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Jedes Fahrzeug ist anders
Hier ist der Name Programm: Die Feldbinder Spezialfahrzeugwerke GmbH feiert ihr 50-jähriges Bestehen.
Sie waren unzufrieden mit den Bedingungen und hatten Ideen, wie es besser zu machen wäre. Als Jan-Dirk Beckmann und Otto Feldbinder sich 1975 entschieden, ihre Anstellungen zu kündigen und einen eigenen Betrieb zu gründen, hatten sie eine klare Vorstellung davon, warum sie das tun: Sie wollten bessere Silofahrzeuge bauen als es damals gab. 50 Jahre später sind die Feldbinder Spezialfahrzeugwerke Technologieführer ihrer Branche.
Die Geschichte beginnt auf dem berühmten Bierdeckel, erzählt Dirk Feldbinder, Sohn des Firmengründers Otto Feldbinder. „Im Wohnzimmer entwarfen die beiden den Gesellschaftervertrag und fuhren am nächsten Tag nach Hamburg zum Notar.“ Ihr Ziel: optimale Nutzlast und restlose Entleerung der Behälter. Die Gründer wussten, was sie tun. Otto Feldbinder hatte als Verkäufer von Silofahrzeugen gearbeitet und Jan-Dirk Beckmann als technischer Angestellter bei einer Spedition für Silo- und Tankwagen. „Sie legten jedes Teil auf die Waage und überlegten, wie es leichter gemacht werden könnte oder verzichtbar“, weiß Dr. Nina Lorea Kley, Tochter von Jan-Dirk Beckmann. Einen besonders großen Effekt hatte die Verwendung von Aluminium anstelle des zu jener Zeit üblichen Stahls.
Dr. Nina Lorea Kley und Dirk Feldbinder zählen zur vierköpfigen Geschäftsführung der Firmengruppe.
50 Jahre später ist die Feldbinder Spezialfahrzeugwerke GmbH noch immer in dem Gewerbegebiet in Winsen (Luhe) im Landkreis Harburg ansässig, in dem die Gründer 1979 die erste Halle bauten. Die Firmengruppe betreibt mittlerweile europaweit Niederlassungen, seit 1991 ein weiteres Werk in Wittenberg und beschäftigt insgesamt rund 900 Mitarbeitende.
Seit 2018 liegt die Geschäftsführung in den Händen der zweiten Generation: Dirk Feldbinder arbeitet seit 36 Jahren im Betrieb, Dr. Nina Lorea Kley seit 16 Jahren. Sie führen die Gruppe zu viert gemeinsam mit Olaf Feldbinder, seit 27 Jahren zugehörig, und Wolf-Dietrich Kley, seit sieben Jahren im Betrieb.
Der Name des Unternehmens ist noch immer Programm. „Zentral ist das Wort ,spezial‘“, betont Dirk Feldbinder. „Jedes Fahrzeug bauen wir gemäß dem Wunsch des Kunden. Wir sind kein Industriebetrieb, sondern ein Großhandwerksbetrieb. Die Fähigkeit zur Individualisierung ist unsere Marke FFB.“
Besonderen Wert legt das Unternehmen auf die Ausbildung. Dies gilt nicht nur für Jugendliche und junge Menschen nach der Schule, sondern auch für Erwachsene, Stichwort Fort- und Weiterbildung. Auch Feldbinder muss sich strecken, um Fachkräfte zu finden. Aber: Das Produkt, die kreative und abwechslungsreiche Arbeit sowie das Ansehen des Familienbetriebs sorgen für eine hohe Identifikation und Motivation der Mitarbeitenden.
Das soll auch so bleiben. Im September feiert die Gesellschaft ihr 50. Jubiläum daher mit allen Familien der Mitarbeitenden als großes Fest auf dem Firmengelände. Und der Blick in die Zukunft ist für die geschäftsführenden Gesellschafter auch ganz klar: Feldbinder wird weiter in Deutschland produzieren und sich auf den europäischen Markt konzentrieren. Und die zweite Generation will alles in ihrer Macht Stehende dafür tun, dass Feldbinder das bleibt, was es heute ist: ein Familienunternehmen.
Carolin George
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