Fachkräftemonitor

Der Fachkräftemonitor 2025 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1405 KB) unserer IHKLW zeigt, wie sich der regionale Arbeitsmarkt, die Qualifikationsstruktur und die Standortbedingungen in den Landkreisen und Städten der Region entwickeln. Grundlage sind aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit, des Landesamts für Statistik Niedersachsen, des Statistischen Bundesamts sowie eigene Erhebungen unserer IHKLW, darunter die Standortumfrage 2025.
Analysiert werden unter anderem Arbeitslosigkeit, Altersstruktur, Bildungs- und Qualifikationsniveau, Ausbildungs- und Weiterbildungszahlen sowie regionale Standortfaktoren. Diese Daten geben Unternehmen, Verwaltung und Politik eine fundierte Grundlage, um gezielt auf Fachkräftemangel, Personalentwicklung und Standortbindung zu reagieren.
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Der Fachkräftemonitor liefert nicht nur Zahlen, sondern auch Impulse. Er benennt Handlungsschwerpunkte, zeigt regionale Stärken und Herausforderungen auf und gibt praxisnahe Empfehlungen für Unternehmen. Unsere IHKLW unterstützt dabei als Impulsgeberin, Vernetzerin und Dienstleisterin – mit Beratung, Weiterbildungsangeboten, Projekten zur Fachkräftesicherung und strategischer Standortentwicklung.
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Landkreis Celle

Der Landkreis Celle zeichnet sich durch eine stabile Beschäftigungsstruktur und einen überdurchschnittlich hohen Anteil dual ausgebildeter Fachkräfte aus. Rund 44 Prozent der Erwerbstätigen verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung, was eine solide Basis für mittelständische Betriebe und das Handwerk bildet.
Mit einer Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent liegt der Landkreis leicht unter dem niedersächsischen Durchschnitt. Die Altersstruktur ist ausgeglichen, allerdings zeigt sich eine moderate demografische Lücke: In den kommenden Jahren werden mehr Menschen in den Ruhestand gehen, als junge Fachkräfte nachrücken.
Branchenschwerpunkte liegen im verarbeitenden Gewerbe, in der Energiewirtschaft, im Dienstleistungssektor sowie in der Gesundheitswirtschaft.
Handlungsempfehlung: Unternehmen sollten stärker auf Weiterbildung und Nachqualifizierung setzen, um erfahrene Mitarbeitende länger zu binden. Gleichzeitig gilt es, junge Menschen für technische Berufe zu gewinnen und Kooperationen mit Schulen und Berufsschulen auszubauen.

Landkreis Gifhorn

Der Landkreis Gifhorn weist mit 4,5 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote im IHKLW-Bezirk auf. Die Region ist geprägt von industrieller Stärke und der Nähe zum Automobilstandort Wolfsburg. Besonders auffällig ist der hohe Anteil an Weiterbildungsabschlüssen auf DQR-Niveau 6 – vor allem in technischen und gewerblichen Berufen.
Gleichzeitig besteht Nachholbedarf bei der digitalen Infrastruktur und bei Mobilitätsangeboten. Diese Faktoren beeinflussen die Standortattraktivität und die Bindung von Fachkräften, insbesondere im ländlichen Raum.
Branchenschwerpunkte sind Fahrzeug- und Zulieferindustrie, Maschinenbau, Logistik und Handwerk.
Handlungsempfehlung: Unternehmen im Landkreis Gifhorn sollten gezielt in digitale Weiterbildung investieren und den Technologietransfer fördern. Kooperationen zwischen Industrie, Handwerk und Bildungsanbietern können helfen, die Fachkräftebasis langfristig zu sichern.

Landkreis Harburg

Harburg profitiert stark von seiner Nähe zur Metropolregion Hamburg. Die Region ist wirtschaftlich breit aufgestellt – von Industrie über Logistik bis hin zu Dienstleistungen und Gesundheitswirtschaft.
Mit einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent und wachsenden Schülerzahlen ist der Landkreis einer der dynamischsten Standorte im IHKLW-Bezirk. Gleichzeitig bestehen Herausforderungen bei Verkehrsanbindung, Wohnraumverfügbarkeit und Kinderbetreuung.
Handlungsempfehlung: Unternehmen sollten gezielt auf familienfreundliche Strukturen und flexible Arbeitsmodelle setzen, um Fachkräfte in der Region zu halten. Branchenübergreifende Netzwerke und Kooperationen mit Bildungseinrichtungen können helfen, das vorhandene Nachwuchspotenzial besser zu nutzen.

Landkreis Heidekreis

Der Heidekreis verfügt über eine vergleichsweise junge Bevölkerungsstruktur und eine hohe Ausbildungsquote. Mit 46 Prozent liegt der Anteil beruflich Qualifizierter über dem Durchschnitt des IHKLW-Bezirks.
Die wirtschaftliche Struktur ist durch Industrie, Tourismus, Logistik und Dienstleistungen geprägt. Chancen ergeben sich durch den Ausbau digitaler Kompetenzen und durch gezielte Weiterbildungsinitiativen.
Handlungsempfehlung: Unternehmen sollten Fachkräfteentwicklung als Teil der Unternehmensstrategie begreifen und gezielt in digitale Weiterbildung investieren. Gleichzeitig kann eine enge Kooperation mit den Berufsschulen vor Ort helfen, die duale Ausbildung weiter zu stärken.

Landkreis Lüchow-Dannenberg

Lüchow-Dannenberg ist der kleinste Landkreis der Region und steht vor besonderen demografischen Herausforderungen. Die Bevölkerung ist überdurchschnittlich alt, die Arbeitslosenquote liegt bei 7,4 Prozent. Dennoch weist der Landkreis mit 44,4 Prozent einen hohen Anteil dual ausgebildeter Fachkräfte auf – ein klarer Vorteil für Handwerk, Pflege und produzierendes Gewerbe.
Die geringe Akademikerquote wird durch eine starke berufliche Ausbildung kompensiert.
Handlungsempfehlung: Unternehmen sollten gezielt junge Menschen ansprechen und Ausbildungsinitiativen ausbauen. Kooperationen mit Schulen und regionalen Netzwerken können helfen, Jugendliche in der Region zu halten. Zudem bietet sich die Integration internationaler Fachkräfte an, um Personalengpässe abzufedern.

Landkreis Lüneburg

Der Landkreis Lüneburg ist der akademische Mittelpunkt des IHKLW-Bezirks. Die Leuphana Universität mit über 10.000 Studierenden prägt die Bildungslandschaft und bietet ein großes Potenzial an hochqualifizierten Nachwuchskräften.
Mit einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent und der höchsten Studierendenquote im Bezirk ist Lüneburg ein attraktiver Standort, der von seiner Nähe zur Metropolregion Hamburg profitiert. Herausforderungen bestehen bei der Verfügbarkeit von Wohnraum und der Verkehrsinfrastruktur.
Handlungsempfehlung: Unternehmen sollten gezielt Kooperationen mit der Leuphana Universität und der Ostfalia Hochschule aufbauen, um frühzeitig mit Studierenden in Kontakt zu treten. Programme zur Fachkräftebindung und Traineeangebote können helfen, Absolvent*innen in der Region zu halten.

Landkreis Uelzen

Uelzen weist mit 46 Prozent den höchsten Anteil dual ausgebildeter Fachkräfte im IHKLW-Bezirk auf. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,3 Prozent, die Altersstruktur ist vergleichsweise stabil.
Die Wirtschaft ist geprägt von Handwerk, Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft und Energiewirtschaft.
Handlungsempfehlung: Unternehmen im Landkreis Uelzen sollten Weiterbildung und Fachkräftebindung stärker in den Mittelpunkt rücken. Netzwerke wie das IHKLW-Weiterbildungsforum oder Fachkräftemarketingprojekte können helfen, Beschäftigte langfristig zu halten und neue Zielgruppen anzusprechen.

Stadt Wolfsburg

Wolfsburg ist das industrielle Zentrum der Region und Heimat globaler Unternehmen wie Volkswagen. Die Stadt verzeichnet mit 6,0 Prozent eine moderate Arbeitslosenquote, steht jedoch vor einem tiefgreifenden Strukturwandel durch Elektromobilität und Digitalisierung.
Mit 60 Prozent Beschäftigten im produzierenden Gewerbe ist Wolfsburg der Innovationsmotor des IHKLW-Bezirks. Fachkräftebedarf besteht vor allem in Ingenieurberufen, IT, Elektronik und Produktion.
Handlungsempfehlung: Unternehmen sollten Qualifizierungsprogramme für Beschäftigte ausbauen und gezielt in Zukunftskompetenzen investieren. Kooperationen mit der Ostfalia Hochschule und den Berufsschulen bieten Chancen, neue Fachkräftepotenziale zu erschließen.

Fazit und Ausblick

Der Fachkräftemonitor 2025 zeigt deutlich: Die Fachkräftesicherung bleibt die zentrale Zukunftsaufgabe für den IHKLW-Bezirk. Jede Region hat eigene Stärken, Herausforderungen und Chancen – von der industriellen Transformation über die Bildungslandschaft bis hin zur Lebensqualität.
Unsere IHKLW begleitet Unternehmen mit praxisnaher Beratung, Weiterbildungsangeboten und Projekten zur Fachkräftesicherung – von der Nachwuchsgewinnung über die Weiterbildung bis hin zur Fachkräfteintegration.
Weitere Informationen, Analysen und Ansprechpartner*innen finden Sie hier: Zukunft braucht Arbeit - Arbeit braucht Zukunft