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Wer Wohnraum hat, findet auch Fachkräfte
Als die Heinrich Meyer-Werke Breloh kürzlich 30 neue Fachkräfte suchten, fanden sie sie – und zwar ohne größere Probleme. Die Unternehmensgruppe mit ihren Hauptsitzen in Munster und Bispingen konnte dabei mit einem wesentlichen Vorteil punkten: Die Gesellschaft besitzt und vermietet eigene Immobilien. Und: Wohnraum bedeutet einen klaren Wettbewerbsvorteil im Rennen um Fachkräfte.
„Wenn wir Mitarbeitende suchen, müssen wir ihnen Wohnraum anbieten. Und dieser Wohnraum muss attraktiv sein.“ Das sagt Volker Meyer, Geschäftsführer der Heinrich Meyer-Werke Breloh mit mehr als 300 Mitarbeitenden. Dies gelte vor allem bei der Fachkräfteakquise aus dem Ausland. Von den 30 Neuen im Team der Meyer-Werke kommt etwa die Hälfte aus Osteuropa, der Großteil aus der Ukraine.
Ein Zuhause erleichtert das Ankommen
„Wir finden neue Fachkräfte in erster Linie durch Empfehlungsmanagement“, erläutert Meyer. „Unsere Mitarbeitenden erzählen ihren Bekannten und Familien von uns und dass wir ein guter Arbeitgeber sind.“ Dass diese jedoch ohne Unterstützung eine Wohnung nahe dem Betrieb finden, ist nahezu unmöglich. Ein weiterer Vorteil sei daher die Mehrsprachigkeit im Betrieb: Im Team arbeiten mittlerweile viele Menschen aus anderen Herkunftsländern, sodass diese die neuen Kolleg*innen beim Ankommen bestens betreuen und beraten können.
Doch das allein würde nicht ausreichen, um neue Teammitglieder zu finden – vor allem im ländlichen Raum. Daher bietet die Heinrich Meyer-Werke Breloh GmbH & Co. KG ihren Angestellten ebenfalls Wohnungen aus dem eigenen Bestand an. Etwa 1.000 Wohneinheiten befinden sich in Besitz der Gesellschaft, vorwiegend in Munster gelegen. Es handelt sich um ehemalige Bundeswehrwohnungen mit hoher Fluktuation, viele von ihnen sind möbliert.
Mitunter funktioniert das System dort sogar auch umgekehrt, erzählt Meyer: Jemand, der bei der Gesellschaft eine Wohnung mietet, erfährt dadurch vom Arbeitgeber Heinrich Meyer-Werke und stellt sich als arbeitssuchend vor. „Einige unserer Mieter wurden auf diesem Wege zu Mitarbeitern.“
Neue Wohnungen geplant
Außerdem besitzt und vermietet der Betrieb Einfamilienhäuser sowie etwa ein Dutzend Wohnungen in Bispingen. Dort will das Unternehmen mittelfristig zwei Geschäftsbereiche verbinden: Als Zulieferant von Bauteilen und Vorreiter für modulares Bauen wollen die Heinrich Meyer-Werke dort in Form ihrer selbst entwickelten Bauweise neue Wohnungen erstellen und vermieten. „Besonders Bispingen ist zum Wohnen sehr gefragt“, berichtet Meyer. „Dort planen wir, in bestehenden älteren Gewerbeimmobilien Wohnungen zu schaffen. Das vereinfacht die Suche nach Fachkräften um ein Vielfaches.“
Günstige Miete als Pluspunkt
Anders gesagt: ohne Wohnraum keine Mitarbeitenden. „In vielen Regionen stehen Unternehmen nicht nur im Wettbewerb um Talente, sondern auch im Wettbewerb um bezahlbaren Wohnraum“, sagt Sven Heitmann, Teamleiter „Unternehmen fördern“ bei unserer IHKLW: „Gerade junge Fachkräfte oder Zuziehende entscheiden sich nicht nur für einen Arbeit-geber, sondern auch für ein Lebensumfeld. Unternehmen profitieren davon, wenn ihre Region als lebenswerter Wohn- und Arbeitsort wahrgenommen wird. Wer gutes Wohnen bietet, macht sich als Arbeitgeber attraktiver – insbesondere in ländlichen Regionen oder Ballungsräumen mit angespanntem Wohnungsmarkt.“
Letzteres gilt zum Beispiel für die Psychiatrische Klinik Lüneburg (PKL): In Kooperation mit der Lüneburger Wohnungsbaugesellschaft hat die Klinik 2024 einen Neubau mit 26 Wohnungen erstellt – ausschließlich für Mitarbeitende und mit einer Nettokaltmiete, die deutlich unter dem Marktpreis liegt.
Carolin George
IHKLW-Veranstaltung: Beschäftigtenwohnen
Vom Mietzuschuss bis zur Betrieblichen Wohnraumförderung: Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden beim Thema Wohnen unterstützen können, steht im Mittelpunkt der kostenfreien Veranstaltung „Wohnraum für Mitarbeitende: Chancen, Modelle, Lösungen“, zu der unsere IHKLW in Kooperation mit der DIHK am Donnerstag, 3. Juli, 16 bis 18 Uhr, in die ehemalige Mensa, Volgershall 1, Lüneburg, einlädt. Außerdem geht es um steuerrechtliche Aspekte und die Fragen, ob und wann sich Beschäftigtenwohnen für Betriebe lohnt, welche Modelle es gibt und wie Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten aussehen können. Nach Impulsvorträgen und Best-Practice-Beispielen wird es eine Diskussionsrunde mit Personen aus Wirtschaft, Politik und Wohnungsbau geben.
Vom Mietzuschuss bis zur Betrieblichen Wohnraumförderung: Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden beim Thema Wohnen unterstützen können, steht im Mittelpunkt der kostenfreien Veranstaltung „Wohnraum für Mitarbeitende: Chancen, Modelle, Lösungen“, zu der unsere IHKLW in Kooperation mit der DIHK am Donnerstag, 3. Juli, 16 bis 18 Uhr, in die ehemalige Mensa, Volgershall 1, Lüneburg, einlädt. Außerdem geht es um steuerrechtliche Aspekte und die Fragen, ob und wann sich Beschäftigtenwohnen für Betriebe lohnt, welche Modelle es gibt und wie Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten aussehen können. Nach Impulsvorträgen und Best-Practice-Beispielen wird es eine Diskussionsrunde mit Personen aus Wirtschaft, Politik und Wohnungsbau geben.
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Sven Heitmann