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Das passt perfekt
Die eigenen vier Wände entpuppen sich mitunter als Problemfall: Eine Nische, in die kein Möbelstück so richtig passt. Zu wenig Stauraum in Bad und Flur. Wenn dazu auch die Küche eine Erneuerung braucht, kommt in der Region Gifhorn ein Küchenstudio ins Spiel, das viel mehr ist als das: Mit „Meine Küche – meine vier Wände“ bündelten Bernd Schöning und Stephan Kapp vor 25 Jahren ihre beruflichen Kompetenzen, indem sie Lösungen aus einer Hand für unterschiedliche Einrichtungsprobleme anboten. Inzwischen lautet der Name zwar „Meine Küche und Räume“, die Grundidee aber ist geblieben: „Küchen und Innenausbau sind unsere Themen“, sagt Geschäftsführer Stephan Kapp. „Maßarbeit ist dabei unsere Spezialität.“
Mit der Begeisterung für ihre Geschäftsidee stand das junge Duo anfangs ziemlich alleine da. „Keine Bank wollte uns Grünschnäbeln einen Kredit geben“, erinnert sich Stephan Kapp. Voller Elan hatten sie da schon im WG-Zimmer in Isenbüttel den perfekten Plan ausgetüftelt und ein Ladenlokal für ihr künftiges Küchenstudio in Meine angemietet. Das passierte nicht im luftleeren Raum: Kaufmann Bernd Schöning brachte Erfahrung als Küchenberater in einem Einrichtungshaus mit, Stephan Kapp seine Expertise als Handwerks-Profi im Innenausbau. Statt noch vor dem Start wieder aufzugeben, packten die beiden an: „Ich hatte einen Auftrag für den Umbau einer Industriehalle an der Angel. Wir beide haben da erstmal vier Monate am Stück rangeklotzt. Mit dem Verdienst konnten wir dann die Einrichtung unseres kleinen, feinen Küchenstudios finanzieren.“
Im Duo zum Erfolg: Küchenexperte Bernd Schöning (l.) und Handwerksprofi Stephan Kapp bündelten vor 25 Jahren ihre beruflichen Kompetenzen.
Die Kombination aus Zähigkeit und klaren Zuständigkeiten erwies sich als gute Basis: „Bernd hat den Laden geschmissen und ich war auf der Baustelle“, sagt Stephan Kapp mit einem Lachen. Wer eine Küche kauft, braucht schließlich oft auch ein neues Drumherum, etwa einen neuen Fußboden oder eine Schiebetür, hinter der Haushaltsgeräte verschwinden. „Die Leute haben danach gefragt und waren froh, alles aus einer Hand zu bekommen.“ Heute bietet „Meine Küche und Räume“ mit einem achtköpfigen Team ein ausgewähltes Sortiment an Einbauküchen namhafter Hersteller sowie maßgefertigte Möbel und Türen an – von der wandbündigen Zimmertür bis zu großen Loft-Elementen im Industrial Style.
Vom kleinen Ladengeschäft ging es vor rund 15 Jahren in das geschichtsträchtige, alte Zuckerhaus von Meine. „Diese Location ist perfekt, um unser ganzes Spektrum zu präsentieren“, sagt Stephan Kapp. Im Ambiente des alten Turbinenhauses mit seinem spröden Industriecharme wird der Besuch einer Küchenausstellung zur Rundreise durch kreative Raumlösungen: Das fängt bei den technischen Finessen moderner Einbauküchen an, geht über wandfüllende Schränke und Regalmodule bis zu Esstischen nach Maß. „Wohnen ist heute ein ganzheitliches Thema“, sagt der 55-jährige Kapp. „Wir entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden ein individuelles Wohnkonzept, das auf ihre Wünsche und Anforderungen genau zugeschnitten ist.“
Dabei muss nichts Fertiges passend gemacht werden, die Möbelstücke entstehen erst nach Ende des Planungsprozesses. Deren Produktion in einem Partnerbetrieb erfolge digital vernetzt im Industriestandard 4.0., sagt der Geschäftsführer: „Wir planen jedes Möbel virtuell und haben dort unmittelbar Zugriff auf die Maschinen.“ Besondere Unikate wie Massivholztische lassen die Raumexperten zudem in einer Tischlerei in Österreich anfertigen. Präzise Fertigung und hochwertige Handwerkskunst sind also unverzichtbare Grundlagen, perfekter Service das Plus obendrauf: „Wir sind froh über unser gut eingespieltes Team, für das die Kundenzufriedenheit immer an erster Stelle steht“, sagt Stephan Kapp, „vom Aufmaß bis zur Bauabnahme haben die Kunden immer denselben Ansprechpartner.“ Die Aufgaben sind vielfältiger geworden: „Wir managen komplette Bauprojekte in Absprache mit Architekten, Statikern und Elektrikern. Aber wir reparieren selbstverständlich auch die kaputte Schublade.“
Über ihre Startprobleme können die Gründer heute locker hinwegsehen. Ausruhen auf dem Erreichten war in 25 Jahren aber auch nie eine Option. Zum Glück sprudeln die Ideen nach wie vor: Stephan Kapp rüstet gerade einen Lkw zu einer Ausstellung für Türmodelle und Garderobenmodule um. Grund ist die steigende Zahl von Anfragen über das Internet: „Mit unserer Roadshow können wir dann den Interessenten unseren Service direkt nach Hause bringen.“
Ute Klingberg
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