Belastung durch Gewerbesteuer in Niedersachsen auch im Jahr 2025 gestiegen
Trotz einer anhaltend angespannten Wirtschaftslage haben auch im Jahr 2025 zahlreiche niedersächsische Kommunen ihren Gewerbesteuer-Hebesatz angehoben. Das hat die aktuelle Umfrage der sieben niedersächsischen Industrie- und Handelskammern ergeben, die der Fokus Niedersachsen „Gewerbesteuer 2025 - Belastung steigt weiter“ vorstellt.
Während die Zahl der Erhöhungen bei der Gewerbesteuer mit 85 Fällen etwas geringer ausfällt als in den Vorjahren, was neun Prozent der 941 Kommunen mit Hebesatzrecht in Niedersachsen entspricht, bleibt die grundsätzliche Tendenz hin zu immer höheren Hebesätzen bestehen. Eine strukturelle Entlastung der Unternehmen ist nach wie vor nicht erkennbar.
Im Durchschnitt wurde der Satz um 22,5 Prozentpunkte angehoben. Die stärkste Erhöhung gab es in der Gemeinde Essel (Landkreis Heidekreis; plus 100 Prozentpunkte auf 590 Prozent), die damit aktuell den höchsten Gewerbesteuer-Hebesatz landesweit hat. Die stärkste Senkung konnte in der Gemeinde Sassenburg (Landkreis Gifhorn; minus 100 Prozentpunkte auf 400 Prozent) verzeichnet werden. Der niedrigste Gewerbesteuer-Hebesatz niedersachsenweit beträgt 300 Prozent; diesen haben die Gemeinden Bokensdorf (Landkreis Gifhorn), Steinfeld (Landkreise Vechta) und Waake (Landkreis Göttingen). Den niedrigsten Hebesatz in der Region Hannover hat die Stadt Isernhagen, die ihren Hebesatz im dritten Jahr in Folge auf nunmehr 395 Prozent gesenkt hat.
Laut Umfrage liegt der durchschnittliche Gewerbesteuerhebesatz in Niedersachsen nunmehr bei 415 Prozent. Dieser hohe Wert ist besonders für Einzelunternehmen und Personengesellschaften relevant, da diese einen Hebesatz von bis zu 400 Prozent auf ihre Einkommenssteuer anrechnen lassen können. Für die Gesamtsteuerbelastung der Kapitalgesellschaften (GmbH, AG bspw.) hat die Gewerbesteuer indes eine enorme Bedeutung: diesen steht kein Freibetrag zur Verfügung, eine Anrechnung auf die Körperschaftsteuerschuld findet nicht statt.
Auch die Grundsteuer wirkt zunehmend belastend und wurde vielfach nicht aufkommensneutral umgesetzt – wie jüngst sowohl die IHKN-Umfrage als auch Erhebungen des Bundes der Steuerzahler gezeigt haben. Damit steigen die Standortkosten für Unternehmen zusätzlich.
Details, Handlungsempfehlungen der IHK Niedersachsen sowie Karten mit den Gewerbesteuer-Hebesätzen der Städte und Gemeinden in Niedersachen enthält der Fokus Niedersachsen „Gewerbesteuer 2025 - Belastung steigt weiter“. Ergänzend zum Fokus können eine Tabelle der Grund- und Gewerbesteuerhebesätze 2025 sowie die Materialien zum Grundsteuer-B-Hebesatzvergleich 2025 des Bundes der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen heruntergeladen werden.
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Stand: 22.10.2025
