Bundeswehr und Verteidigungsindustrie als Auftraggeber - neue Plattform gestartet

Auf die sicherheits- und geopolitischen Herausforderungen hat die Bundesregierung mit einem Sondervermögen geantwortet. Nun geht es darum, möglichst schnell die notwendigen Strukturen, Mittel und Organisationsumgebungen zu schaffen. Für Unternehmen gibt es jetzt drei Wege, um als Auftragnehmer oder Zulieferer der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) bzw. der Bundeswehr zu profitieren:
SVI-Connect-Zulieferplattform: Registrierung gestartet – Matching ab 1. Januar
Dieses B2B-Tool ist als Bedarfsplattform aus Sicht der Bedarfsträger aus der SVI bzw. den Bundeswehrvertragspartnern angelegt – hier handelt es sich um die großen Systemhäuser (OEM), wie zum Beispiel Rheinmetall, Diehl, Airbus etc.: Zulieferer aus der Industrie stellen ihre Fähigkeiten und Angebote ein. Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie können diese einsehen und bei Interesse Kontakt aufnehmen. Damit sollen die Rüstungslieferketten gestärkt werden, insbesondere bei Kapazitätserweiterungen und Ersatzteilbeschaffung.
Die Plattform wurde vom Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) angeregt, vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) erarbeitet und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) gefördert.
Vergabeplattformen für öffentliche Wehr- und Infrastrukturaufträge
Die Bundeswehr unterscheidet streng zwischen den Bedarfsdeckern als diejenigen Stellen, die nach vergaberechtlichen Vorgaben beschaffen, und den Bedarfsträgern (Teilstreitkräfte), um gegen jegliche Verdachtsandeutungen von Korruption erhaben zu sein. Der Kontakt zu den Bedarfsdeckern ist im Allgemeinen nur über Kontaktdaten in veröffentlichten Ausschreibungen ersichtlich.
Zentrale Ämter sind das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), welches den Bereich der Wehrtechnik abdeckt, und das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), welches die nicht-wehrtechnischen Bedarfe beschafft.
Bei Infrastrukturprojekten bedient sich die Bundeswehr unter anderem dem staatlichen Baumanagement der Länder. Darüber hinaus gibt es noch 42 regionale Bundeswehrdienstleistungszentren (BWDLZ) sowie das Verpflegungsamt der Bundeswehr und mehrere Inhouse Gesellschaften, wie die bwbekleidung oder die BWI-IT für Deutschland.
Diese Stellen schreiben ihren Bedarf über die folgenden Plattformen aus:
Die regionalen Dienstleistungszentren nutzen für ihre Beschaffungen auch beschränkte Ausschreibungen und Direktkäufe entsprechend der vergaberechtlichen Vorgaben.
Unterstützung bieten die Auftragsberatungsstellen.
Innovationszentrum der Bundeswehr (InnoZBw)
Um die Lücke zwischen formellen Ausschreibungen und Nachunternehmerschaft zu schließen, hat die Bundeswehr ein Innovationszentrum gegründet. Es wurde am 1. Dezember 2025 als zentrales Koordinierungs- und Steuerungselement für technologiegetriebene Innovationen aufgestellt und wird im kommenden Jahr in Erding (Bayern) eröffnet. Dieses soll die bei Industrie und Start-Ups vorhandene Innovationskraft besser nutzbar machen.
vorerst unter BAAINBw

Anmerkung: Die Strukturen sind weitaus komplexer. Die Informationen dienen als grobe Orientierung und sind vorbehaltlich und nicht abschließend, da verständlicherweise momentan rund um das Thema Landesverteidigung und Bundeswehr viel im Fluss ist.
Stand: 03.12.2025