Binnenwasserstraßen
Mit dem Elbe-Seitenkanal (ESK), dem Mittellandkanal (MLK) und der Elbe verfügt der IHK-Bezirk über Zugang zu bundesweit bedeutenden Binnenwasserstraßen. Auf ihnen gelangen Waren und Güter Richtung Norden in den wichtigsten deutschen Überseehafen Hamburg sowie Richtung Südwesten nach Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Osnabrück und bis in das Ruhrgebiet. Über den östlichen Zweig des Mittellandkanals verbindet der ESK zudem Hamburg mit Wolfsburg, Haldensleben sowie weiteren Wirtschaftsräumen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Tschechien.
Aber die Wasserwege in der Region spielen nicht nur für den Transport eine große Rolle. Die Transithäfen in Lüneburg, Uelzen, Wittingen und Wolfsburg-Fallersleben ermöglichen eine trimodale Verkehrsanbindung. Dass sie genutzt wird, zeigt der steigende Güterumschlag in den regionalen Binnenhäfen. Um die Häfen zu stärken und Entwicklungsimpulse für die Zukunft zu setzen, ist es aus Sicht der IHK aber unverzichtbar, eine neue Schleuse Lüneburg bei Scharnebeck zu bauen, Investitionen in die Hafeninfrastruktur und -erweiterung zu fördern, die Verkehrsanbindungen der Häfen auszubauen sowie die Digitalisierung voranzutreiben.
Die Binnenschifffahrt ist der einzige Landverkehrsträger in Deutschland, der über größere Kapazitätsreserven verfügt und diese über große Entfernungen kostengünstig, umweltverträglich, zuverlässig und sicher zur Verfügung stellen kann. Diese Reserven können jedoch nicht ohne Weiteres gehoben werden, weil moderne Großmotorgüterschiffe und Schubverbände nicht problemlos im Binnenwasserstraßennetz fahren können. Das liegt vor allem an zu kleinen Abstiegsbauwerken wie dem Schiffshebewerk in Scharnebeck und an zu niedrigen Brücken. Letzteres führt im Kanalnetz dazu, dass keine dreilagigen Containerverkehre möglich sind.
Unsere IHK fordert deshalb, wichtige Wasserstraßen für den GMS-Standard und in der Langfristperspektive für dreilagige Containerverkehre zu ertüchtigen. Außerdem sollten die Digitalisierung der Binnenschifffahrt vorangetrieben und Innovationen im Hinblick auf moderne, umweltfreundlichere Motoren gefördert werden. Um die Elbe als Bundeswasserstraße und attraktive Verbindung für den dreilagigen Containerverkehr sowie den Transport von Projektladungen auf der Strecke Hamburg–Magdeburg–Tschechien zu erhalten, begrüßt die IHK das im Gesamtkonzept Elbe (GKE) formulierte strategische Ziel, die verkehrliche Nutzung der Elbe auch künftig zu gewährleisten.
Aus touristischer Sicht ist es problematisch, dass die Infrastruktur an Nebenflüssen zunehmend vernachlässigt wird. Aus Sicht unserer IHK müssen auch Nebenflüsse mit einem nachgewiesenen touristischen Potenzial schiffbar gehalten werden.
Forderung unserer IHK:
- Entwicklungsimpulse für Binnenschiffe in Binnenhäfen und im Seehafen Hamburg ermöglichen
- Wichtige Wasserstraßen für den GMS und für dreilagige Containerverkehre ertüchtigen
- Digitalisierung vorantreiben und Innovationen in der Binnenschifffahrt stärker fördern
- Maßnahmen aus dem Gesamtkonzept Elbe zügig und verzögerungsfrei umsetzen
- Nebenflüsse für touristische Zwecke schiffbar halten