Trump verlängert Zoll-Frist – und macht der EU ein Angebot
Und das Zoll-Karussell dreht weiter. Nächster Stopp: 1. August.
Eigentlich sollten heute, am Mittwoch, den 9. Juli neue US-Zölle in Kraft treten. Das wird nun aber erst am 1. August der Fall sein. Das kündigte US-Präsident Donald Trump am Sonntag, den 6. Juli, durch einen sogenannten Präsidialerlass an und schickte prompt Anfang dieser Woche Briefe an eine Reihe von Ländern, in denen er die für sie ab 1. August geltenden Zollsätze bekannt gibt: Japan, Kasachstan, Malaysia, Südkorea und Tunesien müssen mit 25 Prozent Zoll rechnen, Bosnien und Herzegowina und Südafrika mit 30 Prozent, Indonesien bekommt 32 Prozent Zusatzzoll, Serbien und Bangladesch 35 Prozent, Kambodscha und Thailand 36 Prozent und für Myanmar und Laos sollen es 40 Prozent sein.
Laut Informationen der US-amerikanischen Tageszeitung Politico hat auch die Europäische Union einen solchen Brief erhalten. Der Inhalt: ein Basiszollsatz von zehn Prozent auf alle EU-Waren mit Ausnahmen für einige sensible Sektoren wie Flugzeuge und Spirituosen. Von Ausnahmen für Branchen wie die Auto-, Stahl- und Aluminiumindustrie oder die Pharmaindustrie, für die Bundeskanzler Friedrich Merz sich stark gemacht hatte, scheint hier nicht die Rede zu sein.
Den Basiszoll von zehn Prozent auf alle Waren muss die EU auch derzeit schon entrichten. Für Autos und Autoteile sind es 25 Prozent; für Stahl und Stahlteile 50 Prozent. Die Angst vor horrenden Zölle in Höhe von 50 Prozent auf viele EU-Waren ist für diesen Moment also erst einmal in den Hintergrund gerückt. Für einen Deal mit der EU reicht das „Angebot“ allerdings nicht aus.
Die USA rechnet infolge der Briefe ihre Deals schnell unter Dach und Fach zu bringen. Wenn dies bis zum 1. August nicht der Fall ist, dann sollen die die Zölle entsprechend des Standes vom 2. April, dem Tag an dem US-Präsident Trump sein weitreichendes Zollpaket angekündigt hatte, gelten.
Aktuelle Informationen in Sachen US-Zölle finden sich unter anderem auf folgende Webseiten: „U.S.-Zölle 2025“ von der Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft (RGIT) in Washington, D.C. und den AHK USA, der „Trump Tariff Tracker“ des Atlantic Council oder „Handelspolitik unter Trump“ von Germany Trade and Invest (gtai).
Stand: 09.07.2025