Indien: Viele deutsche Unternehmen auf Wachstumskurs

Die von der Auslandshandelskammer (AHK) Indien und dem Beratungsunternehmen KPMG durchgeführte Umfrage „German Indian Business Outlook 2025“ zeigt einen positiven Trend für deutsche Unternehmen in Indien: Der Analyse zufolge erwarten 68Prozent der teilnehmenden Unternehmen für das laufende Jahr 2025 steigende Umsätze und 59Prozent der Unternehmen mit höheren Gewinnen. Bis 2030 rechnen 93Prozent mit einem Umsatzplus sowie 79 Prozent mit steigenden Gewinnen.
Einen Höchstwert gab es auch bei den Investitionen: Danach planen 79Prozent der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen hatten, bis 2030 Investitionen in Indien als Reaktion auf geopolitische Spannung.
Befragt wurden von der AHK Indien und der KPMG indische Tochtergesellschaften deutscher Konzerne sowie unter Unternehmen mit Indien-Aktivitäten in Deutschland. Insgesamt nahmen 97 Unternehmen an der diesjährigen Umfrage teil (im Vorjahr 84 Unternehmen). Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 15. April und dem 27. Mai 2025. Die Fragen konzentrierten sich dabei auf den wirtschaftlichen Ausblick der deutschen Unternehmen in Indien sowie auf deren Herausforderungen und Geschäftschancen.
Weitere zentrale Ergebnisse des „German Indian Business Outlook 2025“:
  • Investitionen in Indien: Im Jahr 2025 will mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (53%) ihre Investitionen in Indien ausweiten. Diese Zahl wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich weiter auf 79 Prozent steigen. 35 Prozent planen, bis 2030 mehr als 5 Mio. Euro in Indien zu investieren.
  • Bedeutung des lokalen Markts: Der indische Markt wird für deutsche Unternehmen in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen. Für mehr als ein Drittel (37%) der befragten Unternehmen spielt das Land als Absatzmarkt bereits eine entscheidende Rolle, für mehr als die Hälfte (53%) der Unternehmen innerhalb der nächsten fünf Jahre. Auch die Produktion für den lokalen Markt wird zunehmend relevant. Während in diesem Jahr nur knapp ein Drittel (31%) Indien zu diesem Zweck nutzt, soll sich dieser Anteil in den nächsten fünf Jahren auf 56 Prozent fast verdoppeln.
  • Standortvorteile und Herausforderungen: Die drei am besten bewerteten Standortfaktoren, die von deutschen Unternehmen genannt werden, sind die politische Stabilität Indiens (61%), die Verfügbarkeit hochqualifizierter Mitarbeiter und die relativ niedrigen Arbeitskosten (beide 53%). Bürokratische Hürden (65%), die hohe Korruption (33%) und die neu eingeführten Quality Control Orders (32%) stellen die größten Herausforderungen für deutsche Unternehmen in Indien dar
  • Indien als Nutznießer globaler Machtverschiebungen: Die Hälfte der befragten Unternehmen (50%) erwartet, dass sich die wachsende Rivalität zwischen den USA und China positiv auf ihre Geschäftsaktivitäten in Indien auswirken wird. Etwa jedes vierte Unternehmen (23%) sieht derzeit keine Auswirkungen auf seine Aktivitäten in Indien, beobachtet aber die Situation. Knapp ein Fünftel der Unternehmen von (18%) befürchtet dagegen negative Auswirkungen der daraus resultierenden Unsicherheit.
  • Stärke der indischen Konkurrenten: Bereits 2024 glaubte jedes vierte Unternehmen (25 Prozent), dass indische Unternehmen sie in den nächsten fünf Jahren auf dem lokalen Markt übertreffen werden. In diesem Jahr ist es bereits fast die Hälfte (47%). Während 2024 noch mehr als jedes dritte Unternehmen (35%) davon ausging, dass indische Wettbewerber in den nächsten fünf Jahren dem eigenen deutschen Unternehmen unterlegen sein werden, sind es 2025 nur noch 13 Prozent.
Die vollständigen Ergebnisse sind auf der Internetseite der AHK Indien abrufbar.

Stand: 26.06.2025