Bahnstrecke Friedberg – Hanau

Strecke

  • Zustand: elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut, ca. 32 km lang
  • kein Vorhaben des RMV für intensivere Nutzung für Personenverkehr bekannt
  • kein Bauvorhaben der DB zur Streckenertüchtigung bekannt

Potenzial

  • zunehmende Bedeutung für Pendlerverkehr durch dynamische Entwicklung der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzahlen in der Region im Norden und Osten Frankfurts
  • Gleichzeitig: nur durch eine Regionalbahnlinie bedient, mit insgesamt nur fünf Halten zwischen Friedberg und Hanau. Reserven für intensivere Nutzung scheinen vorhanden zu sein
  • Abzweig nach Erlensee derzeit stillgelegt – hier könnten zusätzliche Erreichbarkeiten und Kapazitäten generiert werden

Forderungen der Region

  • Weitere Halte entlang der Strecke etablieren, um sie stärker für die Vernetzung der Region zu nutzen
  • Verknüpfung mit lokalem Nahverkehr verbessern – attraktive Umsteigemöglichkeiten schaffen
  • In der Hautverkehrszeit ist im Abschnitt Nidderau – Hanau ein 15-Minutentakt zu etablieren
  • Selbstverpflichtung der Region, sich aktiv für eine gewinnbringendere Nutzung der Strecke einzubringen (Gutachten zur Auslotung kurz- und mittelfristiger Möglichkeiten als erster Schritt)
  • Untersuchung zu Nutzungsmöglichkeiten des Abzweigs nach Erlensee für den Personenverkehr

Potentialanalyse der Strecke Hanau-Friedberg (Gutachten (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3517 KB))

Die Städte Hanau, Erlensee, Bruchköbel und Nidderau haben gemeinsam mit der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig und unter Beteiligung sowie Federführung der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern im Jahr 2021 die Koblenzer BPV Consult GmbH mit einem Gutachten bezüglich der Potentiale der Strecke Hanau-Friedberg beauftragt. Betrachtet werden sollten eine Taktverdichtung der RB49, eine Direktverbindung von Nidderau nach Frankfurt sowie zusätzliche Haltepunkte entlang der Strecke. Das Gutachten wurde im November 2022 abgeschlossen. Die Städte, die KVG Main-Kinzig und die IHK stehen in engem Austausch miteinander und koordinieren die nächsten Schritte unter Einbeziehung des RMV.
Zentrale Ergebnisse des Gutachtens sind:
1. Eine Taktverdichtung zwischen Nidderau und Hanau in der Hauptverkehrszeit ist grundsätzlich möglich, setzt jedoch bauliche Maßnahmen voraus.
2. Eine Durchbindung der RB 49 von Hanau bis nach Frankfurt Süd/Ost ist nicht realistisch. Alternativ ist eine Durchbindung der RB 58 Frankfurt – Hanau bis nach Nidderau und die Verlängerung der derzeit geplanten Nordmainischen S-Bahn bis Nidderau / Erlensee zu prüfen.
3. Die Umsteigebeziehungen zwischen der RB 34 Bad Vilbel – Glauburg-Stockheim sowie der RB 49 Hanau – Friedberg in Nidderau können durch Fahrplananpassungen verbessert werden. Mögliche negative Auswirkungen auf Umsteigebeziehungen in Bad Vilbel / Friedberg / Hanau wären zu prüfen.
4. Die Untersuchten Haltepunkte in Nidderau, Bruchköbel und Hanau sind baulich realisierbar und sind weitgenug von bestehenden Haltepunkten entfernt um einen Mehrwert bieten zu können.
5. Die Reaktivierung und Elektrifizierung des Gleisanschlusses Erlensee sowie die Verlängerung der Trasse bis an die Stadtgrenzen erscheint grundsätzlich möglich. Die Einbindung in das bestehende Fahrplankonzept muss untersucht werden.