IHK Hannover: Investitionen in den Klimaschutz möglich machen
Energiewende und Klimaschutz können in der Region Hannover deutlich positive wirtschaftliche Effekte haben. Das betont auch die IHK Hannover und verweist auf die aktuelle Studie zu regionalökonomischen Effekten der Energiewende. „Die Wirtschaft steht hinter dem Ziel des Klimaschutzes“, erklärt Dr. Mirko-Daniel Hoppe, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Um die Potenziale aber tatsächlich zu heben, müsse noch an den Rahmenbedingungen gearbeitet werden.
Unter den aktuellen Gegebenheiten seien die ambitionierten Ziele nur schwer zu erreichen, so Hoppe mit Blick auf die Investitionstätigkeit: „Die Investitionen sowohl in die erneuerbaren Energien als auch in Gebäude müssen sich rechnen, damit sie in erforderlichem Umfang getätigt werden.“ Das gilt für Unternehmen wie für Privatleute, machte der IHK-Energieexperte deutlich. Ohne Anpassungen ist es aus Sicht der IHK unwahrscheinlich, dass die regionalökonomischen Effekte durch die Energiewende in dem Maß erreicht werden, wie es von der Region Hannover erhofft wird.
Eine Studie des Beratungsunternehmens DIW Econ GmbH für die Region, die mit Landesumweltminister Christian Meyer vorgestellt wurde, sieht die Chance, dass bis 2035 durch eine, wie es heißt, ambitionierte Energiewende eine Bruttowertschöpfung von insgesamt 9,5 Mrd. Euro ausgelöst wird. Dazu sind in den kommenden zehn Jahren Investitionen von zusammen 25 Mrd. Euro erforderlich, von denen laut Studie knapp 60 Prozent als Aufträge an Unternehmen in der Region gehen.
Aktuell sieht die IHK allerdings eine Investitionszurückhaltung sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatleuten. „Wir befinden uns eben nicht auf dem Wachstumspfad, um die für 2035 gesetzten Klimaziele in der Region zu erreichen“, meint IHK-Energieexperte Hoppe. Zwar seien in Teilbereichen Zwischenziele übererfüllt worden, etwa bei den für Windkraftanlagen ausgewiesenen Flächen. Aber um den nötigen Sprung bei den Investitionen auszulösen, seien dringend Maßnahmen erforderlich. Hier gibt es auch aus Sicht der IHK verschiedene Ansatzpunkte: Neben der Investitionsförderungen gehören dazu beschleunigte Genehmigungsverfahren und vor allem eine längerfristige Planungssicherheit für die Unternehmen. Auch müssen komplementäre Investitionen zeitlich ineinandergreifen können: „Wenn ein Unternehmen ein Großwärmepumpe mit einer Windkraftanlage betreiben will, müssen die notwendigen Genehmigungen passend vorliegen“, so Hoppe. Hier sind - neben dem Bund und der EU - auch Land und Kommunen gefordert.
Grundsätzlich hält es die IHK aber für sinnvoll, die positiven wirtschaftlichen Effekte aus der Energiewende abzuschätzen. In der Studie werde zwar das bestmögliche Szenario angenommen. Grundsätzlich sind die darin berechneten Zahlen aber äußerst wünschenswert sowohl für den Klimaschutz als auch für die Wirtschaft.
