Women Entrepreneurship Monitor: Gendergap bei Gründungen wird kleiner
Die im Women Entrepreneurship Monitor gemessen so genannte GEM-Gründungsquote der Frauen war im Jahr 2024 mit 8,5 Prozent so hoch wie nie zuvor. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozentpunkte, wie der Monitor für 2024/25 zeigt. Und auch bei den Gründern stieg die Quote – auf 11 Prozent, das sind 1,7 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2023, was ebenfalls ein Allzeithoch bedeutet. Die GEM-Gründungsquote wird als Anteil derjenigen 18- bis 64-Jährigen definiert, die während der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegründet haben und/oder gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gründen.
Der höhere Zuwachs bei Gründungen von Frauen führte demnach auch zu einer Verringerung des Gendergaps: Während die GEM-Gründungsquote der Männer im Jahr 2023 um 3,4 Prozentpunkte höher war als die der Frauen, sind es im Jahr 2024 nur noch 2,5 Prozentpunkte.
Mit dem Women Entrepreneurship Monitor 2024/25 hat das Länderteam Deutschland des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) erstmals eine umfassende Analyse des weiblichen Gründungsgeschehens veröffentlicht. Der Bericht basiert auf GEM-Daten. Seit 1999 werden mit dem GEM in mittlerweile über 50 Ländern jährlich Daten zur Gründungsaktivität und Gründungseinstellung erhoben.
Weitere zentrale Ergebnisse des Women Entrepreneurship Monitor 2024/25:
- Stadt oder Land? Spielt für Frauen weniger eine Rolle
Die GEM-Gründungsquote ist in Deutschlands städtischen Regionen bei Frauen (5,4 %) und Männern (9,5 %) höher als in ländlichen Regionen (Frauen 4,3 %, Männer 6,5 %). Vergleicht man für beide Geschlechter die relative Differenz zwischen der GEM-Gründungsquote in ländlichen und urbanen Regionen, wird deutlich, dass der Wert bei Frauen nur rund 20 Prozent niedriger ist, während die Differenz bei den Männern rund 30 Prozent beträgt. Der Wohnort ist somit weniger ausschlaggebend oder beschreibend dafür, ob eine Frau eine Gründung plant oder umsetzt, als es bei Männern der Fall ist.
-
Geringer Gender-Unterschied bei globalen Innovationen
Im Themengebiet Innovation wird im GEM unter anderem erhoben, inwiefern Gründerinnen und Gründer innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten oder anzubieten planen. Im Jahr 2024 beträgt in Deutschland bei diesbezüglichen weltweiten Neuheiten – Kategorie „neu für die Welt“ – der Unterschied zwischen den Gründern (5,7 %) und Gründerinnen (4,8 %) lediglich 0,9 Prozentpunkte. Dies zeigt, dass sowohl Gründerinnen wie auch Gründer neue Ideen vorantreiben.
- KI spielt bei Gründern häufiger eine Schlüsselrolle
In Bezug auf die Frage inwieweit die zukunftsweisende Technologie der Künstlichen Intelligenz für die Umsetzung ihres Geschäftsmodells und ihrer Geschäftsstrategie eine Rolle spielt, besteht in 2024 in Deutschland zwischen Gründerinnen und Gründern ein relativ großer Unterschied: Während rund 45 Prozent der Gründer Künstliche Intelligenz als „sehr wichtig“ ansehen, sind es bei den Gründerinnen lediglich rund 32 Prozent.
Weitere Informationen und Ergebnisse zum (weiblichen und männlichen) Gründungsgeschehen in Deutschland sowie international und zum Download des Women Entrepreneurship Monitor 2024/25 auf der Website des RKW:
- Gründungsaktivitäten verstehen - mit dem Global Entrepreneurship Monitor
- Women Entrepreneurship Monitor 2024/25 - Publikation
Stand: 23.12.2025
