ifo-Studie: Entgangene Wirtschaftsleistung durch hohen Bürokratieaufwand

Durch die überbordende Bürokratie entgehen Deutschland jährlich bis zu 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung – so das Ergebnis einer Studie des ifo Instituts im Auftrag der IHK für München und Oberbayern.
„Das große Ausmaß der Kosten durch die Bürokratie verdeutlicht die Dringlichkeit des Reformbedarfs. Die Kosten von Nichtstun sind riesig, gemessen am Wachstumspotenzial, das im Bürokratieabbau schlummert.”, betont Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Die Studie zeigt zudem auf wie die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen dazu beitragen kann diese Kosten erheblich zu senken.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Deutschland verzeichnete zwischen 2015 und 2022 eine entgangene Wirtschaftsleistung von rund 146 Milliarden Euro pro Jahr aufgrund hohen Bürokratieaufwands. Ein Digitalisierungsschub in der öffentlichen Verwaltung könnte das reale BIP pro Kopf um 2,7% steigern, selbst bei unverändertem Bürokratieaufwand.
Potenzial der Digitalisierung
Die Digitalisierung kann den Erfüllungsaufwand für Unternehmen erheblich reduzieren. Beispiele hierfür sind elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und digitale Rechnungen. Besonders in Ländern mit hohem bürokratischen Aufwand zeigt die Digitalisierung signifikante positive Effekte auf das BIP.
Langfristige Vorteile
Umfassende digitale Verwaltungsleistungen erfordern nutzerfreundliche, vollständig digitalisierte Prozesse. Diese können langfristig die wirtschaftlichen Kosten durch Bürokratie senken und die Effizienz der Verwaltung steigern.
Politische Handlungsfelder
Deutschland benötigt umfassende Reformen, um den Bürokratieaufwand zu reduzieren und die Digitalisierung voranzutreiben. Eine zweigleisige Strategie ist notwendig: Effizienzsteigerung der Bürokratie und konsequente Digitalisierung unverzichtbarer Prozesse.
Direkt zur ifo-Studie: ifo-Studie
Stand: 20.05.2025