Betriebliche Absicherung

Selbstständig sein heißt, die verschiedensten Risiken einzugehen. Das unternehmerische Risiko wird Ihnen niemand abnehmen. Dazu gehört zum Beispiel die Unsicherheit,
  • ob die Wirtschaft floriert und die Kaufkraft bzw. Kauflust ungebremst vorhanden ist,
  • ob sich Ihr Angebot am Markt behauptet,
  • ob sich Ihre Umsatz- und Gewinnerwartungen erfüllen,
  • ob Sie ausreichend qualifizierte Mitarbeiter finden,
  • ob sich der gewählte Standort als günstig erweist,
  • ob Betriebs- und Finanzmittel bei Bedarf zur Verfügung stehen,
  • ob Ihr Alleinstellungsmerkmal schlagkräftig ist und bleibt und vieles mehr.
Risiken wie Sachschäden oder Betriebsausfälle können Sie hingegen durch Vorsorge und Versicherungen begrenzen oder sogar ganz ausschalten.

Risikomanagement

Bestandteil eines guten Risikomanagements ist es, zu überlegen, wie Schadensfälle verhindert werden können. Betreibt ein Unternehmer zum Beispiel besondere Diebstahlvorsorge auf seinem Betriebsgelände, benötigt er vielleicht keine Versicherung oder erhält wegen der Risikominimierung einen Rabatt.
Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick, welche Schäden und Ausfälle in Ihrem Betrieb auftreten können. Überlegen Sie dann, wie wahrscheinlich diese Ereignisse eintreten, wie schwerwiegend die Folgen wären und ob Sie Vorsorge treffen können. Es bietet sich an, Risiken in drei Kategorien einzuteilen:
  • Katastrophen-Risiken, die das Überleben des Unternehmens gefährden, schwer abzuwenden sind, und unbedingt abgesichert werden müssen,
  • Schäden und Ausfälle, die wahrscheinlich eintreten werden, nicht unerheblich sind, und deshalb abgesichert werden sollen,
  • Risiken, die verkraftbar und vielleicht auch abwendbar sind, und bei späterer ausreichender Liquidität abgesichert werden können.
Nutzen Sie für Ihre Risikoanalyse die Hilfe von Experten. Das kann der Versicherungsvertreter oder -makler Ihres Vertrauens sein. Alternativ gibt es Versicherungsberater, die keine Provision von Versicherungsgesellschaften, sondern ein Honorar von Ihnen für die Beratung erhalten. Der Deutsche Versicherungs-Schutzverband bietet ebenfalls Beratungen, Versicherungsanalysen und Policen-Prüfungen an.

Versicherungen     

Diese Risiken können Sie…  
mit diesen Versicherungen absichern
Schäden am Betriebsvermögen durch Feuer, Sturm, Rohrbruch, Diebstahl oder während des betrieblichen Gebrauchs
Sachversicherungen (Feuer-, Sturm-, Leitungswasser-, Diebstahlversicherungen sowie Transport-, Maschinen- , Elektronik-, Computer- und Datenträgerversicherungen)
Sach- oder Personenschäden, die Sie oder Ihre Angestellten bei Kunden verursachen
Haftpflichtversicherungen (Produkt-, Betriebs-, Berufs-, Vermögens- oder Umwelthaftpflicht)
Laufende Kosten bei Betriebsausfällen
Betriebsausfallversicherung
Firmenfahrzeuge (müssen versichert sein)
Kraftfahrzeugversicherung (ggf. mit Kaskoversicherung)
Anwalts- und Gerichtskosten bei rechtlichen Auseinandersetzungen
Rechtsschutzversicherung
Das Ausbleiben von Kundenzahlungen
Forderungsausfallversicherung
Arbeitsausfälle von Mitarbeitern
Arbeitsausfallversicherung
Fehlleistungen von Vertretungsberechtigten
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung
In manchen Branchen sind Berufshaftpflicht- und Vermögensschaden-Haftpflichtversicherungen gesetzlich vorgeschrieben, zum Beispiel bei Transportunternehmen und Versicherungsvermittlern. Einen Überblick erhalten Sie auch auf der IHK-Veranstaltung „Gründungskompass Spezial – Sicherheit“. Dort werden die betriebliche und die persönliche Absicherung vorgestellt.
Zwei abschließende Tipps
Achten Sie darauf, dass die Versicherungssummen realistisch sind. Eine Unterversicherung spart zunächst Beiträge, hat im Schadenfall jedoch Abzüge in der Versicherungsleistung zur Folge.
Als Gründer sollten Sie nach kürzeren Laufzeiten von Versicherungsverträgen fragen. Vielleicht ändert sich Ihre Risikolage in der Startphase oder Sie gehen beruflich andere Wege und benötigen die Absicherung nicht mehr.