Der Drehstuhl ist das A und O

Wer zu Hause arbeitet, kommt an einem nicht vorbei: Und das ist ein Drehstuhl. „Sitzen ist für die Gesundheit ohnehin unattraktiv“, sagt Björn Achsnick. „Daher sollte man zumindest auf einem ergonomischen Drehstuhl sitzen. Er beeinflusst das Wohlbefinden von Rücken und Lendenwirbelbereich unmittelbar.“ Achsnick leitet die Niederlassung des Büro- und Objekteinrichters WEMA RaumKonzepte in Lüneburg.
Richtige Sitzhöhe
Ob richtige Sitzhöhe – Füße flach auf dem Boden, Oberschenkel im 90-Grad-Winkel – Unterstützung für Rücken und Lendenwirbel oder auch aktivere Bewegungen durch die Drehrollen: All das funktioniert eben nicht auf dem Küchenstuhl. Zudem gibt es mittlerweile Drehstühle, die sich durch ihre kleine, kompakte Bauweise und ein modernes Design fürs Arbeiten zu Hause eignen.
Dreidimensional bewegliche Stühle ohne Lehne aktivieren Wirbelsäule und Muskulatur, sollten jedoch eher als Ergänzung dienen denn als Ganztagessitzgelegenheit, empfiehlt Achsnick: „Für einen ganzen Bürotag ist es für die meisten zu anstrengend, da menschliche Körper für eine dauerhafte Muskelaktivierung nicht ausgelegt ist und Phasen benötigt, um entsprechende Körperzonen zu entlasten“
Wechsel zwischen Sitzen und Stehen
Wer von der Firma keine finanzielle Unterstützung bekommt, schafft sich aufgrund der Kosten zwar in der Regel keinen höhenverstellbaren Schreibtisch an. Gesünder ist es allerdings trotzdem, ab und an zwischen Stehen und Sitzen zu wechseln. Hierzu bieten sich Stehhilfen oder eine Arbeitsebene an. 
Die Größe der Tischfläche hängt derweil von den Arbeitsgeräten ab, erklärt Björn Achsnick:  „Arbeite ich mit einem Notebook, reicht eine Tiefe von 60 Zentimetern. Klassische Tischgrößen am heimischen Arbeitsplatz liegen zwischen 100 und 160 Zentimetern Breite und 60 bis 80 Zentimetern Tiefe. Sobald das Homeoffice als Dauerarbeitsplatz fungiert, muss der Tisch 160 mal 80 sein. Dieser reicht auch für Bildschirme aus.“ Der Abstand zum Monitor variiert seiner Erfahrung nach stark mit individuellen Gewohnheiten.
Bildschirm nach hinten neigen
Wichtiger als der Sehabstand ist aber die Neigung, betont Achsnick. „Wer gerade sitzt, sollte maximal die oberste Zeile sehen und für den Rest den Blick nach unten senken. Wer zu viel nach oben gucken muss, hat abends Verspannungen und Nackenschmerzen.“ Ein Trick: den Bildschirm nach hinten neigen.
Wer zu Hause keinen eigenen Raum für ein Büro hat, kann die Arbeitsnische zum Beispiel durch einen Vorhang abtrennen. „Schienen werden an der Decke befestigt und ermöglichen eine flexible Raumtrennung“, schlägt der Büroeinrichter vor. „Der Vorhang entkoppelt den Arbeitsbereich vom Wohnumfeld.“
Homeoffice schön gestalten
Möglich sind auch lichtdurchlässige Raumtrenner, die an der Decke oder am Boden zu befestigen sind, oder auch Möbel wie Anrichten und Sideboards. Die wiederum könnten gleichzeitig als Stauraum dienen für Unterlagen, die dem Datenschutz entsprechend aufbewahrt werden müssen.
Optisch empfiehlt Björn Achsnick, die Arbeitsnische dem Rest des Raumes anzupassen, zum Beispiel durch moderne und warme Farben und Material wie zum Beispiel Holz. „Wenn es kein Büro gibt, fügt sich der Arbeitsplatz ins Wohnumfeld ein anstatt wie ein Fremdkörper zu wirken.“
Carolin George
IHK Lüneburg-Wolfsburg
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