Auslandsinvestitionen 2025 der regionalen Industrie
Viele Industriebetriebe investieren bevorzugt im Ausland.
Rund ein Drittel der Industrieunternehmen aus der Region Heilbronn-Franken plant, im Jahr 2025 im Ausland zu investieren. Im Gegenzug werden inländische Investitionen zurückgefahren. So lautet das Ergebnis einer Sonderauswertung der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken, an der sich 158 regionale Industrieunternehmen beteiligt haben. 28 davon haben detaillierte Angaben zu ihren Auslandsinvestitionen gemacht.

Bei den Industrieunternehmen, die Auslandsinvestitionen planen, gab ein Drittel (30 Prozent) an, in den nächsten Monaten Inlandsinvestitionen zu Gunsten von Auslandsinvestitionen zurückstellen zu wollen. Die anhaltenden Strukturprobleme treiben viele Unternehmen ins Ausland. Die Investitionsbedingungen in Deutschland insgesamt und auch in der Region Heilbronn-Franken sind ungünstiger als im weltweiten Vergleich. Die Unternehmen verlagern daher unter anderem in europäische Länder und in die USA.
Unternehmen zieht es neben dem Euroraum verstärkt in die USA und Asien
Wichtigster Markt bleibt weiterhin der Euroraum, der kein Wechselkursrisiko beinhaltet und einen festen Rechtsrahmen bietet. 86 Prozent der im Ausland engagierten Industrieunternehmen wollen dort investieren, verglichen mit 84 Prozent im Vorjahr. Nordamerika, wo Energie vergleichsweise günstig ist und Investitionen durch den „Inflation Reduction Act“ gefördert werden, legt mit einem Anstieg von 66 auf 76 Prozent zu. Es liegt nun auf Platz zwei der Zielregionen. Mit der neuen politischen Konstellation in den USA dürfte die Motivation, auf dem US-Markt zu investieren, noch weiter steigen. Bereits jetzt gab ein Fünftel der Industriebetriebe mit geplanten Auslandsinvestitionen in den USA an, aufgrund der befürchteten Handelshemmnisse dort investieren zu wollen. 62 Prozent der Unternehmen nennen China als Investitionsziel verglichen mit 59 Prozent im Jahr 2024. Interessant sind für die Unternehmen auch aufstrebende Märkte in Asien/Pazifik (76 Prozent), Afrika und Nahost (37 Prozent) sowie Süd- und Mittelamerika (37 Prozent).
Kostensenkung für ein Drittel Motiv für Auslandsinvestitionen
Bei den Investitionsmotiven zeigen sich Unterschiede je nach Zielregion. Investitionen zwecks einer Markterschließung stehen vor allem in China, Nordamerika, Süd- und Mittelamerika sowie Afrika und Nahost im Vordergrund. Der Anteil der Unternehmen, die investieren, um Kosten zu senken, ist in der Euro-Zone sowie in der sonstigen EU, Norwegen und Schweiz überdurchschnittlich hoch. Insgesamt geht es unabhängig von den Zielländern rund einem Drittel der Unternehmen bei Auslandsinvestitionen darum, Kosten zu sparen. Für 41 Prozent der Industrieunternehmen ist der Ausbau von Vertrieb und Kundenservice der entscheidende Faktor für die Auslandsinvestitionen.
Quelle: Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken