfte Dienstleister rechnet in den kommenden Monaten mit einer geschäftlichen Aufhellung. 38 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte und 42 Prozent prognostizieren eine geschäftliche Eintrübung. - Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 2. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Da die Negativtrends sowohl bei der geschäftlichen Lage als auch bei den Geschäftsaussichten in erster Linie auf die kriegs- und coronabedingten Preisschübe und Lieferkettenprobleme zurückzuführen sind, suchen vier von fünf heimischen Unternehmen hierzu Lösungsmöglichkeiten in Form verschiedener betrieblicher Maßnahmen. Wer kann, gibt Preiserhöhungen zumindest teilweise an seine Kunden weiter. 60 Prozent der befragten Betriebe nutzen diese Möglichkeit. Jeweils knapp die Hälfte der Unternehmen begegnet der derzeitigen Misere mit einer Erhöhung der Lagerhaltung und der Suche nach neuen bzw. zusätzlichen Lieferanten. Personelle Anpassungen wie Kurzarbeit, Abbau von Überstunden, aber auch die Reduzierung des Personalbestandes sind eine Option für ein knappes Viertel der Betriebe. Ein Fünftel erwägt als Ersatz für schwer verfügbare Vorprodukte auch den Einsatz von alternativen oder recycelten Materialien. Eine Verlagerung der Produktion an neue Standorte ziehen zwar nur 3 Prozent der Befragten in Erwägung – da ein solcher Schritt allerdings mit erheblichen regionalwirtschaftlichen Negativeffekten verbunden wäre, erfordert auch dieser relativ geringe Wert Beachtung.Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg war bereits nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Frühjahr auf Talfahrt gegangen. Aktuell sorgen die Ungewissheit über den weiteren Kriegsverlauf, seine möglicherweise dramatischen Auswirkungen auf die Energieversorgung in Deutschland, die Inflation und steigende Zinsen für ein außergewöhnlich hohes Maß an Verunsicherung. Die Investitionsneigung der regionalen Wirtschaft ist daher auf dem mäßigen Niveau des Frühjahrs verblieben. Aktuell beabsichtigt ein Viertel der befragten Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Der Anteil derjenigen, die ihre Investitionstätigkeit verringern wollen, ist nur geringfügig kleiner. Es ist festzuhalten, dass die nach dem Corona-Tief einsetzende Erholung des Investitionsklimas mittlerweile beendet ist. Damit einhergehend fahren die Betriebe per Saldo auch ihre Personalplanungen wieder leicht zurück.
Industrie
Dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie aktuell einige Punkte gutmachen konnte, gründet sich auf eine leichte Verbesserung der Geschäftsaussichten. Diese hatten nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Frühjahr einen tiefen Einbruch erlitten. Doch auch im Sommer ist der Blick auf die Geschäfte in den kommenden Monaten immer noch von erheblichem Pessimismus geprägt. Lediglich 13 Prozent der Industriebetriebe rechnen mit besseren Geschäften. Gut die Hälfte erwartet immerhin eine gleichbleibende Entwicklung, geschäftliche Einbußen fürchten jedoch 36 Prozent. Die vorherrschende Skepsis ist verständlich, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Energie, Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. Nahezu alle produzierenden Betriebe berichten von stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen und sehen darin ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. Die Sorge vor einer der Unterbrechung der Energie- und vor allem der Gasversorgung hängt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Schon jetzt beurteilt die regionale Industrie ihre Geschäftslage erkennbar schlechter als noch im Vorquartal. Lieferschwierigkeiten und Kostensteigerungen drücken auf die Umsätze und Erträge. Zudem haben rückläufige Auftragseingänge sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland das durchaus ansehnliche Auftragspolster ein Stück weit abschmelzen lassen. Dennoch vermelden derzeit immer noch 39 Prozent der Industrieunternehmen eine gute Geschäftslage. Über schlechte Geschäfte klagen dagegen nur 17 Prozent.Einzelhandel
Mehr noch als die gesamte Wirtschaft rutscht speziell der Einzelhandel von einer Krise in die nächste. Nach den erheblichen Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie sind es nun die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die die Händler unter Druck setzen. Die Inflation und hierbei vor allem die dramatisch steigenden Energiekosten schmälern die Kaufkraft der Verbraucher. Folglich vermelden die Einzelhändler erneut einen deutlichen Rückgang der Konsumneigung ihrer Kunden sowie sinkende Umsätze und Erträge. Überdies kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, so dass er die Wünsche seiner Kunden mitunter nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. All dies führt dazu, dass derzeit nur 8 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut bezeichnen. 43 Prozent empfinden sie wenigstens noch als befriedigend, fast jeder zweite Einzelhändler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Da eine Besserung der Situation kaum absehbar erscheint, hat sich auch der Ausblick des Handels auf die Geschäfte im weiteren Jahresverlauf nochmals eingetrübt. Zwei Drittel erwarten eine Eintrübung ihrer Geschäftslage, eine gleichbleibende Entwicklung prognostiziert nur noch ein Drittel. Bezeichnend für die gedrückte Stimmung ist, dass kein einziges der befragten Handelsunternehmen in den kommenden Monaten mit besseren Geschäften rechnet. Entsprechend defensiv fallen auch die Investitions- und Personalplanungen des regionalen Einzelhandels aus.Großhandel
Auch im Großhandel hat sich das Konjunkturklima merklich verdüstert. Sowohl die Lagebeurteilungen als auch die Aussichten auf die künftige Geschäftsentwicklung haben sich eingetrübt. Die Mehrheit der Großhandelsunternehmen ist mit ihrer derzeitigen geschäftlichen Lage aber immer noch zufrieden. So berichtet ein gutes Drittel der Betriebe von gut laufenden Geschäften. 55 Prozent halten ihre geschäftliche Situation immerhin für befriedigend. Nur wenig mehr als einer von zehn Grossisten klagt über schlechte Geschäfte. Allerdings leidet auch der Großhandel unter den Lieferengpässen der Hersteller. Mehr als zwei Drittel der Befragten berichten von längeren Wartezeiten auf bestellte Ware. Ebenso viele vermelden höhere Einkaufspreise, die aber mehrheitlich an die Kunden weitergegeben werden können. Um ihrerseits lieferfähig bleiben zu können, erhöhen 70 Prozent der Großhandelsbetriebe ihre Lagerhaltung. Gestörte Lieferketten, Preisexplosionen und kriegsbedingte Verunsicherung führen auch im Großhandel dazu, dass der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf von wachsender Besorgnis geprägt ist. Dies gilt sowohl für den Konsumgütergroßhandel als auch für den Produktionsverbindungshandel. Insgesamt erwarten nur noch 3 Prozent der Großhandelsunternehmen bessere Geschäfte. Während 62 Prozent von einem gleichbleibenden Verlauf ausgehen, beurteilt mehr als jeder dritte Grossist seine Geschäftsaussichten als schlecht.Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor ist das Konjunkturklima zum Sommer hin steil abgefallen. Ins Minus gerissen wird die Dienstleistungskonjunktur sowohl durch merklich verschlechterte Lagebeurteilungen als auch durch nochmals eingetrübte Geschäftserwartungen. Darin spiegelt sich die eingetretene Verunsicherung hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine wider. Auch der Wegfall von Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, unter denen einzelne Dienstleistungszweige wie die Gastronomie oder die Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft stark gelitten hatten, kann diesen dominierenden Effekt nicht kompensieren. Derzeit bewertet nur noch ein gutes Drittel aller Dienstleister die Geschäftslage als gut, 40 Prozent sehen sie als befriedigend an. Ein gutes Viertel der Betriebe ist mit seiner Situation unzufrieden. Der sich daraus ergebende Saldo aus guten und schlechten Lagebeurteilungen verbleibt zwar noch im Positivbereich, ist im Quartalsvergleich aber unverkennbar auf dem Rückzug. Diese Entwicklung korrespondiert mit dem Feedback der Dienstleister zu ihren Umsätzen, Erträgen und Auftragseingängen. Dass sich auch die Dienstleister auf schwierige Zeiten vorbereiten müssen, verrät deren ausgesprochen skeptischer Blick nach vorn. Nur noch 15 Prozent der Dienstleister rechnen in den kommenden Monaten mit einer geschäftlichen Aufhellung. 43 Prozent erwarten gleichbleibende Geschäfte und 42 Prozent prognostizieren eine geschäftliche Eintrübung. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 1. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 überwiegt die Zuversicht. Zudem ist die Bewertung positiver als noch im Winter. Denn der Anteil der Betriebe, der die aktuelle Lage als „schlecht“ einschätzt, ist von 22 auf 15 Prozent zurückgegangen. Zurückzuführen ist das u.a. darauf, dass die Auftragsbücher gut gefüllt sind. Die Hemmnisse der regionalen Wirtschaft liegen allerdings darin, die bestehende Nachfrage restlos bedienen zu können, zumal sowohl Material als auch Personal knapp sind und sich zunehmend verteuern. Verschärft werden die Kostensteigerungen durch die explodierenden Energiepreise.© IHKLW94 Prozent der Unternehmen sind aktuell mit nennenswerten Kostenerhöhungen konfrontiert. Rund 81 Prozent verzeichnen höhere Einkaufspreise für bezogene Waren, Vorprodukte und Rohstoffe und sind von nennenswerten Kostenerhöhungen für Strom, Treibstoff und Wärme betroffen. Höhere Arbeitskosten nennen 60 Prozent und höhere Einkaufspreise für erhaltene Dienstleistungen schlagen bei 37 Prozent der Betriebe zu Buche. Immerhin neun von zehn Betrieben können nach eigener Einschätzung die Kostenerhöhungen an ihre Kundschaft weitergeben. 44 Prozent haben bereits ihre Preise erhöht und 39 Prozent beabsichtigen, dies zukünftig zu tun. Dies beeinträchtigt die geschäftlichen Aussichten, drückt auf die konjunkturelle Stimmung und schlägt sich in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft nieder. Der Konjunkturklimaindikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen der regionalen Wirtschaft abbildet, ist eingebrochen, weil die Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten von den Unternehmen deutlich pessimistischer eingeschätzt werden als noch im Winter. Zwar rechnet immer noch jedes achte Unternehmen mit besseren Geschäften, aber 46 Prozent gehen im Jahresverlauf nun von einer Verschlechterung der Geschäftsentwicklung aus.Abgeschwächt hat sich im Vergleich zur Vorumfrage auch die Investitionsbereitschaft der heimischen Unternehmen. Derzeit gehen 22 Prozent der Betriebe von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 45 Prozent wollen diese unverändert beibehalten und 33 Prozent der Befragten planen, ihre Investitionsprogramme zusammenzustreichen. Bei den Personalplanungen sind die Unternehmen zurückhaltender geworden. Optimisten und Pessimisten liegen mittlerweile gleichauf. 15 Prozent der Unternehmen erwarten eine Ausweitung ihrer Mitarbeiterzahl und 70 Prozent möchten ihren Personalbestand konstant belassen. 15 Prozent rechnen damit, Beschäftigung abbauen zu müssen.Industrie
Die Kundenorders haben zugelegt und die regionale Industrie verfügt über ein Auftragspolster. Die Lagebeurteilungen fallen derzeit weniger optimistisch aus als im Vorquartal. Aktuell bezeichnen 18 der Industriebetriebe ihre Geschäftslage als gut, zwei Drittel sehen sie zumindest als befriedigend an und 15 Prozent der Produktionsunternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Es gelingt den Industriebgetrieben jedoch häufig nicht, die bestehende Nachfrage restlos bedienen zu können, zumal sowohl Material als auch Personal knapp sind und sich zunehmend verteuern. Verschärft werden die Kostensteigerungen durch die explodierenden Energiepreise infolge des Krieges in der Ukraine und der angespannten geopolitischen Lage.In allen Industriezweigen sind Stahl, Aluminium, Kupfer, Holz und Verpackungen ebenso Mangelware wie Elektronikkomponenten. Besonders in der Fahrzeugindustrie herrscht ein massives Defizit an Halbleitern und Kabelbäumen. Für zusätzliche Belastungen sorgen zudem Logistikprobleme und hohe Frachtkosten. Die drastischen Kostensteigerungen können häufig nicht in vollem Umfang an die Kundschaft weitergeben. All dies dämpft die geschäftlichen Aussichten auf die kommenden zwölf Monate merklich. Jeder zweite Industriebetrieb rechnet mit einem geringeren Geschäftsvolumen, 42 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Geschäften und nur jeder zwölfte Betrieb erwartet ein höheres Geschäftsvolumen.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hatte in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 weiterhin unter den behördlich angeordneten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu leiden. Viele Kunden ließen sich durch stetig und meist ausgesprochen kurzfristig geänderte Regularien verunsichern und hielten sich beim Einkaufsbummel zurück. Das wirkte sich vor allem auf den Handel in den Innenstädten der Region negativ aus. Derzeit bezeichnen 18 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 59 Prozent empfinden sie zumindest als befriedigend. 23 Prozent der Einzelhändler berichten hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Zudem kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, weshalb er die Wünsche seiner Kunden bisweilen nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann.Verschärft haben sich die Lieferschwierigkeiten infolge des Krieges in der Ukraine durch die Unterbrechung weiterer Lieferketten und sich verschärfender Personalmangel in der Logistikbranche durch den Ausfall von ukrainischen Lkw-Fahrern. Explodierende Energiekosten und die Preissteigerungen bei vielen Konsumprodukten sowie die Ungewissheiten zur zukünftigen Energieversorgung und zur Dauer des Krieges in der Ukraine beeinträchtigen die Konsumneigung. Der Ausblick der Einzelhändler auf die Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten hat sich daher deutlich eingetrübt. 62 Prozent erwarten eine Verschlechterung der Geschäftslage, 31 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Geschäften und nur jeder vierzehnte Betrieb rechnet mit einem höheren Geschäftsvolumen. Dementsprechend sind die Einzelhandelsbetriebe bei ihren Investitions- und Personalplanungen zurückhaltend.Großhandel
Der Großhandel erreicht mit einem Klimaindex von 94 Punkten nach der Dienstleistungswirtschaft den zweitbesten Branchenwert. Da die Großhändler die erwarteten Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten deutlich schwächer beurteilen, ist der Indexwert trotz besserer Beurteilung der aktuellen Geschäftslage allerdings um sieben Punkte gefallen. Momentan freuen sich 34 Prozent der Großhandelsunternehmen über gute Geschäfte. 47 Prozent halten sie immerhin für befriedigend. Und knapp ein Fünftel der Grossisten hat schlechte Geschäfte zu beklagen.Auch der Großhandel leidet unter den Lieferengpässen der Hersteller. Und über 90 Prozent vermelden höhere Einkaufspreise, die aber zumeist an die Kunden weitergegeben werden. In den Ausblick der Branche auf die kommenden zwölf Monate mischt sich immer mehr Besorgnis. 17 Prozent der befragten Grossisten erwarten bessere Geschäfte und 43 Prozent gehen zumindest von einem gleichbleibenden Verlauf aus. 40 Prozent bewerten die eigenen Geschäftsaussichten als schlecht. Angesichts der zurückhaltenden Geschäftsprognosen ist die Neigung, zusätzliches Personal einzustellen, zurückgegangen. Jedoch ist die Investitionsbereitschaft der Branche angewachsen und jeder sechste Betrieb plant, sein Investitionsvolumen ausweiten.Dienstleistungen
Gegen den Trend hat der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft um sieben Punkte zugelegt und erreicht nun einen Wert von 97 Punkten. Damit erzielt dieser Wirtschaftszweig den besten Branchenwert. Denn die Dienstleistungsunternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage positiver als noch im Winter und die Geschäftserwartungen verharren auf dem Niveau des Vorquartals.Derzeit bewerten 19 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 71 Prozent sehen sie als befriedigend an. Jeder zehnte Betrieb ist mit seiner Situation unzufrieden. Per Saldo konnten die Dienstleister ihre Umsätze steigern, allerdings haben die Auftragseingänge zuletzt einen Dämpfer erhalten. Gedämpft wird das sektorale Konjunkturklima durch die geschäftlichen Erwartungen an die kommenden zwölf Monate. So rechnen 13 Prozent der Dienstleister mit einer geschäftlichen Aufhellung und 60 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Gut jeder vierte Betrieb prognostiziert eine Eintrübung. Die Investitionsneigung hat sich im Vergleich zum Winter verbessert. Die Bereitschaft der Dienstleister, zusätzliches Personal einzustellen, hat dagegen abgenommen. Für die besonders stark von der Pandemie betroffenen Unternehmen etwa aus dem Gastgewerbe oder der Reise- und Veranstaltungsbranche könnte der Weg in den kommenden Monaten aus dem Corona-Tal herausführen. - Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 1. Quartal 2022
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Ungeachtet der Stimmungseintrübung infolge des Kriegsausbruchs in Osteuropa ist festzuhalten, dass sich die geschäftliche Lage der regionalen Wirtschaft zum Frühjahr hin durchaus positiv entwickelt hat. Vor allem die Unternehmen aus Industrie, Großhandel und Dienstleistungswirtschaft haben sich weiter aus dem Corona-Tal herausgearbeitet. Dagegen bleibt die Situation im Einzelhandel weiterhin angespannt, zumal die Konsumneigung der Kunden aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten und angesichts der Folgen des russischen Angriffskriegs deutlich abgenommen hat. Insgesamt aber wäre die regionale Wirtschaft in einem friedlichen europäischen Umfeld in einer erkennbar günstigen Ausgangsposition für ein sommerliches Konjunkturhoch gewesen.Es dominieren die Sorgen vor weiteren Kostensteigerungen und Verfügbarkeitsproblemen bei Energie, Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien, vor zunehmenden Logistikbeeinträchtigungen und vor einem Nachfragerückgang durch kriegsbedingt verunsicherte Kunden. Die skeptische Vorausschau auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten äußert sich nicht zuletzt in einer merklich abnehmenden Investitionsbereitschaft der Unternehmen. So beläuft sich der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen zur Entwicklung anstehender Investitionsplanungen nur noch auf einen Wert von +3. Im Vorquartal hatte er +15 betragen. Aktuell beabsichtigen nur noch 24 Prozent der befragten Unternehmen, ihre Investitionsbudgets auszuweiten. 21 Prozent wollen dagegen ihre Investitionstätigkeit verringern. Immerhin halten sich die Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft auf stabilem Niveau. Neueinstellungen werden von 17 Prozent der Unternehmen – insbesondere aus dem Großhandel und der Dienstleistungswirtschaft – anvisiert, um den Bedarf nach Fachkräften zu decken. Lediglich 14 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem Personalabbau, während 69 Prozent von gleichbleibendem Personalbestand ausgehen.Industrie
Die regionale Industrie konnte im Frühjahr ihre Umsätze steigern und profitierte dabei von deutlich anwachsenden Auftragseingängen aus dem In- und Ausland. Das bereits zuvor recht ansehnliche Auftragspolster der Unternehmen ist somit erneut angeschwollen. In diesem Kontext sind die Rückmeldungen der Unternehmen zu ihrer derzeitigen geschäftlichen Lage noch einmal erkennbar besser ausgefallen als im Vorquartal. Aktuell berichten 43 Prozent der Unternehmen von einer guten Geschäftslage und weitere 45 Prozent von einer befriedigenden Situation. Nur 12 Prozent der Unternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Nach wie vor kann die lebhafte Nachfrage nach Industrieprodukten nicht immer zuverlässig bedient werden, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. Nahezu alle produzierenden Betriebe berichten von stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen und sehen darin ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. In sämtlichen Industriezweigen sind Stahl, Aluminium, Kupfer, Holz und Verpackungen ebenso Mangelware wie Elektronikkomponenten. Für zusätzliche Belastungen sorgen Logistikprobleme und hohe Frachtkosten. Der Kriegsausbruch in Osteuropa hat diese Misere nun noch einmal erheblich verschärft und trifft darüber hinaus in besonderem Maße diejenigen Industriebetriebe, die auf den Märkten der Kriegsparteien engagiert sind bzw. waren. In diesem Zuge verwundert es nicht, dass sich der Ausblick der Industriekapitäne auf die künftige Geschäftsentwicklung stark verdüstert hat.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hatte auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 unter den behördlich angeordneten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu leiden. Viele Kunden ließen sich durch stetig und meist ausgesprochen kurzfristig geänderte Regularien verunsichern und hielten sich beim Einkaufsbummel zurück. Dies wirkte sich vor allem auf den Handel in den Innenstädten der Region negativ aus. Derzeit bezeichnen nur 4 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut. Eine große Mehrheit von 79 Prozent empfindet sie aber zumindest als befriedigend. 17 Prozent der Einzelhändler berichten hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Zudem kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, weshalb er die Wünsche seiner Kunden bisweilen nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. Infolge des Krieges in der Ukraine haben sich die Lieferschwierigkeiten noch einmal zugespitzt. Explodierende Energiekosten, Preissteigerungen bei vielen Konsumprodukten sowie die Ungewissheit über die Kriegsdauer und die Folgen des Konfliktes mit Russland drücken auf die Konsumstimmung der Verbraucher. Der Ausblick der Einzelhändler auf die Geschäfte in den kommenden Monaten hat sich daher massiv eingetrübt. 61 Prozent erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Eine gleichbleibende Entwicklung prognostizieren nur 37 Prozent und lediglich jeder fünfzigste Betrieb rechnet mit besseren Geschäften. Dementsprechend zurückhaltend zeigen sich die Einzelhändler bei ihren Investitions- und Personalplanungen.Großhandel
Mit einem um sechs Punkte rückläufigen Indikatorstand von 108 verzeichnet auch der Großhandel ein rückläufiges Konjunkturklima. Dieses kennzeichnet sich allerdings durch konträr verlaufende Trends bei Geschäftslage und Geschäftserwartungen. Die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Grossisten haben zum Frühjahr nochmals einen Schritt nach vorn gemacht. Derzeit vermelden 31 Prozent der Großhändler eine ansprechende Geschäftslage und mehr als zwei Drittel sprechen von einem befriedigenden Geschäftsverlauf. Einem guten Teil der Großhändler ist es gelungen, seine Umsätze gegenüber dem Vorquartal zu steigern. Allerdings leidet auch der Großhandel unter den Lieferengpässen der vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie unter Logistikproblemen. Der Großteil der Branche vermeldet höhere Einkaufspreise, die aber zumeist an die Kunden weitergegeben werden. Gestörte Lieferketten, Preisexplosionen und kriegsbedingte Verunsicherung führen auch im Großhandel dazu, dass der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf von zunehmender Besorgnis geprägt ist. Nur noch jeder fünfte Betrieb erwartet bessere Geschäfte. Während nahezu jedes zweite Unternehmen von einem gleichbleibenden Verlauf ausgeht, bewertet fast jeder dritte Grossist seine Geschäftsaussichten als schlecht. In der Folge ist die Investitionsneigung der Branche erkennbar zurückgegangen. Die Beschäftigungsplanungen verbleiben hingegen auf stabilem Niveau.Dienstleistungen
In der Dienstleistungswirtschaft ist der sektorale Konjunkturklimaindikator um zehn Punkte gefallen. Mit einem aktuellen Indikatorstand von 115 rangieren die Dienstleister aber immer noch vor allen anderen hier betrachteten Wirtschaftszweigen. Ins Minus gerissen wird das Konjunkturklima der Branche allein durch die rückläufigen Geschäftserwartungen, die die eingetretene Verunsicherung hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine widerspiegeln. Trotz deutlich angewachsener Besorgnis halten sich die positiven und negativen Prognosen aber immer noch annähernd die Waage. Während 25 Prozent der Dienstleister in den kommenden Monaten mit einer geschäftlichen Aufhellung rechnen, erwarten 26 Prozent eine Eintrübung. Knapp die Hälfte geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Auf stabilem Niveau gehalten hat sich im Frühjahr die geschäftliche Lage der Dienstleistungsbetriebe. Derzeit bewerten 47 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 39 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 14 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Die Investitionsneigung der Dienstleistungsunternehmen hat in Relation zum Vorquartal zwar gelitten, bleibt aber verglichen mit den übrigen Wirtschaftszweigen auf hohem Level. Auch die Einstellungsbereitschaft ist unter den Dienstleistern nochmals angestiegen. Dabei dürften nicht zuletzt die besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen etwa aus dem Gastgewerbe oder der Reise- und Veranstaltungsbranche in den kommenden Monaten nennenswerten Personalbedarf aufweisen.
Konjunkturberichte 2021
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 4. Quartal 2021
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im Winter überwiegt der Optimismus. Allerdings ist die Bewertung nicht mehr so positiv wie noch im Herbst. Denn der Anteil der Betriebe, die die aktuelle Lage als „schlecht“ einschätzen ist von 13 auf 22 Prozent angestiegen. Bei einer grundsätzlich stabilen Nachfrage sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland liegen die Hemmnisse der regionalen Wirtschaft momentan eher darin, die bestehende Nachfrage restlos bedienen zu können, zumal sowohl Material als auch Personal knapp sind und sich zunehmend verteuern.So stellen die mangelnde Verfügbarkeit und die damit einhergehenden hohen Preise für Energie und Rohstoffe für mehr als zwei Drittel der heimischen Unternehmen ein ernstes Problem dar. Fast genauso hoch ist der Anteil der Betriebe, der unter dem Fachkräftemangel leidet. Infolge des Defizits an geeigneten Arbeitskräften fürchten gut 40 Prozent der Umfrageteilnehmer einen erheblichen Anstieg der Arbeitskosten.Dies beeinträchtigt die geschäftlichen Aussichten, drückt auf die konjunkturelle Stimmung und schlägt sich in den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft nieder: So hat sich die Investitionsbereitschaft der heimischen Unternehmen im Vergleich zur Vorumfrage abgeschwächt. Derzeit gehen 25 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 49 Prozent wollen diese unverändert beibehalten. und 26 Prozent der Befragten planen, ihre Investitionsprogramme zusammenzustreichen.Bei den Personalplanungen der Betriebe überwiegt der Optimismus. 22 Prozent der Unternehmen erwarten eine Ausweitung ihrer Mitarbeiterzahl und fast zwei Drittel möchten ihren Personalbestand konstant belassen. Nur noch 14 Prozent rechnen damit, Beschäftigung abbauen zu müssen.Industrie
Auch wenn die Kundenorders zuletzt etwas nachgelassen haben, verfügt die regionale Industrie nach wie vor über ein ansehnliches Auftragspolster. Daher zeigt sich die Branche mit ihrer geschäftlichen Lage insgesamt überwiegend zufrieden. Die Lagebeurteilungen fallen derzeit noch etwas besser aus als im Vorquartal. Aktuell bezeichnet knapp ein Viertel der Industriebetriebe seine Geschäftslage als gut, 58 Prozent sehen sie zumindest als befriedigend an und 18 Prozent der Produktionsunternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden.Die generell lebhafte Nachfrage nach Industrieprodukten kann allerdings nicht immer zuverlässig bedient werden, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. 90 Prozent der produzierenden Betriebe bezeichnen die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise als ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. In allen Industriezweigen sind Stahl, Aluminium, Kupfer, Holz und Verpackungen ebenso Mangelware wie Elektronikkomponenten. Besonders in der Fahrzeugindustrie herrscht ein massives Defizit an Halbleitern. Für zusätzliche Belastungen sorgen zudem Logistikprobleme und hohe Frachtkosten. All dies dämpft die geschäftlichen Aussichten auf das Jahr 2022 merklich.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hatte zum Jahresende 2021 erneut unter den behördlich angeordneten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu leiden. So fiel denn auch das wichtige Weihnachtsgeschäft eher durchwachsen aus. Viele Kunden ließen sich durch stetig und meist ausgesprochen kurzfristig geänderte Regularien verunsichern und hielten sich beim Einkaufsbummel zurück. Zeitweise war der Zutritt zu vielen Geschäften auch auf Geimpfte und Genesene beschränkt. All dies wirkte sich vor allem auf den Handel in den Innenstädten der Region negativ aus. Folglich beurteilen die Händler ihre geschäftliche Lage aktuell wieder merklich schlechter als noch im Herbst. Derzeit bezeichnen 15 Prozent der Einzelhändler ihre geschäftliche Situation als gut, 60 Prozent empfinden sie zumindest als befriedigend. Jeder vierte Einzelhändler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Zudem kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, weshalb er die Wünsche seiner Kunden bisweilen nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. Der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im neuen Jahr ist daher weiterhin von Zurückhaltung geprägt. In der Summe haben die schlechteren Lagebeurteilungen und die eingetrübten Geschäftserwartungen den Konjunkturklimaindikator für den Einzelhandel um 16 Punkte auf einen aktuellen Wert von 86 absacken lassen.Großhandel
Der Großhandel erreicht zwar mit einem Klimaindex von 98 Punkten zusammen mit der Industrie den besten Branchenwert. Da die Großhändler sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die erwarteten Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten schwächer beurteilen, ist der Indexwert jedoch um 11 Punkte gefallen.Momentan freuen sich 40 Prozent der Großhandelsunternehmen über gute Geschäfte. Ein Drittel hält sie immerhin für befriedigend. Und gut ein Viertel der Grossisten hat schlechte Geschäfte zu beklagen.Allerdings leidet auch der Großhandel unter den Lieferengpässen der Hersteller. 88 Prozent der befragten Grossisten berichten von längeren Wartezeiten auf bestellte Ware. Und über 90 Prozent vermelden höhere Einkaufspreise, die aber zumeist an die Kunden weitergegeben werden. In den Ausblick der Branche auf das Jahr 2022 mischt sich nun wieder mehr Besorgnis. Jeder Fünfte der befragten Grossisten rechnet mit besseren Geschäften und 45 Prozent gehen zumindest von einem gleichbleibenden Verlauf aus. Gut ein Drittel bewertet die eigenen Aussichten als schlecht.Angesichts der zurückhaltenden Geschäftsprognosen ist die Investitionsneigung zurückgegangen. Jedoch ist die Beschäftigungsbereitschaft der Branche noch angewachsen und fast jeder Dritte Betrieb möchte zusätzliches Personal einstellen.Dienstleistungen
Der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft ist eingeknickt, um 31 Punkte zurückgegangen und erreicht nun einen Wert von 90 Punkten. Denn die Dienstleistungsunternehmen beurteilen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die erwarteten Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten schwächer als noch im Herbst.Derzeit bewerten 26 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 41 Prozent sehen sie als befriedigend an. Jeder dritte Betrieb ist mit seiner Situation unzufrieden. Per Saldo konnten die Dienstleister ihre Umsätze steigern, allerdings haben die Auftragseingänge zuletzt einen Dämpfer erhalten. Beeinträchtigt wird das sektorale Konjunkturklima auch durch die geschäftlichen Erwartungen an das neue Jahr. So rechnen 13 Prozent der Dienstleister mit einer geschäftlichen Aufhellung und 61 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Jeder vierte Betrieb prognostiziert eine Eintrübung.Und so hat die Einstellungsbereitschaft der Dienstleister abgenommen. Für die besonders stark von der Pandemie betroffenen Unternehmen etwa aus dem Gastgewerbe oder der Reise- und Veranstaltungsbranche dürfte der Weg auch in den kommenden Monaten besonders steinig bleiben.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 4. Quartal 2021
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die zuvor beschriebene konstante Geschäftslage gründet sich auf eine prinzipiell stabile Nachfrage sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Die Probleme der regionalen Wirtschaft liegen momentan eher darin, die bestehende Nachfrage restlos bedienen zu können, zumal sowohl Material als auch Personal knapp sind und sich zunehmend verteuern. So stellen die mangelnde Verfügbarkeit und die damit einhergehenden hohen Preise für Energie und Rohstoffe für zwei Drittel der heimischen Unternehmen ein ernstes Problem dar. Ebenso hoch ist der Anteil der Betriebe, der unter dem Fachkräftemangel leidet. Infolge des Defizits an geeigneten Arbeitskräften fürchten fast 40 Prozent der Umfrageteilnehmer einen erheblichen Anstieg der Arbeitskosten. Auch dies drückt auf die geschäftlichen Aussichten und die konjunkturelle Stimmung.Dennoch geht die regionale Wirtschaft ihre Investitions- und Beschäftigungsplanungen mit frischem Elan an. So hat sich die Investitionsbereitschaft der heimischen Unternehmen im Vergleich zur Vorumfrage wieder verstärkt. Derzeit gehen 30 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 55 Prozent wollen diese unverändert beibehalten. Lediglich 15 Prozent der Befragten planen, ihre Investitionsprogramme zusammenzustreichen. Und auch ihre Personalplanungen passen die Betriebe nach oben hin an. Mehr als jedes fünfte Unternehmen erwartet eine Ausweitung seiner Mitarbeiterzahl und fast zwei Drittel möchten ihren Personalbestand konstant belassen. Nur noch 15 Prozent rechnen damit, Beschäftigung abbauen zu müssen. Damit dreht der Saldo aus beabsichtigtem Personalaufbau und -abbau erstmals seit Pandemiebeginn wieder in den Positivbereich.Industrie
Auch wenn die Kundenorders zuletzt etwas nachgelassen haben, verfügt die regionale Industrie nach wie vor über ein ansehnliches Auftragspolster. Daher zeigt sich die Branche mit ihrer geschäftlichen Lage insgesamt sehr zufrieden. Die Lagebeurteilungen fallen derzeit sogar noch etwas besser aus als im Vorquartal. Aktuell bezeichnet ein Drittel der Industriebetriebe seine Geschäftslage als gut, 57 Prozent sehen sie zumindest als befriedigend an. Nur jedes zehnte Produktionsunternehmen ist mit seiner geschäftlichen Situation unzufrieden. Die generell lebhafte Nachfrage nach Industrieprodukten kann allerdings nicht immer zuverlässig bedient werden, da die Industrie Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien ist. 83 Prozent der produzierenden Betriebe bezeichnen die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise als ein erhebliches Risiko für ihr Geschäft. In allen Industriezweigen sind Stahl, Aluminium, Kupfer, Holz und Verpackungen ebenso Mangelware wie Elektronikkomponenten. Besonders in der Fahrzeugindustrie herrscht ein massives Defizit an Halbleitern. Für zusätzliche Belastungen sorgen zudem Logistikprobleme und hohe Frachtkosten. All dies dämpft die geschäftlichen Aussichten auf das Jahr 2022 merklich. Letztlich sind allein die im Vergleich zum Vorquartal wieder abflauenden Geschäftserwartungen ursächlich dafür, dass der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Industrie um drei Punkte auf einen Stand von 110 nachgibt.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hatte zum Jahresende 2021 erneut unter den behördlich angeordneten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu leiden. So fiel denn auch das wichtige Weihnachtsgeschäft eher durchwachsen aus. Viele Kunden ließen sich durch stetig und meist ausgesprochen kurzfristig geänderte Regularien verunsichern und hielten sich beim Einkaufsbummel zurück. Zeitweise war der Zutritt zu vielen Geschäften auch auf Geimpfte und Genesene beschränkt. All dies wirkte sich vor allem auf den Handel in den Innenstädten der Region negativ aus. Folglich beurteilen die Händler ihre geschäftliche Lage aktuell wieder merklich schlechter als noch im Herbst. Derzeit bezeichnet nur ein gutes Zehntel der Einzelhändler seine geschäftliche Situation als gut, zwei Drittel empfinden sie zumindest als befriedigend. Fast jeder vierte Einzelhändler berichtet hingegen von schlecht laufenden Geschäften. Zudem kämpft auch der Handel mit Lieferschwierigkeiten, weshalb er die Wünsche seiner Kunden bisweilen nur mit längeren Wartezeiten und in Einzelfällen sogar überhaupt nicht erfüllen kann. Der Ausblick der Händler auf die Geschäfte im neuen Jahr ist daher weiterhin von Zurückhaltung geprägt. Die Relationen zwischen positiven und negativen Geschäftserwartungen haben sich gegenüber der vorherigen Umfrage nur unwesentlich verändert und verbleiben per Saldo nach wie vor im Negativbereich. In der Summe haben die schlechteren Lagebeurteilungen und die stagnierenden Geschäftserwartungen den Konjunkturklimaindikator für den Einzelhandel um sechs Punkte auf einen aktuellen Wert von 91 absacken lassen.Großhandel
Der Großhandel konnte seinen konjunkturellen Erholungsprozess zum Jahreswechsel fortsetzen. Der sektorale Konjunkturklimaindikator verzeichnete einen Zuwachs um acht Punkte und kletterte auf einen Wert von 114. Zur Stimmungsaufhellung haben dabei sowohl verbesserte Lagebeurteilungen als auch die wieder etwas optimistischeren Geschäftsaussichten beigetragen. Momentan freuen sich knapp drei von zehn Großhandelsunternehmen über gute Geschäfte. Sechs von zehn halten sie immerhin für befriedigend. Und nur gut einer von zehn Grossisten hat schlechte Geschäfte zu beklagen. Vielen Großhändlern ist es gelungen, ihre Umsätze im Vergleich zum Vorquartal zu steigern.Mehr noch als für den konsumnahen Großhandel gilt dies für den produktionsbezogenen Großhandel, der von der guten Auftragslage und der Bestellfreudigkeit seiner Industriekunden profitiert. Dennoch leidet auch der Großhandel unter den Lieferengpässen der Hersteller. Zwei Drittel der befragten Grossisten berichten von längeren Wartezeiten auf bestellte Ware. Und fast 90 Prozent vermelden höhere Einkaufspreise, die aber zumeist an die Kunden weitergegeben werden. In den Ausblick der Branche auf das Jahr 2022 mischt sich nun wieder mehr Zuversicht. 27 Prozent der befragten Grossisten rechnen mit besseren Geschäften und 56 Prozent gehen zumindest von einem gleichbleibenden Verlauf aus. Nur eine Minderheit von 17 Prozent bewertet die eigenen Aussichten als schlecht. Angesichts der verbesserten Geschäftsprognosen ist auch die Investitions- und Beschäftigungsbereitschaft der Branche erkennbar angewachsen.Dienstleistungen
Der sektorale Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft ist zwar lediglich um drei Punkte angestiegen – mit einem Indikatorstand von nun 125 rangieren die Dienstleister aber weiterhin vor allen anderen hier betrachteten Wirtschaftszweigen. Die geschäftliche Situation der Branche hat sich gegenüber dem Vorquartal nur geringfügig verändert. Derzeit bewerten 45 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 43 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 12 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Per Saldo konnten die Dienstleister ihre Umsätze steigern, allerdings haben die Auftragseingänge zuletzt einen Dämpfer erhalten. Gestützt wird das sektorale Konjunkturklima durch die geschäftlichen Erwartungen an das neue Jahr, die inzwischen wieder merklich positiver ausfallen als noch im Herbst. So rechnen 28 Prozent der Dienstleister mit einer geschäftlichen Aufhellung und 62 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Nur jeder zehnte Betrieb prognostiziert eine Eintrübung. Korrespondierend mit den optimistischeren Geschäftsaussichten zeigt die Tendenz bei den Investitionsplänen deutlich nach oben. Und nicht zuletzt hat auch die Einstellungsbereitschaft der Dienstleister wieder zugenommen. Allerdings haben nicht alle Zweige der Dienstleistungswirtschaft die Rückkehr zur Normalität bereits geschafft. Für die besonders stark von der Pandemie betroffenen Unternehmen etwa aus dem Gastgewerbe oder der Reise- und Veranstaltungsbranche dürfte der Weg auch in den kommenden Monaten noch steinig bleiben.
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 3. Quartal 2021
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Aus den Rückmeldungen der regionalen Wirtschaft zu ihrer gegenwärtigen geschäftlichen Lage und zu ihren Geschäftserwartungen ergibt sich ein gegenläufiger Trend. Die Geschäftslage wird mittlerweile drei Quartale in Folge immer positiver eingeschätzt, sodass nun 87 Prozent von einer günstigen oder zumindest befriedigenden Lage berichten und nur 13 Prozent die aktuelle Lage als „schlecht‘ einstufen. Die Geschäfte in den kommenden Monaten werden allerdings wieder pessimistischer beurteilt, sodass immerhin ein Viertel der Betriebe mit schlechteren Geschäften rechnet.© IHKLWDas Konjunkturgeschehen wird nicht mehr allein durch die Corona-Thematik bestimmt - auch wenn die Sorge vor erneuten bzw. länger anhaltenden gesundheitspolitisch motivierten Eingriffen in die Geschäftsabläufe gerade in den besonders betroffenen Branchen weiterhin präsent ist. In den Vordergrund treten inzwischen jedoch wieder vermehrt anderweitige Probleme. An vorderster Stelle stehen dabei die mangelnde Verfügbarkeit und die Preisentwicklung von Rohstoffen und Vorprodukten (indirekt natürlich auch eine Folge der Pandemie). Mittlerweile sind die erheblich gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise zum Top-Risiko für die regionale Wirtschaft avanciert. Zwei Drittel der befragten Betriebe sehen hierin eine Gefahr für ihre künftige Unternehmensentwicklung. Teilweise sind die Lieferengpässe so gravierend, dass erhebliche Geschäftsvolumina nicht realisiert werden können. Die zunehmende Skepsis der regionalen Wirtschaft drückt sich auch in der Entwicklung ihrer Investitionsplanungen aus. Zwar gehen immer noch 29 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus – 21 Prozent planen jedoch, ihre Investitionsprogramme zusammenzustreichen. Im Vorquartal waren diese Relationen günstiger ausgefallen.Industrie
Die Industrie ist Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien. 79 Prozent der produzierenden Betriebe bezeichnen die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise als ein erhebliches Geschäftsrisiko. In allen Industriezweigen sind Stahl, Aluminium, Kupfer, Holz und Verpackungen ebenso Mangelware wie Elektronikkomponenten. Besonders in der Fahrzeugindustrie herrscht ein massives Defizit an Halbleitern. Für zusätzliche Belastungen sorgen zudem Logistikprobleme und hohe Frachtkosten. Die generell lebhafte Nachfrage nach Industrieprodukten kann so mitunter nicht bedient werden. All dies schlägt sich in der Stimmung der Branche nieder. So beurteilt die regionale Industrie ihre Geschäftslage – als einziger hier betrachteter Wirtschaftszweig – aktuell wieder etwas schlechter als noch im Sommer. Gleichwohl bezeichnen immer noch 18 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut, 64 Prozent sehen sie zumindest als befriedigend an. 18 Prozent der Produktionsunternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation derzeit unzufrieden. Auch wenn die Kundenorders zuletzt etwas nachgelassen haben, verfügt die regionale Industrie weiterhin über ein ansehnliches Auftragspolster. Daher setzt die Branche auf eine gedeihliche Entwicklung, sobald die aktuellen Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten überwunden sind.Einzelhandel
Der Konjunkturklimaindikator im Einzelhandel, der im Anschluss an seinen Lockdown-bedingten Niedergang im Sommer steil angestiegen war, vollzog im Herbst nur noch eine Seitwärtsbewegung. Er erreichte wie im Vorquartal einen Stand von 102. Sein statisches Verharren resultiert aus gegenläufigen Entwicklungen der beiden Eingangsvariablen: Geschäftslage und Geschäftserwartungen. Die geschäftliche Lage der regionalen Einzelhandelsbetriebe hat sich im Vergleich zum Vorquartal erkennbar verbessert. 17 Prozent der Einzelhändler bezeichnen ihre geschäftliche Situation als gut, 80 Prozent empfinden sie zumindest als befriedigend. Lediglich 3 Prozent berichten von schlecht laufenden Geschäften. Mit dem weitgehenden Entfall der Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung hat sich die Konsumneigung der Verbraucher stabilisiert. Der Einzelhandel nähert sich somit langsam wieder dem Normalzustand an – wenn auch die Kundenfrequenzen in den Innenstädten immer noch nicht an das Vorkrisenniveau heranreichen. Der stationäre Handel hat daher weiterhin stärker zu kämpfen als der Online-Handel. Die geschäftlichen Erwartungen der Händler für die kommenden Monate sind eher zurückhaltend, zumal auch der Einzelhandel von Lieferschwierigkeiten betroffen ist. Zudem besteht die Befürchtung, dass hohe Inflationsraten und der winterliche Pandemieverlauf die Konsumstimmung drücken könnten.Großhandel
Mit einem um nur zwei Punkte angestiegenen Indikatorstand von 109 herrscht auch im Großhandel ein eher stagnierendes Konjunkturklima, das durch konträr verlaufende Trends bei Geschäftslage und Geschäftserwartungen gekennzeichnet ist. Die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Grossisten haben zum Herbst hin einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht. Fast die Hälfte der Großhändler vermeldet eine gute Geschäftslage und 38 Prozent sprechen von einem zumindest befriedigenden Geschäftsverlauf. Nur 16 Prozent klagen über schlechte Geschäfte. Einem guten Teil der Großhändler ist es gelungen, seine Umsätze gegenüber dem Vorquartal zu steigern. Dabei profitierte der konsumnahe Großhandel vom Anstieg des privaten Verbrauchs nach erfolgter Rückführung pandemiebedingter Restriktionen und der produktionsbezogene Großhandel von der Bestellfreudigkeit seiner Industriekunden. Merklich eingetrübt hat sich allerdings – nach den sehr zuversichtlichen Prognosen des Sommers – der vorausschauende Blick auf die künftige Geschäftsentwicklung. Inzwischen sind die Pessimisten 27 Prozent erwarten schlechtere Geschäfte) gegenüber den Optimisten (19 Prozent rechnen mit besseren Geschäften) nun in der Mehrheit. Liefer- und Logistikprobleme fordern somit auch im Großhandel ihren Tribut.Dienstleistungen
In der Dienstleistungswirtschaft ist der sektorale Konjunkturklimaindikator um 29 Punkte angestiegen. Mit einem aktuellen Indikatorstand von 121 rangieren die Dienstleister aber damit nun vor allen anderen hier betrachteten Wirtschaftszweigen. Vor allem die gegenwärtige Geschäftslage wird deutlich besser eingeschätzt als noch im Sommer. Zahlreiche Dienstleister konnten ihre Umsätze und Erträge ebenso steigern wie ihre Auftragseingänge. Derzeit bewerten 47 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, 42 Prozent sehen sie als befriedigend an. Nur 11 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Viele Zweige der Dienstleistungswirtschaft haben einen guten Teil des Rückweges zur Normalität also bereits geschafft. Für besonders stark von der Pandemie betroffene Dienstleister etwa aus dem Gastgewerbe oder der Reise- und Veranstaltungsbranche dürfte dieser Weg aber auch in den kommenden Monaten noch steinig bleiben. - Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 3. Quartal 2021
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die Rückmeldungen der regionalen Wirtschaft zu ihrer geschäftlichen Lage und zu ihren Geschäftserwartungen sind grundsätzlich zufriedenstellend. In beiden Fällen überwiegt der Anteil der Positivbeurteilungen gegenüber dem Anteil negativer Bewertungen. Verglichen mit dem Vorquartal zeigen sich allerdings deutliche Bremsspuren. Vor allem beim Blick auf die künftige geschäftliche Entwicklung schwindet der zuvor noch sehr viel stärker ausgeprägte Optimismus. Immerhin wird das Konjunkturgeschehen nicht mehr allein durch die Corona-Thematik bestimmt - auch wenn die Sorge vor erneuten bzw. länger anhaltenden gesundheitspolitisch motivierten Eingriffen in die Geschäftsabläufe gerade in den besonders betroffenen Branchen weiterhin präsent ist. In den Vordergrund treten inzwischen jedoch wieder vermehrt anderweitige Probleme. An vorderster Stelle stehen dabei die mangelnde Verfügbarkeit und die Preisentwicklung von Rohstoffen und Vorprodukten (indirekt natürlich auch eine Folge der Pandemie). Mittlerweile sind die erheblich gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise zum Top-Risiko für die regionale Wirtschaft avanciert. Zwei Drittel der befragten Betriebe sehen hierin eine Gefahr für ihre künftige Unternehmensentwicklung. Teilweise sind die Lieferengpässe so gravierend, dass erhebliche Geschäftsvolumina nicht realisiert werden können.Die zunehmende Skepsis der regionalen Wirtschaft drückt sich auch in der Entwicklung ihrer Investitions- und Beschäftigungsplanungen aus. Nachdem sowohl die Investitionsneigung als auch die Beschäftigungsbereitschaft der befragten Betriebe zuletzt fünf Mal in Folge angestiegen war, haben sich diese Positivtrends zum Herbst hin nicht mehr fortgesetzt. Zwar gehen immer noch 30 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus – 22 Prozent planen jedoch, ihre Investitionsprogramme zusammenzustreichen. Im Vorquartal waren diese Relationen noch erkennbar günstiger ausgefallen. Und auch bei ihren Personalplänen lässt die regionale Wirtschaft derzeit Vorsicht walten. Diese konnten sich aber immerhin auf dem Niveau des Vorquartals halten.Industrie
Die Industrie ist Hauptbetroffene der aktuellen Lieferengpässe und Preisanstiege bei Rohstoffen, Vorprodukten und Einsatzmaterialien. 85 Prozent der produzierenden Betriebe bezeichnen die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise als ein erhebliches Geschäftsrisiko. In allen Industriezweigen sind Stahl, Aluminium, Kupfer, Holz und Verpackungen ebenso Mangelware wie Elektronikkomponenten. Besonders in der Fahrzeugindustrie herrscht ein massives Defizit an Halbleitern. Für zusätzliche Belastungen sorgen zudem Logistikprobleme und hohe Frachtkosten. Die generell lebhafte Nachfrage nach Industrieprodukten kann so mitunter nicht bedient werden. All dies schlägt sich in der Stimmung der Branche nieder. So beurteilt die regionale Industrie ihre Geschäftslage – als einziger hier betrachteter Wirtschaftszweig – aktuell wieder etwas schlechter als noch im Sommer. Gleichwohl bezeichnen immer noch 28 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut, 58 Prozent sehen sie zumindest als befriedigend an. Nur 14 Prozent der Produktionsunternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation derzeit unzufrieden. Auch wenn die Kundenorders zuletzt etwas nachgelassen haben, verfügt die regionale Industrie weiterhin über ein ansehnliches Auftragspolster. Daher setzt die Branche auf eine gedeihliche Entwicklung, sobald die aktuellen Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten überwunden sind. Diese Hoffnung spiegelt sich auch in den Geschäftserwartungen wider, die sich gegenüber dem Vorquartal verbessert zeigen.Einzelhandel
Der Konjunkturklimaindikator im Einzelhandel, der im Anschluss an seinen Lockdown-bedingten Niedergang im Sommer steil angestiegen war, vollzog im Herbst nur noch eine Seitwärtsbewegung. Er konnte lediglich einen einzigen Punkt gutmachen und erreichte einen Stand von 97. Sein statisches Verharren resultiert aus gegenläufigen Entwicklungen der beiden Eingangsvariablen: Geschäftslage und Geschäftserwartungen. Die geschäftliche Lage der regionalen Einzelhandelsbetriebe hat sich im Vergleich zum Vorquartal erkennbar verbessert. 12 Prozent der Einzelhändler bezeichnen ihre geschäftliche Situation als gut, drei Viertel empfinden sie zumindest als befriedigend. 13 Prozent berichten von schlecht laufenden Geschäften. Hatten im Sommer die prekären Rückmeldungen noch deutlich überwogen, so halten sich Positiv- und Negativurteile nun annähernd die Waage. Mit dem weitgehenden Entfall der Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung hat sich die Konsumneigung der Verbraucher stabilisiert. Der Einzelhandel nähert sich somit langsam wieder dem Normalzustand an – wenn auch die Kundenfrequenzen in den Innenstädten immer noch nicht an das Vorkrisenniveau heranreichen. Der stationäre Handel hat daher weiterhin stärker zu kämpfen als der Online-Handel. Die geschäftlichen Erwartungen der Händler für die kommenden Monate sind eher zurückhaltend, zumal auch der Einzelhandel von Lieferschwierigkeiten betroffen ist. Zudem besteht die Befürchtung, dass hohe Inflationsraten und der winterliche Pandemieverlauf die Konsumstimmung drücken könnten.Großhandel
Mit einem um zwei Punkte rückläufigen Indikatorstand von 106 herrscht auch im Großhandel ein eher stagnierendes Konjunkturklima, das durch konträr verlaufende Trends bei Geschäftslage und Geschäftserwartungen gekennzeichnet ist. Die geschäftlichen Lagebeurteilungen der Grossisten haben zum Herbst hin einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht. 22 Prozent der Großhändler vermelden eine ansprechende Geschäftslage und fast zwei Drittel sprechen von einem befriedigenden Geschäftsverlauf. Nur 13 Prozent klagen über schlechte Geschäfte. Der Saldo aus guten und schlechten Lagebewertungen beträgt demnach +9 und liegt erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder im Positivbereich. Einem guten Teil der Großhändler ist es gelungen, seine Umsätze gegenüber dem Vorquartal zu steigern. Dabei profitierte der konsumnahe Großhandel vom Anstieg des privaten Verbrauchs nach erfolgter Rückführung pandemiebedingter Restriktionen und der produktionsbezogene Großhandel von der Bestellfreudigkeit seiner Industriekunden. Merklich eingetrübt hat sich allerdings – nach den sehr zuversichtlichen Prognosen des Sommers – der vorausschauende Blick auf die künftige Geschäftsentwicklung. Inzwischen sind die Optimisten (30 Prozent erwarten bessere Geschäfte) gegenüber den Pessimisten (26 Prozent rechnen mit schlechteren Geschäften) nur noch knapp in der Mehrheit. Liefer- und Logistikprobleme fordern somit auch im Großhandel ihren Tribut.Dienstleistungen
In der Dienstleistungswirtschaft ist der sektorale Konjunkturklimaindikator um sieben Punkte gefallen. Mit einem aktuellen Indikatorstand von 122 rangieren die Dienstleister aber immer noch vor allen anderen hier betrachteten Wirtschaftszweigen. Ins Minus gerissen wird das Konjunkturklima der Branche allein durch die rückläufigen Geschäftserwartungen, die in den Vorumfragen noch von ausgeprägter Zuversicht gekennzeichnet waren. Trotz der merklich angewachsenen Skepsis überwiegen aber immer noch die positiven Prognosen. So rechnen 28 Prozent der Dienstleister mit einer geschäftlichen Aufhellung und gut die Hälfte geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. 19 Prozent erwarten eine Eintrübung. Die geschäftliche Lage der Dienstleistungsbetriebe hat sich dagegen zum Herbst hin noch einmal erkennbar verbessert. Zahlreiche Dienstleister konnten ihre Umsätze und Erträge ebenso steigern wie ihre Auftragseingänge. Derzeit bewerten 43 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, die Hälfte sieht sie als befriedigend an. Nur 7 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen beträgt demnach +36, was den besten Wert seit Beginn der Corona-Krise darstellt. Viele Zweige der Dienstleistungswirtschaft haben einen guten Teil des Rückweges zur Normalität also bereits geschafft. Für besonders stark von der Pandemie betroffene Dienstleister etwa aus dem Gastgewerbe oder der Reise- und Veranstaltungsbranche dürfte dieser Weg aber auch in den kommenden Monaten noch steinig bleiben. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 2. Quartal 2021
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Bei allen wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage zeigen die Tendenzpfeile nach oben. Vergleichen mit dem Vorquartal haben sich die Relationen also jeweils verbessert – was angesichts der im Frühjahr noch sehr weitreichenden pandemiebedingten Einschränkungen aber auch keine Überraschung ist. Der sommerliche Stimmungsaufschwung zieht seine Kraft gleichermaßen aus der stark aufgeheiterten Geschäftslage wie aus dem geschäftlichen Blick nach vorn. Mittlerweile wird das Konjunkturgeschehen auch nicht mehr allein durch die Corona-Thematik bestimmt. Zwar ist die Sorge vor einer vierten Welle vor allem in den besonders betroffenen Branchen weiterhin präsent, die Furcht vor pandemiebedingten Nachfrageausfällen aus dem In- und Ausland ist inzwischen aber deutlich geringer geworden. Stattdessen avancieren die erheblich gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise zum Top-Risiko für die regionale Wirtschaft. Über 60 Prozent der befragten Betriebe sehen hierin eine Gefahr für die künftige Unternehmensentwicklung. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sieht fast jedes zweite Unternehmen als Risikofaktor an. In diesem Zusammenhang sorgt etwa der ungewisse Ausgang der Bundestagswahl im September bereits jetzt für eine gewisse Verunsicherung.
Dass die regionale Wirtschaft die Corona-Krise so langsam aus den Kleidern schüttelt, zeigt sich auch beim Blick auf deren Investitions- und Beschäftigungsplanungen. Sowohl die Investitionsneigung als auch die Beschäftigungsbereitschaft der befragten Betriebe ist angewachsen. Derzeit gehen 30 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, jeder zweite Betrieb will die bestehenden Pläne unverändert umsetzen. Nur noch ein Fünftel der Betriebe plant dagegen, die Investitionen zusammenzustreichen. Etwas vorsichtiger lösen die befragten Unternehmen das Bremspedal bei ihren Personalplänen. Allerdings wurden diese in der Krise ohnehin weniger stark zurückgefahren als die Investitionspläne, um die wertvollen Fachkräfte an Bord zu halten.Industrie
In der Industrie ist der seit einiger Zeit zu beobachtende Erholungsprozess ins Stocken geraten. Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator verharrt bei einem Wert von 97 Punkten. Die Geschäftslage allerdings wird von den Industrieunternehmen im Sommer nochmals besser bewertet als in den Vorquartalen. Momentan beurteilen 29 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als gut, knapp die Hälfte sieht sie immerhin als befriedigend an. 22 Prozent der Produktionsunternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Mit ihren Auftragseingängen zeigen sich die Fabrikanten unzufrieden, wobei Rückgang im Auslandsgeschäft geringer ausfiel als im Inland. Momentan bezeichnen nur 18 Prozent der Industriebetriebe ihren Auftragsbestand als verhältnismäßig groß, 42 Prozent halten ihn für ausreichend bzw. saisonüblich und 39 Prozent empfinden ihn als zu klein. Einen Dämpfer erhält die Industriekonjunktur gegenwärtig durch Brüche in internationalen Lieferketten sowie durch die mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen und Einsatzmaterialien, die teils mit außerordentlichen Preissteigerungen verbunden ist. So sehen 86 Prozent der Industrieunternehmen in den Energie- und Rohstoffpreisen ein großes Risiko für ihre weitere Unternehmensentwicklung. Zudem sorgen hohe Frachtkosten für zusätzliche Belastungen.Einzelhandel
Dass der Konjunkturklimaindikator für den Einzelhandel zum Sommer hin deutlich zugelegt hat, ist wenig überraschend und auch keinesfalls ein Grund zur Entwarnung. Sein Anstieg um 32 Punkte auf einen Stand von 102 muss vor dem Hintergrund eines außerordentlich niedrigen Ausgangsniveaus betrachtet werden. So waren weite Teile des Einzelhandels im Frühjahr noch vom Lockdown betroffen. Mit dem schrittweisen Wegfall der Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung konnten nun alle Händler ihren Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen. Vom Normalzustand ist der Einzelhandel aber immer noch ein gutes Stück entfernt. Zurzeit bezeichnet jeder fünfte Einzelhändler seine Geschäftslage als gut. Gut zwei Drittel sehen sie immerhin als befriedigend an. 11 Prozent der Händler vermelden jedoch schlechte Geschäfte. Besonders zu leiden hatten in der Pandemie die häufig in den Innenstädten ansässigen Anbieter von Textilien, Bekleidung, Schuhen, Lederwaren, Uhren und Schmuck. Hingegen erlebte der stationäre Einzelhandel mit Lebensmitteln, Drogeriewaren, Bau- und Gartenartikeln, Fahrrädern sowie der Online-Handel eine veritable Sonderkonjunktur. Nach den Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit ist die Sorge des Einzelhandels vor einer vierten Pandemiewelle groß. Infolgedessen haben sich die Geschäftserwartungen an die kommenden Monate zwar deutlich verbessert, sie fallen aber noch längst nicht euphorisch aus.Großhandel
Der sektorale Konjunkturklimaindikator verzeichnete einen Zuwachs um 9 Punkte und kletterte auf einen Wert von 106. Zur Stimmungsaufhellung haben die optimistischeren Geschäftsaussichten beigetragen. Die Lagebeurteilungen bleiben noch erkennbar hinter den Geschäftserwartungen zurück. So bezeichnen immer noch 24 Prozent der Grossisten ihre Geschäftslage als schlecht. Mehr als die Hälfte hält sie für befriedigend. Dagegen freut sich nur jedes fünfte Großhandelsunternehmen über gute Geschäfte. Dennoch ist es vielen Großhändlern gelungen, ihre Umsätze und Erträge gegenüber dem Vorquartal zu steigern. Dabei profitierte der konsumnahe Großhandel vom Anstieg des privaten Verbrauchs nach dem Ende des Lockdowns und der produktionsbezogene Großhandel von der wachsenden Bestellfreudigkeit seiner Industriekunden. Und so blickt die Branche nun auch mit deutlich gewachsener Zuversicht voraus auf die künftige Geschäftsentwicklung. 35 Prozent der befragten Grossisten rechnen mit besseren Geschäften. Fast die Hälfte geht zumindest von einem gleichbleibenden Verlauf aus. Nur eine Minderheit von 16 Prozent bewertet die eigenen Geschäftsaussichten als schlecht. In diesem Zuge ist auch die Investitionsbereitschaft der Branche angestiegen. Bei der Personalplanung bleiben die Grossisten aber insgesamt noch verhalten.Dienstleistungen
Die Stimmung im Dienstleistungsgewerbe hat sich aufgeheitert. Der Konjunkturklimaindikator legte um 6 Punkte auf einen neuen Stand von 92 zu. Die Beurteilungen der geschäftlichen Lage fallen allerdings pessimistischer als im Vorquartal aus. Aktuell bewerten nur 7 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, mehr als zwei Drittel sehen sie immerhin als befriedigend an. Jeder vierte Betrieb ist mit seiner Situation unzufrieden. Die Rückkehr zur Normalität kann also noch nicht vermeldet werden – was ganz besonders für stark pandemiebetroffene Dienstleistungszweige wie das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche gilt. Die Prognosen zum Geschäftsverlauf in den kommenden Monaten fallen recht optimistisch aus. Ein Viertel der Dienstleister erwartet eine geschäftliche Aufhellung, 55 Prozent eine gleichbleibende Entwicklung. Allerdings geht jeder fünfte Dienstleistungsbetrieb von einer Eintrübung aus. Die Tendenz bei den in der Krise stark gestutzten Investitionsplänen zeigt nun nach oben. Und nicht zuletzt hat auch die Einstellungsbereitschaft der Dienstleister wieder zugenommen.
- Konjunkturbericht Braunschweig-Wolfsburg 2. Quartal 2021
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Bei allen wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage im Raum Braunschweig-Wolfsburg zeigen die Tendenzpfeile nach oben. Vergleichen mit dem Vorquartal haben sich die Relationen also jeweils verbessert – was angesichts der im Frühjahr noch sehr weitreichenden pandemiebedingten Einschränkungen aber auch keine Überraschung ist. Der sommerliche Stimmungsaufschwung zieht seine Kraft gleichermaßen aus der stark aufgeheiterten Geschäftslage wie aus dem geschäftlichen Blick nach vorn. Mittlerweile wird das Konjunkturgeschehen auch nicht mehr allein durch die Corona-Thematik bestimmt. Zwar ist die Sorge vor einer vierten Welle vor allem in den besonders betroffenen Branchen weiterhin präsent, die Furcht vor pandemiebedingten Nachfrageausfällen aus dem In- und Ausland ist inzwischen aber deutlich geringer geworden. Stattdessen avancieren die erheblich gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise zum Top-Risiko für die regionale Wirtschaft. Fast 60 Prozent der befragten Betriebe sehen hierin eine Gefahr für die künftige Unternehmensentwicklung. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sieht mehr als jedes zweite Unternehmen als Risikofaktor an. In diesem Zusammenhang sorgt etwa der ungewisse Ausgang der Bundestagswahl im September bereits jetzt für eine gewisse Verunsicherung.Dass die regionale Wirtschaft die Corona-Krise so langsam aus den Kleidern schüttelt, zeigt sich auch beim Blick auf deren Investitions- und Beschäftigungsplanungen. Sowohl die Investitionsneigung als auch die Beschäftigungsbereitschaft der befragten Betriebe ist zum fünften Mal in Folge angewachsen. Derzeit gehen 28 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus, 58 Prozent wollen ihre bestehenden Pläne unverändert umsetzen. Nur noch 14 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Höher war die Investitionsbereitschaft zuletzt vor zweieinhalb Jahren. Etwas vorsichtiger lösen die befragten Unternehmen das Bremspedal bei ihren Personalplänen. Allerdings wurden diese in der Krise ohnehin weniger stark zurückgefahren als die Investitionspläne, um die wertvollen Fachkräfte an Bord zu halten.Industrie
In der Industrie hat sich der bereits seit einiger Zeit anhaltende Erholungsprozess fortgesetzt und sogar noch einmal verstärkt. Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator stieg um 9 Punkte auf einen Wert von 112 an. Speziell die Geschäftslage wird von den Industrieunternehmen im Sommer nochmals besser bewertet als in den Vorquartalen. Momentan beurteilt fast jeder dritte Betrieb seine Geschäftslage als gut, mehr als die Hälfte sieht sie immerhin als befriedigend an. Nur noch 15 Prozent der Produktionsunternehmen sind mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen beträgt +17; der beste Wert seit mehr als zwei Jahren. Erneut konnten zahlreiche Betriebe Umsatzsteigerungen im Vergleich zum Vorquartal realisieren. Auch mit ihren Auftragseingängen zeigen sich die Fabrikanten zufrieden, wobei die Impulse aus dem Ausland etwas stärker ausfielen als aus dem Inland. Momentan bezeichnen 42 Prozent der Industriebetriebe ihren Auftragsbestand als verhältnismäßig groß, 41 Prozent halten ihn für ausreichend bzw. saisonüblich und nur 17 Prozent empfinden ihn als zu klein. Derartig positive Relationen waren schon lange nicht mehr zu verzeichnen. Einen Dämpfer erhält die Industriekonjunktur gegenwärtig durch die mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen und Einsatzmaterialien, die teils mit außerordentlichen Preissteigerungen verbunden ist. So sehen drei von vier Industrieunternehmen in den Energie- und Rohstoffpreisen ein großes Risiko für ihre weitere Unternehmensentwicklung. Zudem sorgen hohe Frachtkosten für zusätzliche Belastungen.Einzelhandel
Dass der Konjunkturklimaindikator für den Einzelhandel zum Sommer hin deutlich zugelegt hat, ist wenig überraschend und auch keinesfalls ein Grund zur Entwarnung. Sein Anstieg um 40 Punkte auf einen Stand von 96 muss vor dem Hintergrund eines außerordentlich niedrigen Ausgangsniveaus betrachtet werden. So waren weite Teile des Einzelhandels im Frühjahr noch vom Lockdown betroffen. Mit dem schrittweisen Wegfall der Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung konnten nun alle Händler ihren Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen. Vom Normalzustand ist der Einzelhandel aber immer noch ein gutes Stück entfernt. So bezeichnet zurzeit nicht einmal jeder zehnte Einzelhändler seine Geschäftslage als gut. Knapp drei Viertel sehen sie immerhin als befriedigend an. Fast jeder fünfte Händler vermeldet jedoch schlechte Geschäfte. Vor der Corona-Krise waren diese Relationen noch merklich günstiger ausgefallen. Besonders zu leiden hatten in der Pandemie die häufig in den Innenstädten ansässigen Anbieter von Textilien, Bekleidung, Schuhen, Lederwaren, Uhren und Schmuck. Hingegen erlebte der stationäre Einzelhandel mit Lebensmitteln, Drogeriewaren, Bau- und Gartenartikeln, Fahrrädern sowie der Online-Handel eine veritable Sonderkonjunktur. Nach den Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit ist die Sorge des Einzelhandels vor einer vierten Pandemiewelle groß. Infolgedessen haben sich die Geschäftserwartungen an die kommenden Monate zwar deutlich verbessert, sie fallen aber noch längst nicht euphorisch aus.Großhandel
Im Frühjahr war die konjunkturelle Erholung des Großhandels noch erkennbar ins Stocken geraten. Zum Sommer hin hat die Branche aber nun zum Aufholschwung angesetzt. Der sektorale Konjunkturklimaindikator verzeichnete einen Zuwachs um 23 Punkte und kletterte auf einen Wert von 108. Zur Stimmungsaufhellung haben sowohl verbesserte Lagebeurteilungen als auch optimistischere Geschäftsaussichten beigetragen. Allerdings bleiben die Lagebeurteilungen noch erkennbar hinter den Geschäftserwartungen zurück. So bezeichnen immer noch 27 Prozent der Grossisten ihre Geschäftslage als schlecht. Mehr als die Hälfte hält sie für befriedigend. Dagegen freut sich nur jedes fünfte Großhandelsunternehmen über gute Geschäfte. Dennoch ist es vielen Großhändlern gelungen, ihre Umsätze und Erträge gegenüber dem Vorquartal zu steigern. Dabei profitierte der konsumnahe Großhandel vom Anstieg des privaten Verbrauchs nach dem Ende des Lockdowns und der produktionsbezogene Großhandel von der wachsenden Bestellfreudigkeit seiner Industriekunden. Und so blickt die Branche nun auch mit deutlich gewachsener Zuversicht voraus auf die künftige Geschäftsentwicklung. 42 Prozent der befragten Grossisten rechnen mit besseren Geschäften. Ein ebenso großer Anteil geht zumindest von einem gleichbleibenden Verlauf aus. Nur eine Minderheit von 16 Prozent bewertet die eigenen Geschäftsaussichten als schlecht. In diesem Zuge ist auch die Investitions- und Beschäftigungsbereitschaft der Branche angestiegen, bleibt aber insgesamt noch verhalten.Dienstleistungen
Die Stimmung im Dienstleistungsgewerbe hat sich weiter aufgeheitert. Der Konjunkturklimaindikator machte einen Satz um 20 Punkte auf einen neuen Stand von 129. Zahlreiche Dienstleister konnten ihre Umsätze und Erträge ebenso steigern wie ihre Auftragseingänge. Die Beurteilungen der geschäftlichen Lage fallen entsprechend positiv aus. Aktuell bewerten 42 Prozent aller Dienstleister ihre Geschäftslage als gut, ein fast ebenso hoher Anteil sieht sie immerhin als befriedigend an. Nur 17 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Situation unzufrieden. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen beträgt demnach +25. Dies ist zwar der beste Wert unter allen betrachteten Wirtschaftszweigen - vor der Corona-Krise waren die Lagebeurteilungen der Dienstleister aber regelmäßig noch positiver ausgefallen. Die Rückkehr zur Normalität kann also noch nicht vermeldet werden – was ganz besonders für stark pandemiebetroffene Dienstleistungszweige wie das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche gilt. Die Prognosen zum Geschäftsverlauf in den kommenden Monaten fallen ähnlich wie schon im Vorquartal recht optimistisch aus. 39 Prozent der Dienstleister erwarten eine geschäftliche Aufhellung, 55 Prozent eine gleichbleibende Entwicklung. Nur 6 Prozent gehen dagegen von einer Eintrübung aus. Korrespondierend mit den positiven Geschäftsaussichten zeigt die Tendenz bei den in der Krise stark gestutzten Investitionsplänen erneut deutlich nach oben. Und nicht zuletzt hat auch die Einstellungsbereitschaft der Dienstleister wieder merklich zugenommen. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 1. Quartal 2021
Allgemeine Konjunkturlage
Der IHK-Konjunkturklimaindikator legte im laufenden Frühjahr um elf Punkte zu und erreichte einen Stand von 93 Punkten. Der aktuelle Wert liegt damit aber immer noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 106 Punkten. Die Rückmeldungen der Unternehmen zu ihrer Geschäftslage haben sich leicht verbessert. So bezeichnet aktuell jeder vierte befragte Betrieb seine Geschäftslage als gut. Knapp die Hälfte sieht sie zumindest als befriedigend an. 27 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Situation hingegen als schlecht.Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Mehr als ein Jahr nach dem Corona-Ausbruch in Europa wird die geschäftliche Stimmung der regionalen Wirtschaft weiterhin maßgeblich durch den Pandemieverlauf und die damit einhergehenden Eindämmungsmaßnahmen bestimmt. Behördlich angeordnete Geschäftsschließungen im Einzelhandel, im Gastgewerbe, in der Reise- und Veranstaltungswirtschaft, in der Kulturbranche sowie bei körpernahen Dienstleistern treffen die jeweiligen Wirtschaftszweige elementar. Doch auch für die nicht von Schließungen betroffenen Bereiche gestaltet sich der Weg aus der Krise zäh. Zwar zeigen die Tendenzpfeile bei allen wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage im Raum Nordostniedersachsen nach oben – die jeweiligen Tendenzen sind jedoch nur recht schwach ausgeprägt. Die Hoffnung auf einen V-förmigen Konjunkturverlauf in der Corona-Krise musste längst aufgegeben werden. Stattdessen ist mit einer abgeflachten Aufwärtsbewegung zu rechnen, die erst dann an Dynamik gewinnen wird, wenn mit wachsendem Impffortschritt das Ende der Pandemie in Sichtweite gerät. In diesen Gesamtzusammenhang lässt sich die derzeitige leichte Verbesserung der Geschäftslage und der nur geringfügige Anstieg der Geschäftserwartungen einordnen.Immerhin löst sich die pandemiebedingte Erstarrung bei den Investitionsplanungen der regionalen Wirtschaft langsam auf. So ist die Investitionsbereitschaft der Betriebe – ausgehend vom außerordentlich niedrigen Niveau zu Beginn der Corona-Krise angewachsen. Inzwischen gehen 26 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus. Die Hälfte will ihre bestehenden Pläne unverändert umsetzen. Nur noch 24 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Damit ergibt sich aus den Rückmeldungen zu den betrieblichen Investitionsabsichten wieder ein Positivsaldo. Etwas vorsichtiger lösen die befragten Unternehmen das Bremspedal bei ihren Beschäftigungsplanungen. Zwar zeigt auch hier die Tendenz leicht nach oben, der Saldo aus Personalaufbau- und -abbauvorhaben rangiert aber immer noch erkennbar im Negativbereich.Industrie
Der Konjunkturklimaindikator für die Industrie erreichte einen Stand von 97. Damit verzeichnete er einen deutlichen Anstieg um 15 Punkte – speziell die Geschäftslage wird von den Industrieunternehmen im Frühjahr jedoch merklich besser bewertet als zum zurückliegenden Jahreswechsel. Momentan beurteilen 29 Prozent der Industriebetriebe ihre Geschäftslage als gut, 46 Prozent sehen sie immerhin als befriedigend an. Jedes vierte Produktionsunternehmen ist mit seiner geschäftlichen Situation unzufrieden. Der sich daraus ergebende Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen von +4 klettert erstmals seit dem Jahr 2019 wieder in den Positivbereich. Im Vorquartal hatte er noch bei -23 gelegen. Damit verzeichnet die Industrie aktuell die besten Lagebewertungen aller betrachteten Wirtschaftszweige innerhalb der IHK-Konjunkturumfrage. Viele Betriebe konnten im Vergleich zum Vorquartal Umsatzsteigerungen realisieren. Auch die Auftragseingänge haben sich positiv entwickelt. Impulse kamen dabei sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Die exportorientierte Industrie profitierte dabei von der merklich anziehenden Nachfrage aus China und den USA. Trotz der spürbar verbesserten Geschäftslage bleibt die Industrie bei ihren geschäftlichen Prognosen für die kommenden Monate zurückhaltend. Der ungewisse Pandemieverlauf auf heimatlichen und ausländischen Märkten, die für die Kundenbetreuung hinderlichen Reiseeinschränkungen oder auch die nach wie vor nicht gebannte Gefahr weltweiter Handelskriege bereiten weiterhin Sorgen.
Einzelhandel
Weite Teile des Einzelhandels sind nach wie vor vom Lockdown betroffen. Nachdem die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung für viele Händler bereits das eminent wichtige Weihnachtsgeschäft zunichte gemacht haben, fallen nun auch die Frühjahrsumsätze zu großen Teilen weg. Entsprechend desolat ist das Stimmungsbild unter den Einzelhändlern. Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator konnte zwar um 11 Punkte zulegen, verharrt aber bei einem Stand von 70 auf außerordentlich niedrigem Niveau. Hierzu trägt die insgesamt dürftige Geschäftslage zahlreicher Handelsunternehmen bei. Die Hälfte – darunter die häufig in den Innenstädten ansässigen Anbieter von Textilien, Bekleidung, Schuhen, Lederwaren, Uhren und Schmuck – vermeldet schlechte Geschäfte. Dieser Teil des Handels leidet unter massiven Umsatz- und Ertragseinbrüchen sowie einer geringen Konsumneigung seiner Kunden. Allerdings ist die Situation nicht für alle Einzelhändler gleichermaßen schwierig. So bezeichnet ein gutes Viertel seine Geschäftslage als zufriedenstellend und ein knappes Viertel der Einzelhändler berichtet gar von guten Geschäften. Zu den Gewinnern der Corona-Krise zählen dabei neben dem Onlinehandel auch der stationäre Einzelhandel mit Lebensmitteln, Drogeriewaren und Gartenartikeln. Die langwierige und einseitig an Inzidenzwerten orientierte Pandemiebekämpfung hat unter den vom Lockdown betroffenen Händlern für ein hohes Maß an Frustration gesorgt. Entsprechend skeptisch fällt der Blick auf die Geschäftsaussichten in den kommenden Monaten aus.Großhandel
Aufgrund der optimistischeren Zukunftserwartungen ist der Konjunkturklimaindikator um 4 Punkte auf 97 Punkte leicht angestiegen. Damit gehört der Großhandel gegenwärtig zu den stärksten Branchen und liegt gleichauf mit der Industrie. Verschlechtert hat sich allerdings die geschäftliche Lage der Grossisten. 22 Prozent der Großhändler vermeldet gutgehende Geschäfte und 56 Prozent gleichbleibende Geschäfte. 22 Prozent der Befragten sind dagegen mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Die geschäftliche Zukunft wird jedoch zuversichtlicher eingeschätzt als im Vorquartal. So erwartet jeder vierte Grossist demnächst eine Aufhellung seiner geschäftlichen Lage. Dem steht jedoch mit gut einem Drittel ein noch etwas größerer Anteil gegenüber, der von einer weiteren Eintrübung ausgeht. Zuversichtlicher zeigen sich die Großhändler, wenn es um ihre betrieblichen Investitionsplanungen geht. Ihre Personalpläne fallen etwas weniger restriktiv aus als noch zuletzt und sind von dem Bemühen geprägt, den Mitarbeiterstamm auch in der Krise an Bord zu halten.Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor arbeitet sich weiterhin in kleinen Schritten aus der Corona-Krise. Dies gilt insbesondere für die unternehmensbezogene Dienstleistungswirtschaft. Dagegen können Gewerbezweige wie die körpernahen Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche ihrer Geschäftstätigkeit derzeit entweder gar nicht oder nur mit Einschränkungen nachgehen. Insgesamt ist der Aufholprozess im Dienstleistungsgewerbe ins Stocken geraten. So ist der sektorale Konjunkturklimaindikator um einen Punkt auf einen Wert von 86 zurückgegangen. Die Dienstleistungsbetriebe blicken pessimistischer in die Zukunft. In den kommenden Monaten rechnet gut ein Drittel mit rückläufigen Geschäften und nur 12 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Das schlägt sich in der Personalplanung nieder. Nur ein Prozent der Dienstleister beabsichtigt, zusätzliches Personal einzustellen, während 29 Prozent der Dienstleistungsbetriebe plant, Mitarbeiter zu entlassen.
- Konjunkturbericht Wolfsburg-Braunschweig 1. Quartal 2021
Allgemeine Konjunkturlage
Mehr als ein Jahr nach dem Corona-Ausbruch in Europa wird die geschäftliche Stimmung der regionalen Wirtschaft weiterhin maßgeblich durch den Pandemieverlauf und die damit einhergehenden Eindämmungsmaßnahmen bestimmt. Behördlich angeordnete Geschäftsschließungen im Einzelhandel, im Gastgewerbe, in der Reise- und Veranstaltungswirtschaft, in der Kulturbranche sowie bei körpernahen Dienstleistern treffen die jeweiligen Wirtschaftszweige elementar. Doch auch für die nicht von Schließungen betroffenen Bereiche gestaltet sich der Weg aus der Krise zäh. Zwar zeigen die Tendenzpfeile bei allen wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage im Raum Braunschweig-Wolfsburg nach oben – die jeweiligen Tendenzen sind jedoch nur recht schwach ausgeprägt. Die Hoffnung auf einen V-förmigen Konjunkturverlauf in der Corona-Krise musste längst aufgegeben werden. Stattdessen ist mit einer abgeflachten Aufwärtsbewegung zu rechnen, die erst dann an Dynamik gewinnen wird, wenn mit wachsendem Impffortschritt das Ende der Pandemie in Sichtweite gerät. In diesen Gesamtzusammenhang lässt sich die derzeitige leichte Verbesserung der Geschäftslage und der nur geringfügige Anstieg der Geschäftserwartungen einordnen.Immerhin löst sich die pandemiebedingte Erstarrung bei den Investitionsplanungen der regionalen Wirtschaft langsam auf. So ist die Investitionsbereitschaft der Betriebe – ausgehend vom außerordentlich niedrigen Niveau zu Beginn der Corona-Krise – nun bereits das vierte Quartal in Folge angewachsen. Inzwischen gehen 26 Prozent der Unternehmen von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus. Die Hälfte will ihre bestehenden Pläne unverändert umsetzen. Nur noch 24 Prozent der Betriebe planen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Damit ergibt sich aus den Rückmeldungen zu den betrieblichen Investitionsabsichten erstmals seit Pandemiebeginn wieder ein Positivsaldo. Etwas vorsichtiger lösen die befragten Unternehmen das Bremspedal bei ihren Beschäftigungsplanungen. Zwar zeigt auch hier die Tendenz leicht nach oben, der Saldo aus Personalaufbau- und -abbauvorhaben rangiert aber immer noch erkennbar im Negativbereich.Industrie
Der Konjunkturklimaindikator für die Industrie erreichte einen Stand von 103. Damit verzeichnete er zwar nur einen Anstieg um 4 Punkte – speziell die Geschäftslage wird von den Industrieunternehmen im Frühjahr jedoch merklich besser bewertet als zum zurückliegenden Jahreswechsel. Momentan beurteilt jeder vierte Industriebetrieb seine Geschäftslage als gut, 55 Prozent sehen sie immerhin als befriedigend an. Nur noch jedes fünfte Produktionsunternehmen ist mit seiner geschäftlichen Situation unzufrieden. Der sich daraus ergebende Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen von +5 klettert erstmals seit dem Jahr 2019 wieder in den Positivbereich. Im Vorquartal hatte er noch bei -13 gelegen. Damit verzeichnet die Industrie aktuell die besten Lagebewertungen aller betrachteten Wirtschaftszweige innerhalb der IHK-Konjunkturumfrage. Viele Betriebe konnten im Vergleich zum Vorquartal Umsatzsteigerungen realisieren. Auch die Auftragseingänge haben sich positiv entwickelt. Impulse kamen dabei sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Die exportorientierte Industrie profitierte dabei von der merklich anziehenden Nachfrage aus China und den USA. Trotz der spürbar verbesserten Geschäftslage bleibt die Industrie bei ihren geschäftlichen Prognosen für die kommenden Monate zurückhaltend. Der ungewisse Pandemieverlauf auf heimatlichen und ausländischen Märkten, die für die Kundenbetreuung hinderlichen Reiseeinschränkungen oder auch die nach wie vor nicht gebannte Gefahr weltweiter Handelskriege bereiten weiterhin Sorgen.Einzelhandel
Weite Teile des Einzelhandels sind nach wie vor vom Lockdown betroffen. Nachdem die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung für viele Händler bereits das eminent wichtige Weihnachtsgeschäft zunichte gemacht haben, fallen nun auch die Frühjahrsumsätze zu großen Teilen weg. Entsprechend desolat ist das Stimmungsbild unter den Einzelhändlern. Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator konnte zwar um 6 Punkte zulegen, verharrt aber bei einem Stand von 56 auf außerordentlich niedrigem Niveau. Hierzu trägt die insgesamt dürftige Geschäftslage zahlreicher Handelsunternehmen bei. Die überwiegende Mehrheit (58 Prozent) – darunter die häufig in den Innenstädten ansässigen Anbieter von Textilien, Bekleidung, Schuhen, Lederwaren, Uhren und Schmuck – vermeldet schlechte Geschäfte. Dieser Teil des Handels leidet unter massiven Umsatz- und Ertragseinbrüchen sowie einer geringen Konsumneigung seiner Kunden. Allerdings ist die Situation nicht für alle Einzelhändler gleichermaßen schwierig. So bezeichnet ein gutes Viertel seine Geschäftslage als zufriedenstellend und jeder siebte Einzelhändler berichtet gar von guten Geschäften. Zu den Gewinnern der Corona-Krise zählen dabei neben dem Onlinehandel auch der stationäre Einzelhandel mit Lebensmitteln, Drogeriewaren und Gartenartikeln. Die langwierige und einseitig an Inzidenzwerten orientierte Pandemiebekämpfung hat unter den vom Lockdown betroffenen Händlern für ein hohes Maß an Frustration gesorgt. Entsprechend skeptisch fällt der Blick auf die Geschäftsaussichten in den kommenden Monaten aus, die sich nur leicht verbessert haben.
Großhandel
Im regionalen Großhandel hat sich der in der zweiten Jahreshälfte 2020 erkennbare Erholungsprozess nicht fortgesetzt. Stattdessen ist der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator im Frühjahr um 6 Punkte auf einen Stand von 85 abgesackt. Damit bleibt die Stimmung im Großhandel weiterhin hinter derjenigen in der Industrie und dem Dienstleistungssektor zurück. Verschlechtert hat sich in erster Linie die geschäftliche Lage der Grossisten. Nur jeder sechste Großhändler vermeldet gutgehende Geschäfte. 42 Prozent der Befragten sind dagegen mit ihrer geschäftlichen Situation unzufrieden. Per Saldo berichtet der Großhandel – verglichen mit dem Vorquartal – von sinkenden Umsätzen und Erträgen. Und auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten sind angesichts der anhaltend schwierigen Pandemielage, des stockenden Konsums und der teils noch zurückhaltenden Industriekunden wenig euphorisch. Zwar erwartet jeder vierte Grossist demnächst eine Aufhellung seiner geschäftlichen Lage. Dem steht jedoch ein noch etwas größerer Anteil gegenüber, der von einer weiteren Eintrübung ausgeht. Entsprechend zurückhaltend zeigen sich die Großhändler, wenn es um ihre betrieblichen Investitionsplanungen geht. Ihre Personalpläne fallen hingegen etwas weniger restriktiv aus als noch zuletzt und sind von dem Bemühen geprägt, den Mitarbeiterstamm auch in der Krise an Bord zu halten.
Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor arbeitet sich weiterhin in kleinen Schritten aus der Corona-Krise. Dies gilt insbesondere für die unternehmensbezogene Dienstleistungswirtschaft. Dagegen können Gewerbezweige wie die körpernahen Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche ihrer Geschäftstätigkeit derzeit entweder gar nicht oder nur mit Einschränkungen nachgehen. Insgesamt hat sich der Aufholprozess im Dienstleistungsgewerbe erneut verlangsamt. So konnte der sektorale Konjunkturklimaindikator nur noch um 3 Punkte auf einen Wert von 109 zulegen. Obwohl er damit den höchsten Stand unter allen betrachteten Wirtschaftszweigen einnimmt, ist er von seinem früheren Level noch weit entfernt. Die aktuelle Geschäftslage hat sich gegenüber dem Vorquartal sogar eingetrübt. Im laufenden Frühjahr vermeldet nur noch ein Viertel der befragten Betriebe gute Geschäfte. Unzufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf zeigt sich dagegen ein Drittel. Im Vorquartal waren diese Relationen noch genau andersherum ausgefallen. Auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten blicken die Dienstleister jetzt allerdings wieder mit deutlich größerer Zuversicht. 42 Prozent der Dienstleister erwarten eine geschäftliche Aufheiterung. Dagegen gehen nur 12 Prozent von einer Eintrübung aus. Und auch bei den in der Krise stark gestutzten Investitionsplänen zeigt die Tendenz weiter nach oben.
Konjunkturberichte 2020
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 4. Quartal 2020
Allgemeine Konjunkturlage
Der IHK-Konjunkturklimaindikator ist zum Jahreswechsel von 91 auf 82 Punkte zurückgegangen. Die regionale Wirtschaft schätzt die aktuelle Geschäftslage zwar ähnlich ein wie im Vorquartal, jedoch blicken die Betriebe weniger zuversichtlich in die Zukunft. Deshalb ist der der Klimaindikator um 9 Punkte zurückgegangen. Während die Geschäftslage im vierten Quartal 2020 von einem Viertel als gut, von 42 Prozent als befriedigend und einem Drittel als schlecht bezeichnet wird, rechnet nur jeder achte Betrieb mit einer Verbesserung der Geschäftslage. 40 Prozent der Betriebe erwarten dagegen eine Verschlechterung der Geschäftslage im Jahr 2021. Dieser Trend zeigt sich vor allem beim Handel, aber auch in der Dienstleistungsbranche.Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Die geschäftliche Stimmung der regionalen Unternehmen wird weiterhin in erheblichem Maße von der Entwicklung der Corona-Pandemie bestimmt. Verglichen mit dem Herbst bleibt die Geschäftslage im Winter nahezu unverändert. Die Geschäftsaussichten dagegen haben sich deutlich verschlechtert. Dennoch sehen sich viele Unternehmen für diesen Weg gut gerüstet. So geben fast zwei Drittel an, keine negativen Auswirkungen auf ihre aktuelle Finanzlage zu verspüren. Ein knappes Fünftel ist von Eigenkapitalrückgängen betroffen und 13 Prozent berichten von Forderungsausfällen. Jeder neunte Betrieb sieht sich mit einem erschwerten Fremdkapitalzugang beziehungsweise mit Liquiditätsengpässen konfrontiert. Eine drohende Insolvenz fürchtet jedes fünfzigste Unternehmen.Trotz aller aktuellen Unwägbarkeiten löst sich die pandemiebedingte Erstarrung bei den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft langsam auf. So ist die Investitionsbereitschaft der Betriebe – ausgehend vom außerordentlich niedrigen Level zu Beginn der Corona-Krise - angewachsen. Auch wenn die Investitionsneigung noch längst nicht das Vorkrisenniveau erreicht hat, so fallen die betrieblichen Rückmeldungen doch nach und nach günstiger aus. Inzwischen geht wieder jedes fünfte Unternehmen von einer Ausweitung seines Investitionsbudgets aus. Fast die Hälfte will ihre bestehenden Pläne unverändert umsetzen. Dagegen geht nur noch knapp ein Drittel der Betriebe davon aus, die Investitionen zusammenstreichen zu müssen.Bei ihren Personalplanungen lösen die befragten Unternehmen jedoch nur vorsichtig das Bremspedal. Immer noch rechnet gut ein Fünftel der Betriebe damit, Beschäftigung abbauen zu müssen. Dagegen möchten fast zwei Drittel der Unternehmen ihren Personalbestand konstant belassen. Nur ein knappes Sechstel denkt derzeit an eine Ausweitung seiner Mitarbeiterzahl.Industrie
Im Herbst hat sich vor allem die regionale Industrie als widerstandsfähig und resilient erweisen und hat auch in schwierigem Fahrwasser Kurs gehalten. Denn sowohl die Einschätzung der aktuellen als auch der zukünftigen Geschäftslage ist stabil geblieben. Der Konjunkturklimaindikator verharrt unverändert bei 82 Punkten, liegt damit allerdings deutlich unter Vorkrisenniveau. Denn vor einem Jahr hatte er noch 107 Punkte betragen.In dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld kommt der Industrie ihre internationale Vernetzung zugute. So hat sich zuletzt insbesondere der asiatische Markt - und hier vor allem China - als stabilisierender Faktor erwiesen. Mit Blick auf das künftige Exportgeschäft zeigt sich die Industrie erleichtert über die in letzter Minute geschlossenen Vereinbarungen zum Brexit und hofft zudem auf mehr Verlässlichkeit bei den internationalen Handelsbeziehungen nach erfolgtem US-Präsidentenwechsel. Die Investitionstätigkeit und die Personalplanungen der Industrie fallen somit weniger restriktiv aus als noch im Herbst. Gut ein Viertel der Industriebetriebe möchte mehr investieren und knapp ein Fünftel möchte mehr Personal einstellen.Einzelhandel
Der Mitte Dezember verfügte „harte Lockdown“ hat den Einzelhandel mitten im Weihnachtsgeschäft und damit in der umsatzstärksten Phase des Jahres massiv getroffen. Schon zuvor hatte der stationäre Handel unter dem seit Anfang November geltenden „Teil-Lockdown“ zu leiden, da dieser aufgrund der angeordneten Schließung von Gastronomie und zahlreichen Dienstleistungsbetrieben deutlich sinkende Besucher- bzw. Kundenfrequenzen in den Innenstädten und Ortszentren zur Folge hatte. All dies hat das Konjunkturklima im Einzelhandel nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 nun erneut zum Absturz gebracht. Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator rauschte um 33 Punkte in die Tiefe und kam erst bei einem Wert von 59 zum Stillstand. Der vom Sommer bis in den Herbst andauernde Erholungsprozess des Einzelhandels hat damit ein jähes Ende gefunden. Dass aktuell vier von zehn Händlern ihre Geschäftslage als schlecht bezeichnen, kann vor dem erwähnten Hintergrund kaum verwundern.Allerdings ist die Situation nicht für alle Einzelhändler gleichermaßen schwierig. So bezeichnen 38 Prozent der Händler ihre Geschäftslage als zufriedenstellend und knapp ein Viertel berichtet von guten Geschäften. Dabei zählen insbesondere der Onlinehandel, aber auch der stationäre Einzelhandel mit Lebensmitteln, Drogeriewaren oder Fahrrädern zu den Gewinnern der Corona-Krise. Der stationäre Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen, Lederwaren, Büchern, Uhren und Schmuck, der die innerstädtischen Einkaufsstandorte in besonderem Maße prägt, leidet dagegen erheblich.Großhandel
Auch im Großhandel hat sich das Konjunkturklima wieder abgekühlt. Ausgehend von einem im Herbst vergleichsweise hohen Niveau fiel der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator um 17 Punkte und erreichte einen Stand von 93. Mit diesem Wert steht er im Vergleich zu Industrie, Einzelhandel und Dienstleistungen immer noch am besten da. Auch wenn die Rückmeldungen inzwischen etwas pessimistischer ausfallen, bezeichnen immer noch 28 Prozent der Grossisten ihre Geschäftslage als gut. Nur knapp jedes zehnte Großhandelsunternehmen berichtet über schlechte Geschäfte.
Anders sieht es jedoch bei der Einschätzung der erwarteten Geschäftslage im Jahr 2021 aus. Während mittlerweile mehr als ein Drittel der Grossisten mit schlechteren Geschäften rechnet, erwartet gerade mal noch jeder Zwölfte eine Verbesserung der Geschäftslage. Dementsprechend zurückhaltend zeigen sich die Großhändler derzeit im Hinblick auf ihre Investitionspläne. Nur noch jeder zwölfte Großhändler plant, seine Investitionen auszuweiten. Ihre Personalplanungen fallen allerdings weniger restriktiv aus als noch zuletzt und sind von dem Bemühen geprägt, den Mitarbeiterstamm auch in der Krise an Bord zu halten.Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor steht mit einem Klimaindex von 87 Punkten noch vergleichsweise gut da. Dies gilt insbesondere für die unternehmensbezogene Dienstleistungswirtschaft. Dagegen können Gewerbezweige wie die personenbezogenen Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche ihrer Geschäftstätigkeit derzeit entweder gar nicht oder nur mit starken Einschränkungen nachgehen. Während die Geschäftslage im vierten Quartal 2020 von gut einem Sechstel als gut, von 56 Prozent als befriedigend und einem Viertel als schlecht bezeichnet wird, rechnet nur jeder siebte Betrieb mit einer Verbesserung der Geschäftslage. Fast ein Drittel der Betriebe erwartet dagegen eine Verschlechterung der Geschäftslage im Jahr 2021.Dementsprechend zurückhaltend bleiben die Dienstleister derzeit im Hinblick auf ihre Investitionspläne. Nur jeder zwölfte Dienstleister plant, seine Investitionen auszuweiten. Ihre Personalplanungen fallen allerdings weniger restriktiv aus als noch zuletzt und sind von dem Bemühen geprägt, den Mitarbeiterstamm zu halten. Jeder achte Dienstleistungsbetrieb plant sogar, die Beschäftigtenzahl aufzustocken. Personalbedarf haben etwa IT-Unternehmen, die die in Corona-Zeiten deutlich gestiegene Nachfrage nach Digitalisierungslösungen bedienen. - Konjunkturbericht Wolfsburg-Braunschweig 4. Quartal 2020
Allgemeine Konjunkturlage
Der IHK-Konjunkturklimaindikator konnte zum Jahreswechsel nur um einen einzigen Punkt zulegen. In den beiden Vorquartalen war er noch um satte 25 bzw. 26 Punkte angestiegen. Mit einem aktuellen Stand von 95 verbleibt der Indikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle geschäftliche Lage der Unternehmen als auch ihre Geschäftserwartungen abbildet, weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau.Immerhin hat sich die geschäftliche Situation der heimischen Wirtschaft leicht gebessert. So bezeichnen 21 Prozent der befragten Betriebe die aktuelle Geschäftslage als gut. Exakt die Hälfte sieht sie zumindest als befriedigend an. 29 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Situation hingegen als schlecht. Der Saldo aus guten und schlechten Lagebewertungen beträgt folglich -8. Er rangiert damit zwar weiterhin im Negativbereich, hat sich jedoch gegenüber dem Vorquartal (-12) verringert.Gesamtwirtschaft Braunschweig-Wolfsburg
Die geschäftliche Stimmung der regionalen Unternehmen wird weiterhin in erheblichem Maße von der Entwicklung der Corona-Pandemie bestimmt. Verglichen mit dem Herbst hat sich zum Winter eine leichte Verbesserung der Geschäftslage und eine geringfügige Verschlechterung der Geschäftsaussichten ergeben. Die vergleichsweise schwache Veränderungsdynamik lässt erkennen, dass der Weg aus dem Corona-Tal nicht wesentlich kürzer geworden ist. Dennoch sehen sich viele Unternehmen für diesen Weg gut gerüstet. So geben mehr als sechzig Prozent der befragten Unternehmen an, derzeit keine negativen Auswirkungen auf ihre aktuelle Finanzlage zu verspüren. Auf der anderen Seite ist jedoch ein knappes Fünftel von Eigenkapitalrückgängen betroffen. 15 Prozent berichten von zunehmenden Forderungsausfällen und jeder zehnte Betrieb sieht sich mit einem erschwerten Fremdkapitalzugang bzw. mit Liquiditätsengpässen konfrontiert (Mehrfachnennungen möglich). Eine drohende Insolvenz fürchtet jedes fünfzigste Unternehmen.
Trotz aller aktuellen Unwägbarkeiten löst sich die pandemiebedingte Erstarrung bei den Investitions- und Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft langsam auf. So ist die Investitionsbereitschaft der Betriebe – ausgehend vom außerordentlich niedrigen Level zu Beginn der Corona-Krise - nun bereits das dritte Quartal in Folge angewachsen. Auch wenn die Investitionsneigung noch längst nicht das Vorkrisenniveau erreicht hat, so fallen die betrieblichen Rückmeldungen doch nach und nach günstiger aus. Inzwischen geht wieder jedes fünfte Unternehmen von einer Ausweitung seines Investitionsbudgets aus. Gut die Hälfte will ihre bestehenden Pläne unverändert umsetzen. Dagegen gehen nur noch 29 Prozent der Betriebe davon aus, ihre Investitionen zusammenstreichen zu müssen. Bei ihren Personalplanungen lösen die befragten Unternehmen jedoch nur vorsichtig das Bremspedal. Immer noch rechnet ein knappes Viertel der Betriebe damit, Beschäftigung abbauen zu müssen. Dagegen möchten mehr als zwei Drittel der Unternehmen ihren Personalbestand konstant belassen. Nur ein knappes Zehntel denkt derzeit an eine Ausweitung seiner Mitarbeiterzahl.Industrie
In der Industrie hat sich der konjunkturelle Erholungsprozess merklich abgeschwächt. Der branchenspezifische Klimaindikator stieg lediglich um einen Punkt auf einen Wert von 99 an. Dies ist das Resultat zweier gegenläufiger, wenn auch wenig dynamischer Entwicklungen. Auf der einen Seite fallen die winterlichen Lagebeurteilungen der Industriekapitäne im Vergleich zum Vorquartal etwas besser aus. So beurteilt derzeit ein knappes Fünftel seine Situation als gut und etwas mehr als die Hälfte sieht sie immerhin als befriedigend an. Ein knappes Drittel ist mit seiner geschäftlichen Situation jedoch unzufrieden. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen verbleibt im Negativbereich und beträgt -13. Im Vorquartal hatte er noch bei -19 gelegen. Auf der anderen Seite haben sich die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate mit dem Wiederaufflammen der Corona-Pandemie wieder leicht eingetrübt. Nichtsdestotrotz befinden sich die Optimisten, die eine günstigere Geschäftsentwicklung erwarten, gegenüber den Pessimisten, die schlechtere Geschäfte prognostizieren, immer noch erkennbar in der Mehrheit. In dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld kommt der Industrie ihre internationale Vernetzung zugute. So hat sich zuletzt insbesondere der asiatische Markt - und hier vor allem China - als stabilisierender Faktor erwiesen. Mit Blick auf das künftige Exportgeschäft zeigt sich die Industrie erleichtert über die in letzter Minute geschlossenen Vereinbarungen zum Brexit und hofft zudem auf mehr Verlässlichkeit bei den internationalen Handelsbeziehungen nach erfolgtem US-Präsidentenwechsel.Einzelhandel
Der Mitte Dezember verfügte „harte Lockdown“ hat den Einzelhandel mitten im Weihnachtsgeschäft und damit in der umsatzstärksten Phase des Jahres massiv getroffen. Schon zuvor hatte der stationäre Handel unter dem seit Anfang November geltenden „Teil-Lockdown“ zu leiden, da dieser aufgrund der angeordneten Schließung von Gastronomie und zahlreichen Dienstleistungsbetrieben deutlich sinkende Besucher- bzw. Kundenfrequenzen in den Innenstädten und Ortszentren zur Folge hatte. All dies hat das Konjunkturklima im Einzelhandel nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 nun erneut zum Absturz gebracht. Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator rauschte um 56 Punkte in die Tiefe und kam erst bei einem Wert von 50 zum Stillstand. Der vom Sommer bis in den Herbst andauernde Erholungsprozess des Einzelhandels hat damit ein jähes Ende gefunden. Dass aktuell sechs von zehn Händlern ihre Geschäftslage als schlecht bezeichnen, kann vor dem erwähnten Hintergrund kaum verwundern. Allerdings ist die Situation nicht für alle Einzelhändler gleichermaßen schwierig. So bezeichnet ein knappes Viertel der Händler seine Geschäftslage als zufriedenstellend und 17 Prozent berichten von guten Geschäften. Dabei zählen insbesondere der Onlinehandel, aber auch der stationäre Einzelhandel mit Lebensmitteln, Drogeriewaren oder Fahrrädern zu den Gewinnern der Corona-Krise. Der stationäre Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen, Lederwaren, Büchern, Uhren und Schmuck, der die innerstädtischen Einkaufstandorte in besonderem Maße prägt, leidet dagegen erheblich.Großhandel
Im Großhandel hat sich das Konjunkturklima nach dem Corona-Einbruch weiter aufgehellt. Ausgehend von einem im Herbst noch recht bescheidenen Niveau kletterte der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator um 16 Punkte und erreichte einen Stand von 91. Damit hat er die in den übrigen betrachteten Wirtschaftszweigen schon früher einsetzende Aufholbewegung ein Stück weit nachgeholt, bleibt aber nach wie vor hinter der Industrie und dem Dienstleistungssektor zurück. Auch wenn die Rückmeldungen inzwischen etwas günstiger ausfallen, bezeichnen immer noch 28 Prozent der Grossisten ihre Geschäftslage als schlecht. Nur gut jedes zehnte Großhandelsunternehmen freut sich dagegen über gute Geschäfte. Indes mischt sich in die Vorausschau auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten mittlerweile wieder mehr Optimismus. So erwartet die Mehrheit der Großhändler nach dem abgelaufenen Krisenjahr für 2021 zumindest wieder ein erkennbares Umsatzwachstum. Mit insgesamt besseren Geschäften rechnen 15 Prozent (Vorquartal 1 Prozent) und mehr als zwei Drittel gehen zumindest von einem gleichbleibenden Geschäftsverlauf aus. 17 Prozent (Vorquartal 28 Prozent) bewerten ihre geschäftlichen Aussichten hingegen als schlecht. Etwas zurückhaltend zeigen sich die Großhändler derzeit noch im Hinblick auf ihre Investitionspläne. Ihre Personalplanungen fallen weniger restriktiv aus als noch zuletzt und sind von dem Bemühen geprägt, den Mitarbeiterstamm auch in der Krise an Bord zu halten.Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor arbeitet sich in kleinen Schritten aus der Corona-Krise. Dies gilt insbesondere für die unternehmensbezogene Dienstleistungswirtschaft. Dagegen können Gewerbezweige wie die personenbezogenen Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche ihrer Geschäftstätigkeit derzeit entweder gar nicht oder nur mit starken Einschränkungen nachgehen. Insgesamt hat sich der Aufholprozess im Dienstleistungsgewerbe verlangsamt. So konnte der sektorale Konjunkturklimaindikator nur noch um 9 Punkte auf einen Wert von 106 zulegen. Obwohl er damit den höchsten Stand unter allen betrachteten Wirtschaftszweigen einnimmt, ist er von seinem früheren Level noch weit entfernt. Immerhin haben sich die Rückmeldungen der Dienstleister zu ihrer aktuellen Geschäftslage zum Positiven gewendet. Ein Drittel der Betriebe vermeldet im laufenden Winter gute Geschäfte. Unzufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf zeigt sich dagegen nur noch ein Viertel der befragten Unternehmen. Im Vorquartal waren diese Relationen noch genau andersherum ausgefallen. Nur geringfügig verbessert haben sich die Geschäftsaussichten auf die kommenden Monate. Wie schon im Vorquartal werden die negativen Geschäftsprognosen von den positiven leicht überwogen. Dafür zeigt die Tendenz bei den in der Krise stark gestutzten Investitions- und Beschäftigungsplänen weiter nach oben. Die Dienstleister sind derzeit der einzige Wirtschaftszweig, der per Saldo mit einem Beschäftigungszuwachs rechnet. Personalbedarf haben etwa IT-Unternehmen, die die in Corona-Zeiten deutlich gestiegene Nachfrage nach Digitalisierungslösungen bedienen. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 3. Quartal 2020
Allgemeine Konjunkturlage
Branchenübergreifend ist der Konjunkturklimaindikator, der sowohl die aktuelle geschäftliche Lage der Unternehmen als auch ihre Geschäftserwartungen abbildet, um 11 auf aktuell 91 Punkte angestiegen. Schon im Vorquartal hatte er um 31 Punkte kräftig zugelegt. Die deutliche Erhöhung ist jedoch in Relation zum Sturzflug im Frühjahr zu sehen, als der Wert mit 51 Punkten ein historisches Tief erreichte.
Da sich das Wirtschaftsgeschehen für viele Branchen in den letzten Monaten stabilisiert hat, beurteilen die Unternehmen ihre Geschäftslage aktuell deutlich besser als im zurückliegenden Sommer: 18 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als gut und 56 Prozent sehen sie als befriedigend an. Rund ein Viertel der Unternehmen beurteilt die aktuelle Situation hingegen als schlecht. Doch nach der düsteren Vorausschau bei Ausbruch der Corona-Krise regt sich nun auch wieder Hoffnung auf bessere Zeiten. Elf Prozent der befragten Unternehmen prognostiziert, dass sich die Geschäftslage positiv entwickeln wird, die Hälfte geht von einem unverändertem Geschäftsverlauf aus. Rund 30 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verschlechterung.Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Bei allen wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage im Raum Nordostniedersachsen zeigen die Tendenzpfeile nach oben. Verglichen mit dem Vorquartal haben sich die Relationen also jeweils verbessert – was angesichts des niedrigen Ausgangsniveaus aber auch keine Überraschung ist. Trotz der in den letzten Monaten eingetretenen Erholung werden die Einschätzungen der Unternehmen zu ihrer Geschäftslage und ihren Geschäftserwartungen weiterhin von der Entwicklung der Corona-Pandemie bestimmt. Zwar haben sich die zuvor noch eklatanten Nachfrage- und Umsatzausfälle für viele Unternehmen inzwischen reduziert, dennoch rechnet mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen mit einem Rückgang seines Jahresumsatzes von über zehn Prozent. Immerhin arbeitet knapp ein Viertel der Betriebe bereits wieder auf Vorkrisenniveau.
Bei ihren Investitions- und Personalplanungen lässt die regionale Wirtschaft daher weiterhin Vorsicht walten, auch wenn sich die pandemiebedingte Erstarrung in dieser Hinsicht langsam löst. So ist die Investitionsneigung im Vergleich zum Vorquartal zwar erkennbar angewachsen, sie bleibt aber insgesamt immer noch relativ schwach. Derzeit geht nur ein Fünftel der Betriebe von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus. 45 Prozent wollen ihre Pläne zumindest beibehalten. Gut ein Drittel der Unternehmen beabsichtigt dagegen, Investitionen zusammenzustreichen. Die Beschäftigungspläne der befragten Betriebe sind von dem Bemühen geprägt, ihre wertvollen Fachkräfte möglichst auch in Pandemiezeiten an Bord zu halten. Fast zwei Drittel der Unternehmen möchten ihren Personalbestand trotz aller Schwierigkeiten konstant belassen. Ein knappes Zehntel denkt derzeit gar an eine Ausweitung seiner Mitarbeiterzahl. Ein Viertel rechnet jedoch damit, Beschäftigung abbauen zu müssen.Industrie
Das Konjunkturklima in der Industrie hat sich deutlich verbessert. Der branchenspezifische Klimaindikator sprang um 15 Punkte auf einen Wert von 82. Nachdem die Industrie zu Beginn der Corona-Krise eklatante Nachfrageausfälle verkraften musste, hat sich die Auftragslage inzwischen wieder sichtlich erholt. Sowohl die inländische als auch die ausländische Ordertätigkeit hat erkennbar angezogen. Gleichwohl bleibt das Auftragspolster der regionalen Industrie wesentlich dünner als zu Vorkrisenzeiten. Dies spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Industriebetriebe zu ihrer aktuellen Geschäftslage wider. Derzeit beurteilen 14 Prozent ihre Situation als gut. Die Hälfte sieht sie immerhin als befriedigend an. Ein gutes Drittel ist mit seiner geschäftlichen Situation jedoch unzufrieden. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen verbleibt damit weiterhin im Negativbereich und beträgt -22. Im Vorquartal hatte er jedoch noch bei -35 gelegen. Zum Stimmungsaufschwung in der Industrie tragen nicht zuletzt die merklich gestiegenen Geschäftserwartungen bei. Hoffnungsvoll fällt auch der Blick auf die weitere Exportentwicklung aus. Ein ungünstiger Pandemieverlauf auf wichtigen Ausfuhrmärkten, das Ausfechten internationaler Handelskonflikte oder ein No-Deal-Brexit können die aufkommende Zuversicht allerdings schnell wieder zunichtemachen.Einzelhandel
Nach dem absoluten Tiefpunkt des Frühjahrs-Lockdowns hat sich der Stimmungsaufschwung im Einzelhandel zum Herbst hin fortgesetzt. Der Konjunkturklimaindikator machte einen Satz um 22 Punkte und erreichte einen Stand von 92. Damit nähert er sich bereits wieder dem Vorkrisenniveau an. Deutlich positiver als im Vorquartal fallen die aktuellen Lagebeurteilungen der Einzelhändler aus. Knapp ein Fünftel der Betriebe berichtet von einer guten Geschäftslage und 58 Prozent bezeichnen sie zumindest als zufriedenstellend. Über schlechte Geschäfte klagt allerdings immerhin noch gut ein Fünftel der Unternehmen. Auch die Geschäftserwartungen fallen wieder hoffnungsvoller aus, zumal die Händler eine deutlich gestiegene Konsumneigung ihrer Kunden verspüren. Allerdings spiegeln die insgesamt erfreulichen Gesamtwerte nicht wider, dass die Entwicklung im Einzelhandel derzeit sehr unterschiedlich verläuft. Während in der Corona-Krise insbesondere der Onlinehandel, aber auch der stationäre Einzelhandel mit Lebensmitteln, Drogeriewaren, Möbeln und Einrichtungsgegenständen oder Fahrrädern zu den Gewinnern zählt, leidet der stationäre Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren erheblich. Da gerade die letztgenannten Sortimente häufig in den städtischen Zentren angeboten werden, entwickelt sich die Pandemie auch zu einer ernsthaften Bedrohung für die innerstädtischen Einkaufsstandorte.Großhandel
Auch im regionalen Großhandel hat sich das zuvor recht düstere Konjunkturklima aufgehellt. Der branchenspezifische Klimaindikator kletterte um 19 Punkte auf einen Stand von 110. Derzeit bezeichnet ein Viertel der Grossisten die Geschäftslage als gut und immerhin 71 Prozent als befriedigend. Nur 4 Prozent berichten von einer schlechten Geschäftslage. Auch die Vorausschau auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten fällt weniger pessimistisch aus als zuletzt. Bei ihren Prognosen geben sich die Grossisten aber weiterhin zurückhaltend. Einerseits gehen 28 Prozent von besseren Geschäften aus, andererseits erwarten ebenfalls 28 Prozent einen ungünstigeren Geschäftsverlauf. Nachdem der Großhandel seine Investitionspläne krisenbedingt stark zurückgefahren hatte, ist seine Investitionsneigung aktuell zwar angestiegen, sie bleibt aber insgesamt noch relativ schwach. Ihre Mitarbeiterzahl wollen mehr als 80 Prozent der Großhändler in der Krise beibehalten. Gut ein Sechstel rechnet jedoch mit einer Reduzierung des Personalbestands.Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor hat in der Corona-Krise merklich gelitten. Einzelne zugehörige Gewerbezweige wie personenbezogene Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche können ihrer Geschäftstätigkeit - wenn überhaupt - nur unter Einhaltung aufwändiger und umsatzmindernder Hygienemaßnahmen nachgehen. Anderen Dienstleistern sind Teile ihres üblichen Auftragsaufkommens und damit einhergehend Umsätze und Erträge weggebrochen. Mittlerweile hat sich die Situation aber etwas entspannt. So konnte der Konjunkturklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe um 7 Punkte auf einen Wert von 94 zulegen. Von seinem früheren Level ist er damit aber immer noch weit entfernt. Der Anstieg des Konjunkturklimaindikators ist allein darauf zurückzuführen, dass die zukünftige Geschäftslage deutlich besser eingeschätzt wird als im Vorquartal und mittlerweile der Optimismus beim Blick in die Zukunft überwiegt. Und auch bei den in der Krise stark gestutzten Beschäftigungsplänen zeigt die Tendenz nun wieder nach oben. Bei der Investitionsplanung überwiegt dagegen nach wie vor die Skepsis. Zwar ist die Investitionsneigung im Vergleich zum Vorquartal leicht gestiegen, aber lediglich 3 Prozent der Dienstleister beabsichtigen, das Investitionsbudget aufzustocken.
- Konjunkturbericht Wolfsburg-Braunschweig 3. Quartal 2020
Allgemeine Konjunkturlage
Der IHK-Konjunkturklimaindikator für den Wirtschaftsraum Wolfsburg-Braunschweig konnte im Herbst einen kräftigen Anstieg um 25 Punkte verbuchen und erreichte einen Stand von 94. Schon im Vorquartal hatte er um 26 Punkte zugelegt. Die deutliche Erhöhung ist jedoch in Relation zum vorangegangenen Sturzflug zu sehen. So war der Indikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle geschäftliche Lage der Unternehmen als auch ihre Geschäftserwartungen abbildet, im Frühjahr abrupt um 63 Punkte auf ein historisches Tief von 43 gefallen. Seine damaligen Verluste hat er also noch längst nicht aufholen können.
Folglich ist die geschäftliche Lage der heimischen Wirtschaft insgesamt immer noch als angespannt zu bezeichnen. Da sich das Wirtschaftsgeschehen für viele Branchen in den letzten Monaten stabilisiert hat, beurteilen die Unternehmen ihre Geschäftslage im Herbst aber deutlich besser als im zurückliegenden Sommer. Momentan bewerten 17 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut und 54 Prozent sehen sie zumindest als befriedigend an. 29 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Situation hingegen als schlecht.Gesamtwirtschaft Wolfsburg-Braunschweig
Bei allen wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage im Raum Braunschweig-Wolfsburg zeigen die Tendenzpfeile nach oben. Vergleichen mit dem Vorquartal haben sich die Relationen also jeweils verbessert – was angesichts des niedrigen Ausgangsniveaus aber auch keine Überraschung ist. Trotz der in den letzten Monaten eingetretenen Erholung werden die Einschätzungen der Unternehmen zu ihrer Geschäftslage und ihren Geschäftserwartungen weiterhin von der Entwicklung der Corona-Pandemie bestimmt. Zwar haben sich die zuvor noch eklatanten Nachfrage- und Umsatzausfälle für viele Unternehmen inzwischen reduziert, dennoch rechnet mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen mit einem Rückgang seines Jahresumsatzes von über zehn Prozent. Immerhin arbeitet ein gutes Fünftel der Betriebe bereits wieder auf Vorkrisenniveau. Von den Übrigen rechnen die meisten aber erst im Verlaufe des zweiten Halbjahres 2021 mit einer Rückkehr zur normalen Geschäftstätigkeit.
Bei ihren Investitions- und Personalplanungen lässt die regionale Wirtschaft daher weiterhin Vorsicht walten, auch wenn sich die pandemiebedingte Erstarrung in dieser Hinsicht langsam löst. So ist die Investitionsneigung im Vergleich zum Vorquartal zwar erkennbar angewachsen, sie bleibt aber insgesamt immer noch relativ schwach. Derzeit gehen nur 15 Prozent der Betriebe von einer Ausweitung ihrer Investitionsbudgets aus. 45 Prozent wollen ihre Pläne zumindest beibehalten. Vier von zehn Unternehmen beabsichtigen dagegen, ihre Investitionen zusammenzustreichen. Die Beschäftigungspläne der befragten Betriebe sind von dem Bemühen geprägt, ihre wertvollen Fachkräfte möglichst auch in Pandemiezeiten an Bord zu halten. Fast zwei Drittel der Unternehmen möchten ihren Personalbestand trotz aller Schwierigkeiten konstant belassen. Ein knappes Zehntel denkt derzeit gar an eine Ausweitung seiner Mitarbeiterzahl. Mehr als ein Viertel rechnet jedoch damit, Beschäftigung abbauen zu müssen.Industrie
Das Konjunkturklima in der Industrie hat sich deutlich verbessert. Der branchenspezifische Klimaindikator sprang um 29 Punkte auf einen Wert von 98. Nachdem die Industrie zu Beginn der Corona-Krise eklatante Nachfrageausfälle verkraften musste, hat sich die Auftragslage inzwischen wieder sichtlich erholt. Sowohl die inländische als auch die ausländische Ordertätigkeit hat erkennbar angezogen. Gleichwohl bleibt das Auftragspolster der regionalen Industrie wesentlich dünner als zu Vorkrisenzeiten. Dies spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Industriebetriebe zu ihrer aktuellen Geschäftslage wider. Derzeit beurteilen 15 Prozent ihre Situation als gut. Etwas mehr als die Hälfte sieht sie immerhin als befriedigend an. Ein gutes Drittel ist mit seiner geschäftlichen Situation jedoch unzufrieden. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen verbleibt damit weiterhin im Negativbereich und beträgt -19. Im Vorquartal hatte er jedoch noch bei -47 gelegen. Zum Stimmungsaufschwung in der Industrie tragen nicht zuletzt die merklich gestiegenen Geschäftserwartungen bei. Die Optimisten, die in den kommenden Monaten eine günstigere Geschäftsentwicklung erwarten, befinden sich gegenüber den Pessimisten, die schlechtere Geschäfte prognostizieren, jetzt sogar deutlich in der Mehrheit. Ähnlich hoffnungsvoll fällt auch der Blick auf die weitere Exportentwicklung aus. Ein ungünstiger Pandemieverlauf auf wichtigen Ausfuhrmärkten, das Ausfechten internationaler Handelskonflikte oder ein No-Deal-Brexit können die aufkommende Zuversicht allerdings schnell wieder zunichte machen.Einzelhandel
Nach dem absoluten Tiefpunkt des Frühjahrs-Lockdowns hat sich der Stimmungsaufschwung im Einzelhandel zum Herbst hin fortgesetzt. Der Konjunkturklimaindikator machte einen Satz um 35 Punkte und erreichte einen Stand von 106. Damit nähert er sich bereits wieder dem Vorkrisenniveau an. Erstaunlich positiv fallen die aktuellen Lagebeurteilungen der Einzelhändler aus. Mehr als ein Fünftel der Betriebe berichtet von einer guten Geschäftslage und gut zwei Drittel bezeichnen sie zumindest als zufriedenstellend. Über schlechte Geschäfte klagt nur jedes zehnte Unternehmen. Auch die Geschäftserwartungen fallen wieder hoffnungsvoller aus, zumal die Händler eine deutlich gestiegene Konsumneigung ihrer Kunden verspüren. Allerdings spiegeln die insgesamt erfreulichen Gesamtwerte nicht wider, dass die Entwicklung im Einzelhandel derzeit sehr unterschiedlich verläuft. Während in der Corona-Krise insbesondere der Onlinehandel, aber auch der stationäre Einzelhandel mit Lebensmitteln, Drogeriewaren, Möbeln und Einrichtungsgegenständen oder Fahrrädern zu den Gewinnern zählt, leidet der stationäre Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren erheblich. Da gerade die letztgenannten Sortimente häufig in den städtischen Zentren angeboten werden, entwickelt sich die Pandemie auch zu einer ernsthaften Bedrohung für die innerstädtischen Einkaufsstandorte.Großhandel
Auch im regionalen Großhandel hat sich das zuvor recht düstere Konjunkturklima aufgehellt. Der branchenspezifische Klimaindikator kletterte um 22 Punkte auf einen Stand von 75. Insgesamt bleibt der Genesungsprozess der Großhändler von den Folgen der Corona-Pandemie aber ein Stück weit hinter demjenigen der übrigen betrachteten Wirtschaftszweige zurück. Derzeit bezeichnen immer noch 36 Prozent der Grossisten ihre Geschäftslage als schlecht. Nur 12 Prozent freuen sich dagegen über gute Geschäfte. Auch wenn sich sowohl die Umsatz- als auch die Ertragslage im Vergleich zum Vorquartal positiv entwickelt haben, klafft im Großhandel weiterhin eine deutliche Lücke zum Geschäftsbetrieb vor der Corona-Pandemie. Wenigstens fällt die Vorausschau auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten mittlerweile weniger pessimistisch aus als zuletzt. Bei ihren Prognosen geben sich die Grossisten aber weiterhin zurückhaltend. So rechnet kaum ein Unternehmen in der nächsten Zeit mit besseren Geschäften. 71 Prozent erwarten dagegen eine gleichbleibende Entwicklung und 28 Prozent einen ungünstigeren Geschäftsverlauf. Nachdem der Großhandel seine Investitionspläne krisenbedingt stark zurückgefahren hatte, ist seine Investitionsneigung aktuell zwar angestiegen, sie bleibt aber insgesamt noch relativ schwach. Ihre Mitarbeiterzahl wollen sieben von zehn Großhändlern in der Krise beibehalten. Drei von zehn rechnen jedoch mit einer Reduzierung ihres Personalbestands.Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor hat in der Corona-Krise merklich gelitten. Einzelne zugehörige Gewerbezweige wie personenbezogene Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche können ihrer Geschäftstätigkeit - wenn überhaupt - nur unter Einhaltung aufwändiger und umsatzmindernder Hygienemaßnahmen nachgehen. Anderen Dienstleistern sind Teile ihres üblichen Auftragsaufkommens und damit einhergehend Umsätze und Erträge weggebrochen. Mittlerweile hat sich die Situation aber etwas entspannt. So konnte der Konjunkturklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe um 32 Punkte auf einen Wert von 97 zulegen. Von seinem früheren Level ist er damit aber immer noch weit entfernt. Sichtlich verbessert haben sich die Rückmeldungen der Dienstleister zu ihrer geschäftlichen Lage. Ein Viertel der Betriebe vermeldet im laufenden Herbst gute Geschäfte. Unzufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf zeigt sich dagegen noch ein Drittel der befragten Unternehmen. Im Vorquartal waren diese Relationen noch wesentlich ungünstiger ausgefallen. Gleiches gilt für die Geschäftsaussichten auf die kommenden Monate. Inzwischen werden die negativen Geschäftsprognosen von den positiven sogar leicht überwogen. Und auch bei den in der Krise stark gestutzten Investitions- und Beschäftigungsplänen zeigt die Tendenz nun wieder nach oben. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 2. Quartal 2020
Allgemeine Konjunkturlage
Der IHK-Konjunkturklimaindikator zeigt zwar einen Anstieg um 31 Punkte auf einen aktuellen Wert von 82 – die durchaus merkliche Erhöhung ist aber in Relation zum vorangegangenen Sturzflug zu betrachten. So war der Indikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle geschäftliche Lage der Unternehmen als auch ihre Geschäftserwartungen abbildet, im Frühjahr abrupt um 55 Punkte auf ein historisches Rekordtief von 51 gefallen. Da die Frühjahrsumfrage zum Zeitpunkt des weitgehenden Lockdowns stattgefunden hatte, durfte nun im Quartalsvergleich von einer Erholung des Konjunkturklimaindikators ausgegangen werden.
Gesamtwirtschaft Nordostniedersachsen
Die Einschätzungen der regionalen Unternehmen zu ihrer geschäftlichen Lage und zu ihren Erwartungen werden derzeit weitgehend durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Zahlreiche Unternehmen sorgen sich vor einer zweiten Infektionswelle nach den Sommerferien, die erneut zu erheblichen Einschränkungen wirtschaftlicher Tätigkeiten führen könnte. Zudem wirken im Hintergrund all die Belastungen fort, die der regionalen Wirtschaft schon vor der Corona-Krise Sorgen bereitet haben, wie etwa die ungelösten internationalen Handelskonflikte, der Brexit oder die fragile Verfassung der EU. Folglich bleibt die regionale Wirtschaft bei ihren Investitions- und Personalplanungen sehr zurückhaltend. Die Corona-bedingte Verunsicherung und das Bemühen um Liquiditätserhalt hatten bereits im Vorquartal zu einer radikalen Kürzung betrieblicher Investitionsetats geführt. Zwar ist die Investitionsneigung zum Sommer hin wieder leicht angewachsen, insgesamt verbleibt sie aber auf schwachem Niveau. Derzeit geht nur jeder achte Betrieb von einer Ausweitung seines Investitionsbudgets aus. 45 Prozent wollen ihre Pläne zumindest beibehalten. Dagegen beabsichtigt 42 Prozent der Unternehmen, die Investitionen zusammenzustreichen.
Auch die Beschäftigungsplanungen sind im Zuge der Corona-Krise erheblich ins Minus gerutscht. Im Vergleich zum Vorquartal haben sie sich jedoch wieder leicht erholt. Trotz aller Schwierigkeiten bemüht sich die regionale Wirtschaft, ihre Fachkräfte so weit wie möglich an Bord zu behalten. So beabsichtigen mehr als 60 Prozent der Unternehmen, ihre Mitarbeiterzahl konstant zu halten. Knapp ein Drittel geht allerdings davon aus, seinen Personalstamm reduzieren zu müssen. An eine Ausweitung der Beschäftigtenzahl denkt derzeit nur eine kleine Minderheit von 8 ProzentIndustrie
Schon vor Ausbruch der Corona-Krise hatte die Industrie mit herausfordernden Strukturumbrüchen etwa in den Bereichen Digitalisierung, Verkehr oder Energie und mit einem ausgesprochen schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeld zu kämpfen. Die Folgen der Pandemie haben die Industrieunternehmen zusätzlich schwer getroffen. In der Folge war der Konjunkturklimaindikator für die Industrie im Frühjahr auf ein historisches Tief hinabgerauscht. Mittlerweile konnte er mit einem Wert von 67 Punkten zwar wieder zulegen, die geschäftliche Lage der Industriebetriebe hat sich zum Sommer hin aber nochmals verschlechtert. Derzeit beurteilt nur jedes zehnte Unternehmen seine Geschäftslage als gut. 45 Prozent sehen sie immerhin als befriedigend an. Weitere 45 Prozent sind mit ihrer geschäftlichen Situation jedoch unzufrieden. Nachfrageausfälle im In- und Ausland haben Umsätze und Erträge stark abschmelzen lassen. Mehr als sieben von zehn Industriebetrieben verzeichnen rückläufige Auftragseingänge. All dies drückt auf die Investitions- und Beschäftigungspläne. Gerade die Industrie ist darauf angewiesen, dass neben der Binnenkonjunktur auch der internationale Handel wieder in Schwung kommt. Angesichts der weltweiten Pandemielage stehen die Vorzeichen hierfür momentan allerdings nicht zum Besten. Dass sich die im Vorquartal noch geradezu katastrophalen Geschäfts- und Exporterwartungen dennoch erkennbar verbessert haben, dürfte zu guten Teilen auf einen Basiseffekt zurückzuführen sein.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hatte im Frühjahr in besonderem Maße unter dem Lockdown zu leiden. Dadurch war der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator auf ein Allzeittief von nur noch 27 Punkten eingebrochen. Mit den inzwischen eingetretenen Lockerungen haben sich die zuvor desaströsen Beurteilungen der Einzelhändler zu ihrer geschäftlichen Lage und zu ihren Erwartungen ein Stück weit erholt. Auch hierfür dürfte jedoch zu wesentlichen Teilen ein Basiseffekt verantwortlich sein. Auf diese Weise konnte der Konjunkturklimaindikator für den Einzelhandel im Sommer wieder auf einen Wert von 74 Punkten zulegen. Dies ändert jedoch nichts an der nach wie vor außerordentlich schwierigen Situation des regionalen Handels. Denn trotz verbesserter Bewertungen verbleiben die Rückmeldungen der Einzelhändler zu ihrer Geschäftslage, zur ihrer Umsatz- und Ertragsentwicklung, zu ihren Geschäftsaussichten und zu ihren Investitions- und Beschäftigungsplanungen per Saldo weiterhin deutlich im Negativbereich. Der stationäre Handel leidet darunter, dass die Kundenfrequenzen an zentralen Handelsstandorten noch längst nicht das Vorkrisenniveau erreichen. Zudem beeinträchtigen die geltenden Hygieneauflagen das Einkaufserlebnis. Und nicht zuletzt wirken sich verbreitete Kurzarbeit und Ängste um Jobverlust negativ auf die Konsumstimmung der Kunden aus. Dies sorgt neben dem stationären Handel übrigens auch den sonst so florierenden Online-Handel.Großhandel
Auch die Großhändler können sich der schwierigen Lage ihrer Kunden im Zuge der Corona-Krise nicht entziehen. Einzelhandel, Gastronomie, Industrie und Gewerbe nahmen den Grossisten merklich weniger Waren ab. In der Folge haben Umsätze und Erträge der Grossisten erkennbar gelitten. Dadurch erreicht der Konjunkturklimaindikator für den Großhandel derzeit nur einen Wert von 91 Punkten. Hierzu leisten die ernüchternden Rückmeldungen der Branche zum aktuellen Geschäftsverlauf ihren Beitrag. Demnach kann sich derzeit nur gut ein Drittel der Großhändler über gut gehende Geschäfte freuen. 42 Prozent sind mit der aktuellen Lage immerhin zufrieden. Ein Fünftel berichtet dagegen von einem schlechten Geschäftsverlauf. Noch schlechter fällt die Vorausschau auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten aus. So erwartet nur jedes Sechste der befragten Unternehmen eine geschäftliche Aufhellung. Dagegen geht knapp die Hälfte der Großhändler von einer rückläufigen Geschäftsentwicklung aus. Auch der Großhandel hat im Zuge der Corona-Krise seine Investitionspläne stark zurückgefahren. Zuletzt ist die Investitionsneigung zwar wieder leicht angestiegen ist, sie bleibt aber nach wie vor schwach. Ihre Mitarbeiterzahl wollen gut zwei Drittel der Großhändler in der Krise beibehalten. Knapp ein Drittel rechnet jedoch mit einer Reduzierung seines Personalbestands.Dienstleistungen
Die Corona-Krise hat auch die Dienstleistungswirtschaft in der Region Nordostniedersachsen voll erfasst. Einzelne Zweige des Dienstleistungssektors wie personenbezogene Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche können ihrer Geschäftstätigkeit nur unter Einhaltung aufwändiger und umsatzmindernder Hygienemaßnahmen nachgehen. Vielen anderen Dienstleistern sind Teile ihres üblichen Auftragsaufkommens und damit einhergehend Umsätze und Erträge weggebrochen. Der Konjunkturklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe, der im Frühjahr um 25 Punkte auf einen Stand von 69 eingebrochen war, konnte aktuell auf einen Wert von 87 zulegen. Die Rückmeldungen der Dienstleister zu ihrer geschäftlichen Lage fallen noch vergleichsweise positiv aus. Denn ein Drittel der Dienstleister vermeldet im laufenden Sommer gute Geschäfte und unzufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf ist dagegen nur gut ein Viertel. Die geschäftlichen Aussichten auf die kommenden Monate fallen zwar nicht mehr ganz so düster aus wie im Vorquartal, sie bleiben aber immer noch bedrückend. So rechnen 41 Prozent der Dienstleistungsunternehmen demnächst mit einem nachlassenden Geschäftsbetrieb.
- Konjunkturbericht Wolfsburg-Braunschweig 2. Quartal 2020
Allgemeine Konjunkturlage
Der IHK-Konjunkturklimaindikator zeigt für den Wirtschaftsraum Wolfsburg-Braunschweig zwar einen Anstieg um 26 Punkte auf einen aktuellen Wert von 69 – die durchaus merkliche Erhöhung ist aber in Relation zum vorangegangenen Sturzflug zu betrachten. So war der Indikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle geschäftliche Lage der Unternehmen als auch ihre Geschäftserwartungen abbildet, im Frühjahr abrupt um 63 Punkte auf ein historisches Rekordtief von 43 gefallen. Da die Frühjahrsumfrage zum Zeitpunkt des weitgehenden Lockdowns stattgefunden hatte, durfte nun im Quartalsvergleich von einer Erholung des Konjunkturklimaindikators ausgegangen werden.
Gesamtwirtschaft Wolfsburg-Braunschweig
Die Einschätzungen der regionalen Unternehmen zu ihrer geschäftlichen Lage und zu ihren Erwartungen werden derzeit weitgehend durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Zahlreiche Unternehmen sorgen sich vor einer zweiten Infektionswelle nach den Sommerferien, die erneut zu erheblichen Einschränkungen wirtschaftlicher Tätigkeiten führen könnte. Zudem wirken im Hintergrund all die Belastungen fort, die der regionalen Wirtschaft schon vor der Corona-Krise Sorgen bereitet haben, wie etwa die ungelösten internationalen Handelskonflikte, der Brexit oder die fragile Verfassung der EU. Folglich bleibt die regionale Wirtschaft bei ihren Investitions- und Personalplanungen sehr zurückhaltend. Die Corona-bedingte Verunsicherung und das Bemühen um Liquiditätserhalt hatten bereits im Vorquartal zu einer radikalen Kürzung betrieblicher Investitionsetats geführt. Zwar ist die Investitionsneigung zum Sommer hin wieder leicht angewachsen, insgesamt verbleibt sie aber auf schwachem Niveau. Derzeit geht nur jeder zehnte Betrieb von einer Ausweitung seines Investitionsbudgets aus. 41 Prozent wollen ihre Pläne zumindest beibehalten. Mit 49 Prozent beabsichtigt jedoch annähernd die Hälfte der Unternehmen, die Investitionen zusammenzustreichen.
Auch die Beschäftigungsplanungen sind im Zuge der Corona-Krise erheblich ins Minus gerutscht. Im Vergleich zum Vorquartal haben sie sich jedoch wieder leicht erholt. Trotz aller Schwierigkeiten bemüht sich die regionale Wirtschaft, ihre Fachkräfte so weit wie möglich an Bord zu behalten. So beabsichtigen mehr als 60 Prozent der Unternehmen, ihre Mitarbeiterzahl konstant zu halten. Ein Drittel geht allerdings davon aus, seinen Personalstamm reduzieren zu müssen. An eine Ausweitung der Beschäftigtenzahl denkt derzeit nur eine kleine Minderheit von 6 Prozent.Industrie
Schon vor Ausbruch der Corona-Krise hatte die Industrie mit herausfordernden Strukturumbrüchen etwa in den Bereichen Digitalisierung, Verkehr oder Energie und mit einem ausgesprochen schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeld zu kämpfen. Die Folgen der Pandemie haben die Industrieunternehmen zusätzlich schwer getroffen. In der Folge war der Konjunkturklimaindikator für die Industrie im Frühjahr auf ein historisches Tief hinabgerauscht. Mittlerweile konnte er mit einem Wert von 69 Punkten zwar wieder zulegen, die geschäftliche Lage der Industriebetriebe hat sich zum Sommer hin aber nochmals verschlechtert. Derzeit beurteilt nur etwas mehr als jedes zehnte Unternehmen seine Geschäftslage als gut. Knapp 30 Prozent sehen sie immerhin als befriedigend an. Fast 60 Prozent sind mit ihrer geschäftlichen Situation jedoch unzufrieden. Nachfrageausfälle im In- und Ausland haben Umsätze und Erträge stark abschmelzen lassen. Mehr als sieben von zehn Industriebetrieben verzeichnen rückläufige Auftragseingänge. All dies drückt auf die Investitions- und Beschäftigungspläne. Gerade die Industrie ist darauf angewiesen, dass neben der Binnenkonjunktur auch der internationale Handel wieder in Schwung kommt. Angesichts der weltweiten Pandemielage stehen die Vorzeichen hierfür momentan allerdings nicht zum Besten. Dass sich die im Vorquartal noch geradezu katastrophalen Geschäfts- und Exporterwartungen dennoch erkennbar verbessert haben, dürfte zu guten Teilen auf einen Basiseffekt zurückzuführen sein.
Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hatte im Frühjahr in besonderem Maße unter dem Lockdown zu leiden. Dadurch war der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator auf ein Allzeittief von nur noch 16 Punkten eingebrochen. Mit den inzwischen eingetretenen Lockerungen haben sich die zuvor desaströsen Beurteilungen der Einzelhändler zu ihrer geschäftlichen Lage und zu ihren Erwartungen ein Stück weit erholt. Auch hierfür dürfte jedoch zu wesentlichen Teilen ein Basiseffekt verantwortlich sein. Auf diese Weise konnte der Konjunkturklimaindikator für den Einzelhandel im Sommer wieder auf einen Wert von 71 Punkten zulegen. Dies ändert jedoch nichts an der nach wie vor außerordentlich schwierigen Situation des regionalen Handels. Denn trotz verbesserter Bewertungen verbleiben die Rückmeldungen der Einzelhändler zu ihrer Geschäftslage, zur ihrer Umsatz- und Ertragsentwicklung, zu ihren Geschäftsaussichten und zu ihren Investitions- und Beschäftigungsplanungen per Saldo weiterhin deutlich im Negativbereich. Der stationäre Handel leidet darunter, dass die Kundenfrequenzen an zentralen Handelsstandorten noch längst nicht das Vorkrisenniveau erreichen. Zudem beeinträchtigen die geltenden Hygieneauflagen das Einkaufserlebnis. Und nicht zuletzt wirken sich verbreitete Kurzarbeit und Ängste um Jobverlust negativ auf die Konsumstimmung der Kunden aus. Dies sorgt neben dem stationären Handel übrigens auch den sonst so florierenden Online-Handel.
Großhandel
Auch die Großhändler können sich der schwierigen Lage ihrer Kunden im Zuge der Corona-Krise nicht entziehen. Einzelhandel, Gastronomie, Industrie und Gewerbe nahmen den Grossisten merklich weniger Waren ab. In der Folge haben Umsätze und Erträge der Grossisten erkennbar gelitten. Dadurch erreicht der Konjunkturklimaindikator für den Großhandel derzeit nur den schwachen Wert von 53 Punkten. Hierzu leisten die ernüchternden Rückmeldungen der Branche zum aktuellen Geschäftsverlauf ihren Beitrag. Demnach kann sich derzeit nur etwas mehr als jeder zehnte Großhändler über gut gehende Geschäfte freuen. 46 Prozent sind mit der aktuellen Lage immerhin zufrieden. 42 Prozent berichten dagegen von einem schlechten Geschäftsverlauf. Noch schlechter fällt die Vorausschau auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten aus. So erwartet kein einziges der befragten Unternehmen eine geschäftliche Aufhellung. Dagegen gehen sechs von zehn Großhändlern von einer rückläufigen Geschäftsentwicklung aus. Auch der Großhandel hat im Zuge der Corona-Krise seine Investitionspläne stark zurückgefahren. Zuletzt ist die Investitionsneigung zwar wieder leicht angestiegen ist, sie bleibt aber nach wie vor schwach. Ihre Mitarbeiterzahl wollen zwei Drittel der Großhändler in der Krise beibehalten. Ein Drittel rechnet jedoch mit einer Reduzierung seines Personalbestands.
Dienstleistungen
Die Corona-Krise hat auch die Dienstleistungswirtschaft in der Region Wolfsburg-Braunschweig voll erfasst. Einzelne Zweige des Dienstleistungssektors wie personenbezogene Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche können ihrer Geschäftstätigkeit nur unter Einhaltung aufwändiger und umsatzmindernder Hygienemaßnahmen nachgehen. Vielen anderen Dienstleistern sind Teile ihres üblichen Auftragsaufkommens und damit einhergehend Umsätze und Erträge weggebrochen. Der Konjunkturklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe, der im Frühjahr um 78 Punkte auf einen Stand von 50 eingebrochen war, konnte aktuell zwar wieder auf einen Wert von 65 zulegen, ist aber von seinem früheren Level noch meilenweit entfernt. Nach wie vor fallen die Rückmeldungen der Dienstleister zu ihrer geschäftlichen Lage enttäuschend aus. Nur 13 Prozent der Dienstleister vermelden im laufenden Sommer gute Geschäfte (im zurückliegenden Winter waren es noch 58 Prozent). Unzufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf ist dagegen mit 47 Prozent fast die Hälfte der Betriebe (im Winter nur 2 Prozent). Die geschäftlichen Aussichten auf die kommenden Monate fallen zwar nicht mehr ganz so düster aus wie im Vorquartal, sie bleiben aber immer noch bedrückend. So rechnet jedes zweite Dienstleistungsunternehmen demnächst mit einem nachlassenden Geschäftsbetrieb. - Konjunkturbericht Nordostniedersachsen 1. Quartal 2020
Allgemeine Konjunkturlage
Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft in der Region Nordostniedersachsen mit bisher nicht gekannter Härte. Der Konjunkturklimaindikator sinkt auf aktuell nur noch 51 Punkte. Das ist der mit Abstand niedrigste Wert, der bei IHK-Konjunkturauswertungen jemals ermittelt wurde. Selbst zum Höhepunkt der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren fiel der Indikator lediglich auf 66 Punkte. Im letzten Quartal 2019 lag der Wert noch bei 106 Punkten. Die Konjunkturkurve für den Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen ist im ersten Quartal 2020 gravierend abgestürzt.
Gesamtwirtschaft Region Nordostniedersachsen
Die pessimistischen Beurteilungen sowohl der Geschäftslage als auch der geschäftlichen Aussichten wirken sich deutlich auf die Investitions- und Personalplanungen der regionalen Wirtschaft aus. So führt die im Zuge der Corona-Krise eingetretene Verunsicherung und das Bemühen um Liquiditätserhalt dazu, dass Investitionen seitens der Unternehmen stark zurückgefahren werden. Nur noch 8 Prozent der Betriebe gehen von einer Ausweitung ihres Investitionsbudgets aus. 32 Prozent wollen ihre Pläne zumindest beibehalten. Mit 60 Prozent beabsichtigt jedoch mehr als die Hälfte der Unternehmen, die Investitionsetats zu kürzen. Der Saldo aus Positiv- und Negativrückmeldungen beträgt demnach -51. Im Vorquartal überwogen noch die Positivbewertungen. Einen solch starken Abfall und einen derartig niedrigen Saldo der Investitionsneigung hat es in der IHK-Konjunkturberichterstattung bisher noch nicht gegeben.Auch die Beschäftigungsplanungen sind infolge der Corona-Pandemie erheblich ins Minus gerutscht – allerdings weniger stark als die Investitionsplanungen. Trotz aller aktuellen Schwierigkeiten bemüht sich die regionale Wirtschaft, ihre Fachkräfte so weit wie möglich an Bord zu behalten, um nach der Krise wieder mit voller Kraft durchstarten zu können. Dabei ist das Kurzarbeitergeld für 71 Prozent der befragten Betriebe eine wichtige Stütze. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt gut die Hälfte der Unternehmen, die Mitarbeiterzahl konstant zu halten. 42 Prozent der Unternehmen geht allerdings davon aus, seinen Personalstamm reduzieren zu müssen. An eine Ausweitung der Beschäftigtenzahl denkt derzeit nur eine kleine Minderheit von 3 Prozent.© IHKIndustrie
Die Stimmungslage der regionalen Industrie war aufgrund des schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds bereits vor Ausbruch der Corona-Krise angespannt. Die schon existenten Probleme werden nun durch die Folgen der Pandemie überlagert. Verunsicherte Kunden im In- und Ausland bewirken Ausfälle auf der Nachfrageseite, unterbrochene Lieferketten und Logistikprobleme führen zu Störungen auf der Angebotsseite. Dementsprechend ist der Konjunkturklimaindikator für die Industrie um satte 67 Punkte auf einen neuen Tiefststand von nur noch 49 heruntergerauscht. Hierzu haben sowohl die deutlich rückläufigen Beurteilungen der Geschäftslage als auch die noch weitaus skeptischer bewerteten Geschäftsaussichten beigetragen. Derzeit beurteilt nicht einmal mehr jedes fünfte Unternehmen seine Geschäftslage als gut. 39 Prozent sehen sie immerhin als befriedigend an. 39 Prozent sind mit ihrer geschäftlichen Situation jedoch unzufrieden. Noch düsterer blicken die Industriekapitäne in die Zukunft. So rechnen 71 Prozent der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten mit geschäftlichen Einbußen.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hat in der Corona-Krise außerordentlich schwere Lasten zu tragen. Über Wochen andauernde Geschäftsschließungen, vorsichtige und mitunter nur partielle Ladenöffnungen sowie die krisenbedingte Verunsicherung der Verbraucher haben der Branche extrem zugesetzt. In der Folge ist der Konjunkturklimaindikator für den Einzelhandel auf ein neues Allzeittief eingebrochen. Ausgehend von einem Vorquartalsstand von 112 sackte er um 85 Punkte auf einen geradezu katastrophalen Wert von nur noch 27 ab. Lediglich die Minderheit der nicht von Geschäftsschließungen betroffenen Händler aus den Bereichen Lebensmittel, Drogerien oder Apotheken kann noch von guten oder zufriedenstellenden Geschäften berichten. Rund 70 Prozent der Einzelhändler klagen dagegen über schlechte oder gar keine Geschäfte. Noch trostloser fällt der Blick nach vorn aus. 84 Prozent der Händler erwarten in den kommenden Monaten teils stark rückläufige Umsätze und Geschäfte. Besser, aber keineswegs euphorisch ist die Stimmung unter den Online-Händlern, zumal alle Händler von einem eklatanten Einbruch des Konsumklimas betroffen sind. Bis vor kurzem waren die Rahmenbedingungen für den Verbraucher noch gut. Jetzt sorgen verbreitete Kurzarbeit und Ängste um Jobverlust allerdings für denkbar schlechte Konsumperspektiven.Großhandel
Auch im Großhandel haben sich sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftsaussichten deutlich eingetrübt. Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator verzeichnete einen Rückgang um 53 Punkte auf einen Wert von 62. Zwar war der Großhandel nicht selbst von Geschäftsschließungen betroffen, doch seine Kunden in Einzelhandel, Gastronomie, Industrie und Gewerbe nahmen den Grossisten infolge der Corona-Krise merklich weniger Waren ab. Immerhin noch 29 Prozent der Großhändler kann sich derzeit über gut gehende Geschäfte freuen. 30 Prozent sind mit der aktuellen Lage wenigstens zufrieden. 41 Prozent berichten dagegen von einem schlechten Geschäftsverlauf. Auf die kommenden Monate schauen die Grossisten mit erheblicher Skepsis. Vier Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine geschäftliche Aufhellung. Deutlich mehr als die Hälfte geht jedoch von einer rückläufigen Umsatz- und Geschäftsentwicklung aus. Angesichts derart trüber Geschäftsaussichten ist die Investitionsbereitschaft auch unter den Grossisten stark zurückgegangen. Vier Fünftel der Großhandelsunternehmen beabsichtigen, die Investitionsetats zusammenzustreichen. Demgegenüber möchte lediglich ein Prozent die Investitionen ausweiten. Ihre Mitarbeiterzahl will knapp die Hälfte Großhändler in der Krise beibehalten. Jedes zweite Großhandelsunternehmen rechnet jedoch mit einer Reduzierung seines Personalbestands.
Dienstleistungen
Die Dienstleister standen in der Vergangenheit oft an der Spitze des Konjunkturzugs. Die Corona-Krise hat aber nun auch diesen Wirtschaftsbereich erfasst. Einzelne Teile des Dienstleistungssektors wie personenbezogene Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche sind müssen den weitgehenden Entfall ihrer Geschäftstätigkeit verkraften. Anderen Dienstleistern sind Teile ihres üblichen Auftragsaufkommens weggebrochen. Damit hat sich auch der Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft in den Sinkflug begeben. Er brach um 25 Punkte auf einen Wert von 69 ein. Nur noch jeder achte Dienstleister vermeldet gute Geschäfte (im Vorquartal war es noch gut ein Viertel der Dienstleister). Unzufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf sind dagegen 40 Prozent (Vorquartal 8 Prozent). Auch die geschäftlichen Aussichten auf die kommenden Monate erscheinen bedrückend. Fast die Hälfte der Dienstleistungsbetriebe rechnet mit einem nachlassenden Geschäftsbetrieb. Steil nach unten zeigen auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der Branche. Im allgemeinen Dunkel sind nur wenige Lichtblicke auszumachen. So verzeichnen etwa IT-Unternehmen in Zeiten von Corona eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Digitalisierungsprodukten und -lösungen.
- Konjunkturbericht Wolfsburg-Braunschweig 1. Quartal 2020
Allgemeine Konjunkturlage
Die Corona-Krise hat die Wirtschaft in der Region Braunschweig-Wolfsburg mit bisher nicht gekannter Härte getroffen. Demnach verzeichnete der IHK-Konjunkturklimaindikator, der im Vorquartal noch einen Stand von 106 aufwies, einen nie zuvor gesehenen Sturzflug um 63 Punkte auf einen aktuellen Wert von nur noch 43. Dies ist der mit Abstand niedrigste Wert, der im Rahmen der IHK-Konjunkturauswertungen jemals ermittelt wurde. Selbst zum Höhepunkt der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren fiel der Indikator lediglich auf den damaligen Tiefststand von 71. Zum aktuellen Absturz des regionalen Konjunkturklimas haben die bedrückenden Rückmeldungen der Unternehmen zu ihrer Geschäftslage dabei ebenso beigetragen wie die düsteren geschäftlichen Prognosen für die kommenden zwölf Monate.Gesamtwirtschaft Region Wolfsburg-Braunschweig
Die dramatisch abfallenden Beurteilungen sowohl der Geschäftslage als auch der geschäftlichen Aussichten wirken sich deutlich auf die Investitions- und Personalplanungen der regionalen Wirtschaft aus. So führt die im Zuge der Corona-Krise eingetretene Verunsicherung und das Bemühen um Liquiditätserhalt dazu, dass Investitionen seitens der Unternehmen stark zurückgefahren werden. Nur noch 8 Prozent der Betriebe gehen von einer Ausweitung ihres Investitionsbudgets aus. 39 Prozent wollen ihre Pläne zumindest beibehalten. Mit 53 Prozent beabsichtigt jedoch mehr als die Hälfte der Unternehmen, die Investitionsetats zu kürzen. Der Saldo aus Positiv- und Negativrückmeldungen beträgt demnach -45. Im Vorquartal hatten sich die Positiv- und Negativbewertungen noch annähernd die Waage gehalten. Einen solch starken Abfall und einen derartig niedrigen Saldo der Investitionsneigung hat es in der IHK-Konjunkturberichterstattung bisher noch nicht gegeben.Auch die Beschäftigungsplanungen sind infolge der Corona-Pandemie erheblich ins Minus gerutscht – allerdings weniger stark als die Investitionsplanungen. Trotz aller aktuellen Schwierigkeiten bemüht sich die regionale Wirtschaft, ihre Fachkräfte so weit wie möglich an Bord zu behalten, um nach der Krise wieder mit voller Kraft durchstarten zu können. Dabei ist das Kurzarbeitergeld für 70 Prozent der befragten Betriebe eine wichtige Stütze. Vor diesem Hintergrund beabsichtigen fast zwei Drittel der Unternehmen, ihre Mitarbeiterzahl konstant zu halten. Ein gutes Drittel geht allerdings davon aus, seinen Personalstamm reduzieren zu müssen. An eine Ausweitung der Beschäftigtenzahl denkt derzeit nur eine kleine Minderheit von 3 Prozent.Industrie
Die Stimmungslage der regionalen Industrie war aufgrund des schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds bereits vor Ausbruch der Corona-Krise angespannt. Die schon existenten Probleme werden nun durch die Folgen der Pandemie überlagert. Verunsicherte Kunden im In- und Ausland bewirken Ausfälle auf der Nachfrageseite, unterbrochene Lieferketten und Logistikprobleme führen zu Störungen auf der Angebotsseite. Dementsprechend ist der Konjunkturklimaindikator für die Industrie um satte 62 Punkte auf einen neuen Tiefststand von nur noch 35 heruntergerauscht. Hierzu haben sowohl die deutlich rückläufigen Beurteilungen der Geschäftslage als auch die noch weitaus skeptischer bewerteten Geschäftsaussichten beigetragen. Derzeit beurteilt nicht einmal mehr jedes zehnte Unternehmen seine Geschäftslage als gut. 44 Prozent sehen sie immerhin als befriedigend an. Fast die Hälfte ist mit seiner geschäftlichen Situation jedoch unzufrieden. Noch düsterer blicken die Industriekapitäne in die Zukunft. So rechnen 84 Prozent der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten mit geschäftlichen Einbußen. Am schlechtesten ist die Stimmung dabei unter den Erzeugern von Vorleistungsgütern und den Investitionsgüterproduzenten. Ebenfalls trübe, aber etwas weniger dramatisch wird das Konjunkturklima von den Herstellern von Ge- und Verbrauchsgütern eingeschätzt.Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel hat in der Corona-Krise außerordentlich schwere Lasten zu tragen. Über Wochen andauernde Geschäftsschließungen, vorsichtige und mitunter nur partielle Ladenöffnungen sowie die krisenbedingte Verunsicherung der Verbraucher haben der Branche extrem zugesetzt. In der Folge ist der Konjunkturklimaindikator für den Einzelhandel auf ein neues Allzeittief eingebrochen. Ausgehend von einem Vorquartalsstand von 106 sackte er um 86 Punkte auf einen geradezu katastrophalen Wert von nur noch 16 ab. Lediglich die Minderheit der nicht von Geschäftsschließungen betroffenen Händler aus den Bereichen Lebensmittel, Drogerien oder Apotheken kann noch von guten oder zufriedenstellenden Geschäften berichten. 70 Prozent der Einzelhändler klagen dagegen über schlechte oder gar keine Geschäfte. Noch trostloser fällt der Blick nach vorn aus. Mit 96 Prozent erwarten fast alle Händler in den kommenden Monaten teils stark rückläufige Umsätze und Geschäfte. Besser, aber keineswegs euphorisch ist die Stimmung unter den Online-Händlern, zumal alle Händler von einem eklatanten Einbruch des Konsumklimas betroffen sind. Denn waren die Rahmenbedingungen für den Verbraucher bis vor kurzem noch gut, so sorgen verbreitete Kurzarbeit und Ängste um Jobverlust nun für denkbar schlechte Konsumperspektiven.Großhandel
Auch im Großhandel haben sich sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftsaussichten deutlich eingetrübt. Der branchenbezogene Konjunkturklimaindikator verzeichnete einen Rückgang um 37 Punkte auf einen Wert von 57. Zwar war der Großhandel nicht selbst von Geschäftsschließungen betroffen, doch seine Kunden in Einzelhandel, Gastronomie, Industrie und Gewerbe nahmen den Grossisten infolge der Corona-Krise merklich weniger Waren ab. Nicht einmal mehr jeder zehnte Großhändler kann sich derzeit über gut gehende Geschäfte freuen. Mehr als die Hälfte ist mit der aktuellen Lage wenigstens zufrieden. Über ein Drittel berichtet dagegen von einem schlechten Geschäftsverlauf. Auf die kommenden Monate schauen die Grossisten mit erheblicher Skepsis. Kein einziges befragtes Unternehmen erwartet eine geschäftliche Aufhellung. Deutlich mehr als die Hälfte geht jedoch von einer rückläufigen Umsatz- und Geschäftsentwicklung aus. Angesichts derart trüber Geschäftsaussichten ist die Investitionsbereitschaft auch unter den Grossisten stark zurückgegangen. Deutlich mehr als die Hälfte beabsichtigt, die Investitionsetats zusammenzustreichen. Demgegenüber möchte nur jeder Zehnte seine Investitionen ausweiten. Ihre Mitarbeiterzahl wollen knapp zwei Drittel der Großhändler in der Krise beibehalten. Ein gutes Drittel rechnet jedoch mit einer Reduzierung seines Personalbestands.Dienstleistungen
Die Dienstleister standen in der Vergangenheit oft an der Spitze des Konjunkturzugs. Die Corona-Krise hat aber nun auch diesen Wirtschaftsbereich erfasst. Einzelne Teile des Dienstleistungssektors wie personenbezogene Dienstleister, das Gastgewerbe oder die Reise- und Veranstaltungsbranche sind müssen den weitgehenden Entfall ihrer Geschäftstätigkeit verkraften. Anderen Dienstleistern sind Teile ihres üblichen Auftragsaufkommens weggebrochen. Damit hat sich auch der Konjunkturklimaindikator für die Dienstleistungswirtschaft in den Sinkflug begeben. Er brach um sage und schreibe 78 Punkte auf einen Wert von 50 ein. Nur noch etwas mehr als jeder zehnte Dienstleister vermeldet gute Geschäfte (im Vorquartal waren es noch 58 Prozent). Unzufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf sind dagegen 42 Prozent (Vorquartal 2 Prozent). Auch die geschäftlichen Aussichten auf die kommenden Monate erscheinen bedrückend. Fast drei Viertel der Dienstleistungsbetriebe rechnen mit einem nachlassenden Geschäftsbetrieb. Steil nach unten zeigen auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der Branche. Im allgemeinen Dunkel sind nur wenige Lichtblicke auszumachen. So verzeichnen etwa IT-Unternehmen in Zeiten von Corona eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Digitalisierungsprodukten und -lösungen.
Konjunkturberichte 2019
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen IV. Quartal
Allgemeine Konjunkturlage
© IHKDie regionale Wirtschaft beurteilt die aktuelle Geschäftslage zum Jahreswechsel optimistischer als im Herbst. Der Saldo aus positiven und negativen Beurteilungen ist von 7 auf 20 Punkte angestiegen. Auch bei der Einschätzung der Geschäftserwartungen hat sich die Stimmung aufgehellt. Allerdings überwiegt noch die Skepsis. Das hat zur Konsequenz, dass der Konjunkturklimaindikator von 98 auf 106 Punkte zugelegt hat. Der Wert des regionalen Konjunkturklimaindikators liegt damit leicht über dem niedersächsischen Durchschnitt in Höhe von 102 Punkten.Gesamtwirtschaft Region Nordostniedersachsen
Die vorsichtig optimistische Stimmung bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Investitionsplanung. Während im Vorquartal lediglich 21 Prozent der befragten Unternehmen ihre Investitionen ausweiten wollten, planen aktuell 31 Prozent der befragten Unternehmen, ihre Investitionsbudgets zu vergrößern. Auf der anderen Seite gehen 14 Prozent von einer Kürzung aus. Allerdings bleiben die Betriebe bei ihren Beschäftigungsplanungen in der Defensive. Nur noch 12 Prozent der Unternehmen beabsichtigen, in nächster Zeit zusätzliches Personal einzustellen. Dagegen rechnet ein Fünftel der Unternehmen mit einem Personalabbau. Zwar werden in vielen Betrieben Fachkräfte nach wie vor dringend gesucht, per Saldo gehen die Unternehmen jedoch nicht von einer Ausweitung ihres Arbeitsplatzangebotes aus.© IHKIndustrie
© IHKDer Konjunkturklimaindikator der Industrie hat um 19 auf 106 Punkte zugelegt. Das liegt vor allem an der guten Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage. Zum Jahreswechsel bewerten 29 Prozent die aktuelle Lage als gut, 62 Prozent immerhin als befriedigen und nur 9 Prozent als „schlecht“. Bei den Zukunftsprognosen überwiegt aber weiterhin die Skepsis, auch wenn der Blick in die Zukunft weniger pessimistisch ausfällt als im Herbst. Der Rückgang der Auftragseingänge hat sich abgeschwächt. Dazu hat vor allem das Inlandsgeschäft beigetragen. Der Auftragsbestand wird allerdings von jedem vierten Industriebetrieb als zu klein eingestuft. Das erwartete Exportgeschäft wird vorsichtig optimistisch bewertet. Während im Herbst über ein Drittel der Industriebetriebe mit einem abnehmenden Exportgeschäft rechnete, erwartet aktuell nur gut ein Fünftel eine Abschwächung. Der vorsichtige Optimismus der Industrie schlägt sich in steigender Investitionsneigung und großzügigeren Personalplanungen nieder.Einzelhandel
© IHKDer Einzelhandel erweist sich weiterhin als passable Konjunkturstütze. Er profitiert nach wie vor von den günstigen Rahmenbedingungen für den Konsum, zu denen der hohe Beschäftigungsstand, spürbare Lohn- und Rentensteigerungen sowie niedrige Zinsen ihren Beitrag leisten. Aktuell vermeldet der regionale Einzelhandel einen Anstieg bei der Konsumneigung seiner Kunden. Und so zeigen sich die Händler auch mit dem zurückliegenden Weihnachtsgeschäft im Großen und Ganzen zufrieden. Bei den Lagebeurteilungen überwiegen die positiven Rückmeldungen mittlerweile deutlich. Demnach klagen nur 7 Prozent der Händler über schlechte Geschäfte, 30 Prozent freuen sich hingegen über eine gute Geschäftslage. Steigende Umsätze konnten vor allem im Online-Handel realisiert werden. Doch auch der stationäre Handel, der sich durch diverse Umstände gegenüber dem Online-Handel benachteiligt sieht, berichtet von einem erklecklichen Umsatzplus.Vorsichtig optimistisch fällt der vorausschauende Blick der Einzelhändler auf die Geschäfte im Jahr 2020 aus. Während drei Viertel bessere oder zumindest gleichbleibende Geschäfte erwarten, rechnet immerhin fast jeder Vierte mit einer Eintrübung.© IHKGroßhandel
© IHKIm Großhandel hat das Konjunkturklima zum Jahreswechsel neuen Aufwind bekommen. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die zukünftigen Geschäfte schätzen die Grossisten positiver ein als im Herbst. Der Konjunkturklimaindikator des Großhandels legt um 15 auf 115 Punkte zu und erreicht damit den Spitzenplatz im Branchenvergleich. Dennoch sind die Grossisten bei der Bereitschaft zu investieren sowie bei der Personalplanung zurückhaltender als im Vorquartal.© IHKDienstleistungen
© IHKDer Dienstleistungssektor hat sich vom Abschwung der Industrie im vergangenen Halbjahr noch nicht erholt. Der Konjunkturklimaindex in Höhe von nur 94 Punkten ist im Vergleich zum Vorquartal um 21 Punkte weiter abgesackt. Damit sind die Dienstleister nun am schwächsten im Branchenvergleich. Aktuell sprechen immerhin noch 28 Prozent der befragten Dienstleistungsbetriebe von einer guten Geschäftslage. Bei den Zukunftsprognosen überwiegt dagegen die Skepsis deutlich. Rund ein Drittel der Dienstleistungsbetriebe rechnet mit einer weiteren Verschlechterung des Geschäftsverlaufs. Insbesondere die pessimistischen Zukunftsprognosen haben den Konjunkturklimaindikator der Dienstleistungswirtschaft regelrecht einbrechen lassen. Das hat zur Folge, dass die Investitionsbereitschaft auf niedrigem Niveau verharrt. Bei den Personalplanungen setzt die Dienstleistungsbranche auf Einschränkung. Rund ein Viertel plant, den Personalstand zu reduzieren.© IHK - Konjunkturbericht Wolfsburg-Braunschweig IV. Quartal
Allgemeine Konjunkturlage
© IHKDie aktuellen Rückmeldungen der regionalen Unternehmen zu ihrer geschäftlichen Lage sind zwar weit entfernt von den Höchstständen in der ersten Jahreshälfte 2018, sie bewegen sich aber insgesamt immer noch auf akzeptablem Niveau. In allen vier Umfragequartalen des Jahres 2019 lag der Saldo von positiven und negativen Rückmeldungen zwischen +19 und +15. Unzufrieden mit ihrem Geschäftsverlauf ist auch derzeit nur eine Minderheit von 15 Prozent. Sehr viel skeptischer fallen bereits seit langem die Zukunftsprognosen der regionalen Wirtschaftskapitäne aus. Nach den recht pessimistischen Vorhersagen des vergangenen Herbstes hat die regionale Wirtschaft inzwischen aber wieder mehr Zuversicht gewonnen. So gehen beim Blick auf die Geschäftsaussichten im Jahr 2020 fast 60 Prozent der Unternehmen von einem unveränderten Verlauf aus. Während 19 Prozent eine Verbesserung erwarten, rechnen 22 Prozent mit schlechteren Geschäften. Die Optimisten haben gegenüber den Pessimisten damit wieder deutlich aufgeholt.
Dennoch bleibt das Vertrauen auf eine durchgreifende konjunkturelle Belebung begrenzt. Dies wirkt sich auch auf die Investitionsbereitschaft der regionalen Betriebe aus, die bereits seit einem Jahr auf verhaltenem Niveau stagniert. Zwar plant ein Viertel der Unternehmen, seine Investitionsbudgets auszuweiten. Dem stehen jedoch 28 Prozent gegenüber, die ihre entsprechenden Etats zurückfahren wollen. Dabei fällt auf, dass die meisten Investitionen lediglich der Beschaffung von Ersatzbedarf und der Rationalisierung dienen. Auf Wachstum ausgerichtete Investitionen zur Kapazitätserweiterung stehen dahinter erkennbar zurück. Auch hinsichtlich ihrer Beschäftigungsplanungen bleibt die regionale Wirtschaft derzeit in der Defensive. Zwar werden in vielen Betrieben Fachkräfte nach wie vor dringend gesucht, per Saldo gehen die Unternehmen jedoch nicht von einer Ausweitung ihres Arbeitsplatzangebotes aus.Industrie
© IHKDie Stimmungslage der regionalen Industrie bleibt angespannt. Ihre aktuelle Geschäftslage beurteilen die Industriekapitäne erneut schlechter als im Vorquartal. Mittlerweile ist der Saldo aus guten und schlechten Lagebewertungen in den Negativbereich abgerutscht. Zäh laufen die Geschäfte vor allem für die Erzeuger von Vorleistungsgütern und die Investitionsgüterproduzenten. Zufriedener zeigen sich hingegen die Hersteller von Ge- und Verbrauchsgütern, die von den günstigen Rahmenbedingungen für den Konsum profitieren. Grundsätzlich hadert die Industrie jedoch mit der Entwicklung ihrer Umsätze und Erträge. Auch ihr Auftragspolster hat in den letzten eineinhalb Jahren stark gelitten. So sieht nur noch jeder zwanzigste Industriebetrieb seinen Auftragsbestand als groß an. Drei Viertel halten ihn immerhin für ausreichend bzw. saisonüblich. Jeder fünfte Industriebetrieb empfindet seine Auftragsdecke jedoch als zu dünn. Dieser insgesamt schwierigen Gesamtsituation begegnet die regionale Industrie mit per Saldo rückläufigen Investitions- und Personalplanungen. Allerdings wächst die Hoffnung auf bessere Geschäfte im Jahr 2020. So haben sich die Auftragseingänge zuletzt wenigstens stabilisiert. Und wenn weitere Belastungen des außenwirtschaftlichen Umfelds ausbleiben, hofft die Industrie auch wieder auf Impulse für den Export.Einzelhandel
© IHK
Der Einzelhandel erweist sich weiterhin als passable Konjunkturstütze. Er profitiert nach wie vor von den günstigen Rahmenbedingungen für den Konsum, zu denen der hohe Beschäftigungsstand, spürbare Lohn- und Rentensteigerungen und niedrige Zinsen ihren Beitrag leisten. Aktuell vermeldet der regionale Einzelhandel nun bereits zum vierten Mal in Folge einen Anstieg bei der Konsumneigung seiner Kunden. Und so zeigen sich die Händler auch mit dem zurückliegenden Weihnachtsgeschäft im Großen und Ganzen zufrieden. Bei den Lagebeurteilungen überwiegen die positiven Rückmeldungen mittlerweile deutlich. Demnach klagen nur 13 Prozent der Händler über schlechte Geschäfte, 35 Prozent freuen sich hingegen über eine gute Geschäftslage. Steigende Umsätze konnten vor allem im Online-Handel realisiert werden. Doch auch der stationäre Handel, der sich durch diverse Umstände gegenüber dem Online-Handel benachteiligt sieht, berichtet von einem erklecklichen Umsatzplus. Skeptischer fällt der vorausschauende Blick der Einzelhändler auf die Geschäfte im Jahr 2020 aus. Nur ein sehr kleiner Teil der Befragten erwartet eine weitere Aufhellung, fast jeder Fünfte rechnet dagegen mit einer Eintrübung. Entsprechend defensiv bleiben daher auch die Investitions- und Beschäftigungspläne des regionalen Einzelhandels.Großhandel
© IHKDie geschäftliche Lage des regionalen Großhandels hat im Vergleich zum Vorquartal etwas nachgegeben. Der Saldo aus positiven und negativen Lagebeurteilungen beträgt nun -5. Damit bewegen sich die Rückmeldungen zur aktuellen Geschäftslage insgesamt aber immer noch auf dem relativ konstanten Level des Jahres 2019. Von rückläufigen Umsätzen berichtet insbesondere der industrienahe Produktionsverbindungshandel. Insofern leiden die Grossisten zumindest teilweise auch unter der Schwäche der Industrie. Der Konjunkturklimaindikator für den Großhandel konnte dennoch zulegen, da sich die Geschäftsaussichten nach einem eklatanten Tief im Herbst wieder erholt haben. Per Saldo verleiben sie aber auch zum Jahreswechsel noch im Negativbereich. Während 21 Prozent der Grossisten in 2020 eine geschäftliche Aufheiterung erwarten, rechnen 29 Prozent mit einer Eintrübung. Angesichts derart unklarer Geschäftsaussichten hält sich der Großhandel momentan mit Investitionen zurück. Knapp 40 Prozent der Grossisten beabsichtigen, ihre Investitionsetats zusammenzustreichen. Demgegenüber wollen nur 30 Prozent ihre Investitionen ausweiten. Etwas günstiger fallen die Relationen bei den Beschäftigungsplanungen aus.
Dienstleistungen© IHKDie Dienstleister führen den regionalen Konjunkturzug erneut an. Die bereits zuvor durchaus zufriedenstellenden Lagebeurteilungen haben sich zum Jahreswechsel deutlich verbessert. Aktuell sprechen 58 Prozent der befragten Dienstleistungsbetriebe von einer guten Geschäftslage. 40 Prozent sehen sie als befriedigend an und mit zwei Prozent ist nur eine kleine Minderheit mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden. Mit diesen Relationen liegen die Dienstleister im Branchenvergleich mit weitem Abstand vorn. Auch beim Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 ist die Zuversicht zurückgekehrt. Nachdem die vormals ausgesprochen optimistischen Geschäftserwartungen der Dienstleister in den vergangenen zwei Jahren kontinuierlich nachgegeben hatten und im Herbst 2019 einen Tiefstand erreichten, zeigt die Tendenz nun wieder nach oben. Der Saldo aus guten und schlechten Geschäftsprognosen drehte mit +4 zurück in den Positivbereich. Auch bei den Investitions- und insbesondere bei den Personalplanungen zeigen die Pfeile mittlerweile wieder deutlich nach oben. Die Dienstleister fungieren damit erneut als Jobmotoren der regionalen Wirtschaft. Unverändert suchen zahlreiche Betriebe händeringend nach qualifiziertem Personal. Der Mangel an geeigneten Fachkräften stellt für mehr als drei Viertel der befragten Dienstleistungsunternehmen ein drängendes Problem dar.
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen III. Quartal 2019
Die regionale Wirtschaft beurteilt die aktuelle Geschäftslage im Herbst weniger optimistisch als im Sommer. Der Saldo aus positiven und negativen Beurteilungen ist von 20 auf 7 Punkte zurückgegangen. Auch bei der Einschätzung der Geschäftserwartungen wächst die Skepsis. Das hat zur Konsequenz, dass der Konjunkturklimaindikator von 107 auf 98 Punkte zurückgegangen ist. Der Wert des regionalen Konjunkturklimaindikators liegt damit leicht über dem niedersächsischen Durchschnitt in Höhe von 95 Punkten.
Allgemeine Konjunkturlage
Gesamtwirtschaft Region Nordostniedersachsen
Industrie
Einzelhandel
Großhandel
Bei der Einschätzung des zukünftigen Geschäftsverlaufs sind die Großhändler skeptischer als im Vorquartal. Rund ein Viertel der Betriebe erwartet schwierigere Geschäfte im Winter, ein Siebtel rechnet mit einer Verbesserung. Dennoch überwiegt bei der Bereitschaft zu investieren sowie der Personalplanung die Zuversicht und der Saldo liegt im positiven Bereich.Dienstleistungen
- Konjunkturbericht Wolfsburg-Braunschweig III. Quartal 2019
Nach 15 Monaten der konjunkturellen Abkühlung hat sich die Geschäftslage der Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg für Herbst per Saldo kaum verändert. Die überwiegende Mehrheit berichtet wie im Sommer von befriedigend bis gut laufenden Geschäften. Nur 11 Prozent der Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Lage unzufrieden. Trotz der stabilen Geschäftslage werden die Zukunftsaussichten der regionalen Wirtschaft erneut negativ beurteilt. Der Anteil an Unternehmen mit schlechter Geschäftsprognose hat mit 31 Prozent einen Negativrekord erreicht.
Allgemeine Konjunkturlage
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die Beschäftigungsplanungen der regionalen Wirtschaft haben sich im Vergleich zum ersten Halbjahr weniger negativ entwickelt, dennoch können auch zukünftig Stellenstreichungen nicht ausgeschlossen werden. Während im Vorquartal ein Viertel von sinkenden Beschäftigtenzahlen ausgegangen war, rechnet nur noch jeder fünfte Betrieb mit Personalabbau. Neueinstellungen werden wie im Sommer von 13 Prozent der Unternehmen anvisiert, um ihren Bedarf nach Fachkräften zu decken.Industrie
Einzelhandel
Großhandel
Dienstleistungen
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen II. Quartal 2019
Laut Konjunkturumfrage unserer IHK hält die gedämpfte Stimmung im Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen im zweiten Quartal 2019 weiter an. Der Konjunkturklimaindex verharrt bei 107 Punkten und liegt damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnittswert. Insgesamt bewerten 30 Prozent der 229 befragten Unternehmen ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut, über 60 Prozent als befriedigend und nur ein Zehntel fällt das Urteil „schlecht“. Beim Blick in die Zukunft bleiben die Unternehmen skeptisch, sind aber zuversichtlicher als im Vorquartal. Die Abwärtsentwicklung scheint damit vorerst gestoppt.
Allgemeine Konjunkturlage
Gesamtwirtschaft Region Nordostniedersachsen
Die gedämpfte konjunkturelle Stimmung bleibt nicht ohne Auswirkungen auf Investitionen und Beschäftigung. Währen im Vorquartal noch 36 Prozent der befragten Unternehmen ihre Investitionen ausweiten wollten, planen aktuell nur noch 24 Prozent der befragten Unternehmen, ihre Investitionsbudgets zu vergrößern. Auf der anderen Seite gehen 19 Prozent von einer Kürzung aus. Ebenfalls fahren die Betriebe ihre Beschäftigungsplanungen zurück. Nur noch 13 Prozent der Unternehmen beabsichtigen, in nächster Zeit zusätzliches Personal einzustellen. Dagegen rechnet ein Sechstel der Unternehmen mit einem Personalabbau. Zahlreiche Betriebe haben sich nicht zuletzt wegen des nach wie vor bestehenden Fachkräftemangels darum bemüht, ihr Personal auch über das vergangene Konjunkturhoch hinaus zu halten. Mit der anhaltenden Schwäche der Konjunktur lässt sich diese Strategie offenkundig nicht mehr überall durchhalten.Industrie
Einzelhandel
Großhandel
Dienstleistungen
- Konjunkturbericht: Wolfsburg-Braunschweig II. Quartal 2019
Allgemeine Konjunkturlage
Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Die konjunkturelle Abkühlung bleibt nicht ohne Auswirkungen auf Investitionen und Beschäftigung. Zwar hat sich die Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal nur geringfügig verändert, sie war allerdings schon zuvor deutlich zurückgegangen. So betrug der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen zu den Investitionsabsichten vor gut einem Jahr noch +40, heute tendiert er gegen Null. Aktuell planen nur noch 27 Prozent der befragten Unternehmen, ihre Investitionsbudgets auszuweiten. Auf der anderen Seite gehen 26 Prozent von einer Kürzung aus.
Noch deutlicher fahren die Betriebe ihre Beschäftigungsplanungen zurück. Nur noch zwölf Prozent der Unternehmen beabsichtigen, in nächster Zeit Personal einzustellen. Dagegen rechnet ein Viertel der Unternehmen mit einem Personalabbau. Zahlreiche Betriebe haben sich nicht zuletzt wegen des nach wie vor bestehenden Fachkräftemangels darum bemüht, ihr Personal auch über das vergangene Konjunkturhoch hinaus zu halten. Mit dem stetigen Abflauen der Konjunktur lässt sich diese Strategie offenkundig nicht mehr überall durchhalten.Industrie
Einzelhandel
Großhandel
Dienstleistungen
- Konjunkturbericht Nordostniedersachsen I. Quartal 2019
Die Konjunktur in Nordostniedersachsen hat sich laut Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg im ersten Quartal 2019 erneut abgeschwächt. Die gedämpfte Stimmung der vergangenen Umfrage dauert an. Insgesamt ist die Wirtschaftslage trotzdem weiter positiv: Aktuell bewerten 36 Prozent der befragten Betriebe ihre Geschäftslage als gut, über die Hälfte immerhin als befriedigend und nur ein Achtel fällt das Urteil „schlecht“. Beim Blick in die Zukunft überwiegt nach wie vor die Skepsis: Der Konjunkturklimaindex erreicht 107 Punkte – drei Punkte weniger als im letzten Quartal.
Allgemeine Konjunkturlage
Der IHK-Konjunkturklimaindex ist ein Stimmungswert, der sich aus der Bewertung der gegenwärtigen Geschäftslage und der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der befragten Unternehmen zusammensetzt. Der Indikator kann zwischen den Werten 0 und 200 schwanken. Je höher der Wert, desto besser das Geschäftsklima.Gesamtwirtschaft Region Nordostniedersachsen
Industrie
Einzelhandel
Großhandel
Dienstleistungen
Aktuell spricht fast die Hälfte der Befragten von einer guten Geschäftslage. Mehr als ein Drittel sieht sie als befriedigend an und rund ein Siebtel ist mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden. Bei den Geschäftserwartungen überwiegt allerdings die Skepsis. Ähnliches gilt auch für die Investitions- und Beschäftigungspläne der Dienstleister. Diese sind rückläufig. Der Fachkräftemangel bleibt ein Risikofaktor. Nach wie vor suchen zahlreiche Dienstleister händeringend nach qualifiziertem Personal.
- Konjunkturbericht: Wolfsburg-Braunschweig I. Quartal 2019
Allgemeine Konjunkturlage
Der IHK-Konjunkturklimaindex ist ein Stimmungswert, der sich aus der Bewertung der gegenwärtigen Geschäftslage und der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der befragten Unternehmen zusammensetzt. Der Indikator kann zwischen den Werten 0 und 200 schwanken. Je höher der Wert, desto besser das Geschäftsklima.Gesamtwirtschaft Region Braunschweig-Wolfsburg
Industrie
Einzelhandel
Großhandel
Dienstleistungen