Bundesnetzagentur: Diskussionspapier zur neuen Netzentgeltsystematik
Von der Bundesnetzagentur gibt es ein im Mai 2025 erschienenes Diskussionspapier zu einer neuen Allgemeinen Netzentgeltsystematik Strom (AgNes). Diese muss wegen eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2021 bis Ende 2028 überarbeitet werden.
Die Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV), die bislang die Bildung von Netzentgelten in Deutschland regelt, tritt Ende 2028 außer Kraft. Mit einem Urteil aus dem Jahr 2021 hatte der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass die bis dato geltende sogenannte normative Regulierung auf Grundlage von Rechtsverordnungen der Bundesregierung gegen die Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinien verstößt.
Bisher sind in Deutschland nur von den Verbrauchern Netzentgelte zu zahlen. Die dezentrale Einspeisung aus erneuerbaren Energien steigt kontinuierlich, vor allem im Norden und Osten Deutschlands. Die Einspeiser nehmen das Netz immer stärker in Anspruch und verursachen Kosten für Netzanschluss, Netzausbau und Netzstabilisierung.
Im Fokus des Diskussionspapiers steht zunächst die Entwicklung einer allgemeinen Systematik zur Bildung der Netzentgelte, sowohl für Verteiler- als auch für Übertragungsnetzbetreiber.
Ziele der Reform:
1. Verursachergerechte Kosten/Kostenorientierung/Kostenreflexivität, 2. Anreizwirkung zu netzdienlichem Verhalten, 3. Finanzierungsbeteiligung von Anlagen für erneuerbare Energien und 4. Umsetzbarkeit.
Ziele der Reform:
1. Verursachergerechte Kosten/Kostenorientierung/Kostenreflexivität, 2. Anreizwirkung zu netzdienlichem Verhalten, 3. Finanzierungsbeteiligung von Anlagen für erneuerbare Energien und 4. Umsetzbarkeit.
Geprüft wird außerdem die Einführung von bundeseinheitlichen Netzentgelten auf Verteilernetzebene, bei der an den Grundsätzen der Kostenprüfung und des Effizienzvergleiches festgehalten werden sollte.
Zu den Kosten bis 2045: Bereits heute sehen die Planungen der Übertragungs- und Verteilernetzbetreiber Onshore einen Ausbaubedarf von ca. 360 Mrd. Euro bis zum Jahr 2045 vor. Dieser Bedarf teilt sich in ca. 160 Mrd. Euro in den Übertragungs- und ca. 200 Mrd. Euro in den Verteilernetzen. Dazu kommen bei den Übertragungsnetzbetreibern 160 Mrd. Euro für den Bau von Offshore-Anbindungen.
Stand: 26.06.2025