Preise steigen wieder schneller
Die Inflationsrate in Deutschland hat sich nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im September 2025 auf plus 2,4 Prozent erhöht. Im August 2025 hatte sie noch 2,2 Prozent betragen, nach jeweils plus 2,0 Prozent im Juli und Juni 2025. Die Preise für Dienstleistungen stiegen weiterhin überdurchschnittlich. Zudem hat sich der Preisrückgang bei Energie weiter deutlich abgeschwächt und wirkte weniger inflationsdämpfend als in der jüngeren Vergangenheit.
Die Preise für Energieprodukte lagen im September 2025 um 0,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisrückgang für Energie schwächte sich damit im fünften Monat in Folge ab.
Die Preise für Nahrungsmittel waren im September 2025 um 2,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat und lagen damit erstmals seit Januar 2025 wieder unter der Gesamtteuerung. Von September 2024 bis September 2025 verteuerten sich vor allem Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,5 %) sowie Obst (+5,1 %). Auch für Molkereiprodukte und Eier (+3,6 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+3,2 %) fiel die Preiserhöhung deutlich aus. Günstiger als ein Jahr zuvor wurden hingegen Speisefette und Speiseöle (-3,2 %) sowie Gemüse (-2,1 %). Im Einzelnen standen nach den Beobachtungen des Bundesamtes auffälligen Preiserhöhungen (zum Beispiel Schokoladen: +21,2 %) auch auffällige Preisrückgänge (zum Beispiel Olivenöl: -22,6 %) gegenüber.
Preistreiber Nummer eins sind nach wie vor die Dienstleistungen. Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im September 2025 um 3,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Von September 2024 bis September 2025 erhöhten sich Preise vor allem für kombinierte Personenbeförderung (+11,2 %) und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,2 %). Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren unter anderem auch stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+6,5 %), Versicherungen (+6,5 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,4 %) sowie Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung (+3,8 %). Bedeutsam für die Preisentwicklung insgesamt blieben auch im September 2025 die Nettokaltmieten mit plus 2,0 Prozent. Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel internationale Flüge (-5,9 %), so das Statistische Bundesamt.
Waren insgesamt verteuerten sich von September 2024 bis September 2025 um 1,4 Prozent. Die Preise für Verbrauchsgüter stiegen dabei um 1,8 Prozent und für Gebrauchsgüter um 1,1 Prozent. Neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln wurden einige andere Waren deutlich teurer, insbesondere alkoholfreie Getränke (+8,2 %, darunter Kaffee, Tee und Kakao: +17,8 %) sowie gebrauchte Pkw (+5,6 %). Für die meisten Waren wurde eine moderate Preiserhöhung ermittelt, zum Beispiel für Möbel und Leuchten (+1,3 %) sowie für Bekleidungsartikel (+1,1 %). Preisrückgänge waren nach den Berechnungen der Statistiker hingegen außer bei der Energie (-0,7 %) unter anderem bei Geräten der Unterhaltungselektronik (-2,7 %) und der Informationsverarbeitung (-1,2 %) zu verzeichnen.
Verbraucherpreisindex (VPI) Basisjahr 2020 = 100 |
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Jahr Monat |
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 |
Januar | 96,4 | 97,7 | 99,8 | 101,0 | 105,2 | 114,3 | 117,6 | 120,3 |
Februar | 96,7 | 98,1 | 100,1 | 101,6 | 106,0 | 115,2 | 118,1 | 120,8 |
März | 97,2 | 98,5 | 100,3 | 102,1 | 108,1 | 116,1 | 118,6 | 121,2 |
April | 97,5 | 99,4 | 100,4 | 102,4 | 108,8 | 116,6 | 119,2 | 121,7 |
Mai | 98,2 | 99,6 | 100,4 | 102,6 | 109,8 | 116,5 | 119,3 | 121,8 |
Juni | 98,3 | 99,9 | 100,5 | 102,9 | 109,8 | 116,8 | 119,4 | 121,8 |
Juli | 98,7 | 100,3 | 99,7 | 103,4 | 110,3 | 117,1 | 119,8 | 122,2 |
August | 98,8 | 100,2 | 99,7 | 103,5 | 110,7 | 117,5 | 119,7 | 122,3 |
September | 99,0 | 100,2 | 99,7 | 103,8 | 112,7 | 117,8 | 119,7 | 122,6 |
Oktober | 99,1 | 100,2 | 99,9 | 104,3 | 113,5 | 117,8 | 120,2 | |
November | 98,5 | 99,5 | 99,7 | 104,5 | 113,7 | 117,3 | 119,9 | |
Dezember | 98,5 | 100,0 | 99,8 | 104,7 | 113,2 | 117,4 | 120,5 | |
Jahresdurchschnitt | 98,1 | 99,5 | 100,0 | 103,1 | 110,2 | 116,7 | 119,3 |
Weitere Datenreihen zu Preisen finden Sie in der Datenbank GENESIS des Statistischen Bundesamtes.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenbank GENESIS (Tabellen 61111-0001/2)
Stand: 14.10.2025