Innovation

BMWi-Studie sieht Automobilwirtschaft für den Wandel gut gerüstet

Eine vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragte Studie sieht Deutschland für den automobilen Strukturwandel zu mehr Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung gut gerüstet und gute Ausgangsbedingungen für eine erfolgreiche Transformation.
Die Autoren der Studie haben insgesamt rund 44.000 Betriebe in der Automobilwirtschaft identifiziert. Von insgesamt 3,26 Millionen Erwerbstätige arbeiten 1,2 Millionen Personen in produktionsnahen Bereichen. Die bedeutendsten Regionen der Automobilwirtschaft in Deutschland sind demnach Wolfsburg (VW), Ingolstadt (Audi) und der Landkreis Dingolfing-Landau (BMW) mit Beschäftigtenanteilen von weit über 40 Prozent an der Gesamtbeschäftigung.
Während bundesweit noch rund 260.000 Beschäftigte in Bereichen des verbrennungsmotorischen Antriebsstrangs tätig sind, arbeiten schon heute rund 125.000 Beschäftigte in den so genannten Chancenfeldern „Elektrifizierung“, „Automatisierung“ und „Vernetzung“, die meisten davon in der Elektrifizierung des Antriebsstrangs (etwa 64.000). Insgesamt hat die Studie allein etwa 139 Mrd. Euro Investitionen in diese automobilen Chancenfelder ausgemacht, die in den nächsten Jahren allen voran durch die deutschen Automobilhersteller in diesen Bereichen getätigt werden.
Nicht alle Regionen, in denen die Automobilindustrie eine herausgehobene Bedeutung hat, werden von der Transformation in gleicher Weise betroffen sein. In 40 Regionen sind besonders viele Beschäftigte in Tätigkeiten entlang des konventionellen, verbrennungsmotorischen Antriebsstrangs einschließlich seiner Nebenaggregate wie zum Beispiel der Abgasreinigung tätig, und daher besonders vom Strukturwandel betroffen. In Niedersachsen sind dies die Landkreise Salzgitter, Harz, Diepholz und Northeim.
Für eine erfolgreiche Transformation in den betroffenen Regionen wurden Faktoren aus der Analyse abgeleitet, die regionalspezifisch als Maßnahme-Set  eine Rolle spielen könnten. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung neuer Aus- und Weiterbildungsprogramme, Coaching-Formate für mittelständische Betriebe im ländlichen Raum zur Erschließung von Auslandsmärkten und die Identifizierung neuer Geschäftsfelder und –modelle sowie Start-up-Initiativen, Förderprogrammen zu Technologiefeldern, wie Leichtbau, Wasserstoff, Künstlicher Intelligenz (KI) als auch die Verbesserung allgemeiner Standortfaktoren, wie verfügbare Flächen, Fachkräfte, Hochschulen, digitale Infrastruktur, Verkehrsanbindung und Innovationsnetze.

Stand: 17.08.2023