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Die Zukunft von Niedersachsens Zentren
Die „Zentrenstudie Niedersachsen“ beleuchtet die aktuellen Trends und Herausforderungen in den niedersächsischen Innenstädten. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung im Auftrag der IHK Niedersachsen, der CIMA Beratung + Management GmbH und dem Einzelhandelsverband Niedersachsen-Bremen e.V.: Der Besuch der Innenstadt dient längst nicht mehr nur dem Einkaufen.
In einigen Großstädten hat das gastronomische Angebot den Einzelhandel bereits als Hauptanziehungspunkt überholt. Besonders im ländlichen Raum kämpfen sowohl der Einzelhandel als auch die Gastronomie mit einem Rückgang der Besuchsfrequenz – ein Trend, der laut der Studie irreversibel scheint. In städtischen Regionen gibt es jedoch auch positive Ausnahmen, bei denen die Besucherzahlen stabil bleiben oder sogar steigen.
Um die Attraktivität der Innenstädte langfristig zu sichern, sind gezielte Maßnahmen nötig. Die größte Herausforderung sehen die Befragten im Stadtbild und der Aufenthaltsqualität. Sicherheitsaspekte, Sauberkeit und Beleuchtung spielen eine zentrale Rolle, heißt es in der Studie. Vor allem Leerstände und verwahrloste Flächen werden als hinderlich für eine positive Wahrnehmung der Zentren wahrgenommen.
Ein weiteres Problem ist der Mangel an einem ausgewogenen Branchenmix. Innenstädte, in denen wichtige Versorgungsangebote wie Drogeriemärkte oder Lebensmittelgeschäfte fehlen, haben es schwer, Menschen zu begeistern. Besonders im ländlichen Raum wird die Situation durch die Ansiedlung dieser Geschäfte außerhalb der Innenstädte verschärft. Ein zentrales Thema der Studie ist auch die Erreichbarkeit der Innenstädte. Günstige Parkmöglichkeiten und barrierefreie Wege müssen gewährleistet sein, um die Attraktivität zu steigern. Die Mobilitätskonzepte müssen alle Verkehrsträger sowie Besucher*innen auch von außerhalb berücksichtigen.
Die Befragten fordern zudem eine neue Art der „City-Life-Balance“. Innenstädte müssen stressfreie, angenehme Aufenthaltsqualität bieten und sich stärker an den Bedürfnissen von Menschen orientieren. Besonders in Zeiten des Onlinehandels müssen Innenstädte die gesamte Führung von Kundinnen und Kunden optimieren, um dem bequemen Einkaufserlebnis des Internets entgegenzuwirken.
Die Verbesserung der Mobilität, die Schaffung von Grünflächen, die Integration kultureller Angebote und die Bekämpfung von Leerständen sind einige der wichtigsten Lösungsansätze. Jede Stadt muss ihre individuellen Herausforderungen erkennen und passende Konzepte entwickeln, so das Fazit der Studie. Öffentlich-private Partnerschaften werden als Schlüssel zum Erfolg genannt, um Konzepte schnell umzusetzen und die Innenstädte nachhaltig zu stärken. Jan Weckenbrock
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Jan Weckenbrock