Schleuse Lüneburg
Der Elbe-Seitenkanal ist das Rückgrat der Binnenschifffahrt für den Seehafen Hamburg. Er ist Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes und in der Wasserstraßenkategorisierung der höchsten Kategorie A zugeordnet. Das Schiffshebewerk in Scharnebeck am Elbe-Seitenkanal ist zugleich der zentrale Engpass im gesamten norddeutschen Wasserstraßennetz.
Der vorgezogene Ersatzneubau einer Schleuse Lüneburg in Scharnebeck am Elbe-Seitenkanal ist deshalb ökonomisch notwendig und ökologisch sinnvoll. Die auf 100 Meter begrenzte Troglänge des bestehenden Schiffshebewerkes verhindert den Einsatz von längeren, moderneren, effizienteren und emissionsärmeren Binnenschiffen auf dem Elbe-Seitenkanal. Koppel- und Schubverbände müssen heute vor jeder Passage durch das Schiffshebewerk aufwendig entkoppelt werden. Das kostet Zeit und Geld und verhindert einen größeren Anteil des Binnenschiffs z.B. im Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens.
Die neue Schleuse Lüneburg wird also die Binnenschifffahrt in der Region stärken. Davon profitieren nicht zuletzt die in den letzten Jahren sehr erfolgreichen Häfen am Elbe-Seitenkanal in Lüneburg, Uelzen und Wittingen. Die Wirtschaft in der Region und darüber hinaus profitiert in Zukunft von einer leistungsfähigen multimodalen Anbindung. Dieser Effekt zieht sich über den Elbe-Seitenkanal und den Mittellandkanal bzw. die Elbe bis ins Ruhrgebiet und westdeutsche Kanalnetz sowie in Richtung Osten bis Berlin, Sachsen und Tschechien. Vor Ort entwickeln sich die Häfen als attraktive Gewerbestandorte und fördern so Wachstum, Arbeitsplätze und Investitionen in der Region. Der Bau dieses spektakulären „Jahrhundertbauwerkes“ wird zudem bereits während der Bauphase sowie – parallel zum Schiffshebewerk – nach Fertigstellung den Tourismusstandort stärken und Besucherinnen und Besucher in die Region locken.
Die 225 Meter lange, rund 38 Meter hohe Schleuse mit ihrer rund 12,5 Meter breiten Schleusenkammer löst den entscheidenden Engpass im norddeutschen Wasserstraßennetz auf und stärkt damit die Binnenschifffahrt und den Verkehrsträger Wasserstraße.
Langfristig ist zusätzlich die Anhebung der Brücken über den ESK zur Ermöglichung dreilagiger Containertransporte zu prüfen.
Die IHKLW begleitet Planung und Bau der Schleuse durch eine Informations- und Kommunikationskampagne mit dem Motto „Beschleunigung durch Akzeptanz“ zusammen mit dem Land Niedersachen und der Freien Hansestadt Hamburg sowie weiteren Akteuren aus der Region.
Die IHKLW fordert
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die Planung und Genehmigung zügig voranzutreiben und die Finanzierung für den Bau sicherzustellen
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den Bau nach Abschluss des Plan- und Genehmigungsverfahrens zeitnah zu beginnen und verzögerungsfrei fertigzustellen
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das langfristige Anheben der ESK-Brücken für dreilagige Containertransporte zu prüfen