Gehaltsstatistik

Gehälter: Nicht nur Unterschiede zwischen Stadt und Land

In Deutschland gibt es ein Stadt-Land-Gefälle bei den Gehältern, zudem hängt viel von einer abgeschlossenen Berufsausbildung ab. Die neue Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt zudem, dass die Mediangehälter in der Region Hannover rund 20 Prozent über denen im Landkreis Diepholz liegen.
Vollzeitbeschäftigte in der Region Hannover verdienen im Median 3678 Euro (Vorjahr: 3596 €), das ist ein mittlerer Wert, das heißt die Hälfte der Beschäftigten verdient mehr, die andere Hälfte weniger als 3678 Euro. Im Landkreis Diepholz liegt der Median der Monatsentgelte (inkl. Weihnachtsgeld, Boni etc.) bei 3071 Euro (Vj.: 2996 €), also 20 Prozent darunter. Aber dies trifft nicht auf alle Altersgruppen und Ausbildungsabschlüsse zu. Bei jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahren ist die Differenz deutlich geringer, bei älteren Beschäftigten über 65 Jahren ist die Differenz hingegen sogar größer. Ähnliches zeigt sich auch bei den Qualifikationsstufen, die die Bundesagentur für Arbeit ausweist. Während die Mediangehälter der Helfer (ungelernte Arbeitskräfte) mit wenigen Ausnahmen auch im Bundesdurchschnitt um 2400 Euro liegen, streuen die Gehälter von Spezialisten (Meister, Fachhochschulabsolventen) und Experten (Hochschulabschluss) erkennbar mehr.
Die regionalen Median-Werte spiegeln auch die ungleiche Verteilung „gutbezahlter“ Jobs in den Regionen wider. Ein Beispiel hierfür sind die relativ hohen Expertengehälter im Landkreis Hameln-Pyrmont (5636 €), die auf das hohe Gehaltsniveau vieler hochqualifizierter Angestellter im Finanzsektor zurückgeführt werden kann.
Die umfangreiche Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit spiegelt das vielfältige Gehaltsgefälle Stadt/Land, mit/ohne Berufsabschluss, Industrie/Dienstleister deutlich wider. Die bekannten und gern zitierten Kriterien Männer/Frauen und Deutsche/Ausländer sind zwar ebenfalls deutlich erkennbar, zeigen bei genauerer Analyse des vielfältigen Datenmaterials aber ganz überwiegend branchen- und berufsabhängige Gehaltsdifferenzen, kurz: Männer verdienen in technischen also gut bezahlten Berufen mehr als Frauen im Einzelhandel oder der Pflege.
Stand: 14.12.2023