Naturparkregion legt Entwicklungskonzept vor

Unter dem Motto „ Uns geht die Luft nicht aus“ will die Naturparkregion Lüneburger Heide 65 Fahrradservicestationen einrichten, im kleinen Ort Harmstorf im Landkreis Lüneburg soll ein Gasthaus ausgebaut werden – nur zwei Projekte, die die Naturparkregion Lüneburger Heide in naher Zukunft starten möchte. Voraussetzung ist die erneute Anerkennung als LEADER-Region, also als ländliche Region mit Förderbedarf. Das erforderliche Entwicklungskonzept für die Förderperiode 2023-2027 hat die Naturparkregion jetzt eingereicht. Das Ziel: Vier Millionen Euro EU-Fördermittel in der Region zu binden.
Hinter dem Naturpark Lüneburger Heide steht ein gemeinnütziger Verein, in dem sich die drei Landkreise Harburg, Heidekreis und Lüneburg sowie alle Kommunen im Städtedreieck Lüneburg, Soltau und Buchholz engagieren. Durch das europäische LEADER-Programm zur Förderung ländlicher Räume profitiert die Region Lüneburger Heide schon seit gut 20 Jahren. Allein in der letzten Förderperiode sind 2,4 Millionen Euro in insgesamt 75 Projekte geflossen. Außerdem hat die Naturparkregion weitere Mittel aus EU, Bund, Land und von Stiftungen eingeworben, um die nachhaltige Regionalentwicklung in der Naturparkregion voranzutreiben. Das soll auch in Zukunft so weitergehen, betonte Naturpark-Vereinsvorsitzender Olaf Muus, als er das Entwicklungskonzept an Monika Scherf, Leiterin des Amtes für Regionalentwicklung (ArL), überreichte. 
Gruppenfoto auf Aussichtsplattform im Baumwipfelpfad
Rund 40 Gäste aus der gesamten LEADER-Region waren zur Übergabe auf dem Aussichtsturm am Baumwipfelpfad „Heidehimmel“ in Nindorf-Hanstedt gekommen, darunter die Landräte Rainer Rempe und Jens Grote, Jürgen Krumböhmer als Vertreter des Landkreises Lüneburg sowie die Abgeordneten Jakob Blankenburg, Svenja Stadler, Julia Verlinden, und André Bock. © Amt für regionale Landesentwicklung
„Der Ort, hoch oben über unserer Region, könnte nicht passender sein für das, was die Naturpark-Region in den nächsten Jahren vorhat“, sagte Scherf. „Die beteiligten Akteurinnen und Akteure arbeiteten schon seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Dadurch hat die LEADER-Region ein sehr stabiles Fundament bekommen. Mit freier Sicht und einer neuen Perspektive können wir in der Region vieles gemeinsam bewegen.”
Die LEADER-Fördermittel sollen laut dem Entwicklungskonzept der Naturparkregion für Projekte der Kommunen, Vereine und Verbände sowie auch Privatpersonen bereitstehen, Bewerbungen können in vier Themenfelder erfolgen: Klima-, Umwelt und Naturschutz, lebenswerte Region, naturparkspezifische Wirtschaftsförderung sowie regionale Identität. 
21 LEADER-Regionen im Bezirk des Amts für regionale Landesentwicklung arbeiten aktuell an ihrer Bewerbung für die Teilnahme am Programm ab 2023. Bis Ende April müssen die Regionen dafür ein  Entwicklungskonzept beim Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg einreichen. Dieses enthält neben einem Evaluierungsbericht einen Finanzplan, eine Projektauswahl und ein Konzept zur Beteiligung der Öffentlichkeit. Die Kosten dafür werden mit 75 Prozent vom Land gefördert. Finanziert wird das Programm aus dem ELER-Fonds. (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes). Die Förderung erfolgt ausschließlich mit EU-Mitteln, allerdings müssen diese kofinanziert werden, beispielweise mit einem Eigenanteil.
Die LEADER-Regionen bestehen aus mehreren Kommunen, die sich – zum Teil landkreisübergreifend – für das Programm beworben haben. Einige agieren schon seit vielen Jahren zusammen, andere schließen sich gerade neu zusammen oder erweitern ihr Gebiet. Jeder LEADER-Region steht für die nächsten Jahre ein festes Budget zur Verfügung. „Die Akteure vor Ort entscheiden dann selbst, welche Projekte für die nachhaltige Entwicklung ihrer Gemeinden am besten geeignet sind. Dabei werden die Ideen mit gemeinsam und auf Augenhöhe entwickelt“, berichtet Annika Wangerin, Dezernatsleiterin beim ArL Lüneburg. Sie und ihre Kolleg*innen sind als beratendes Mitglied Teil der „Lokalen Aktionsgruppen“ (LAG), an denen neben Mitgliedern aus Politik und Verwaltung auch Vertreter von Vereinen und weiteren lokalen Institutionen teilnehmen. „Wir sind diejenigen, die später prüfen, ob die Projekte förderfähig sind. Bei uns reichen die Antragsteller auch die ganzen Unterlagen und Verwendungsnachweise ein“, erklärt Wangerin.
Die Abkürzung LEADER kommt aus dem Französischen liaison entre actions de développement de l’économie rurale, was übersetzt heißt: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.  Ziel ist es, die Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen. red